• Hm, liest du denn viel Comics? Ich erinnere mich, dass ich das Problem auch hatte, als ich mich dem Medium vor grauer Vorzeit näherte; inzwischen ist's wie Luft atmen.

    Jetzt lese ich Infidel (Pornsak Pichetshote & Aaron Campbell) - ebenfalls eine (abgeschlossene) Comic-Reihe.

    Nicht wirklich. Würde sagen, vielleicht einen Comic pro Monat und auch nur dann, wenn mich das Thema wirklich interessiert. Bei den Lovecraft-Adaptionen war für mich allerdings klar, dass ich sie lesen werde. Vielleicht hast Du Recht und mir fehlt einfach die Übung, wobei ich auch als Kind nie wirklich viel mit diesem Medium anfangen konnte. Ich werde mich noch an den Comics von Junji Ito versuchen. Wer weiß? Vielleicht klappt es diesmal besser. ;)

  • Bzgl. Comics:

    Meine Sammlung ist recht groß. Ich habe auch einige sehr gute mit direktem oder indirektem Lovecraft Bezug, welche ich empfehlen würde:

    -Providence (Alan Moore)

    -Call of Cthulhu/Mountains of Madness (François Baranger) Sind illustriere Geschichten. Allerdings wirklich atemberaubend umgesetzt.

    -Yuggoth Rising (Sebastian Dietz)

    -Nameless (Grant Morrison)

    -Black Stars Above (Lonnie Nadler)

    -Lovecraft/Das Grauen im Gemäuer (Reinhard Kleist)

    -Lovecraft Anthology 1+2 (diverse) Qualität schwankend, aber einige sehr gute dabei. Insgesamt daher empfehlenswert.

    -A Study in Emerald (Neil Gaiman) Die klassische Holmes Geschichte in cthuluidem Gewand.

    -Lovecaft (Alberto Breccia) Breccia ist einfach ein Meister seines Fachs. Von ihm würde ich alle Werke empfehlen.

    -Haunts of Horrors: Lovecraft (Richard Corben)


    Ansonsten muss man klar, zumindest die ersten Bände, Hellboy empfehlen. Der Lovecraft Bezug ist sehr deutlich und auch visuell (von Mignola noch selbst gezeichnet), grandios umgesetzt. Außerdem sehr gut geschrieben.

    Am besten die „Library Edition vol.1“ kaufen, welche überdies von hoher drucktechnischer Qualität ist.

  • Gestern das ganz unlovecraftsche Werk "Der Graf von Monte Christo" fertig gelesen. Nachdem ich lange nur die Filmserie mit Gérard Depardieu kannte, wollte ich auch mal das Buch dazu gelesen haben. Und eins steht fest: schwülstig schreiben konnte Dumas auf jeden Fall.

    Als nächstes kommt dann wohl entweder "Das Mysterium dunkler Träume", oder "Das Amulett". Beide aus der HPL Schriften des Grauens-Reihe des Blitz Verlags. Der Klappentext von "Das Amulett" besagt: Raymond Chandler trifft auf H. P. Lovecraft. Daher werde ich das wohl zuerst lesen.

    Hüter der schwarzen (Ruhrpott-) Ziege, Määäh Määäh cthulhu fhtagn

  • Allerdings fiel es mir ob des Tempos insgesamt und der unterhaltsamen Szenen nicht weiter negativ auf.

    Ja, als negativ empfand ich das auch nicht. Es passt seht gut zu der Art wie Dumas seine Geschichten schrieb und haucht den einzelnen Momenten und Szenen viel Leben ein. Aber es war schon immer amüsant, wenn eine Person dann z.B. seitenlang monologisiert, die Zusammenfassung lautet "Ich liebe diese Frau", das Wort Liebe aber nie vorkommt^^

    Die drei Musketiere stehen bei mir auch noch auf der Liste der zu lesenden Bücher.

    Hüter der schwarzen (Ruhrpott-) Ziege, Määäh Määäh cthulhu fhtagn

  • Nach Jahren lese ich mal wieder:

    Das Bildnis des Dorian Grey. In der hervorragenden Übersetzung von meinem hochgeschätzten Gustav Landauer.

    Und wiedereinmal weiß ich, warum ich den Text und Oskar Wilde so schätze - fast Jeder Satz ist ein kleines Kunstwerk.

    “I couldn’t live a week without a private library – indeed, I’d part with all my furniture and squat and sleep on the floor before I’d let go of the 1500 or so books I possess.”
    H.P. Lovecraft in einem Brief vom 25. Februar/1. März 1929 an Woodburn Harris
  • Auch ich habe diese Monate "Der Schatten aus der Zeit" von Tanabe gelesen.

    Ging ja etwas an mir vorbei, dass Carlsen da gerade so fleissig nachlegt.

    Da Jujin Ito erwähnt wurde: Auch in diesem Monat habe ich endlich "Gyo" gelesen und das war auch wieder ein Trip.

    Daneben gab es mit "Snow, Glass, Apples" eine Neil Gaiman Adaption die das Märchen von Schneewittchen mal aus einer anderen Perspektive beleuchtet. Richtig, richtig gut. Mit sehr passenden Bildern.

    Und weil hier ja auch gerade wieder Klassiker in sind habe ich auch noch die aktuelle Adaption von "1984" die gerade bei Splitter erschienen ist gelesen und nach wie vor ist diese Story einfach ein Dauerbrenner für mich, egal ob das Buch, der Film oder eben diese Adaption.

    Bin also gut durch den Monat gekommen und morgen gehts wieder zum Comichändler meines Vertrauens. :D

    • Titel: Southern Gods
    • Original-Titel: Southern Gods
    • Autor: John Hornor Jacobs
    • Erschienen: Festa Verlag - 25.05.21 (H.P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens - LIMITED)
    • Umfang:  384 Seiten
    • Klappentext: Der Kriegsveteran Bull Ingram erhält von einem DJ aus Memphis den Auftrag Ramblins John Hastur zu finden. Die dunkle, treibende Musik des mysteriösen Blues-Musikers, die von einem geheimen Radiosender mit ständig wechselnden Frequenzen ausgestrahlt wird, soll Lebende verrückt machen und Tote wiederauferstehen lassen. Hat der Musiker seine Seele an den Teufel verkauft? Ingram folgt Hasturs Spur bis in die einsamen Wälder von Arkansas. Dort wird er erfahren, dass es Kräfte gibt, deren Wirken viel bösartiger und schmerzhafter ist, als das Werk des Teufels ...

    5 Mal editiert, zuletzt von William Dyer (15. Dezember 2022 um 13:23)

  • Update zu Southern Gods:

    Hab das Buch nun ausgelesen und hatte alles in allem meine Freude damit.

    Am Ende flacht die Atmosphäre aber doch deutlich ab. Der Plot wird vorhersehbar, die Spannung verfliegt.

    Ebenfalls verliert die Geschichte ihren subtilen Gruselfaktor und präsentiert sich im letzten Abschnitt mit deutlichem Splatter und Obszönität.

    Ich denke, dass man mit dieser Art von Horror rechnen muss, wenn man ein Buch aus dem Festa-Verlag kauft. Es sei denn, man widmet sich mehr der klassischen Festa-Literatur wie beispielsweise "Der Mönch" von Matthew Gregory Lewis, die Geschichten von Robert E. Howard oder der ursprünglichen "Bibliothek des Schreckens". Natürlich haben die anderen Festa Bücher auch ihre Berechtigung, da jeder lesen darf, was ihm gefällt. In diesem Fall beziehe ich mich ausschließlich auf mein Empfinden und finde es schade, dass Southern Gods sich am Ende doch so drastisch und vorhersehbar präsentiert.

    Buchbewertung: 3 von 5

    2 Mal editiert, zuletzt von William Dyer (17. August 2021 um 11:03)

  • Habe mir in meinem Urlaub vorgenommen mal endlich Arthur Machen zu lesen, auf den ich schon lange scharf war, als eine von Lovecrafts großen Inspirationsquellen. Der erste Titel, den ich mir da zu Gemüte geführt habe, Die drei Häscher hat mich da auch gleich voll begeistert. Man merkt deutlich woher Lovecraft einen Teil seiner Inspiration für das unbekannte Grauen im Wesen der Natur und des Menschen genommen hat. Wüsste ich nicht, dass diese Geschichte vor Lovecrafts Tatendrang entstanden ist, so hätte ich deutlich als eine aus Lovecrafts Werken Inspirierte gesehen. Eine wirklich schön schaurige Geschichte mit sehr guter Atmosphäre die erzeugt wird (und eine malerisch schönen Beschreibung Londons des beginnenden 20. Jhd.). Bin schon auf die nächsten Geschichten von Arthur Machen gespannt.


    Titel: Arthur Machen - Die drei Häscher

    Original-Titel: The Tree Impostors, or, The Transmutations

    Erschienen: Elfenbein Verlag, Berlin, 2019

    „Wir begreifen das Schreiben als Kommunikationsmittel. So gesehen ist Effizienz das Wichtigste. Doch die Schrift war schon immer viel mehr als nur Sprache. Seid 5000 Jahren ist die Form der Buchstaben, der Schriftzeigen und Hyroglaphen Ausdruck all unserer kulturellen und relogiösen Idenditäten, die nur schwer in Worte zu fassen ist. Das ist ihre verborgene Macht. Denn wenn wir schreiben offenbaren wir unsere Idendität in jeden Wort, ob es nun einen Sinn ergibt oder nicht.“

  • Deine Einschätzung motiviert mich, es mit Machen erneut zu versuchen, ich bin nämlich mit ihm seinerzeit leider nicht so warm geworden. Gerade Die drei Häscher (die Kalka-Version aus den 90ern trägt den Titel Botschafter des Bösen) habe ich gar als relativ schwach empfunden. Ich werde es wohl wagen müssen! Ich weiß auch, dass unser Arkham Insider Axel ein großer Freund des Episodenromans ist.

  • Sind die Elfenbein-Machenbände denn generell zu empfehlen? In deutscher Sprache habe ich nur vor Urzeiten mal eine der alten Suhrkamp-Kladden gelesen, die ich ansich heiß und innig liebe, aber ich erinnere mich null an die Übersetzung.

    In englischer Sprache empfehle ich immer den aktuellen Band der Oxford University Press zum Einstieg, da hübsch, leicht verfügbar, günstig und immerhin mittelguter Kommentarapparat.

    Zum Thema: Horacio Quiroga - Weißer Herzstillstand. Erzählungen. Auch Suhrkamp. Wundervoll.

  • Deine Einschätzung motiviert mich, es mit Machen erneut zu versuchen, ich bin nämlich mit ihm seinerzeit leider nicht so warm geworden. Gerade Die drei Häscher (die Kalka-Version aus den 90ern trägt den Titel Botschafter des Bösen) habe ich gar als relativ schwach empfunden. Ich werde es wohl wagen müssen! Ich weiß auch, dass unser Arkham Insider Axel ein großer Freund des Episodenromans ist.

    Ich find es lohnt sich. Es ist erstmal die erste Machen Geschichte die ich gelesen habe. Bin auf weitere auch gespannt. Es werden auch bestimmt schwächere daunter sein. Im ersten Band ist auch die Kurzgeschichte Der verlorene Club entahlten die mich nun auch nicht vom Hocker gehauen hat.

    Die drei Häscher lohnt sich aber finde ich. Stellenweise zieht es sich etwas und ist auch manchmal weniger schaurig aber zwei der Episoden-Romane die darin erzählt werden sind wirklich gelungen, meines Geschmackes nach. Bei dem einen würde es mich auch nicht verwundern, wenn Lovecraft daraus seine Idee zu Das Ding auf der Schwelle bezogen hat. Einige gemeinsammkeiten waren da für mich durchaus erkennbar.

    Heute sind vom Elfenbein Verlag noch Band 3-5 angekommen. Ich wollte zwar die Bänder chronologisch durchgehen aber ich denke ich werde mir nun Der Große Pan zu gemüte führen. Habe schon viel von dieser Erzählung gehört und bin sehr gespannt darauf.

    „Wir begreifen das Schreiben als Kommunikationsmittel. So gesehen ist Effizienz das Wichtigste. Doch die Schrift war schon immer viel mehr als nur Sprache. Seid 5000 Jahren ist die Form der Buchstaben, der Schriftzeigen und Hyroglaphen Ausdruck all unserer kulturellen und relogiösen Idenditäten, die nur schwer in Worte zu fassen ist. Das ist ihre verborgene Macht. Denn wenn wir schreiben offenbaren wir unsere Idendität in jeden Wort, ob es nun einen Sinn ergibt oder nicht.“

    Einmal editiert, zuletzt von Neodyn (30. Juli 2021 um 17:10)

  • Ich werde es wohl wagen müssen! Ich weiß auch, dass unser Arkham Insider Axel ein großer Freund des Episodenromans ist.

    So ist es; und ich würde mich in meiner generellen Einschätzung Neodyn anschließen.

    Der Große Pan zu gemüte führen. Habe schon viel von dieser Erzählung gehört und bin sehr gespannt darauf.

    Auch dies eine faszinierende Erzählung, wie ich finde. Stephen King erwähnt sie anlässlich seines Romans Revival. Was heißt: er hat sich gewisser Elemente daraus bedient.

  • Ich fange gerade wieder (nach ziiig Jahren) „Äon“ von Greg Bear an. Nichts Cthuloides, Science-Fiction.

    Und danach werd ich wohl wieder die Hexer-von-Salem-Reihe lesen, eine Freundin hat mich wieder angefixt. :love:

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