Beiträge von Nils

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    Nils
    15. April 2024 um 05:00

    Zitat
    In dieser Folge sprechen die beiden Kultisten Nils Gampert und Stefan M. Preis über Einflüsse Lovecrafts auf die “Nightmare on Elm Street”-Reihe, die zwischen 1984 - 1994 in insgesamt 7 Teilen das Horror-Genre bzw. das Subgenre des Slasher bereicherte - und die dank ihres ungewöhnlichen Bösewichts ‘Freddy Krüger’ und bemerkenswert innovativen Drehbüchern Kult ist.

    Das wäre vielleicht eine Frage für Arkham Insider Axel

    Ich glaube aber nicht, dass H. Seidel ins Englische übersetzt wurde. Soweit ich es einschätzen kann, waren Lovecrafts Kenntnisse der deutschen Literatur allgemein begrenzt.

    Witzigerweise erinnert „Das älteste Ding der Welt“ eines Willy Seidel auch ein wenig an Lovecraft.

    Kann jemand von euch etwas zu Colin Wilson oder gar speziell zu diesem Buch sagen?

    Ich habe nie was von Wilson gelesen und hatte auch diesen Roman nicht auf dem Schirm. Ich weiß nur, dass er so auf der Grenze von Existenzphilosopie und Parapsychologie unterwegs gewesen sein soll (was auch immer das dann heißt) und er hat in den 60ern eine traumdeuterisch fundierte Studie über Lovecraft geschrieben, in welcher er sich so abfällig über Lovecraft äußert, dass August Derleth sich genötigt sah, dagegen anzuschreiben. Details sind mir aber nicht bekannt. Alles in allem dürfte Wilson mindestens als kontrovers gelten.

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    Zitat
    Nils Gampert untersucht in aller gegebenen Ausführlichkeit die Jubiläumsedition der "Weird Tales", welche der Festa-Verlag zum 100jährigen Jubiläum dieses illustren Magazins verlegt hat. Wir dürfen gespannt sein.

    Manche Übersetzer gehen da anscheinend nicht so sorgfältig vor - das ist mir z.B. immer wieder bei Übersetzungen von Usch Kiausch aufgefallen, wenn ich z.B. Kreaturenbeschreibungen für meine CthulhuWiki-Artikel zitieren wollte und wo manchmal einfach relevante Teilsätze weggelassen wurden...

    Hier ist, glaube ich, Obacht geboten. Festa nutzt ja die Magazin-Versionen von Lovecrafts Geschichten, die vielfach gekürzt/umgestellt wurden. Da müsste man wirklich genau prüfen, ob sowas den Übersetzer*innen anzulasten ist.

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    Nils
    15. Oktober 2023 um 05:00

    Zitat
    "With his silent visual reflections on literature, Patrick Müller has created his very own cinematic cosmos", sagt Clemens Williges vom Filmfest Braunschweig über den Filmemacher Patrick Müller. In nunmehr drei Kurzfilmen widmet sich Patrick auch dem kosmischen Grauen H. P. Lovecrafts. Unser Kultist Nils hat den Filmemacher zum Gespräch ins dLG-Radio eingeladen. Es geht um analoges Filmen als Passion, die (pop-)kulturelle Sozialisation in Ostdeutschland, das Kino als Ort transgressiver Stimmungen, die Rolle der Musik und des Schreibens für Cineasten – und natürlich um H. P. Lovecraft.

    Alleine der "Alien-Teaser" lässt mich auf weitere ausführlichere Gesprächsanalysen in weiteren Folgen hoffen.

    Oh, ich hätte gedacht, dass dieses Thema fast schon "ausgelutscht" wäre. Hm!


    Der Podcast hat mir darüberhinaus noch die Motivation zum Abbau meiner Watchlist geliefert und Equus endlich mal anzusehen.

    Ah, sehr schön. Was sagste?


    Vielleich bin ich durch die wohlwollenden Zitate aus meiner Lovecrafter-online- Analyse von Midsommar aber noch zu gerührt... ;)

    Verdient. ;)

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    Nils
    15. September 2023 um 05:00

    Zitat
    In dieser Crossover-Folge mit dem Podcast von “Filme, Serien und Stars” sprechen dLG-Mitglieder Stefan Preis und Nils Gampert über den Atheismus und die Religionskritik in den Filmen THE WICKER MAN (1973), EQUUS (1977), MIDSOMMAR (2019) und weiteren Filmen.

    Das kann ja auch eine wundervolle Anknüpfung ans Thema Blickökonomie im Film sein.

    Oh ja, schöne Idee.


    Zum Thema 'Pessimismus': Es gibt im 'Wicker Man' ja auch den Ausruf Howies, Lord Summerisle wäre als Nächstes dran, wenn das diesjährige Opfer nicht funktioniere. Das macht nochmal etwas auf, was, ich glaube(!?) in der wenige Jahre alten Folk-Horror-Dokumentation von Kier-La Janisse stark gemacht wird: Die Insulaner sind nicht alle gleich, sondern die Summerisles als dekadentes und bröckelndes Adelsgeschlecht binden dem 'Folk' einerseits einen Bären auf, um ihre Macht zu erhalten. Andererseits laufen sie bzw. ihr letzter Spross eben auch Gefahr, den von ihm selbst geförderten paganen Ideen zum Opfer zu fallen.

    Sehr guter Punkt, soziale Ungleichheit und Machtasymmetrie innerhalb der Sekte / des Kults in den Blick zu nehmen. Das hätte potenziell noch interessante Möglichkeiten geboten in der Diskussion und scheint mir gut anschlussfähig an einen religionssoziologische Ansatz, der die Funktion der kollektiven Sinnkonstruktion fokussiert. Summerisles Opferkultus -> das Opium des Volkes auf der Insel?

    Ich bin allerdings skeptisch, ob die abschließenden Tötungen alleine als Indiz fürs 'Scheitern' der ganzen Kulthandlungen gelten kann.

    An dem Punkt kann ich Stefans Interpretation auch nicht ganz folgen, muss ich sagen.

    Die Community, die schließlich zur Ritualgemeinschaft wird, gibt Dani schließlich etwas, was Großstadtleben, ihr phlegmatischer Boyfriend und klinische Psychologie nicht vermochten. Sie lächelt zum ersten Mal im Film.


    Ich denke, das muss offen bleiben, ob hier Glück oder Wahnsinn der Grund ist. Aber es weist schon auf etwas hin, das sich nicht alleine in Täuschung, Machtmissbrauch und Manipulation erschöpft, nämlich das Bedürfnis nach Einbettung in enge Gemeinschaft jenseits der desillusionierten Gegenwartsgesellschaft. Max Weber wurde angesprochen - hier wären wir dann sehr nahe bei der parallelen Soziologie Durkheims. Natürlich baut darauf dann ggf. Missbrauch auf, aber ich lese 'Midsommar' und den 'Wicker Man' vor allem auch so, dass es ein naiver moderner Mythos sei, davon auszugehen, diese Bedürfnisse seien überwunden - die Hauptfiguren lernen das dann auf die denkbar schlimmste Weise.

    Sicherlich ein ebenfalls sehr interessanter Kernpunkt der Debatte, der auch um die Frage der Freiheit im Kult vs. Unfreiheit in der Zivlisitation kreist (um mal mit schwammigen Begriffen um mich zu werfen, aber das Gespräch war ja etwas lockerer aufgezogen in dieser Hinsicht). Die Einbeziehung faktischer Bedürfnisse finde ich auch wichtig, nur wäre die Frage, ob sie wirklich im Rahmen der Kulte befriedigt werden können, ohne, dass andere darunter leiden. Midsommar (den ich als Film übrigens schlecht finde) wurde ja von vielen auch als Emanzipationsstory gelesen, was meiner Ansicht nach aber total übersieht, dass die Protagonistin dies - wenn überhaupt - nur erreicht, indem sie sich in eine von Repression gegen bestimmte Leute geprägte Struktur eingliedert, wann dann ja wirklich die Sache ad absurdum führt.

    Die dLG war in Form von Stefan M. Preis und mir zu Gast auf dem Youtube-Kanal Filme, Serien und Stars

    Zitat

    In unserem Podcast zu H. P. Lovecraft sprechen Stefan Preis und Nils Gampert über den Atheismus und die Religionskritik in den Filmen THE WICKER MAN (1973), EQUUS (1977), MIDSOMMAR (2019) und weiteren Filmen.

    Wer youtube nicht so gerne mag, kann sich auf eine Veröffentlichung der Folge im Rahmen des dLG-Radios gen September freuen. :)

    Hier entlang:

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    Die postulierte Verbindung zur (sog.) 'Incelbewegung' kann aber aus der Binnenperspektive der Autorin/des Autors heraus durchaus stimmig sein:

    Es stimmt alles, was du sagst, aber mich würde abseits der logischen Stringenz von Lovecrafts Ideenwelt zur Incel-Szene ein empirischer Nachweis interessieren. Immerhin wird Lovecraft als Säulenheiliger der Incels bezeichnet, es müsste also dort eine Lovecraft-Rezeption geben, die zentral ist. Ansonsten kann man sowas seriöserweise eigentlich nicht schreiben.