Was lest ihr gerade?

  • Hallo ihr Lieben,

    wie der Titel bereits vermuten lässt, soll uns der Thread "Was lest ihr gerade?" die Möglichkeit bieten, einen regelmäßigen Austausch über Literatur zu pflegen. Mir ist bewusst, dass das Herz des Literatur-Unterforums unsere tolle Leserunde ist. Nichtsdestotrotz sehe ich viel Potenzial darin, auch außerhalb des Lesezirkels über Bücher zu sprechen, die uns derzeitig beschäftigen.

    Anmerken möchte ich, dass es hierbei keine feste Regeln gibt. Ihr könnt gern nur den Titel Eurer Lektüre posten oder näher darauf eingehen, warum ihr Euch gerade für dieses Buch entschieden habt, welche Gedanken Euch beim bisherigen Lesen gekommen sind und wie Euer bis dahin gewonnener Eindruck aussieht.

    In diesem Sinne hoffe ich, dass ihr viel Spaß beim Austausch miteinander habt und die ein oder andere Anregung für kommenden Lesestoff findet.

    Bitte bleibt gesund und habt eine großartige Zeit hier im Forum/ Verein.

    Beste Grüße! :)

  • Ich mach mal den Anfang ...

    Aktuelle Lektrüre ...

    Titel: Geh und finde den River Man

    Original-Titel: Gone to See the River Man

    Cover: https://www.festa-verlag.de/media/catalog/…chblock_1_1.png

    Autor: Kristopher Triana

    Erschienen: Festa Verlag - 03.05.2021 (Sammler-Ausgabe)

    Umfang: 256 Seiten

    Erster Eindruck: Besser als erwartet. Die Atmosphäre ist teilweise zum Schneiden dicht und schafft es, mich als Leser zu fesseln. Zunächst hat mich die Brutalitäts-Wertung des Festa-Verlags abgeschreckt, da dieses Buch mit 4 von 5 möglichen Punkten bewertet wird. Da meine Vorliebe bei subtiler Schauerliteratur liegt, war ich beim Lesen positiv überrascht, dass der Splatter sich für Festa-Verhältnisse wirklich in Grenzen hält. Momentan bin ich ungefähr auf Seite 180 und hoffe, dass das Buch auf den letzten Metern nicht ins Straucheln gerät und dadurch mein Gesamt-Eindruck schwächt. Ich muss zugeben, dass mir die Idee des "River Man" wirklich gut gefällt. Die Geschichte driftet nach und nach in surreale Gefilde ab und ich kann nur mutmaßen, wo die Reise hingeht.

  • Der Astronaut von Andy Weir (Der Marsianer)

    „Als Ryland Grace erwacht, muss er feststellen, dass er ganz allein ist. Er ist anscheinend der einzige Überlebende einer Raumfahrtmission, Millionen Kilometer von zu Hause entfernt, auf einem Flug ins Tau-Ceti-Sternsystem. Aber was erwartet ihn dort? Und warum sind alle anderen Besatzungsmitglieder tot? Nach und nach dämmert es Grace, dass von seinem Überleben nicht nur die Mission, sondern die Zukunft der gesamten Erdbevölkerung abhängt.“

  • Meine Aktuelle Lektüre ist gerade weniger unterhaltsammer als mehr infromativer Natur.
    Ich bin gerade in den letzten Zügen von Lovecrafts Biographie Band 1 und Band 2 wird danach folgen.
    Für jemanden der sich wirklich mal mit der Person Lovecraft und dessen Leben, Einfluss und Ideen hinter seinen Geschichten beschäftigen will kann ich dieses Buch in beiden Bänden nur Empfehlen.
    Für jemanden wie mich, der alles andere als ein studierter Germanist ist und sich nur aus Hobby und Interesse mit den Werken Lovecrafts auseinander setzt ist es streckendweise schon anstrengend wenn die genauen lyrischen Aspekte hinter Geschichten und Gedichten analysiert werden. Jedoch ist es ein ums alle mal durchaus interessant wie sich die Geschichten im Laufe der Zeit entwickelt haben und woher die Inspirationen dazu kamen. Das Leben, dass dieser Mann geführt hat ist einfach nur faszinierend und rück die Person Lovecraft in ein ganz anderes Licht als man denken mag.

    Titel: H.P.Lovecraft Leben und Werk Band 1 bzw. Band 2

    Original-Titel: Übersetzt aus dem Originalen "I am Provicende. The Life and Times of H. P. Lovecraft", bei Hippocampus Press, New York

    Autor / Übersetzung: S. T. Joshi / Andreas Fliedner

    Erschienen: Golkonda Verlag GmbH, München - Berlin

    Umfang: 600+ Seiten je Buch

    „Wir begreifen das Schreiben als Kommunikationsmittel. So gesehen ist Effizienz das Wichtigste. Doch die Schrift war schon immer viel mehr als nur Sprache. Seid 5000 Jahren ist die Form der Buchstaben, der Schriftzeigen und Hyroglaphen Ausdruck all unserer kulturellen und relogiösen Idenditäten, die nur schwer in Worte zu fassen ist. Das ist ihre verborgene Macht. Denn wenn wir schreiben offenbaren wir unsere Idendität in jeden Wort, ob es nun einen Sinn ergibt oder nicht.“

  • Danke für die Anregungen, Neodyn und blackstarsrising !

    Die zwei Bücher zu Lovecrafts Leben stehen auch noch auf meiner Liste.

    Finde generell das Programm des Golkonda-Verlags ziemlich interessant.

    Mein letztes Buch aus dem Verlag war Lovecrafts Essay über "Das übernatürliche Grauen in der Literatur".

    Kann ich wirklich nur wärmstens empfehlen, zumal man auch hier einiges an Lesetipps erhält.

    Beste Grüße!

  • Mein letztes Buch aus dem Verlag war Lovecrafts Essay über "Das übernatürliche Grauen in der Literatur".

    Kann ich wirklich nur wärmstens empfehlen, zumal man auch hier einiges an Lesetipps erhält.

    Beste Grüße!

    Zu diesem Essy gibt es ja diverse Ausgaben, doch ich würde auch immer die Gilkonda-Ausgabe empfehlen, da dort zum einen der aktuellste Text gewählt wurde (es gibt ja mehrere Versionen) und zudem ST Joshi eine hervorragende Komentierung beigibt, die durch Robert N Blochs sehr gute Bibliograhie ergänzt wird. Es ist schlicht die definitive Edition des Essays.

    “I couldn’t live a week without a private library – indeed, I’d part with all my furniture and squat and sleep on the floor before I’d let go of the 1500 or so books I possess.”
    H.P. Lovecraft in einem Brief vom 25. Februar/1. März 1929 an Woodburn Harris
  • Ich lese gerade den letzten Band der 'Gower Street Detective'-Reihe von M.C. Kasasian. Nichts Übernatürliches, aber schöner, altmodischer viktorianischer Krimi mit Humor. Ich mag die Reihe wirklich sehr.

    "We are all stories in the end. Just make it a good one."
    ― Doctor Who

  • Gefällt mir da mach ich mit!


    Titel: Die Glasbücher der Traumfresser

    Original-Titel: Übersetzt aus dem Originalen "The Glass Books of the Dream Eaters", bei Hippocampus Press, New York

    Autor / Übersetzung: Gordon Dahlquist / Bernhard Kempen

    Erschienen: Blanvalet Verlag

    Umfang: 896 Seiten

    Es ist bereits mein zweites Mal und ich bin immer noch begeistert. Es spielt im viktorianische England. Es gibt drei Protagonisten die durch Zufall in eine Verschwörung von einem Kult geraten und versuchen diese aufzuhalten. Mittelpunkt ist eine Glas welches aus einem Indigofarbenen Lehm gewonnen wird und durch eine alchemistische Methode die Psyche verändern kann. Mehr möchte ich tatsächlich gar nicht verraten. Außer vielleicht, dass es zwei Fortsetzungen gibt: Das Dunkel Buch und Alchemie des Bösen.

  • Ist doch immer mal interessant, Einblicke bei anderen zu bekommen 😀

    Da will ich auch gerne von meiner aktuellen Lektüre berichten.

    Tatsächlich lese ich zur Zeit ich je nach Lust zwei Texte:

    The Mound - die Kurzgeschichte zählt zu den Kollaborationen unseres Lieblingsautors. Ich habe lange Zeit eine gewisse Zurückhaltung bei diesen Texten gepflegt. Ich glaube das lag daran, dass mir vor Jahren The Horror at the Museum nicht so zugesagt hat. The Mound lese ich u.a. zu Recherchezwecken, da dort das in S. Petersen Bestimmungsbuch der unaussprechlichen Kreaturen erwähnte Formlose Gezücht seine literarische Quelle hat.

    Zudem wurde die Geschichte in einer der letzten Folgen der Arkham Insiders erwähnt, was mich zusätzlich neugierig machte.

    Ich finde vor allem die Rahmenhandlung mit dem westlichen Setting sehr stimmungsvoll und gut. Das, was der Spanier berichtet, liest sich für mich auf Dauer etwas ermüdend. Die beschriebene Gesellschaft, die auf sinnliches Erleben aus ist und degenerierte Sklaven hält, hat mich an Huxleys Brave New World erinnert. Womöglich findet ein gewisser Zeitgeist bzw. Probleme der Zeit im beiden Texten ihren Ausdruck?

    Zudem habe ich mit Churchills Buch über den Zweiten Weltkrieg begonnen. Für dieses Werk erhielt er den Literaturnobelpreis. Bislang liefert er zum einen interessante, eher anekdotenhafte Eindrücke von einem Leben in der britischen Politik vor hundert Jahren und zum anderen eine durchaus differenzierte und m.E. noch heute lesenswerte Einschätzung des Versailler Vertrages und der nachfolgenden Politik.

  • Titel: Die Glasbücher der Traumfresser

    Original-Titel: Übersetzt aus dem Originalen "The Glass Books of the Dream Eaters", bei Hippocampus Press, New York


    Es ist bereits mein zweites Mal und ich bin immer noch begeistert. Es spielt im viktorianische England. Es gibt drei Protagonisten die durch Zufall in eine Verschwörung von einem Kult geraten und versuchen diese aufzuhalten. Mittelpunkt ist eine Glas welches aus einem Indigofarbenen Lehm gewonnen wird und durch eine alchemistische Methode die Psyche verändern kann. Mehr möchte ich tatsächlich gar nicht verraten. Außer vielleicht, dass es zwei Fortsetzungen gibt: Das Dunkel Buch und Alchemie des Bösen.

    Klingt wirklich stark,  Toobeeus ! :thumbup:

    Hab mir den Wälzer gleich mal auf meine Leseliste geschoben. Hast Du die zwei Nachfolger auch gelesen und kannst hierzu etwas sagen?

  • Zudem habe ich mit Churchills Buch über den Zweiten Weltkrieg begonnen. Für dieses Werk erhielt er den Literaturnobelpreis. Bislang liefert er zum einen interessante, eher anekdotenhafte Eindrücke von einem Leben in der britischen Politik vor hundert Jahren und zum anderen eine durchaus differenzierte und m.E. noch heute lesenswerte Einschätzung des Versailler Vertrages und der nachfolgenden Politik.

    Da hast Du Dir aber einen dicken Schinken vorgenommen. ;)

    Lesenswert ist das Buch aber allemal. Hatte ich vor zirka fünf Jahren auch auf dem Tisch liegen

    LG

    Einmal editiert, zuletzt von William Dyer (15. März 2023 um 10:21)

  • Zudem wurde die Geschichte in einer der letzten Folgen der Arkham Insiders erwähnt, was mich zusätzlich neugierig machte.

    Es ist so, dass ich mehr von der Geschichte halte als Mirko. Aber in nicht allzu ferner Zukunft werden wir sie besprechen.

    The Mound basiert wirklich nur auf einem fragilen Plot von Zealia Bishop und ist zu 99% Lovecraft. Die Erzählung steht m. M. nicht unbedingt schlechter da als Mountains of Madness oder Shadow out of Time. In dem Zusammenhang – also im Kontext von Themen wie Eroberung, Zivilisation usw. – sollte sie stärker beachtet werden.

  • Unter den von Dir genannten Aspekten ist die Geschichte in der Tat interessant und die Rahmenhandlung finde ich atmosphärisch sehr ansprechend. Auch aus dem Bericht über die unterirdischen Regionen kann man viel rausholen - insofern freue ich mich schon auf Eure Folge!

    Ich habe den Eindruck, dass dieses "Hohlweltszenario" von dem Prinzip abweicht, dass etwas Unfassbares die realistisch beschriebene Welt einbricht. Da gibt es m.E. bei den anderen genannten Erzählungen mehr "phantastischen Realismus". (Ich oute mich als alten DSA-Spieler;-))

  • Klingt wirklich stark,  Toobeeus ! :thumbup:

    Hab mir den Wälzer gleich mal auf meine Leseliste geschoben. Hast Du die zwei Nachfolger auch gelesen und kannst hierzu etwas sagen?

    Ist tatsächlich schon ein bisschen her. Von daher ist das alles nicht mehr ganz so frisch für mich. Ich weiß noch, dass ich von dem 1. Band so begeistert war das ich die anderen einfach mit verschlungen habe. Es sind weniger Fortsetzungen, ehr weiterführender Plot. Allerdings war ich vom letzten Band nicht mehr ganz so angetan. Ich finde das es sich trotz allem lohnt alle drei zu lesen. Die Geschichte ist, meiner Meinung nach schon was einzigartiges, auch wenn der Schreibstil ab und an etwas holperig ist. Das kann aber durchaus an der Übersetzung liegen.

  • Titel: H.P.Lovecraft Leben und Werk Band 1 bzw. Band 2

    Original-Titel: Übersetzt aus dem Originalen "I am Provicende. The Life and Times of H. P. Lovecraft", bei Hippocampus Press, New York

    Autor / Übersetzung: S. T. Joshi / Andreas Fliedner

    Erschienen: Golkonda Verlag GmbH, München - Berlin

    Umfang: 600+ Seiten je Buch

    Die beiden Bände sind auch meine Lektüre zur Zeit. Selten so eine ausfühliche und detailverliebte Biographie gelesen. Das derzeit definitive Nachschlagewerk zum Leben und Wirken HPLs.

    "That is not dead which can eternal lie, and with strange aeons, even death may die."

  • Derzeit lese ich Gou Tanabes HP Lovecrafts Der Schatten aus der Zeit.

    Ich habe zuletzt "Der leuchtende Trapezoeder" von Gou Tanabe gelesen

    Ich lese auch im Moment Gou Tanabes Adaption von der Schatten aus der Zeit.

    Davor war es der leuchtende Trapezoeder, auch von Gou Tanabe <3

    Ich habe die Bücher von Tanabe auch schon gelesen und finde die Umsetzung wirklich gelungen.

    Nur habe ich beim Lesen von Comics leider das Problem, dass ich mich schnell gestresst fühle. Ich kann mich nie entscheiden, ob ich erst den Text lesen oder mich zunächst den Bildern widmen soll. ^^

    Ging mir besonders bei den Lady Mechanika Comics so. Da sind die Bilder teilweise derartig gewaltig und schön, dass das Lesen der Texte zur nervigen Nebensache wird. Wahrscheinlich bin ich der Einzige der dieses Problem hat und in dem Fall einfach komisch. :D

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!