Pegasus als Cthulhu-Lizenznehmer - pro und contra

  • Guten Abend!

    Da ich mich gerade im Pegasus Forum etwas über die Stimmung, wie derzeit über das deutsche Cthulhu Rollenspiel diskutiert wird ausgelassen habe und ich das alles im moment für Neulinge etwas abschreckend finde, wollte ich vielleicht mal eure Meinungen zu meiner Eingangsfrage einholen.

    Braucht Cthulhu einen neuen deutschen Lizenznehmer?

    Ist Pegasus wirklich noch dazu in der Lage Cthulhu in den Augen der langjährigen Spieler/innen wieder gut dastehen zu lassen? Kann der jetzige Chefredakteur überhaupt noch irgendwie mitreden, was die Publikation betrifft? Manchmal glaube ich, dass er besser könnte, wenn man ihn den lassen würde, aber ich habe das Gefühl der Verlag diktiert sehr viel. Muss es sein, dass Cthulhu meist nur durch treue Fanarbeit (siehe Cthulhus Ruf) noch einige Highlights erlebt? Würde vielleicht ein neuer Lizenznehmer etwas neues und besseres vollbringen können? Wo mehr Leut fest angestellt sind und für Arbeit bezahlt werden?

    Fragt mich jetzt nicht, wer ein neuer Lizenznehmer sein könnte. Wegen mir könnten die Franzosen den deutschen Sektor zusätzich übernehmen, wenn ich sehe, was dort Zustande gekommen ist. Mich interessiert einfach mal euere Meinung, obwohl die hier bisher Anwesenden ja auch schon unter dem Verlag zu "leiden" hatten.

    Ich stelle meine Frage hier, weil hier zur Zeit weniger Verlagspersonal mitliest bzw. kann und weil die Frage für das Pegasus Forum meiner Meinung nach zu provokativ ist. Vielleicht mögt ihr mir eure Sicht der Dinge mitteilen. Es muss hier nicht in der Öffentlichkeit geschehen, sondern kann auch gerne per PN passieren. Oder man quatscht persönlich beim nächsten Stammtisch drüber.

    Keine Ahnung, ob dieser Beitrag stehen gelassen werden sollte bis der offizielle Forenrelease nach dem Gatsby stattfindet, wo sich noch mehr Leute hier anmelden. Ich weiß nicht wie viele Verlagsmitglieder auch Mitglieder in der dLG sind.

    Mein Träumchen wäre glaube ich, wenn die dLG irgendwann die Lizenz für das deutsche Cthulhu erwerben kann ;) Aber ich glaube es bleibt ein Träumchen, so wie es unser geliebter großer Alter gerade irgendwie träumt :)

    In diesem Sinne erstmal gute Nacht. Ist ganz schön spät und ich hab die Frühschicht bei meiner Tochter :shock:

  • Da ich ja bekanntlich erst sehr frisch dabei bin, sehe ich wahrscheinlich nicht so große Missstände wie du sie siehst. Aber was mir schon aufgefallen ist, ist dass gerade unsere Nachbarn (Franzosen) da auf die Beine stellen schon irgendwie geiler ist. Ich habe mir bisher aber nicht wirklich Gedanken darüber gemacht ob das am Verlag oder was anderem liegt.
    Mein Eindruck ist aber aktuell das der Verlag sein Hauptaugenmerk auf Neulinge gelegt hat, das neue Grundregelwerk wurde ja laut Chefredakteur nochmals an Neulinge angepasst, nicht zuletzt der Preis der niedrig angesetzt wurde um Neulingen einen Kostengünstigen Einstieg zu ermöglichen. Alle bisherigen Veröffentlichungen zur 7. Edition sind nur Neuauflagen von alten Abenteuer, also im Prinzip auch nur was für Neulinge.

    Was mir bisher sehr postitiv aufgefallen ist, sind Fanprojekte wie den CR. Aus meiner Sicht lebt die Cthulhu Welt dadurch nen Tacken mehr als durch den Pegasus Verlag.

    Ich finde hier sollte offen Diskutiert werden können, auch wenn Verlagsmitarbeiter hier im Forum aktiv sein sollten. Aus meiner Sicht sollte das, von Pegasus unabhängige, Forum einen offenen Platz für sowas bieten.

  • hmmmm - gute Frage - und vorweg ich denke schon das es hier eine geeignete Plattform ist sich zu diesem Thema zu äußern ...

    Verlagssicht:
    meiner Meinung nach macht der Verlag aus Verlagssicht alles richtig ...sie bringen ein spielbares Cthulhu raus mit Regelwerken, Abenteuerbänden, Kampagnen, PDF Onlys, und das alles für einen aktzeptablen Preis wo sie noch Gewinne mit einfahren. Die Cthulhu RPG Interessierten kaufen das alles restlos weg und der Verlag bringt neuen Kram raus.

    Fansicht:
    Der Neueinsteiger bekommt all dieses (s.o.) geboten ...was will er mehr?

    AlterHaseFanboy:
    die neuen Regeln (7.0) gilt es zu lernen, mögen, anwenden ... will er das? Altes Material welches er schon im Regal hat wird neu aufgelegt ... will er das? Es werden Taschen rausgebracht ...will er das? Wo ist sein altes Cthulhu hin? .... richtig! es hat sich verändert! ...und das aus seiner Sicht nicht in die richtige Richtung!

    kann ich diese Meinung als AlterHaseFanboy so unterschreiben, obschon ich im Cthulhu Mitarbeiterteam bin?

    Ja das kann ich. Denn in erster Linie bin ich auch Fanboy der aber in kleiner Form (Handoutgestaltung) an der ein oder anderen Veröffentlichung beteiligt war oder ist. (als freier Mitarbeiter)

    Das die Cthulhu Veröffentlichungen nicht so sind wie ich sie mir vorstelle oder wünschen würde kann ich auch ganz klar mit JA beantworten. Und ich glaube auch das ein frischer Lizenznehmer da mit anderer Energie und auch mit einem anderen Konzept rangehen würde, welches dem Cthulhu RPG gut tun würde. Ich dachte der große Umbruch mit der 7er Edition wird da richtig gut für genutzt ...aber das war wohl nix... Es hat sich zwar über die letzten Jahre dahin gehend was getan das Handouts online gestellt werden oder auch generell PDFs veröffentlicht werden ... aber den Eierlegendenwollmichsaufaktor hats irgendwie nicht (mehr?!). Selbst rein optisch wurde es über die Jahre nicht besser ...vielleicht lesbarer aufgrund von klareren Hintergründen... aber allgemein sehen die Publikationen grad aus wie der Rollenspieleinheitsbrei (vielleicht verkaufts sich dadurch auch besser?) ...ein grandioses Alleinstellungsmerkmal hat es nicht.... okay es steht Cthulhu drauf! .... aber das kann nicht alles sein.

    Was ich zu schätzen gelernt habe ist die Community und all die Menschen halt drumherum die man dadurch kennenlernt ...das ist das was Spaß macht.

    Fazit: ich bin davon überzeugt: Cthulhu kann verdammt viel mehr ...hat ein unglaubliches Potenzial ...welches nicht richtig genutzt wird!

    hab hier nur meine persönliche Meinung wiedergegeben.

    ...Drucker des Grauens
    ...Kultist beim Stammtisch "circinus caprae carbonis"
    ...Krabbentänzer 🦀

  • SEHR vorsichtig formuliert:

    Wie Roland bereits schrieb, macht der Verlag als VERLAG an sich alles richtig.
    Ob das Produkt für den Kunden nun gut oder schlecht oder irgendwo dazwischen ist, da gibt es mannigfaltige Meinungen. Fest steht allerdings, dass innerhalb der Verlagsstrukturen eben die Prämissen und Ansichten des Verlages umgesetzt werden (bzw. werden müssen). So sehr viel Spielraum, der Grenzen überschreitet (auch bzw. gerade hin zu Neuem oder Innovativem), bleibt deshalb da eben nicht. Es sei denn, der Spielraum liegt im Interessengebiet des Verlages - oder wird dazu. Und das ist halt so ne Sache...

    Aber der Verlag versucht schon, neue Wege zu gehen. Z.B. mit Begleitbänden für Spieler - das ist neu. Ob es gut ist, das sei dahin gestellt (und wird sich erst noch weisen müssen), aber es ist eben mal etwas Neues.

    Ob ein neuer Lizenznehmer wirklich ein BESSERES Cthulhu produzieren kann, und nicht einfach ein ANDERES, ist tatsächlich auch Geschmackssache. Und vergesst nicht, dass in zehn, zwanzig Jahren der neue Lizenznehmer dann genau an dieser Stelle stehen könnte und von Fanseite her wieder Innovation oder Richtungswechsel oderoder verlangt wird. Denn jeder Verlag gibt eben seine "Richtung" vor...

    Feste Mitarbeiter sind ein schöner Gedanke, egal bei welchem Lizenznehmer, müssen aber einfach ein Traum bleiben. Denn Rollenspiel ist eine solche Nische, dass sich damit nur schwer genug Geld verdienen ließe, um mehr als nur eine magere Grundcrew bezahlen zu können. Das liegt einfach am Produkt. Insbesondere in Zeiten der maximalen Diversifizierung, in der jeder sein eigenes Idealrollenspiel finden kann. Wurden vor 15 Jahren noch alle Cthultisten irgendwie unter dem Schirm von BRP behütet, so findet der Interessierte jetzt:
    - Call of Cthulhu
    - Trail of Cthulhu
    - Realms of Cthulhu
    - Delta Green (gelöst von Chaosiums BRP, gerade in Produktion)
    - CthulhuTech
    - Chthonian Stars
    - Eldritch Skies
    - The Void
    - Macabre Tales
    - tremulus
    - CthulhuDark
    - Nemesis (im weitesten Sinne, online zum freien Download)
    ...um nur mal die einschlägigsten SYSTEM-Alternativen zu nennen.

    Das nur als Gedanken am Rande.
    Weitere, private Gedanken zu diesem Thema gerne jederzeit bei einem Gläschen (z.B. beim Rhein-Main-Stammtisch)...
    :)

    "I aim to misbehave!"
    Malcolm Reynolds, Serenity

  • Ich bin persönlich schon längere Zeit über der Meinung, dass das deutsche Cthulhu wichtige Neuerungen verschläft und es versäumt, den Blick über den Tellerrand zu werfen. In meinen Augen liegt das Problem vor allem daran, dass kein stringentes Konzept für das Spiel vorliegt. Es wird schlicht verwaltet und weitergeführt was bereits vorher war und woran mich sich gewöhnt hat, ohne das aber irgendwie zu hinterfragen oder zuzuspitzen. Und das ist eben angesichts der teils doch deutlich schärfer definierten Konkurrenzprodukte (siehe oben) einfach unbefriedigend.
    BRP Cthulhu ist ein Gewohnheits-Zweitrollenspiel ohne große Innovationen.
    Die 7. Edition hätte der Zeitpunkt sein können, einen neuen Kurs einzuschlagen (wohlgemerkt: Nicht marketing- oder layoutmäßig, sondern in inhaltlicher Ausrichtung). Aber daran besteht offenkundig kein Interesse. Daher bin ich skeptisch.

    Ob und inwiefern das mit dem Verlag zusammenhängt, kann ich nicht wirklich beurteilen. Unbestritten dürfte aber sein, dass um das Produkt Cthulhu deutlich weniger Wind im Netz gemacht wird, als es reine RPG-Verlage mit ihren Spielen tun. Ein konservativer Ansatz ist marktwirtschaftlich in diesem Kontext verständlich, aber eben wenig inspirierend.

    Träger der Montgomery Burns-Auszeichnung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Tüchtigkeit

  • Ich würde vermuten, dass dies AUCH am Verlag liegt.
    Nicht, weil er böse oder doof ist, sondern weil Pegasus eben kein Rollenspielverlag (mehr) ist, sondern ein Gesellschaftsspiele-Verlag mit einer kleinen Rollenspiel-Sektion. Und ein Wirtschaftsunternehmen, zumindest mittlerweile.

    Versteht mich nicht falsch - jeder Verlag muss und will sich tragen und darüber hinaus vielleicht noch was verdienen. Bei Pegasus aber hat die Wirtschaftlichkeit den Idealismus insofern abgelöst, als dass sich der Verlag in die lukrativeren Sparten massiv ausgebreitet hat, und seine Ressourcen eben dort investiert, als sie für das RPG zu nutzen.

    Und das ist (von wirtschaftlichem Standpunkt gesehen) absolut nachvollziehbar.


    Zum System - ist Cthulhu stehengeblieben?
    Zweifelsohne sind die Inhalte der Bücher und deren Struktur zu großen Teilen mit denen zu vergleichen, die schon vor 15 Jahren erschienen sind. Zwar haben sich Nutzbarkeit und Funktionalität auch etwas geändert, aber große Veränderungen wurden nicht vorgenommen.
    Heißt das, Cthulhu ist deshalb überaltet?
    Das ist eben die Frage, die jeder nur persönlich beantworten kann. Für den Verlag ist Cthulhu eben DAS, was präsentiert wird in seinen Werken. Dieses Bild ist fix - und darum ist es auch nicht unbedingt notwendig, es zu ändern (nur reflektiert, nicht zwingend meine Meinung).

    Und fraglich ist auch, ob Cthulhu denn nicht etwas anderes wäre, wenn wir es grundlegend überarbeiteten. Ob es dann nicht einfach zu einem signifikant anderen Produkt würde. Denn, let us face it, das Einzige, was oft den Unterschied ausmacht, das ist eine Änderung des Systems und eine andere Präsentation.
    Über den Tellerrand zu Delta Green geblickt, wird sich die neue Edition nur in wenigen (aber eben genügend) Details von BRP abheben, dass man wahrscheinlich eher von einer Überarbeitung oder Anpassung des alten Systems reden könnte anstatt von einem neuen. Dennoch reden wir ja bereits seit Erscheinen eigentlich von etwas Neuem - DG hat sich schon immer von CoC abgehoben, und wurde unter dem Label als etwas ganz Eigenes geführt. Es braucht also noch nicht einmal eine Systemänderung, um das Gefühl zu haben, ein ganz anderes Produkt in Händen zu halten...

    Ich kann verstehen, dass viele Neuerungen wollen. Dass sie gelangweilt sind, weil alles bleibt, wie es war (zumindest in großen Teilen). Nur ist es dann nicht vielleicht sinnvoll, sich einfach einzugestehen, dass das, was wir (oder viele von uns) wollen, nicht doch eher ein NEUES Produkt ist?

    Edit:
    Wo ist eigentlich der erste Beitrag hin?

    "I aim to misbehave!"
    Malcolm Reynolds, Serenity

  • Für mich wäre die Frage eher, was könnte Pegasus Spiele (so heißt der Verlag), denn konkret besser machen?

    Wenn ich mir das anschaue, was der Verlag gerade in Bezug auf die 7er-Edition geschafft hat (erstes gedrucktes GRW weltweit), so sieht das schon einmal gut aus (IMHO).
    Und im Gegensatz zu vielen anderen bin ich auch der Meinung, dass die Verantwortlichen mit sich reden lassen, da kommt es aber auch auf den Ton an... (das wäre aber ein ganz anderes Thema).

    Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen:
    NEIN!

    Und es ist auch nicht so, dass Pegasus Spiele andere Verlage beschränkt, meines Wissens nach liegt die Begründung, warum Prometheus "Realms of Cthulhu" nicht für das deutsche Savage Worlds herausgebracht hat, an ganz anderer Stelle...

    Und der Rest wird und kann sich noch entwickeln! Nur sollte mensch nicht direkt eingeschnappt sein, wenn Ideen, die heute vorgebracht werden nicht vorgestern schon umgesetzt wurden...

    Prinzipiell mag ich da aber u. a. wegen meiner Verlagsnähe falsch liegen;
    aber wenn ich allein an die Gespräche zum CthulhuKonzept auf der Spiel denke,
    das leider etwas kurzfristig (ca. drei Wochen vorher) geplant wurde,
    so bin ich da guter Hoffnung!

    "Worte schaffen Wirklichkeiten!"
    (John Rogers Searle )

    sapere aude

  • Das hat vielleicht nicht 100% etwas mit dem Thema zu tun: ich bin gespannt, ob sich etwas verändert, wenn der Uhrwerk Verlag die deutsche Übersetzung von "Achtung! Cthulhu" rausbringt. Bisher habe ich Pegasus im Bereich "Cthulhu auf deutsch" nur ohne Konkurrenz erlebt.

    Wahrscheinlich sind die beiden Settings aber so verschieden, dass sie wunderbar nebeneinander stehen können und jeder Verlag einfach sein Ding macht. Und es genug Kunden gibt, die einfach beides kaufen.

    Trotzdem: ich bin gespannt.

  • Ich bin gespannt, zu welchen Konflikten das führen wird - verwendet "Achtung - Cthulhu!" nicht auch das BRP?
    Und die Settings sind mitnichten großartig anders - es sind nur andere Epochen...
    :)

    "I aim to misbehave!"
    Malcolm Reynolds, Serenity

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Dumon

    Ich bin gespannt, zu welchen Konflikten das führen wird - verwendet "Achtung - Cthulhu!" nicht auch das BRP?
    Und die Settings sind mitnichten großartig anders - es sind nur andere Epochen...
    :)

    A!C bietet im originalen Regelwerk parallel eine Variante für Call of Cthulhu 6E und für Savage Worlds an.

  • Ich meine nicht, dass Cthulhu einen neuen Lizenznehmer in deutscher Sprache bräuchte.

    Pegasus rechne ich - bei aller Kritik in Detailfragen oder zur (früheren) Auflagenhöhe - hoch an, dass Cthulhu über lange Jahre dort einen sicheren Hafen gefunden hat. Anderen Rollenspielen ist es schlechter ergangen und ein regelmäßiger Verlagswechsel bekommt einem System meistens auch nicht besonders gut.

    Letztendlich könnte auch ein anderer Verlag nicht jeden Geschmack optimal bedienen. Und da gehen die Wünsche oft in ganz unterschiedliche Richtungen.

    Zitat von swc


    [...] Und im Gegensatz zu vielen anderen bin ich auch der Meinung, dass die Verantwortlichen mit sich reden lassen, da kommt es aber auch auf den Ton an... (das wäre aber ein ganz anderes Thema). [...]

    Das Problem ist eher, dass man nicht erkennt, ob und in welchen Punkten der Verlag mit sich reden lässt, weil man allenfalls mit der Redaktion reden kann und die betont, nicht der Verlag zu sein. Damit endet dann in der Regel bereits die Information über Entscheidungen des Verlages.

    Mehr als einen neuen Lizenznehmer würde auch ich mir eine Bereicherung des Marktes wünschen, z.B. durch eine deutsche Übersetzung von ToC. Konkurrenz belebt das Geschäft und spornt an.

  • Definitiv!
    Aber das liegt nicht in den Händen von Pegasus, auch wenn diese rein theoretisch ein Vetorecht hätten...
    Aber das ist eine längere und komplexere Geschichte, die ein gewisses Insiderwissen voraussetzt ;)

    Grüße
    SWC

    "Worte schaffen Wirklichkeiten!"
    (John Rogers Searle )

    sapere aude

  • Zitat von Joran


    Das Problem ist eher, dass man nicht erkennt, ob und in welchen Punkten der Verlag mit sich reden lässt, weil man allenfalls mit der Redaktion reden kann und die betont, nicht der Verlag zu sein. Damit endet dann in der Regel bereits die Information über Entscheidungen des Verlages.


    Das der Chefredakteuer nicht zum Verlag gehört finde ich auch immer wieder seltsam.
    Er darf Inhalte bringen, aber Entscheidungen trifft jemand anderes?
    Ich kenn mich im Verlagswesen jetzt nicht so aus, aber das klingt für mich irgendwie so
    als würde der Trainer einer Fußballmanschaft die Spieler zwar trainieren,
    aber die Aufstellung zum Spiel trifft der Vereinsvorstand. ??? :shock:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Crimsonking

    Ich kenn mich im Verlagswesen jetzt nicht so aus, aber das klingt für mich irgendwie so
    als würde der Trainer einer Fußballmanschaft die Spieler zwar trainieren,
    aber die Aufstellung zum Spiel trifft der Vereinsvorstand. ??? :shock:

    Hmm, eher: Welche Spielertransfers (Publikationen) im Jahr geplant sind, bestimmt der Vorstand, oder? Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Die Aufstellung (Inhalte) sehe ich eher beim Trainer.

  • Zitat von swc

    Definitiv!
    Aber das liegt nicht in den Händen von Pegasus, auch wenn diese rein theoretisch ein Vetorecht hätten...
    Aber das ist eine längere und komplexere Geschichte, die ein gewisses Insiderwissen voraussetzt ;)

    Grüße
    SWC


    Das mit dem Vetorecht ist interessant, aber fällt vermutlich unter die Geheimhaltung. Schade, aber verständlich!
    Vielleicht kannst Du wenigstens verraten, ob das nur für ToC gilt oder auch für andere Rollenspiele mit Lovecraft-Bezug?

    Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich irgendjemand die Rechte auf die Verwendung des Cthulhu-Mythos im Bereich von Rollenspielen (heute noch) schützen kann. Lovecraft ist schließlich bald 80 Jahren tot. Nach § 64 UrhG (Frist von 70 Jahren) sollten damit selbst die Originaltexte von Lovecraft in Deutschland zum beliebigen Nachdruck frei sein (daher ja auch frei im Netz verfügbar). Also nehme ich an, dass es irgendwelche vertraglichen Abreden zwischen Chaosium und Pelgrane Press bzw. Pegasus und Pelgrane Press geben muss (z.B. ein Erstzugriffsrecht oder ähnliches). Das würde dann aber nicht automatisch auch für andere Systeme gelten.

  • Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor.
    Ausschließlich hinsichtlich der Vergabe einer neuen Lizenz für Call of Cthulhu oder verwandte Produkte hat bzw. hätte Pegasus im deutschen Raum ein Vetorecht. Das gilt NICHT für andere Produkte - es sei denn, da gäbe es ebenfalls bereits Absprachen (bzw. Lizenzverträge) von seitens Pegasus. Was ich massiv bezweifle.

    Gerade deshalb sollte es interessant werden mit "Achtung: Cthulhu!" Zwar gibt es wohl Systemalternativen (auch Fate ist in einigen der neueren Produkte wohl umgesetzt), aber all die Aspekte, die sich auf BRP beziehen, müssten eigentlich der Rücksprache mit Pegasus bedürfen (solange Pegasus die Lizenzrechte für CoC besitzt).

    "I aim to misbehave!"
    Malcolm Reynolds, Serenity

  • Zitat von Tina

    deutlicher formuliert: angenommen, jemand würde (rein theoretisch) ein eigenes Cthulhu-Lovecraft-Rollenspiel machen wollen, wäre rechtetechnisch zu klären, ob die Mythosschöpfungen, die man verwendet, von Lovecraft oder jemand anderem (zB Chaosium) stammen...


    das wäre in der Tat interessant :)
    In Italien ist jetzt einen neuen RPG rausgekommen, dass auch im HPL Universum stattfindet (ich glaube Cthulhu hat gewonnen, und die Menschen stehen unter seiner Herrschaft..) , ich werde mal fragen wie es bei Ihnen ausgehsehen hat.

    Sollte was über HPL für einen anderen System rauskommen, hätte ich schon Tonnen von Abenteuer die ich umschreiben kann. Eigentlich nichtmal nötig :D Der Mythosanteil ist bei mir sogut wie 0% :lol:

    EDIT: ich habe mit jemandem in Italien gesprochen, wo das Spiel "Dawn of Cthulhu" gerade rausgekommen ist. Ihre Antwort auf die frage ob sie mit Chaosium verhandelt haben, um das Spiel rauszulassen ist:
    "Nö. Der Grund wieso heutzutage 3000 Spiele gibt mit Cthulhu, ist dass die Rechte schon längst abgelaufen sind"

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