Lovecraft Geschichten als Miniserien?

  • Hallo,

    Ich finde ja das es eher Trend geworden ist Serien bzw. Miniserien zu schauen als klassische Kinofilmen. Das geht zumindest mir auf jeden Fall so.

    Meine Überlegungen dazu sind, ob man vielleicht die Lovecraft Geschichten eher als eine Miniserie produzieren sollte? Man hat etwas mehr Zeit zum Aufbau der Handlung bzw. Darstellung der Charaktere. Ich könnte mir z. B. die längeren Geschichten wie Berge des Wahnsinns, Schatten über Innsmouth oder der Ruf des Cthulhu als schöne Miniserien vorstellen. Ist nur die Frage ob das eine der Serienproduzenten auf dem Schirm haben könnte.

    Wie seht ihr das? Würdet ihr lieber einen epochalen zwei bis drei Stunden Film sehen oder vielleicht eine acht- bis zehnstündige Miniserien? Das hier ist leider eher ein theoretischer Thread.

  • Ich würd gerne IRGENDWAS sehen, was Lovecraft vollends gerecht wird. :)

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  • Da muß ich Blackdiablo zustimmen :)

    eine Miniserie klingt Interessant, doch glaube ich das Lovecraftstoff eher in ein "geballteres" Format passt. Gucken...geflasht werden...fertig :)

    ...Drucker des Grauens
    ...Kultist beim Stammtisch "circinus caprae carbonis"
    ...Krabbentänzer 🦀

  • So gesehen war True Detective sehr schön. Obwohl die Äusserungen sehr klar machen, dass es nix Übersinnliches sein soll. :(

    Nach dem Gespräch mit Daniel auf der Gatsby Party muss ich mir die Serie allerdings nochmal unter der Prämisse "Was wenns doch der Mythos ist?" ansehen. :thulu:

    “It is good to be a cynic — it is better to be a contented cat — and it is best not to exist at all.” :kohleziege:

  • Also ich würde eine MiniSerie einem Film klar vorziehen.
    Gerade in letzter Zeit, wie von Sebastian ja schon geschrieben, erreichen die MiniSerien eine ganz neue Dimension. Das war dort gemacht wird, sind keine Serien mehr sondern Filme mit deutlicher Überlänge die daher Häppchenweise portioniert werden.
    Ich denke aber das Lovecraft mit seinen Geschichten zu speziell ist, als das jemand dieses Wagniss eingehen würde.

  • Wenn es ein Medium (außer dem Buch oder dem Hörspiel) schaffen würde, ein "lovecraftsches" Erlebnis zu generieren, dann wäre ich natürlich dafür. Mir wäre es auch einerlei, ob es sich dabei um eine (Mini-)Serie oder einen Film handeln würde.

    Allerdings bin ich diesbezüglich sehr skeptisch. Einerseits, weil meine Erwartungen doch recht hoch wären (weil mir das Thema/der Komplex sehr am Herzen liegt) und andererseits, weil eine derartige Produktion gezwungener Maßen den Aspekt des Visuellen mit sich bringen würde. Bücher bzw. Hörspiele erfordern notgedrungen die eigene Vorstellungskraft (ebenso auch die Rollenspiele), sodass das Grauen von mir bzw. vom Leser/Hörer generiert wird. Somit wird der eigene Horror geschaffen, der mich aufgrund der Eigenschöpfung nicht enttäuschen kann. Man könnte hier also von einem "Auto-Horror" sprechen. Filme/Serien und auch sonstige graphische Medien (z.B. Comics oder Videospiele) zwingen einem die "Fremdvorstellungen" auf, die sich zudem in den Kopf einbrennen (s. z.B. Charaktere aus Romanen, deren Vorstellung vor der Sichtung der möglichen Verfilmung dann doch irgendwie anders war).

    Meine Sorge wäre folglich, dass mit der Vorstellung meines "Selbst-Horrors" Schindluder betrieben wird, welches ich auch nicht mehr aus meinem Kopf bekomme. Wie bei anderen Themen, verhält es sich auch bei diesem Thema recht ähnlich: es ist und bleibt ein zweischneidiges Schwert. Zumindest bleibt es fragwürdig bzgl. der visuellen Komponente. Denn wie soll das bildlich dargestellt werden, was die lovecraftschen Protagonisten aufgrund einer akuten und plötzlich eintretenden Sprachkrise meistens selbst nicht beschreiben können?

    Um aber einen positiven Abschluss finden zu können: anschauen würde ich es mir natürlich trotzdem! :tooloo:

    Beste Grüße,

    MacReady

  • Das sehe ich sehr ähnlich: Lovecraft liest man; ein Film würde in vielen seiner Geschichten den zart gesponnenen Spannungsfaden aus dunklen Andeutungen dann plump zerreissen.

    Aber andere Serien können toll in diese Richtung lenken. Demnächst kommt eine neue Staffel Akte X: sechs Folgen mit den alten Hauptdarstellern. Das könnte was werden - mit True Detective hat ja eine Serie vorgemacht, dass man (leicht) cthuloide Themen auch ins Fernsehen bringen kann. Ab 08.02. laufen die X-Akten dann auch im deutschen TV. Hoffentlich wird es nicht total verbockt...

    The X-Files Official Trailer

  • Von INNSMOUTH gibt es eine Umsetzung als Webserie. Allerdings sind alle vier Teile gemeinsam ungefähr so lang wie eine TV-Episode.

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  • Ich fand PENNY DREADFUL sehr gelungen, auch wenn das die klassischen Gothic Novels wie Frankenstein, Dracula, Picture of Dorian Grey, ... zum Thema hat.
    Ich kann mir vorstellen, dass so ein Format, also ein "Vermischen" den klassischen Geschichten mit ambivalenten, selbst unangemessen stark im okkulten verhafteten Charakteren auch für Lovecraft funktionieren könnte.
    Da gibt es doch z.B. dieses Abenteuer auf Neuwerk, ich denke, ein derartiges Setup ließe sich wunderbar über 5-10 Stunden ausbreiten.
    Man muss eben nur viele, viele Ideen haben, damit eine Miniserie rund und spannend bleibt.
    Aber wenn man das schafft, "zieht" zumindest bei mir eine Miniserie mehr als ein Film. Man kann sich einfach den Luxus leisten, sich auch mal eine Stunde nur mit dem Innenleben eines Charakters zu beschäftigen und dadurch gewinnen Geschichten meiner Meinung nach schon.

    Auch ein gutes Beispiel für eine gelungene Horror-Miniserie ist für mich AMERICAN HORROR STORY: MURDER HOUSE. Diese Serie ist wunderbar abgeschlossen, spielt mit Horrorhaus-Tropes, implementiert ein gleichzeitig klassisches und innovatives Regelsystem für Haus und Bewohner und ist im wahrsten Sinne des Wortes albtraumerregend.
    (Achtung, für die spätereren Staffeln gilt das Ganze nicht.)

  • Tut mir leid, ich kann deine Begeisterung für AHS: Murder House nicht teilen, außer dass auch ich finde, dass es noch die gelungenste Staffel ist ... Insbesonders das präsentierte "Regelsystem" empfinde ich als äußerst undurchdacht, löchrig und unstimmungsvoll.

    Abseits davon frustriert die Serie in allen Staffeln zumindest mich in so vielen verschiedenen Belangen, dass es beinahe an SM-Guilty Pleasure grenzt, sie weiter zu schauen. :) Ist aber nur meine persönliche Erfahrung - nichts für ungut und bitte nicht auf dich beziehen. Ich will lediglich einen Gegenpol aufstellen, da ich verblüffend häufig Überschwängliches über die Serie (in deinem Fall die 1. Staffel) lese und nicht der Eindruck entstehen soll, dass alle das so finden.

    Damit keine Verwirrung in Bezug auf den Thread aufkommt: Mit Lovecraft oder lovecraftesk hat AHS wenig am Hut.

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  • Ne, ging auch nur um ein Beispiel einer Horror-Miniserie.

    Ist ziemlich off-topic, deswegen unterhalten wir uns am Besten mal bei Gelegenheit drüber. Interessieren würden mich, wo du die Lücken im System gefunden hast, ich war überrascht davon, wie konsistent es ist. Aber kann auch sein, dass ich irgendwas verpennt habe.
    Ansonsten ist fast ausnahmslos jeder Charakter ein unsympatischer Schmierlatz, aber gut, so ist es halt. Ich fand schön, wie gut die meisten Themen und Tropes, die im Horror-House-Genre vorkommen zusammen gefügt wurde und dabei trotzdem noch die eine oder andere neue Idee angebracht wurde.
    Und man merkt, dass sie sich das Ende am Anfang überlegt haben. Der Rest der Staffeln wirkt ein bisschen so, als hätten die Schreiben für jede Folge gewürfelt, was passiert und dann ab Folge 8 auf Biegen und Brechen versucht, ein Ende zu bekommen (ohne Erfolg).
    Ich muss aber sagen, Haunted House ist vermutlich mein liebstes Horror-Untergenre, also bin ich da vielleicht auch voreingenommen. (Andererseits liebe ich auch Hexen, Voodoo und Southern Gothic, und meine Güte war COVEN ein ausgekochter Unfug...)
    So, jetzt bin ich doch abgeschweift, entschuldigt.
    Auf mich beziehen tue ich das sowieso nicht, mag ja jeder was Anderes :)

  • Also auf einen Versuch würde ich es ankommen lassen. Man muss sich, wenn es gut gemacht ist, nicht Wort für Wort an die Bücher halten. Solange das Gefühl, welches Lovecraft vermittelt, rüberkommt, dann wäre ich schon zufrieden. True Detectives geht da in eine sehr gute Richtung. Auch spezielle Szenen aus anderen Serien bringen viel Stimmung rüber. Ich fürchte nur, es packt niemand dieses Thema mit genug Fingerspitzengefühl raus und am Ende wäre es eine Art "Grimm".

  • True Detective fand ich recht anspreched und auch wenn man es unter der Prämisse wie Daniel es sagte, "Was wenns doch der Mythos ist?" ansieht, sehr stimmungsvoll.
    Ich kenne bissher aber nur die erste Staffel, kann die Zweite das Neviau halten?

    Ansonsten fände ich es sehr interessant, wenn es eine weitere Serie wie TD geben würde, die das Thema des Mythos aufgreift und nit direkt eine Geschichte von Lovecraft verfilmt. Da kann zuviel schief gehen.


    AL

  • Meiner Information nach erreicht Staffel 2 längst nicht das Niveau der 1. Staffel und besitzt auch keine Mythoselemente, weswegen die Serie für mich unattraktiv geworden ist.

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