Lovecrafter Online - 029 - Rezension: The Innsmouth Case
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fylimar -
3. Juli 2020 um 12:00 -
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H.P. Lovecraft. Die Steuerung ist recht simpel, da man nur mit der Maus auswählen muss, was der Protagonist als nächstes tun möchte. Untermalt wird die Geschichte von melancholischer Musik, die es oft schafft, eine gute Stimmung aufzubauen – gerade in gefährlichen Situationen.
Das Computerspiel wird als „Grusel-Comedy“ angepriesen, inspiriert vonDas Spiel ist ein illustriertes Text-Adventure, Lesebereitschaft sollte also vorhanden sein. Der Protagonist macht sich relativ schnell auf den Weg nach Innsmouth, wo der Hauptteil der Handlung spielt. Schon der Weg nach Innsmouth gestaltet sich recht kurzweilig – man kann entweder trampen und wird von seltsamen Zeitgenossen mitgenommen oder man nimmt den Bus und kommt mit dem ersten Innsmouth-Bewohner ins Gespräch. Im Städtchen angekommen interagiert der Protagonist mit den Bewohnern des Städtchens und kann verschiedene Orte besuchen (z. B. das Polizeipräsidium, den Hafen, die Promenade, eine recht interessante Wellness-Behandlung…), um mehr über das Verschwinden der kleinen Tabitha Marsh herauszufinden. Einige der Bewohner sind wunderbar verschroben und vermitteln genau den Eindruck, den ein Lovecraft-Kenner von einem Innsmouth-Bewohner erwartet. Man kann in einem Spieldurchgang nicht alle Orte besuchen, aber nach mehreren Spieldurchläufen bekommt man einen recht guten Überblick, was in Innsmouth passiert. Ein Beispiel: Besucht man den Leuchtturm, sieht man einen riesigen Käfig im Wasser, wählt man in einem anderen Spieldurchgang einen anderen Weg, erfährt man, was es mit diesem Käfig auf sich hat.
Es gibt laut Entwickler 27 verschiedene Enden, die mal mehr, mal weniger gut für unseren Detektiv ausgehen. Die Rezensentin hat bisher sechs Enden erspielt, dazu einige plötzliche Tode. Nach einem Tod kann man zum Anfang des Kapitels zurückspringen und einen anderen Weg ausprobieren. Kreativität ist oft gefragt, um aus verzwickten Situationen heil herauszukommen.
Mehr Infos zum Spiel findet Ihr auf der Facebookseite des Herstellers.
Unser Fazit: Das Spiel ist sehr kurzweilig und unterhaltsam. Leider erweist sich die Horror-Comedy-Mischung nur als bedingt gelungen. Es gibt einige wirklich skurrile Szenen, die auch Spaß machen, doch andere lassen den Spieler eher etwas ratlos zurück. Eine echte lovecraftige Stimmung will oftmals nicht so wirklich aufkommen – zum einen sind die Menschen und Wesen, denen der Protagonist begegnet, in einem sehr verniedlichenden Zeichenstil gehalten, zum anderen verlieren sich einige Handlungsstränge zu sehr im Banalen. Es gibt jedoch auch einige Highlights, die atmosphärisch wirklich punkten, genannt seien der Leuchtturm und eine Übernachtung im Gilman Hotel. Zusammenfassend kann man sagen, dass es ein gutes Text-Adventure ist, das jedoch nur bedingt unheimliche Stimmung erzeugt.