Lovecrafter Online – 028 – Interview mit Scott Malthouse von Trollish Delver Games
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Thorsten -
17. Juni 2020 um 13:09 -
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Falls Ihr den Artikel zu Scott Malthouses cthuloidem und regelleichten Rollenspiel Squamous noch nicht kennt, könnt ihr ihn hier nachlesen. Wir haben Scott ein paar Fragen zu seinem Zugang zu Lovecraft und zu seinem neuen Spiel Squamous gestellt. Viel Spaß!
Lovecrafter Online: Was war dein Zugang zu Lovecraft? Bücher, Spiele, Musik …?
Scott Malthouse: Ich stieß während meiner Highschool-Zeit auf ihn, wie so viele Leute. Tatsächlich erinnere ich mich als erstes an die grotesken Titelbilder von Tony White, auf die ich im Alter von acht Jahren stieß – zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keinen Schimmer, wer Lovecraft war. Weiterhin war und bin ich ein großer Metallica-Fan, die in ihrem Werk viele Lovecraft-Anspielungen verwenden, beispielsweise in Liedern wie The Call of Kutulu und The Thing That Should Not Be. Es gab also für mich mehrere Richtungen, aus denen ich zu Lovecrafts Werk fand. Je mehr ich von und über ihn las, desto unbehaglicher wurde mir zwar in Bezug auf seine Person, aber ich kann sein Werk dennoch wertschätzen.
LO: Hast du schon lovecraftsche Spiele gespielt, zum Beispiel Call of Cthulhu?
SM: Sicherlich. Call of Cthulhu ist eines der besten Rollenspiele, die jemals geschrieben wurden – kein Wunder, dass es sich zwischen den Editionen kaum verändert. Das Spiel De Profundis hat mich auch sehr stark beeinflusst, obwohl ich es nie wirklich selbst gespielt habe. Darin führen die Mitspielenden eine Briefkorrespondenz und spielen so den Kern vieler Lovecraft-Geschichten nach. Diese Art des Spiels war etwas richtig Neues für mich und hat mein eigenes Spiel Quill in Teilen inspiriert. Ich bin darüber hinaus ein großer Fan von Cthulhu Dark, das mich witzigerweise auch zu Squamous inspirierte. Was Graham Walmsley da auf ein Blatt Papier hinzauberte, hat mich umgehauen.
LO: Du hast dich bereits in zwei Erweiterungen zu Spielen von dir mit dem Werk Lovecrafts beschäftigt: einmal in Beyond Fear für USR und dann in Schatten und Tinte für Quill. Was bewegte dich dazu, gerade jetzt ein regelleichtes, cthuloides Rollenspiel im Stil von Call of Cthulhu herauszubringen?
SM: Das ist eine gute Frage. Ich liebe zwar Call of Cthulhu, es ist für meinen Geschmack allerdings ein wenig zu crunchig. Cthulhu Dark ist auch unglaublich gut, aber sehr, sehr regelleicht. Ich vermute, dass ich etwas spielen wollte, das da irgendwo in der Mitte lag – regelleicht, aber mit einem traditionelleren Hang. Ein Spiel, das du in zehn Minuten erklären kannst, welches aber etwas mehr regeltechnische Tiefe besitzt. Squamous war da letztlich für mich die Antwort.
LO: Welche Beweggründe brachten dich dazu, das Regelsystem von In Darkest Warrens als Basis für Squamous zu verwenden?
SM: In Darkest Warrens war ziemlich genau, was ich in Sachen des regelleichten Systems mit etwas Tiefe suchte. Das System ist so leicht, dass du es schnell vermitteln und auf einem Treffen spontan aus der Tasche ziehen kannst. Außerdem ist es leicht veränderbar, ich musste also nicht komplett von vorn anfangen.
LO: Wirst du Squamous in deinem Blog weiter mit Material wie Mysterien und Berufen versorgen?
SM: Das ist der Plan, ja. Ich möchte im Laufe des Jahres noch weitere Mysterien veröffentlichen und, wie du sagst, noch weiteres Material.
LO: Danke für das Gespräch, Scott!