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Lovecrafter Online – Comic-Rezension: Das Traumbestiarium des Mr. Providence

  • Seanchui
  • 15. Juli 2024 um 12:00
  • 685 Mal gelesen
  • 0 Antworten

H.P. Lovecraft ist „in“. Und das gilt nicht nur für seine Geschichten. Gerade in Comic-Form gab es in der jüngeren Vergangenheit verschiedene Versuche, sich Lovecraft auch als Person anzunähern – mal autobiographisch, mal mit viel künstlerischer Freiheit. Daria Schmitt hat sich eindeutig für den zweiten Weg entschieden.

Nach ihrem Studium der Geschichte und Architektur arbeitete Daria Schmitt für verschiedene Unterhaltungsunternehmen, wo sie Bühnenbilder und Storyboards entwarf. Mehrere Jahre lang unterrichtete sie an einer Kunstgewerbeschule und begann später auch an Comics zu arbeiten. Im Jahr 2022 schließlich erschien ihr „Das Traumbestiarium des Mr. Providence“, eine Hommage an H.P. Lovecraft und die Fantasy-Literatur, auf französisch. Nun legt der Splitter-Verlag die deutsche Übersetzung vor.

Um was geht es? Daria Schmitt bedient sich reichlich an der Person des H.P. Lovecraft – auch wenn er hier Mr. Providence – genannt wird, ohne tatsächlich autobiographisch zu werden. Mr. Providence arbeitet – wohl schon seit jeher – als Wächter in einem Park. In diesem Park geht es nicht ganz mit rechten Dingen zu, denn schon immer sind die Wände der Realität hier dünn und grausige Kreaturen drohen in unsere Wirklichkeit einzudringen. Solange Mr. Providence hier allerdings nach dem Rechten sieht ist das kein Problem. Nun aber geschehen zwei Dinge, welche das bislang so beschauliche Leben des Parkwächters durcheinanderbringen. Zum einen wäre das die neue Parkdirektorin. Diese hat für die okkulten Spinnereien des alten Mr. Providence nichts übrig und möchte lieber über Besucherakzeptanz, neue Managementmethoden, Kompetenzen und Businesszahlen diskutieren. Zum anderen wäre da ein seltsames Buch, welches Mr. Providence im Park findet, welches die bizarren Geschöpfe des Parks in Unruhe versetzt.

Wie erwähnt ist Das Traumbestiarium des Mr. Providence keine Autobiographie. Dennoch greift Schmitt – natürlich – einige Motive aus Lovecraft Leben und insbesondere aus seinem Werk auf, um die Geschichte zu erzählen. Sei es das Verlieren in den Traumlanden oder die besondere Beziehung des alten Parkwächters zu Katzen: man kann durchaus das Gefühl haben, es mit dem grummeligen Parkwächter-Ich von H.P. Lovecraft zu tun zu haben, während man der Geschichte folgt. Schmitt spart dabei die unschönen Seiten von Lovecrafts Wesen komplett aus, ohne ihren „Mr. Providence“ aber allzu sympathisch zu charakterisieren. Dennoch oder gerade deswegen kann man tief in die Geschichte eintauchen und sich auf diese ganz eigene Version Lovecrafts hervorragend einlassen. Die Menge skurriler Charaktere in dieser Geschichte ist wahrlich hoch – seien es die drei Seniorinnen, welche dem Parkwächter unermüdlich zur Seite stehen, die Direktorin – welche ihre „Meetings“ stets hoch zu Ross abhält – die nervigen Nachbarskinder oder auch die anderen Mitarbeiter des Parks. Die oftmals bizarren Dialoge und seltsamen Charaktere ergeben eine Melange, auf die man sich einlassen können muss, die aber viel Spaß macht, wenn man sich einmal darauf eingelassen hat. Während Mr. Providence versucht, das Leben aller im Park zu schützen und gleichzeitig den neuen Methoden seiner ungeliebten Chefin wahlweise zu entgehen oder ihnen irgendwie gerecht zu werden ist melancholisch und lustig zugleich. Die Tiefe der Geschichte, welche ein rundes Ende findet, ist beeindruckend.

Optisch ist Das Traumbestiarium des Mr. Providence ein wahrer Augenschmaus. Größtenteils in Schwarz-Weiß gehalten ist die Detailtiefe, mit welcher Schmitt auch an den kleineren Panels zu Werke geht, absolut beeindruckend. Die Anwesenheit der Traumbestien wird dann stets durch den Einsatz von Farben, zumeist Pastelltönen, visuell abgesetzt. Diese Mischung hat eine sogartige Wirkung, die den Leser tief in die Seiten des Comics ziehen kann, wenn man sich darauf einlassen mag. Die Seitenaufteilung der Panels ist zumeist klassisch, die Zeichnungen oftmals eher ruhig. Das Schmitt aber auch Dynamik umsetze kann und man Mr. Providence auf so manch actionreichem Pfad folgen darf, zeugt von dem Abwechslungsreichtum der Geschichte ebenso wie von der Qualität der Zeichnungen.

Leseprobe

Fazit: Das Traumbestiarium des Mr. Providence ist eine hervorragende Traumlande-Hommage und eine Verbeugung vor Lovecraft als Künstler gleichermaßen. Optisch ein Leckerbissen ist diese Graphic Novel für alle Fans dieser Themen absolut empfehlenswert.

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