Lovecrafter Online – 099 – Rezension: Das Quizbuch des Unheimlichen
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Thorsten -
13. Dezember 2021 um 12:00 -
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Vor Kurzem trat Michael „Smolle“ Smolinski an uns heran und fragte freundlich, ob sein neues Buch, Das Quizbuch des Unheimlichen, für uns von Interesse sei. Wir fragten freundlich zurück, ob es in dem Buch auch lovecraftige Fragen gäbe? Smolinski bejahte das – und ich habe mir das Werk gern angeschaut.
Das Quizbuch des Unheimlichen ist bereits das zweite Quizbuch von Smolle Smolinski, seine erste Zusammenstellung von Quizfragen findet sich unter dem Titel Das Quizbuch vom Wilden Westen. Der Autor bringt seine Bücher über die Firma Books on Demand heraus und lässt sie dort auch, nach Bedarf, produzieren.
Der Buchumschlag wirkt wenig unheimlich
Der erste, äußere Eindruck ließ mich zunächst etwas skeptisch zurück, denn die Aufmachung wirkt etwas amateuerhaft und will mich nicht so richtig für den Inhalt des Buches mitnehmen: Den weißen Buchumschlag ziert neben Titel und Autorenname eine etwas krude Titelgrafik aus zwei Silhouetten in Schwarz und Rot: Die eine zeigt eine rote Vogelspinne, die andere eine schwarze Figur, die einen Vampir mit Umhang darstellen könnte. An der linken Seite in der Nähe der Bindung ist teilweise ein vertikaler Strich zu sehen, wie er bei nicht optimalen Kopien auftauchen kann. Ob das gewollt ist oder ein Produktionsfehler, kann ich nicht sagen.
Der Aufbau des Quizbuches
Das Quizbuch des Unheimlichen besteht aus insgesamt 159 Seiten, von denen etwa 130 Seiten auf die Fragen entfallen. Nach einer kurzen Einleitung skizziert Smolinski knapp die inhaltlichen Unterschiede zwischen seinem ersten Quizbuch, Das Quizbuch vom Wilden Westen, und diesem Buch. Zusätzlich deutet er an, dass es mittelfristig noch Quizbücher zu den Themen Science-Fiction und Fantasy geben könnte.
Danach folgen kurze Regeln, immerhin handelt es sich hier um ein Quizbuch. Der Autor geht kurz auf Dinge wie Rechtschreibung, Vollständigkeit von Namen und valide Antworten ein, dann geht es mit den Fragen los. Nach dem Buchteil mit den Fragen gibt es noch eine mehrseitige Filmografie sowie Quellen- und Bildnachweise. Den Abschluss des Buches bilden die Lösungen zu den Fragen, die aufsteigend nach Seitenzahlen sortiert sind. Viele der Seiten ziert eine passende Illustration oder Fotografie.
Verschiedenste Fragen aus verschiedensten Themen – inklusive Lovecraft
Smolinski hat für sein neues Buch 283 Fragen mit unheimlichen Themen zusammengetragen. Er bedient sich verschiedenster Bereiche, zum Beispiel Musik, (viel) Film, Literatur, Comics, Volksglaube, Malerei und noch weiteren Medien wie Hörspielen. Da geht es um Albumtitel, Vampire, Schauspielende, Autor'innen, Wergeschöpfe, Hexen und Hexer und noch so manches mehr aus dieser Richtung. Es folgen zwei Beispiele aus dem Buch, mit freundlicher Genehmigung des Buchautors:
Zitat„Das gleiche Prinzip eint die ??? und die vier Freunde Fred, Daphne, Velma und Norville mit Hund, die zuerst als Zeichentrickfiguren mit ihrem Van auf der Jagd nach Geistern und anderen übersinnlichen Phänomenen sind, die sich zum Schluss fast immer als ebenso natürlich erweisen. Der Hund, eine deutsche Dogge, ist Namensgeber der Gang wie der TV-Serie und ihrer Ableger quer durch alle Medien. (Name der Dogge)“, Seite 35.
Zitat„Besonders die in zahlreichen Verfilmungen herausgestellten labyrinthartigen Örtlichkeiten unter dem Opernhaus bleiben im Gedächtnis. Der Name des Autors deutet vielleicht an, in welcher Stadt das real existierende Gebäude inklusive der katakombengleichen Kellergewölbe liegt. (Name des Autors UND Name der Stadt)“, Seite 116.
Smolinskis Schreibstil ist zumeist recht locker, allerdings sind seine Sätze mitunter etwas sehr lang. Das erschwerte mir manchmal das schnelle Verständnis.
Auf den Seiten 24 bis 27 befasst sich das Buch dann auch mit H. P. Lovecraft und, teils in weiterem Sinne, mit dessen Mythos: Darin geht es um das Necronomicon, das oftmals als Inspiration für verschiedene Medien wie Filme diente; eine berühmte Kurzgeschichte; mehrere von Lovecraft beeinflusste Autoren; abschließend um Robert W. Chambers und dessen bekanntes Werk, in dem eine bestimmte Farbe eine Rolle spielt. Als Beispiel folgt einer der Abschnitte:
Zitat„Das von H.P. Lovecraft erfundene berühmteste aller Zauberbücher, das Necronomicon, das schon 700 Jahre vor unserer Zeitrechnung vom Araber Abdul Alhazred niedergeschrieben worden sein soll, hat eine wichtige Funktion in einer Film-Trilogie von Sam Raini, die sich vom Splatter zur Fantasy-Komödie entwickelt. (Titel der Trilogie)“, Seite 24.
Ich bin mir sicher, dass die meisten Menschen, die sich für entsprechende Filme interessieren, sofort wissen, um welche Trilogie es sich handelt. Spielt sich vor eurem Auge auch schon die Szene des einen Films ab, in der die Hauptfigur versucht, sich an den richtigen Zauberspruch zu errinnern?
Fazit
Das Quizbuch des Unheimlichen von Michael „Smolle“ Smolinski bietet genau das, was im Titel steht. Die fast 300 Fragen aus den verschiedensten Bereichen des Grusel und Horrors sind vielfältig, kurzweilig und durchgängig illustriert. Lovecraft-verwandte Fragen gibt es zwar nicht viele, aber das tut dem Buch keinen Abbruch. Die grafische Gestaltung hat mir hingegen nicht sehr gefallen – da wäre mit einer atmosphärischen Schriftart für die Überschriften oder einem dunklen Hintergrund sicherlich noch mehr herauszuholen gewesen. Das Innere des Buches enthält jedoch genug popkulturellen Trivia-Stoff, um allein oder in der Gruppe eine vergnügliche, unheimliche Zeit zu verbringen.
Smolle Smolinskis Website ist unter http://www.smolle-smolinski.de erreichbar.