Von den Rollenspielprodukten 2017 ist "Achtung! Cthulhu" wohl dasjenige, dem ich bislang am wenigsten freudig entgegensehe oder, um auf die Ausgangsfrage dieses Threads Bezug zu nehmen, bei dem eine etwaige Spannung meinerseits eher sorgenvoll wäre:
Ich gebe zu, ich habe mich mit "Achtung! Cthulhu" nie befasst, auf den letzten Spielemessen die Bücher nicht einmal in die Hand genommen, sondern meine Zeit für andere (vermeintlich interessantere) Dinge gespart. Kann mir jemand meine Vorurteile gegen "Achtung! Cthulhu" nehmen?
Wenn in englischsprachigen Produktionen deutsche Wörter wie "Achtung!" auftauchen, bedeutet das meiner Erfahrung nach, eine Menge geistig minderbemittelter oder naturgemäß böser Arier mit Scheuklappen laufen vom "Führer" schwafelnd in Nazi-Uniformen und mit Maschinenpistolen durch die Gegend, um von pfiffigen Amerikanern mit Cowboy-Manieren reihenweise umgebracht zu werden. Der Tod wird dabei möglichst mit einem schönen Slapstick-Effekt verbunden, damit auch alle über die dummen Deutschen lachen können. Solche Darstellungen nerven mich meist, bestenfalls langweilen sie mich, hat man sie doch schon unendlich oft gesehen.
Ich fürchte also, bei A!C könnte das Ziel sein, in plattester PULP-Manier möglichst viele Kultisten-Nazis abzuknallen und Mythoswesen mit Panzern zu zerfetzen...
Ist A!C eine Art CoC für Schenkelklopfer bei gutem deutschen Bier (für mich allenfalls mit hinreichend hohem Alkohol-Pegel zu ertragen) oder verpasse ich eine historisch saubere, anspruchsvolle Verwertung eines besonderen Settings für gediegenen Horror?
Ist A!C auch für Freunde des Horrors der viktorianischen Schule cool oder im Ergebnis eher geeignet, der traditionell skeptischen Wahrnehmung von PnP-Rollenspielen in Deutschland weiteren Vorschub zu leisten?
Liege ich mit meiner Erwartungshaltung bei "Achtung! Cthulhu" also ganz falsch und tue der Kampagne Unrecht oder treffen meine Befürchtungen so in etwa den Nagel auf den Kopf?
(Ich hoffe das ist jetzt noch nicht zu sehr OT!)