Neuerscheinungen

  • Ich habe einfach mal einen Thread aufgemacht, in welchen jeder etwaige cthuloide/ lovecraftige oder sonstwie bemerkenswerte Neuerscheinungen im Literaturbereich hinein packen kann.

    Gemäß eines Eintrags im Verlagsforum von Festa ist dort der Text "Dreamer on the Nightside" von Frank Belknap Long in Vorbereitung. Frank Festa hat im Forum eine Leseprobe gepostet, die ich dort entnommen habe. Klingt sehr interessant und berührt einen gerade wieder recht aktuellen Aspekt.

  • Diese Meldung steht seit rund 1 Jahr auf der Webseite des Golkonda Verlags, der Titel ist nun für Winter 15/16 angekündigt, möglicherweise steht also der Veröffentlichungstermin unmittelbar bevor:

    Der Fall Charles Dexter Ward
    Herausgegeben sowie mit einer Einleitung und Anmerkungen versehen von S. T. Joshi
    Mit Fotografien von Donovan K. Lucks

    Da mir das Buch (im Original 2010 bei der Tampa Press erschienen) vorliegt, kann ich es allen empfehlen, die Lovecrafts "persönlichstes erzählerisches Werk" in einer umfangreich kommentierten Ausgabe lesen möchten. Insbesondere ist er für jene interessant, die Lovecraft als Regionalschriftsteller schätzen. Offen gestanden kenne ich da nur wenige Leute … von daher ist es eine bemerkenswerte Entscheidung, ausgerechnet dieses Buch auf deutsch zu bringen.

    Die Story ist ja gespickt mit kolonialen Attraktionen in und um Providence: einige sind vom Antlitz der Erde verschwunden, andere noch erhalten. Hier bringt Joshi Licht ins Dunkel. Das gilt auch für das okkulte Brimborium, das HPL immer wieder zitiert. So kann man CDW in dieser Ausgabe als Reiseführer der besonderen Art lesen, der dank der Fotos recht anschaulich gerät. Allein eine Karte wäre noch eine schöne Beigabe gewesen, etwas in der Art gibt es jedoch hier (wobei Downton Providence u. Umgebung ausgelassen sind):
    http://www.hplovecraft.com/creation/sites/walktour.aspx

    Aktualisiert hat der Verlag nun auch die Termine für Joshis 2-bändige Biografie: Teil 1 ist für Sommer 2016 geplant, Teil 2 kommt wohl erst 2018.

    Links zu beiden Titeln:
    CDW: http://golkonda-verlag.de/cms/front_cont…dcat=193&lang=1
    Biografie: http://golkonda-verlag.de/cms/front_content.php?idart=625

  • Nachtrag zur Ankündigung von CDW:

    Beim Blick in die Favoriten der schreibenden Mitglieder sehe ich mich bestätigt, dass CDW bzw. HPL als Regionalschriftsteller unterrepräsentiert ist. In dem Fall, wo CDW genannt wurde, lautet die Begründung: "Nachforschungen, Gräber, Hexenmeister, mysteriöse Twists und schließlich der Sturm auf das Anwesen inkl. Kellererkundungen und Zauberflash!" Das ist zwar charmant und ich stimme voll zu, doch finden wir auch hier nicht Providence als "eigentliche Hauptfigur" (s. Verlagsankündigung) des Romans.

  • Kaufen werde ich es mir in jedem Fall. CDW gefällt mir an sich zwar weniger, die Beschreibungen des alten Providence sind hier allerdings wirklich hervorragend und auch der eine oder andere autobiographische Aspekt tritt hier in der Hauptfigur recht deutlich hervor, wie ich zu erkennen meinte. Insgesamt ist mir die Geschichte aber zu lang, ihr geht einfach die Puste aus ab einem bestimmten Punkt.

    Auf die Joshi-Biographie freue ich mich sehr. Der erste Teil war ja ursprünglich für 2015 angekündigt, kam dann aber nicht, weswegen ich extra den Verlag angeschrieben hatte. Die Übersetzung des ersten Bandes ist der Verlagsauskunft nach wohl fertig, Lektorat und derlei weitere Dinge ziehen sich aber noch. Hauptsache, es erscheint.

  • Ich habe seit über 3 Jahren eine Buchvorbestellung laufen … eben noch mal angerufen und mich vergewissert, ob ich noch gespeichert bin. Dabei habe ich erfahren, dass sie eine Bestellung – angeblich – seit 30 Jahren gespeichert haben: Der Kunde meldet sich immer mal wieder, wenn er umzieht …

  • Ich habe gerade beim stöbern entdeckt, daß scheinbar heimlich, still und leise im Nikol Verlag zwei Lovecraft-Romane erschienen sind. Dabei handelt sich um "Der Fall Charles Dexter Ward" und "Berge des Wahnsinns". Beim großen A werden die Bücher gelistet als "Erschienen am 01.03.2016", die Verlagsseite http://www.nikol-verlag.de/ listet die Werke indes nicht.

    Da Nikol bekannt für Neuausgaben alter Lizenzen ist, wird es sich wohl um alte Übersetzungen handeln.

  • Mir auch nicht. Kann ja auch durchaus eine Neuübersetzung sein, was aber irgendwie seltsam wäre, denn beide Geschichten sind ja bereits ausreichend erhältlich. Könnte man höchstens einmal beim Verlag direkt anfragen, was es exakt damit auf sich hat.

  • Erscheint im April 2016 bei der University of Minnesota Press:

    The Age of Lovecraft, Hrsg.: Jeffrey Andrew Weinstock, Carl H. Sederholm. Vorwort von Ramsey Campbell.
    Link: http://www.upress.umn.edu/book-division/…ge-of-lovecraft

    Aus der Ankündigung: The Age of Lovecraft is the first sustained analysis of Lovecraft in relation to twenty-first-century critical theory and culture, delving into troubling aspects of his thought and writings.

    Offensichtlich eine Betrachung aus den Blickwinkeln verschiedener Disziplinen "to consider Lovecraft’s contemporary cultural presence and its implications".

    Sicherlich mal eine Abwechslung zum harten Kern der Lovecraft-Forschung um S. T. Joshi. Ein ausführliches Interview mit China Miéville lässt aufhorchen: Miéville gehört zu denjenigen, denen die WFA Statue aufgrund Lovecrafts Rassismus nicht behagte. Also – Kontroversen werden in der Publikation offensichtlich nicht gescheut, mal sehen, wie sich die Sache anlässt …

  • Das klingt sehr interessant, das werde ich mir auf jeden Fall besorgen.

    Deutsch-Only-Leser sollten den Golkonda Verlag im Auge behalten, der (voraussichtlich) dieses Jahr den ersten Teil der Joshi-Biographie "I am Providence" auf Deutsch herausbringen wird.

    S. T. Joshi
    H. P. Lovecraft − Leben und Werk
    (I am Providence: The Life und Times of H. P. Lovecraft)
    http://golkonda-verlag.de/cms/front_content.php?idart=625

    Ich weiß allerdings nicht, warum die zwei Bände es auf doppelt so viele Seiten schaffen, wie das Original, weiß das jemand? Enthalten die Bände mehr als nur die Übersetzung?

    Edit: hab gerade erst gesehen, dass es oben schon erwähnt wurde, sorry. Die abschließende Frage bleibt aber aktuell.

  • Es steht ja "ca. 1000 Seiten" jeweils, kann also auch weniger sein. Ich habe die englische Ausgabe des Buches nicht, aber beim großen A sind 1200 Seiten angegeben. Hätte man also 800 Seiten mehr nach dieser Rechnung. Deutsche Übersetzungen sind eigentlich immer etwas länger als englische Vorlagen, je nach Übersetzung, aber tendenziell sind sie länger. Dazu kommen Unterschiede in der Schriftgröße.

    Da könnten 800 Seiten mehr bei solchem Volumen gar nicht unrealistisch sein. Und falls noch spezieller Content dazu kommt, wie Illustrationen, Bibliographie, Vorwort oder sonst was, dann sowieso. Steht jetzt nichts dabei, aber wäre ja möglich.

    Ganz so unrealistisch stellt sich mir das aktuell jedenfalls nicht dar.

  • Aus den von Dir genannten Gründen hätten mich ein paar hundert Seiten nicht gewundert, so kam es mir aber doch aber sehr viel vor. Aber ich habe da auch keine Erfahrungswerte. Hätte ja sein können, dass man da noch zusätzliche Ergänzungen reingepackt hat.

  • Bisher ist nichts bekannt. Ich habe vor einiger Zeit mit dem Übersetzer korrespondiert, der sagte mir aber auch nichts derartiges.

    Lassen wir uns überraschen, würde ich sagen. Allzu lang sollte es nicht mehr dauern.

  • Sex und Perversion im Cthulhu-Mythos


    Ein intimer Blick auf H. P. Lovecraft und sein literarisches Erbe

    Glitschige Lust im Cthulhu-Mythos: Ist ein Tentakel wirklich nur ein Tentakel?

    Wie seltsam war H. P. Lovecrafts Beziehung zu seiner Ehefrau tatsächlich? Verdrängte der angeblich asexuelle Autor jegliche Lust in sein unheimliches Werk? Jedenfalls scheute er sich nicht, echte Perversionen zu schildern – die Schwängerung einer Frau durch Yog-Sothoth in ›Das Grauen von Dunwich‹ oder die Paarung von Menschen mit seltsamen Meereskreaturen sind nur zwei Beispiele dafür.
    Oder war Lovecraft ein heimlicher Homosexueller? Offenbart sich mehr in der Erzählung ›Das Ding auf der Schwelle‹, in der Edward Pickman Derby mit seiner Frau Asenath schläft, in deren Körper jedoch der dämonische Geist ihres verstorbenen Vaters steckt?
    Nach der Analyse von Lovecrafts Leben und Werk geht Bobby Derie auf die weitere Entwicklung des Cthulhu-Mythos ein. Auch 80 Jahre nach dem Tod des Meisters wird Lovecrafts bizarre Cthulhu-Erotik immer noch fortgeführt – von Schriftstellern, die den Sex viel drastischer schildern, als Lovecraft es sich jemals getraut hätte.*

    Die bisher informativste Studie zu diesem heiklen Thema.

    U.a. werden Werke behandelt von Robert E. Howard, Clark Ashton Smith, Robert Bloch, Ramsey Campbell, Brian McNaughton, W. H. Pugmire, Caitlín R. Kiernan, Alan Moore und Edward Lee.

    http://www.festa-verlag.de/sex-und-perver…lhu-mythos.html


    Sigmund freut sich...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Septic

    Und ich dachte, mit der Cthulhu-Dating-Simulation sei bereits der Gipfel des Unsinns erreicht.

    Dann kennst du den "Besudler auf der Schwelle" noch nicht, oder? Habe ich zum Geburtstag bekommen. Derjenige, der es mir schenkte, hatte das Exemplar vorher gelesen, mir die Geschichte ansatzweise und mit andeutungshaften Warnungen erzählt. Dann hat es meine Frau gelesen, die Geschichte erneut erzählt und mir von der Lektüre nachvollziehbar abgeraten ... jetzt müsste ich es eigentlich sofort verkaufen oder aus Protest erst recht lesen. :cthulhu:

  • Aus meiner Warte klang das immer so gewollt reißerisch und plakativ, dass es für mich nicht mal einen Blick wert war.

    "Alpträume in Norwegen" - surrealer Horror vor der norwegischen Folklore

    "Hasenjagd" - ein rasanter Kleinstadt-Thriller zwischen Schwarzer Pädagogik und Gangsterkrimi

    Beide als eBook bei Yellow King Production auf allen Verkaufsplattformen verfügbar!

  • Zitat von Nils


    Glitschige Lust im Cthulhu-Mythos: Ist ein Tentakel wirklich nur ein Tentakel?


    Ich finde das Thema ja durchaus nicht uninteressant und darüber kann man sich schon mal unterhalten, solche Formulierungen lassen mich allerdings ratlos zurück oder schrecken mich sogar ab. Klingt wie eine Artikelüberschrift der Huffington Post.

    Übrigens frage ich mich immer, ob solche "Studien" nicht mehr über die Verfasser aussagen als über das eigentliche Objekt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!