Mythos der Woche (Ghoul)

  • Liebe Rollenspiel-Community,
    mit FHTAGN erstellen wir bekanntlich ein freies Rollenspielsystem im lovecraft‘schen Kosmos. Neben dem eigentlichen Regelkern besteht ein Rollenspiel natürlich auch aus der Welt, dem Setting, den Wesen darin - kurzum einem Kanon. Wir möchten uns mit FHTAGN wieder zurück zu den Wurzeln von HPL & Co. orientieren. Schließlich ist sein gemeinfreies Erbe die Basis für uns. Da wir unmöglich den Kanon komplett selbst erstellen können und FHTAGN nicht zuletzt ein System für euch Spieler/innen sein soll, möchten wir euch ab sofort jede Woche um etwas Mitarbeit, Feedback oder Anregungen bitten. Wir nennen es Mythos der Woche.

    Was macht für euch (ganz persönlich) Wesen XY aus? Ist es stärker als ein Mensch? Geschickter? Kann es zaubern? Hat es Spezialfertigkeiten? Kennt ihr Referenzen aus Lovecrafts Werken, die es charakterisieren? Das gleiche gilt für Mythos-Bücher, Zauber oder Protagonisten.

    Die Ergebnisse sammeln wir im Forum und auf Facebook, schreiben sie zusammen und erstellen daraus eine gemeinfreie Version eines eigenen Kanons.

    Um euch nicht auf die Folter zu spannen fangen wir auch gleich mit dem ersten Wesen an und zwar dem Ghoul.

    Wie seht ihr den Ghoul und was macht ihn für euch aus?

    Da stellen sich so viele Fragen ... was seht Ihr vor eurem inneren Auge, wenn Ihr an einen Ghoul denkt? Wie handeln Ghoule? Haben sie einen Zwiespalt zwischen Trieb und eventuell so etwas wie einem Gewissen? Lasst es uns wissen, wir möchten alles darüber erfahren. Falls Ihr interessante Geschichten oder Schriftstücke über Ghoule kennt immer her damit. Wir freuen uns schon über eure spannenden Einblicke und Meinungen.

  • Ghoule sind toll!

    In „Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath“ werden sie von HPL als gummi- und hundeartige, sozial organisierte Wesen beschrieben, mit einer Hierarchie von einflussreicheren Anführern (zB Pickman) gegenüber dem Fußvolk in einem Königreich.
    Sie treten Menschen gegenüber nicht zwingend feindlich auf, sondern agieren im Gegenteil zuweilen auch hilfreich.
    Sie kommunizieren plappernd oder fiepend, diskutieren miteinander und trösten sich gegenseitig. Sie sind begeisterungsfähig, empfinden Freude, Dankbarkeit und auch Angst.
    Sie sind durch Heilige Verträge mit den Dunkel-Dürren verbunden, nutzten sie in einer Schlacht als Reitflugtiere und agieren durchaus taktisch.
    Sie sind in der Lage, Waffen zu benutzen, nach Unterweisung Galeeren und andere Gerätschaften zu bedienen.
    Sie interessieren sich nicht für Reichtümer, sondern vielmehr für Nahrung. Auch Artgenossen werden verspeist, aber „nur“ tote oder schwer verwundete.

    • Offizieller Beitrag

    Bartlos sind sie ... :)

    Zitat

    […] to disguise as a ghoul himself; shaving the beard he had allowed to grow (for ghouls have none), wallowing naked in the mould to get the correct surface, and loping in the usual slumping way, with his clothing carried in a bundle as if it were a choice morsel from a tomb.
    -– The Dream-Quest of Unknown Kadath

    • Offizieller Beitrag

    Interessant ist in diesem Zusammenhang Mordiggian, ein Großer Alter, der von Ghoulen angebetet wird.
    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Mordiggian
    Aus Clark Ashton Smith Geschichte The Charnel God (1934)
    http://www.eldritchdark.com/writings/short…the-charnel-god
    http://www.isfdb.org/cgi-bin/title.cgi?62562

    Allerdings weiß ich nicht, wie die Rechtesituation bei CAS und dieser Geschichte aussieht. :(

  • Ich mag Ghoule als Monster gerne.

    Für mich sind sie einerseits fremdartig und abstoßend, aber auch auf eine eigenwillige Art soziale Wesen. Man kann sie toll einsetzen um den SC einen Gegenpart zu bieten, der unmenschlich und abstoßend, aber nicht durch und durch böse ist. Sie haben ihre Lebensweise, die einen normalen Menschen entsetzt, man kann aber mit ihnen verhandeln und auch Bündnisse eingehen. Besonders gut wenn diese Bündnisse die SC an moralische Grenzen bringen - beiden Seiten fehlt das Verständnis von richtig und falsch der jeweils anderen.

    Allgemein sind sie humanoid, mit starken Merkmalen von Hunden oder Schakalen. Sie laufen gebeugt, riechen aufgrund ihres bevorzugten Lebensraums nach Tod und Verwesung und sind recht wild, zottig und schmutzig. Ihre Stimmen bringen tiefe, grollende und knurrende Laute hervor.

    Ihr Lebensraum ist dunkel, feucht und erdig, entsprechend haben sie eine Abneigung gegen Licht und die Welt der Menschen. Sie nutzen Schatten, sind oft nur als Schemen wahrnehmbar, was ihre unheimliche Präsenz verstärkt.

    Sie sind stärker als Menschen (wenn der Standard bei 10 liegt würde ich sagen so 15-16) und auch geschickter durch ihre animalische Art.

    Ansonsten stimme ich [mention]Pea[/mention] zu.

  • ...da schaut man einmal nicht hin und zack sind da ganz viele Antworten...wunderbar! Danke Pia für den sensationellen Einstieg der Runde mit einem Glorreichen: "Ghoule sind toll!"

    Dark_Pharaoh ist der Meinung das Ghoule stärker sind als Menschen. Pia meinte noch: Ghoule können mit Waffen und Werkzeugen umgehen. Wie denken die anderen im Forum? Seit ihr auch der Meinung oder seht ihr das alles ganz anders?

    Und eine Frage die mich noch beschäftigt: nutzen Ghoule Magie/Mythos? Case hat mich auf die Idee gebracht in dem er sagte das Ghoule einen Großen Alten (Mordiggian) verehren, hab ich bis jetzt auch noch nicht gewusst.

    Lasst mich eure Meinung wissen, ich warte gespannt :)

  • Von Facebook von Nutzer Minachil Stern:

    Super von euch sowas zu machen!

    Mein Bild von Ghuolen ist Mix aus diversen Büchern, Warhammer (Strigoi Vampiren) und dem Vampire-P&P (hier aber eher die formgewandelten Diener der Tzimisce).

    Erscheinung
    Ghuole sind weitestgehend menschenähnlich mit den Merkmalen:
    haarlos, bleiche Haut, spitze Ohren, Klauen an den Fingern, Gebiss mit scharfen Zähnen, etwas kleiner als Menschen, oft in gebückter, lauernder Körperhaltung, eher dürr-sehnig mit teils eingefallenen Gesichtszügen und sich abzeichnenden Knochen.

    Körperlich sind sie vergleichbar mit Menschen – durch ihre Klauen und Zähnen diesen aber im Kampf überlegen. Auch sind sie unempfindlicher gegenüber Kälte, Krankheiten, Schmerzen und anderen Wehwehchen des Menschen.

    Oft kleiden sie sich in den Überresten der Leichen die sie gefunden haben – aber nur um damit jemanden zu täuschen der sie zufällig in der Ferne sieht (was in der Regel auch nur bei schlechter Beleuchtung der Fall sein dürfte)

    Lebensweise
    Sie leben üblicherweise unterirdisch oder in Höhlen, können daher schlecht sehen aber gut riechen – Licht meiden sie, da es ihnen in den Augen brennt.
    Sie ernähren sich von frischen Leichen daher oft in der Nähe von Friedhöfen zu finden.
    Sie leben in kleineren Gruppen/Clans zusammen. Da sie (üblicherweise) einen sehr eingeschränkten Zugang zu Aas haben, sind die Clans nicht sehr groß und Mitglieder wirken oft eher ausgezehrt was dazu beiträgt, dass sie sie eine Entdeckung durch Menschen vermeiden müssen. Sollte jemand über ihr Versteck stolpern oder sie enttarnt dann lassen sie keine Zeugen zurück.
    Angriffe erfolgen aus dem Hinterhalt und in der Gruppe – in der Regel aber nur, wenn die Ghuole überzeugt sind leicht gewinnen zu können, großen Hunger haben oder ihnen keine Fluchtwege offenstehen.
    Sie sind nicht ganz so Intelligent wie Menschen können aber einfache Werkzeuge nutzen und herstellen.
    Sie verständigen sich über Laute und Sprache (auch menschlicher).

  • Facebook von Jasmine Etter - 27. November um 20:24

    Zitat


    Die Geschichte des Sidi Numan aus Tausend und einer Nacht handelt auch von Gulen, im arabischen Raum sind es (oft weibliche) Gespenster oder Hexen, die Leichen fressen, im Vergleich zu Vampiren, die Blut trinken.
    Zitat: „Du weißt, o Herrscher, daß die Gulen beiderlei Geschlechts böse Geister sind, die auf den Feldern umherschweifen. Sie bewohnen in der Regel alte verfallene Gebäude, von wo aus sie die Vorübergehenden überfallen, töten und ihr Fleisch verzehren. Können sie keine Lebenden erwischen, so gehen sie des Nachts auf Begräbnisplätze, wühlen dort Leichen auf und fressen ihr Fleisch.
    Ich geriet in das größte Entsetzen, als ich meine Frau bei dieser Gule sah. Sie wühlten eine Leiche auf, die am selben Tage beerdigt worden war, und die Gule schnitt zu wiederholten Malen Fleisch davon ab, welches sie, auf dem Rande des Grabes sitzend, miteinander verzehrten. Sie unterhielten sich sehr ruhig während dieses greulichen und unmenschlichen Mahles, allein ich war zu weit entfernt, um etwas von ihrem Gespräch verstehen zu können; ohne Zweifel war es ebenso seltsam, wie ihre Mahlzeit, an die ich noch immer nicht ohne Schauder zurückdenken kann.
    Als sie das gräßliche Mahl vollendet hatten, warfen sie den Rest des Leichnams wieder in das Grab und füllten es mit der Erde, die sie zuvor aufgewühlt hatten, wieder auf. Ich ließ sie gewähren und eilte nach Hause zurück. Beim Hereintreten ließ ich die Tür nach der Straße zu halb offen, wie ich sie gefunden hatte, ging sodann auf ihr Schlafzimmer zurück, legte mich wieder nieder und tat, als ob ich schliefe.“ (http://gutenberg.spiegel.de/buch/tausend-u…ter-band-3446/8)

    Und dieses schöne Lied ist mir noch eingefallen:

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    • Offizieller Beitrag

    Heute gibt es keinen neuen Mythos der Woche, sondern das Ergebnis aus der Umfrage zum Ghoul. Vielen Dank an alle, die ihre Anregungen und Beschreibungen beigesteuert haben. Weitere Kommentare sind jederzeit willkommen - FHTAGN wächst und verändert sich mit eurem Feedback immer weiter.

    https://fhtagn.deutschelovecraftgesellschaft.de/spielwelt#ghoul

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