Schatten über Innsmouth [Hamburg]

  • "Säulenheiliger von Incelbewegung und toxischem Fantum". :?:

    Toxisches Fantum hätte ich jetzt auch nicht bemerkt. Vor allem viel weniger 'Toxizität' (so man das seltsam allgegenwärtige Wort denn bespielen will) als bei den viel größeren Franchises von z.B. Comicbuch- oder Zauberlehrlingsromanverfilmungen. Wo sich durchaus gegenseitig an den Haaren gezogen wird, was nun wie zu sein habe und wie nicht.

    Die postulierte Verbindung zur (sog.) 'Incelbewegung' kann aber aus der Binnenperspektive der Autorin/des Autors heraus durchaus stimmig sein: Erinnern wir uns an die Lovecraft-Rezeption von (teils explizit) Rechts, die hier im anderen Thread anhand von Videobeispielen usw. besprochen wurde. Ich glaube, HPL (wie auch REH) schlägt in derartigen Kreisen schon Wellen.

    Das ist noch nicht 'Incel', aber in der Verquickung mit Internetkultur, halbironischen Froschmemen und Lustgewinn durch (als real empfundenen oder fiktionalen, oder dazwischen befindlichen) Weltuntergangsszenarien habe ich schon das Gefühl, dass HPL sich da einspeist. Weil er, so die interne Logik, einen Brückenschlag ermöglicht. Zwischen nerdiger Phantastik mit Aliens, Monstern und Weltraum (was halt jede/-r im Internet mag) und dem Ausdruck von Ressentiment, Deprimiertheit und Verachtung durch 'over-the-top' pessimistische Zitate, Meme und Postulate.

  • Die postulierte Verbindung zur (sog.) 'Incelbewegung' kann aber aus der Binnenperspektive der Autorin/des Autors heraus durchaus stimmig sein:

    Es stimmt alles, was du sagst, aber mich würde abseits der logischen Stringenz von Lovecrafts Ideenwelt zur Incel-Szene ein empirischer Nachweis interessieren. Immerhin wird Lovecraft als Säulenheiliger der Incels bezeichnet, es müsste also dort eine Lovecraft-Rezeption geben, die zentral ist. Ansonsten kann man sowas seriöserweise eigentlich nicht schreiben.

  • Also ich plane am 30ten beim Spaziergang dabei zu sein, und werde mir auch jetzt die Tage eine der "Vorstellungen" in Freilichtbühne-Harburg angucken gehen. Momentan ist nicht ganz raus an welchem, wenn spontan wer Lust hat mich zu begleiten schreibt mir einfach.

    Theater: „Dagon“, Stadtpark Hamburg-Harburg, Freilichtbühne, 25.–28. 7., 18 Uhr

    Spaziergang: „Das Grauen von Harburg“, Treffpunkt Marmstorfer Weg (Nord), 29. 7., 18 Uhr, sowie 30. 7., 16 und 18 Uhr,

  • Und zum besprochenen Artikel bzw der Formulierungen:

    Lovecraft hätte sich geekelt vor der schlichten ekelhaften Natur des Menschen, besonders da wo keiner hinguckt. Die gesamte 4chan culture oder auf der anderen Seite die Tumblr culture, hätten ihn dermaßen abgestoßen, dass er vermutlich nie wieder einen Stift in die Hand genommen hätte. Das alles war nicht sein Stil und ich finde eine verideologisierung von Lovecraft immer wieder grotesk, denn es wird dabei sowohl der historische Kontext außer acht gelassen als auch die Lebensrealität des Menschen verzerrt, zugunsten einer post-modernen Auslegung. Das ist nicht sonderlich objektiv und wird meist dem vorgenommenen Studium nicht gerecht, man erschafft die Ergebnisse die man erzielen will. Das ganze reproduziert sich dann.

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