Phantastische Bibliothek

  • Hallo liebe Lovecrafter - ein Freund von mir sagt mir geade er hat noch ein paar Lovecraft-Bände aus der Phantastischen Bibliothek (iSuhrkamp?) und will sie mir schicken. Das sind doch bestimmt ältere Übersetzungen als die von Festa? Kennt die jemand?

    Oder allgemein die Frage alte oder neue Übersetzung? Was ist besser?

  • Hi Peter,

    die Übersetzungen von Insel/Suhrkamp sind älter. Zum Teil sind diese betont altertümlich übersetzt und zum Teil wurden kleinere Passagen ausgelassen.

    Zum "Reinkommen" sind die toll. Wenn du irgendwann mal das Bedürfnis hast, dich wirklich intensiv mit HPL zu beschäftigen, würde ich eher zu Festa raten, oder (noch besser) den vier Bänden "H.P. Lovecraft: Varorium Edition" vom Hippocampus Verlag auf Englisch. Dort sind die Texte so bearbeitet, dass sie quasi den "reinen Lovecraft" zeigen, ohne Auslassungen und Änderungen durch Lektoren, Verlage und so weiter.

    In den nächsten Tagen wird hier auf der Vereinsseite ein Text veröffentlicht, der "Basisbibliothek H.P. Lovecraft" heißt, wo ich eine große Marktübersicht mache und detailliert auf Bücher etc eingehe.

    “I couldn’t live a week without a private library – indeed, I’d part with all my furniture and squat and sleep on the floor before I’d let go of the 1500 or so books I possess.”
    H.P. Lovecraft in einem Brief vom 25. Februar/1. März 1929 an Woodburn Harris

    Einmal editiert, zuletzt von derTräumer (4. März 2020 um 21:12)

  • Die Hippocampus Bände (Varorium Edition) sind die "Weiterführung" der Penguin-Bücher. In der Hippocampus-Reihe haben die Fußnoten an den Worten den Sinn anzuzeigen, in welcher Edition der Text an besagter Stelle abgeändert wurde.

    Beispiel:

    Joshi nimmt als Haupt-Text seine Penguin-Version und gibt Fußnoten an, wenn da nun eine Fußnote ist, so gibt diese etwa an, dass in der Ausgabe Arkham House/Outsider and Others dieses Verb gegen ein anderes ersetzt wurde, in Weird Tales Nr. XY hingegen wieder ein anderes Verb genutzt wurde oder das Verb ganz fehlte. etc. ich hoffe, du verstehst, was ich meine... Es ist quasi eine Text-Geschichte.

    “I couldn’t live a week without a private library – indeed, I’d part with all my furniture and squat and sleep on the floor before I’d let go of the 1500 or so books I possess.”
    H.P. Lovecraft in einem Brief vom 25. Februar/1. März 1929 an Woodburn Harris
  • Ich habe mir gerade die Freude gemacht (nachdem ich gerade die alten Suhrkamp-Bände erhalten hab) die Übersetzungen von Festa und Suhrkamp ein bissel nebeneinander zu lesen. Erstmal die ersten 15 Seiten des Falles Charles Dexter Ward. Hätte mir eine Strichliste machen sollen, denn ich fand es relativ ausgewogen, was mir an Ausdruck in dem einen und in dem anderen besser gefiel. Festa lag trotzdem vorn. Manches bei Suhkamp klang überraschenderweis eher nach schlechterer neuer Übersetzung und beim nächsten Satz war es dann wieder genau umgekehrt. Natürlich wäre es jetzt echt gut auch noch das Original danebenzulegen. Aber die Aktion sollte nur bei der Entscheidung helfen welche deutsche Übersetzung ich ersmal lesen will. Ich dachte die alte könnte mir noch besser gefallen. Bleibe nun aber doch bei Festa.

  • Hi Peter,

    klasse. Danke für die Mühe und deine Einschätzung. Deckt sich mit meiner, dass die Festa-Version "bekömmlicher" ist.

    In der Tat wäre eine eine konkrete gegenüberstellung der beiden geläufigsten Übersetzungen an einer der "mittellangen" Geschichten mal ein spannendes Projekt um da konkrete Diskussionspunkte zu haben.

    “I couldn’t live a week without a private library – indeed, I’d part with all my furniture and squat and sleep on the floor before I’d let go of the 1500 or so books I possess.”
    H.P. Lovecraft in einem Brief vom 25. Februar/1. März 1929 an Woodburn Harris
  • Die Festa-Bände waren ja so unglaublich günstig, dass ich erst dachte, Suhrkamp müsste auf jeden Fall besser sein. Jetzt kann ich beruhigt und zufrieden weiter in den frisch erworbenen Festa-Bänden schmökern.

  • Ich hätte ja gedacht Festa und Suhrkamp würden weiter auseinander liegen. Bei meinen Stichproben gefielen mir auch viele Sätze bei Suhrkamp besser, aber bei Festa hatte ich dann wieder schöne Wendungen an Stellen gefunden, die bei Suhrkamp nicht so hübsch übersetzt waren. Insgesamt wars auch für mich eher Kopf an Kopf.

  • Ich wollte dazu jetzt kein eigenes Thema eröffnen, aber kann mir jemand sagen ob die Geschichten der Werkgruppen 1&2 aus der Edition Phantasia auf bereits bestehen Übersetzungen beruhen?

    Und lohnt sich die Anschaffung, abseits der Einleitungen von Marco Frenschkowski, welche ich gerne lesen würde.

    Da ich sämtliche Geschichten bereits von Festa besitze, hadere ich noch, ob des Anschaffungspreises.

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