Beiträge von Berenice van Buren

    Berenice van Buren hat einen neuen Artikel veröffentlicht:

    Berenice van Buren
    29. Mai 2024 um 12:00

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    Für die Großen Alten hat Zeit keine Bedeutung, für uns Sterbliche aber schon, weshalb wir vom Vorstand und von der Lovecrafter-Redaktion unter dem Einsatz unaussprechlicher Pakte noch einen Monat herausschlagen konnten, in dem Ihr Eure Beiträge für das neue Lovecrafter-Emblem bei uns einreichen könnt. Danach kehren wir wieder in den inneren Zirkel der Beratung ein, der uns eine*n Gewinner*in (und vielleicht etwas Wahnsinn bescheren) wird.

    Berenice van Buren hat einen neuen Artikel veröffentlicht:

    Berenice van Buren
    12. März 2024 um 12:00

    Zitat
    Die Deutsche Lovecraft Gesellschaft e. V. feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Die Sterne stehen günstig für eine ganze Reihe von Transformationen, und auch das Vereinsmagazin Lovecrafter wird einer deutlichen Metamorphose unterzogen, die gleichsam richtungsweisend sein, aber auch an alte Traditionen anschließen soll. Der Rufer, jenes charismatische Symbolbild, welches den Titelschriftzug des Magazins seit jeher begleitet hat, legt sein Megafon nieder und macht nun Platz für neue Ideen.

    Serh schön. Vielen Dank. Ich tanzte ja leider wieder auf mehreren Hochzeiten und mein Avatar glotzte irgendwann in Erich Zann-Manier nur doof in die Fernsterecke. ich werde schauen, dass ich die Resourcen behalte, das Ganze weiter zu verfolgen und mal auch paar Sachen von mir raufzuladen. ^^

    Ich kann das Stellen von 'provokanten Fragen' recht gut verstehen und sehe darin eine Art Ventil der selbstkritischen Beschäftigung, die hier aber mehr Dampf ablässt als notwendig.

    Die etwas krude Metapher einmal aufgelöst: @Scharmützelmax: Ich werde das gefühl nicht los, dass dich die Vorwürfe gegen Lovecrafts Rassismus auch selbst stark berühren und du dich in einer Art moralischem Dilemma befindest. Bewegungen, die für mehr awareness und Aufmerksamkeit werben - auch aggressiver werben - finde ich gut, doch die von dir erwähnten Beispiele, den Namen Lovecrafts zu 'streichen' oder das Konterfei im Vereinswappen infrage zu stellen (die du, so lese ich das rein, auch nicht goutierst), hielte ich für Augenwischerei. Nicht nur ist es nicht hilfreich, die Symbole und Namen, die mit Rassismus verbunden sind, 'zu streichen'; vielmehr halte ich es für einen sauberen Diskurs, in dem man Phänomene, Konzepte, Namen etc. konkret benennen will um diese zu reflektieren, sogar für äußerst kontraproduktiv. (Stell dir vor, wir kritisieren Rassismus und keiner weiß, von wem...)

    Ich habe nicht die Zeit gehabt, sämtliche Links durchzusehen, möchte aber den HBO-Artikel mal auszugsweise kommentieren.

    Zitat

    Lovecraft leaves no room for a debate about separating the artist from their art.

    Das sehe ich anders. Zwar sind rassistische Stereotype bei vielen der Geschichten Lovecrafts omnipräsent und gerade im Lichte antirassistischer und awareness-mäßiger Denkkonstrukte auffälliger, dass man solch elementare Eigenschaften wie seinen Rassismus aber eher sekundär betrachten kann, zeigen die Beschäftigungen anderer Lovecraft-Lesegemeinschaften z.B. im Ausland (und ja, ich bin mir der Ironie meines Kommentars bewusst, wenn ich von 'Lovecraft'-Lesegemeinschaften schreibe^^). In Mexiko, Ecuador etc. z.B. wird auch Lovecraft gelesen (und das, obwohl die Südamerikaner*innen bei ihm auch nicht gut weg kommen, das wissen die), und liegt der Fokus der Horror-Rezeption weniger auf der xenophoben Angst, sondern vielmehr auf der Angst vor Vereinsamung in einem endlosen Kosmos (was m.E.n. mit dem vitalistischem Bild von lebendigen Farben und hunderten Arten weniger zusammenpasst, aber da sind kulturelle Unterschiede ja sehr spannend).

    Die rassismuskritische Rezeption Lovecrafts ist mir eine richtige und wichtige. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass sie besonders präsent in weißen, westlichen Mehrheitsgesellschaften ist, die langsam beginnen, ihr koloniales Erbe zu reflektieren. Wir lesen Lovecraft oft unter einer anderen kulturellen Brille als andere und hier die Texte auf die whiteness des ängstlichen Autors zu reduzieren, würde den Rezeptionstendenzen anderer Kulturen nicht gerecht.

    Ich kann die Aussage Matt Ruffs hier daher nur unterstützen:

    Zitat

    “In giving vent to his bigotry, he taps into a larger fear that I think we all have of people who are different from us and mean us no good,” he said. “It’s one of the reasons you can take his stories and repurpose them. ... He may not have realized the universalism of some of what he was writing about, but I can take that away from his work.”

    Die Angst vor dem Anderen, nicht zwangsläufig die Angst vor anderen Menschen, Kulturen, etc., sondern schlichtweg die Angst vor der Irritation, die eintritt, wenn das Weltbild zusammenbricht, wenn sich zeigt, dass man in einer anderen Welt lebt, als man diese sich vorgestellt hat und dass man - da widerspreche ich LaValle (der sagt, dass diese 'narzisstische Angst' der Weißen Schwarze nicht betreffe) entschieden - nicht Mittelpunkt der Welt ist, ist eine, die alle betrifft und mit der alle umgehen müssen.

    Spezifisch bei HPL zeigt sie sich als kultureller Intertext einer verängstigten white-privilege-Gesellschaft, die weiß, dass sie ihren Reichtum durch Diebstahl erworben hat, die ihre heterogene Identität (selbst als Zuwanderergesellschaft) primär durch Abgrenzung und diffuse Begriffe definiert. Sie zeigt sich aber auch im präviktorianischen England, das um 1700 - 1800 mehr und mehr vom biblischen Weltbild wegrückte und mit Geologie und Paläontologie Zeiträume eröffnete, die die Genesis-Geschichte einfach verschluckt hätten. Sie zeigt sich in der religiösen Panik des Klerus, der sich dem heliozentrischem Weltbild gegenüber sah. Sie zeigt sich sogar in den traumatisierenden Begegnungen des Kleinkindes, das zum ersten Mal einsehen muss, dass nicht jeder Gedanke und jeder Schrei gleich mit sofortiger Bedürfniserfüllung verbunden ist und dass es eine Milliarde anderer Kleinkinder gibt, die auch schreien. Und sie zeigt sich (wenn vielleicht auch im geringerem Ausmaß) einer Mücke, die realisiert, dass der 'Brunnen' aus dem sie trinkt, auf einmal zurückhaut und sie zerquetscht (gibt's nen schönen Comic von Junji Ito zu).

    Rassismus, so denke ich, ist eine spezielle, kulturell und wissensgeschichtlich oft sanktionierte (daher so präsente) Form von Angst vor dem Anderen, Angst vor Veränderung und dem plötzlichem Ereignis. Aber sie ist keine, der man selbst wehrlos gegenüber stehen muss.

    Das 'Streichen' oder Canceln scheint mir mehr eine sehr affekthafte Ausprägung butlerscher Sprachkritik zu sein.

    Zitat

    Und wenn man sich die Diskussion anschaut von wegen "Lovecraft streichen", der Name darf nie wieder fallen, man darf nicht mehr über den Mann reden, der ist überschätzt blablabla, dann lohnt es sich, sich darauf vorzubereiten und der Diskussion zuvor zu kommen. Vielleicht kann man selber mal so eine Diskussion organisieren?

    Die Gedanken eines größeren Forums gab und gibt es bereits. Die Stellungnahme war auch ein Manöver, eine Diskussion proaktiv einzuleiten (was ja, wie man hier sieht, auch geklappt hat, Leute kommen über das Forum). Eine größere Diskussionsrunde haben wir mal besprochen, bisher aus Zeit- und Pandemiegründen jedoch noch nicht in der Planung realisieren können. Konkrete Pläne gibt es noch nicht, ich spreche für mich, wenn ich aber sage, dass ich das gerne etwas international gestalten möchte.

    Ich denke - aber das ist nur meine Meinung - dass ein*e jede*r, derdie Lovecraft oder vergleichbares liest, sich auch im Klaren darüber sein muss, dass er oder sie Teil dieses schrecklichen Universums ist, und diesem nicht oppositionär gegenüber steht. Das Sprechen über elementare Ängste und ihre schlimmsten Ausprägungen ist immer auch ein Sprechen über uns selbst und über das, was wir nicht von uns sehen wollen. Der Innsmouth-touch ist eine äußerst wirksame Metapher für das Triebhafte, Unkontrollierbare und sehr Schädliche (neudeutsch: toxische) in uns, mit dem wir uns auseinander setzen müssen, von dem wir uns nicht distanzieren können.

    Zitat

    Mich würde ja interessieren, was für eine psychische Störung da zugrunde lag.

    Wobei ich da vorsichtig wäre, das alles zu pathologisieren. Einerseits nimmt das die Eigenverantwortung für be***ene Geisteshaltungen ein Stückweit weg, andererseits wären bestimmt viele mit ensprechenden (herbaispekulierten) Pathologien wenig erfreut, mit anderen Leuten wegen solcher Ideologien etc. in einen Topf geworfen zu werden. Ist irgendwie so ein Ding der Moderne: Alles, was nicht passt oder ungemütlich ist, kann man wegtherapieren. Aber oft ist es auch 'nur' ein ekelhafter Charakterzug. Dabei, das denke ich, liegen hier Genie und Wahnsinn weniger nahe beieinander als Genie und nostalgische Verbohrtheit.

    Hat mir zu Beginn gut gefallen, originell, spannende Argumentation, für marxistische Grundlagentheorie bin ich immer zu haben...

    Aber in Spielfilmlänge(!) wurden mir die albernen Einlagen dann doch zu viel und die Grundthesen zu dünn gestreckt. Und auch wenn die Textarbeit und -präsentation sorgfältig erschien - was bei diesem Thema besonders wichtig ist - finde ich, man hätte das alles viel pointierter und gebündelter präsentieren können.

    Dieser Komplex rund um Hierarchien, Konservatismus und Reaktionismus ist natürlich sehr amerikanisch und ich bin mir unsicher, für wie abendfüllend ich das Buch vom Robin als (edit: nicht ganz, aber fast) alleinige Grundlage halte. Da bräuchte ich aber die Argumentation des Videos in Papierform, um mich damit richtig auseinanderzusetzen. Nicht mein Medium, fürchte ich. Meine Kritik bleibt daher persönlich.

    Vieles in dem Beitrag scheint mir auch von der (durchaus gelungenen und inspirierenden) Performance zu leben.

    Hui. Wie schön lebendig es hier ist. dies erfüllt mein sprödes Herz mit Stolz. ^^

    Tatsächlich hatten wir alle Jahre immer größere Schwierigkeiten, Autor*innen für den Non-Play-Teil zu finden. Insofern sollten sich alle, die hier ihre Nicht-Spieler*innenschaft bekennen, nicht von schlechtem Gewissen plagen lassen. ;)

    Von einigen der hier Diskutierenden habe ich schon Mails bekommen und so wie es aussieht, scheint sich, was die Autor*innensuche im Non-Play-Bereich betrifft, gerade etwas stark zu ändern. Ich zähle drei Interessenten, damit hat sich seit Veröffentlichung des Gesuchs das Autor*innenteam potenziell erstmal verdoppelt.

    Das mit dem Faktencheck interessiert mich tatsächlich auch. Auch wenn man solche Sachen, denke ich, in einen größeren Rahmen einbauen kann. Den Begriff des 'Faktischen' und die proklamierte Akkuratesse (oder Non-Akkuratesse) würde ich aber immer etwas vorsichtig benutzen und nicht zwangsläufig an unseren heutigen Wissensstandard ausrichten - der ist ja auch hoch instabil - und der Objektivierungsanspruch in den Naturwissenschaften (die ja eine sehr junge Disziplin sind) geht nicht zwangsläufig damit einher, wirkliche objektive Wahrheit vermitteln zu können. Das Verhältnis zwischen naturwissenschaftlich autorisierten Wissensinhalten und phantastischer Spekulation ist aber tatsächlich etwas, das man auch mal behandeln kann.

    Michael H. : wenn Du mir noch eine NMail schicken magst, können wir das gerne mal besprechen und ich kann Dir eine Einladung zur RedCon im Dezember (+ Arbeitsplan) schicken.

    Berenice van Buren hat einen neuen Artikel veröffentlicht:

    Berenice van Buren
    21. Oktober 2022 um 12:00

    Zitat
    Der Lovecrafter ist seit 2016 das offizielle Vereinsmagazin der Deutschen Lovecraft Gesellschaft und versorgt die Vereinsmitglieder in einer zur Zeit einmal jährlich erscheinenden Doppelausgabe mit Informationen rund um die Themen Weird Fiction, Cosmic Horror, phantastische Literatur mit cthulhoidem Themenschwerpunkt und weitere literarische Yog-Sothothery. Darüber hinaus veröffentlicht der Lovecrafter regelmäßig Szenarios und NPC-Entwürfe für das Rollenspiel FHTAGN und wirft ein Auge auf alle Entwicklungen und Veröffentlichungen, die den praktizierenden Homo ludens interessieren könnten.

    Wir suchen Verstärkung!

    Möglich, dass die Sorte von Phantastik, in der das Gute gewinnt, ein größeres eskapistisches Potenzial für (im negativen Sinne) antimoderne Geisteshaltungen birgt. Insbesondere die High-Fantasy scheint mir sehr von etwas zu profitieren, das man in einigen Texten als 'world building' bezeichnet, und das wohl ein typisches Phänomen der Moderne ist. Da sehe ich tatsächlich utopistische Geisteshaltungen von 'besseren' Gesellschaften, die sich gerade in der Literatur immer als sehr uniforme Gesellschaften darstellen (ob es nun Franzosen im Jahre 27nochwas oder 'reinblütige' Elben, Rohirim etc. sind, sei mal dahingestellt), nur einen Katzensprung entfernt. High-fantasy-Gesellschaften sind sehr definiert. Es sind Zwerge mit ihrem Zwergenbier, Elben, die immer unseren ästhetischen und philosophischen Idealen entsprechen, Menschen, die angeblich so verschieden sind, aber irgendwie doch immer Ritter, Kundschafter, Könige oder Bauern, Hobbits, die manifeste Gemütlichkeit sind, etc.

    Die Welt ist so schön sortiert und das große Neue, das am Rande der Wahrnehmung lauert, ist immer das unaussprechbare Böse. Fantasy ist was sehr feines, aber auch oft konservativ. Bei der Verteigigung von Helms Klamm geht es darum, uralte Mauern zu erhalten, nicht, sie einzureißen.

    kleiner Nachtrag: Ist auch passend, dass, wie ich einmal las, ukrainische Soldaten die russischen Soldaten im Jargon auch oft als 'Orks' bezeichnen...

    heyho, die wäre bisher nur an Helloween. Aber ein jährlich wiederkehrendes Format ist geplant. Ich hab mal was mit Clive Barker gemacht und möchte das gerne wiederholen.

    Es gibt einen Ankündigungstext:

    Vorschau hier:

    Seafood from R‘lyeh


    Wie es die einen von Tür zu Tür zieht, um den Abend mit unheimlichem Maskenspiel und Süßem oder Saurem zu feiern, zieht es uns in Gefilde, die sich weit über die Schutzwälle der uns bekannten Sternenhimmel ausbreiten und vor deren fremdartiger, oft verloren geglaubter Erhabenheit der menschliche Geist allzu schnell kapitulieren muss. Gewappnet mit Karten, die wir nicht zu entschlüsseln wagen und dem einen oder anderen okkulten Schatz unter dem (oder im) Arm wandeln wir auf Pfaden, die für irdische Geschöpfe nicht gemacht sind, bestaunen Bauten, die keine Ratio hat je erdenken können und spielen an Stränden, die unter dem Blick längst verglühter Sonnen dahindämmern.

    Wir feiern den Überdruss am Irdischen mit Urlaub.

    Urlaub auf fernen Welten,

    Urlaub in exotischen Dimensionen,

    Urlaub im Angesicht allmächtigen Schreckens.

    Willkommen bei der szenischen Lesereihe Seafood from R‘lyeh.


    Die szenische Lesung, die am 31. Oktober 2022 um 20:00 Uhr (Einlass: 19:00) erstmals im Erfurter Theater Blaue Bühne (Thälmannstraße 59, 99084 Erfurt) ausgerichtet wird, wird eine lose, doch pointierte Assemblage jener Texte des amerikanischen Schriftstellers Howard Phillips Lovecraft (1890 - 1937) vorstellen, die eine Rundschau über die zahlreichen merkwürdigen Orte, über die fernen Länder und ihre unheimlichen Bewohner bieten.

    Wir laden herzlich dazu ein, mit uns von Fernen zu (alb)träumen, die das Konzept von ‚Fernweh‘ mit kosmischen Grauen ad absurdum führen.


    [Optional:

    Für Erfischungen wird gesorgt. Vor Ort wird es zudem die Möglichkeit geben, einen Einblick in die publizistischen Arbeiten der Deutschen Lovecraft-Gesellschaft (dLG) zu erhalten und mit dem einem oder der anderen Kultist*in ins lockere Gespräch zu treten.]


    Es gelten die lokalen, tagesaktuellen Corona-Schutzmaßnahmen.


    Wo? Theater Blaue Bühne, Thälmannstraße 59, 99084 Erfurt.

    Wann? Einlass 19:00 Beginn 20:00

    IÄ! IÄ!

    für das diesjährige Halloween-Ereignis in Erfurt plane ich in einem relativ neuem Theaterverein, in dem ich auch vorstehe, eine kleine, szenische lesung, die sich insbesondere an den (mir näher bekannten) Publikationen der dLG orientieren soll. Hierzu gehört vor allem auch der alsbald der bei allen Mitgliedern auf der Schwelle liegende Lovecrafter, der sich einerseits mit den Traumlanden, andererseits mit den unheimlichen orten bei Lovecraft und Konsorten beschäftigen soll.

    Die Lesung stelle ich mir in etwa so vor: Es gibt evtl. ein Rahmenprogramm kleiner, improvisierter Szenen, die jeweils in einzelne Lesestellen einleiten sollen. Diese Lesestellen sind freilich Ausschnitte aus LOvecrafts Gesamtwerk; eben solche, die sich konkret mit Orten beschäftigen und Beschreibungen selbiger geben. Das kann ein mäandrierender Wechsel humoristischer und unheimlicher Stücke sein, in denen jemand in ein Reisebüro geht und nach Empfehlungen sucht, die sich irgendwie immer als etwas 'ungeeignet' herausstellen.

    Das Ganze ist einerseits geeinget, um die dLG ein wenig mehr publik im Osten zu machen, andererseits kann man damit vielleicht auch die eine oder andere Abnahmestelle für den Lovecrafter und zukünftige Publikationen (Essayband, Lyrikband) gewinnen.

    Nun die Frage: "Hierheyleude, sagt's doch ma wenn ihr auch aus dem Raum Thüringen/Sachsen seit und voll Bock habt auf sowas. Schreibts in die Kommentare!"

    Das Ganze würde wohl beim Eintritt auf Spendenbasis laufen. Ganz sicher bin ich aber noch nicht. Vielleicht gibt es ja noch weitere Kooperationsmöglichkeiten.

    Der Ort, an dem das Ganze stattfinden soll, nennt sich Blaue Bühne Erfurt und kann hier Blaue Bühne Erfurt – Theater * Kabarett * Comedy * Kultur (blauebuehneerfurt.de) eingesehen werden.

    LG,

    Berenice van Buren

    Interessante Frage, hat aber auch etwas Fangfragenmäßiges für mich, das den leicht formulierten Anspruch impliziert, dass man sich ja neuerdings immer von etwas distanzieren muss.

    Teilweise gibt der Artikel m.E.n. bereits einen Hinweis hierauf. Lovecraft und seine Texte sind unglaublich präsent und dies einfach aufgrund einer begrifflichen Distanzierung zu verneinen, den ohnehin weiten Fokus des Vereins - der kein Forschungsverein ist, sondern bewusst ein sehr breites Publikum ansprechen möchte - einzuschränken, würde gleichsam der Popularisierung dieses brisanten Themas entgegen wirken. Denn dann erreichen wir nicht so viele.

    Einerseits ist der Verein keine "Gesellschaft zur Erforschung", denn dann würde der Fokus ganz anders aussehen. Dann wäre es eine akademische Gesellschaft. Andererseits, "Kult des Cthulhu" wäre sicher möglich gewesen, würde aber andererseits wieder eine viel zu undifferenzierte Wahrnehmung des Ganzen implizieren. Denn dann ginge es 1. explizit um Cthuhlhu, 2. explizit und ausschließlich um Lovecrafts Werk (und den engen Kreis des Cthulhuiden in der Nachfolge) 3. hätte mir das etwas zu sehr "Spielerisches", das ausklammert, dass man sich auch differenziert und ernst damit beschäftigen kann.

    Würde sich die Deutsche Lovecraft-Gesellschaft nicht so nennen, würde es eine andere tun, womit wir einerseits die 'Fäden aus der Hand' geben würden, andererseits ein viel eingeschränkteres und exklusiveres Publikum ansprechen würden, um Themen um weird fiction, cosmic horror und ja, auch Rassismus zu kommunizieren. Ein Deutscher Kult des Cthulhu oder eine Gesellschaft zur Erforschung ... kann in meiner Ansicht immer nur eine untergeordnete Gruppe eines viel weiter gefassten Organismus der dLG sein.

    Außerdem hat vieles auch mit dem Magnetismus zu tuzn, den HPL ausstrahlt, sowohl als Person, als auch als Autor oder Figur einer globalen kulturellen Identifikation. Hierzu fällt mir aber gerade nix Schmissiges ein.

    Ich möchte das Thema (und auch mich) nicht größer machen, als es ist. Wie ich das jetzt lese besteht kein Bedarf für eine weitere Befassung - völlig in Ordnung. Einem eigenen Text wäre ich wohl auch kaum akademisch gewachsen - aber danke für den Vorschlag.

    Es ist wohl nicht so, dass man das Thema nicht 'zu groß' machen kann. ich sehe hier einen motivierten und sehr gut fundierten Beitrag für eine weitere Auseinandersetzung. Und für diesen bin ich dankbar.

    Einem eigenen Text wäre ich wohl auch kaum akademisch gewachsen - aber danke für den Vorschlag.

    Die Angst kann ich durchaus nachvollziehen, doch wisse, dass der Verein ja nicht nur zum Fordern da ist, sondern vor allem auch zum Unterstützen. Niemand fordert einen akademischen Beitrag von professoralem Niveau (das kriegen wir wohl alle nicht hin), zumal dieser wohl auch kaum für die Majorität der VereinsmitlgiederInnen lesbar wäre. Wichtig ist, dass wir darüber sprechen, das reflektieren, was wir lesen, Publikationsfähiges an die Öffentlichkeit bringen (und das können auch Gedanken sein, Anmerkungen, die unterhalb der Zitationslinie auf ihre Genese aus einem offenen Gespräch heraus verweisen) und nicht zuletzt an den Fragen wachsen, die wir uns stellen.

    Wie wäre es zu dem Thema mit einem kleinen „opinion piece“?

    Ein Beitrag zur Diskussion also...? ;) Durchaus ein Format, das man in Zukunft weiterspinnen kann.

    In jedem Fall: Danke für die Anregungen und das Weiterdenken.

    Ich melde mich.

    Habe pünktlich zu Pandemiebeginn auch meine erste Novelle veröffentlichen dürfen, die leider aber so schlecht lief, dass sie nach zwei Jahren wieder aus dem Programm genommen wurde. :(

    Nichtsdestotrotz habe ich noch einige Projekte, die ich gerne in einem Sammelband unterbringen würde.

    Auch schwebt mir die Idee nach einer Halloween-Lesung in einem kleinem Spielort vor, in dessen Verein ich tätig bin.

    Wenn sich aus dem AutorInnen-Austausch auch eine Lesungs-Vernetzung ergeben würde, gemeinsame Projektplanung etc., fände ich das super.

    Ich würde es auch bevorzugen, sich bei einem Termin auf eine gute Auswahl zu fokussieren und dann wiederum zu neuem Stoff überzugehen. Wir könnten vorab Vorschläge sammeln und schauen, ob wir uns auf eine Auswahl einigen können.

    Ich habe das Buch leider noch nicht, nach längerer Wartezeit hat mein Buchhändler die Bestellung gestern storniert ("wegen Brexit").

    Heyho. Ich glaube, ich kann es dir als PDF zukommen lassen. Hab da so meine 'PappenheimerInnen'. ;)