Neues Genre: Counter-Lovecraft

  • Zitat

    Is it just me, or are there a lot of Counter-Lovecraft books coming out these days? By "Counter-Lovecraft" I mean, essentially, stories based on the writing of H.P. Lovecraft that H.P. Lovecraft would hate. See, Lovecraft's writing was hugely influential on the genres of Horror and Science Fiction. His tales of unimaginable evil and alienation are sometimes called Cosmic Horror, playing on humanity's insignificance in the cosmic scheme of things. Lovecraft was a very scary writer. He was also an Olympic level racist, sexist, homophobe, white supremacist, and generally awful human being. However, there's a current trend of taking Lovecraft's stories and using them to explore issues of oppression and real life alienation, subverting Lovecraft's bigotry with his very own tentacle monsters. Examples include Lovecraft Country by Matt Ruff, The Ballad of Black Tom by Victor LaValle, and Winter Tide by Ruthanna Emrys.


    https://www.bustle.com/p/7-book-sub-g…before-11453150

  • [mention]Christopher[/mention]: Eine Kurzgeschichte von Ruthanna Emrys (Prequel zum Roman) gibt es hier online zu lesen:

    https://www.tor.com/2014/05/14/the…ruthanna-emrys/

    Im Grunde ist es eine Fortsetzung von The Shadow over Innsmouth, aus Sicht einer der von der Regierung zwangsumgesiedelten Fischmenschen betrachtet.

    Diese Prämisse zeigt meiner Ansicht nach gut, was der oben von [mention]Nils[/mention] verlinkte Artikel als "Counter-Lovecraft" bezeichnet: hier werden Motive von Lovecraft zitiert (Fischmenschen aus Innsmouth), aber die Angst vor dem Unbekannten (für Lovecraft ein Kern seines Verständnis von Horror) ins Gegenteil verkehrt, indem man (politisch korrekt) sich in die Perspektive dieses Unbekannten hineinversetzt: Bei HPL besteht der Horror darin dass der Protagonist herausfindet dass er selbst ein Fischmensch ist. Bei "Counter-Lovecraft" ist die Ausgangsprämisse dass die Protagonistin ein Fischmensch ist und der Horror besteht darin wie schlecht (mit rassistischen Vorurteilen behaftet) die Menschen ihre Art behandeln.

    Ich glaube allerdings nicht dass es einen eigenen Begriff "Counter-Lovecraft" braucht: "Genre-Literatur" hätte es auch getan. Ich habe nicht den Eindruck dass die Autoren hier absichtlich "gegen" Lovecraft schreiben wollen, sondern dass sie schlicht eine politisch korrekte dem Zeitgeist entsprechende Geschichte schreiben wollen, die bekannte und beliebte Motive verwendet (wie Innsmouth, Fischmenschen, Cthulhu), ohne sich über diese oberflächlichen Motive hinaus damit zu beschäftigen wie Horror in Geschichten von HPL funktioniert.

  • Zitat

    hier werden Motive von Lovecraft zitiert, aber die Angst vor dem Unbekannten ins Gegenteil verkehrt, indem man (politisch korrekt) sich in die Perspektive dieses Unbekannten hineinversetzt: Bei HPL besteht der Horror darin dass der Protagonist herausfindet dass er selbst ein Fischmensch ist. Bei "Counter-Lovecraft" ist die Ausgangsprämisse dass die Protagonistin ein Fischmensch ist und der Horror besteht darin wie schlecht (mit rassistischen Vorurteilen behaftet) die Menschen ihre Art behandeln.


    Gut zusammengefasst. Mehr ist es wirklich nicht, kein besonderer Clou an der Sache. Dekonstruktion von Lovecrafts Literatur durch Einbringung von Inhalten sozial-realistischer Art, dabei politisch natürlich entsprechend zugespitzt. Recht langweilige Agenda, wenn man es bedenkt.

    Ich habe nicht den Eindruck dass die Autoren hier absichtlich "gegen" Lovecraft schreiben wollen,


    Ich bin kein Experte, aber schau mal in den Rassismus-Thread. Dort habe ich einen Artikel verlinkt vor einigen Tagen, der genau das fordert: Revision Lovecrafts durch bewusstes "Dagegen an"-Schreiben.

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