Als SL wahnsinnige SC steuern

  • Hallo,

    es ist ja bei z. B. bei CoC so, dass ein schneller Verlust von Stabilitätspunkten eine temporäre geistige Umnachtung nach sich zieht. Es wird vorgeschlagen, dass ein SL den SC Dinge tun lassen kann, ohne dass der den SC spielende Spieler dies will.

    Tut das jemand von euch und hat das Gefühlt, dass es funktioniert?

    Ich finde die Idee sehr gut und denke, dass man viel daraus machen kann. Meine Versuche Spieler in ihrem Wahnsinn zu steuern waren bislang aber glaube ich eher komischer Natur als schauriger. (Beim ersten Versuch ließ ich einen SC in ein dunkles Feld rennen, beim letzten hatte ein SC starke Stimmungsschwankungen - beide Male hatte ich den Eindruck, dass das die Stimmung am Tisch eher ins lustige zog als ins irritierte)

    Steuert ihr wahnsinnige SCs? Würdet ihr das mal tun oder seid ihr strikt dagegen? Warum? Was wären Sachen, die SCs dann gegen ihren Willen tun würden?

  • Bei uns lasse ich die Spieler nahezu komplett selbst entscheiden und greife nur ein, wenn die das wollen. Die Spieler entscheiden selbst wann sie Würfeln, ich gebe dann nur ggf. den Verlustwurf durch. Aber ich habe auch sehr erfahrene Spieler die das toll machen.

    SC steuern ist für mich als SL ein No-Go. Das müssen die schon selber machen, ist ja der Reiz am System.

    • Offizieller Beitrag

    CoC (insbesondere) bei 7E sieht ja zwei Varianten vor:
    1. Alle Anwesenden in einer Szene werden temporär wahnsinnig - dann kannst du als SL sehr schön einen Cut machen und bspw. sagen "Ihr wacht alle Schmutz verkrustet auf. Was ist passiert?" Das kann in der Tat viele schöne Möglichkeiten öffnen.
    2. Wenn du als SL einen SC "übernimmst", dann hat nach meiner Erfahrung der Spieler immer etwas dagegen - es ist halt übergriffig. Ein weiteres Problem ist, dass man nicht 1.000x sagt "Du erschrickst dich und schreist" oder "Du wirst ohnmächtig" usw. Das nervt den Spieler dann nur noch.

    Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, dem Spieler die Ausgestaltung zu überlassen. Und da brauch es auch keine 100 Einträge aufweisende Würfeltabelle.

    1. Fliehen
    2. Kämpfen
    3. Aufgeben

    Das sind die drei starken Antworten auf Stress.

  • Ich finde wenn man einen solchen Trick wie den SC zu übernehmen, einen "Cut" zu machen o.ä. dezent bzw. selten genug einsetzt, kann es sehr schöne Effekte haben. Bei jeder geistigen Umnachtung den SC zu übernehmen, empfinde ich auch als zu stark. Ich gehe meist so vor, dass ich den SC nochmal kurz erläutere. was eine geistige Umnachtung bedeutet und welche regeltechnischen Konsequenzen sich daraus ableiten. Den Rest überlasse ich den Spielern selbst.

  • Ich stimme mit Dark_Pharaoh darin überein, dass die Übernahme eines SCs durch den SL grundsätzlich ein No-Go ist. Das mag kein Spieler, der sich mit seinem SC irgendwie identifiziert. Zwar ist es bei objektiver Betrachtung nicht ganz unpassend, wenn ein Kontrollverlust sich auch aus Sicht des Spielers unangenehm anfühlt, aber der Spielatmosphäre hilft es wenig.

    Muss der Stabilitätsverlust vom Spielleiter für die Spieler ausgespielt werden, verliert dieses Element m.E. weitgehend seinen atmosphärischen Zweck und wird auf ein regeltechnisches Handicap "reduziert". Außerdem ist es ein Indiz dafür, dass die Spieler die Situation, die bei ihren SCs zu einem Stabilitätsverlust geführt hat, völlig gelassen aufgenommen haben (sei es aufgrund mangelnder Emphatie des Spielers oder weil sie vom SL einfach nicht gruselig rübergebracht werden konnte). Dann verzichte ich lieber schon als SL auf einen schwerwiegenden Verlust an gS, bevor die Atmosphäre durch ein "bemühtes" Ausspielen solcher Effekte eher beschädigt wird.

    Für wesentlich fruchtbarer halte ich es, den betreffenden Spieler in bestimmter Richtung zu unterstützen, etwa indem man die Wahrnehmungen seines SCs besonders eindrücklich oder in Details auch abweichend von den anderen SCs schildert, dem SC als SL besondere Aufmerksamkeit schenkt, etwa den anderen Spielern gelegentlich kleine "Ticks" beschreibt, die bei dem SC auftreten etc.

    Die von Case unter Ziffer 1 genannte Vorgehensweise bei kollektivem Wahnsinn halte ich dagegen für ein gutes Mittel. Hier kommt es nicht zu einem individuellen Übergriff.

    Bei One-Shots mit vorgefertigten SCs kann man vermutlich eher von dem Mittel der Übernahme eines SCs Gebrauch machen. Die SCs sind den Spielern dann eher gleichgültig und mit ihrem vorzeitigen Ende wird ohnehin von Anfang an als wahrscheinlich gerechnet. Genau das ist allerdings der Grund, warum One-Shots mich bislang weniger interessiert haben. Ich habe bislang CoC nur mit SCs gespielt, die die Spieler selbst entworfen haben, die ihnen ans Herzen wachsen sollten, bevor ... und die mithin länger als einen Abend halten sollten.

  • Vielen Dank für eure Tipps :)
    Das mit dem Cut finde ich eine super Idee, die ich auch ausprobieren werde, wenn es nicht die ganze Gruppe betrifft.

    Ich finde es eben kein No-Go und mache das ja auch nicht alle 5 Minuten und in den meisten Abenteuern gar nicht. Außerderm leite ich bislang auch nur One-Shots, deren Ziel es gewissermaßen ist, dass am Ende mindestens einer tot und mindestens einer wahnsinnig ist. Vielleicht hat es deswegen noch niemanden gestört, "übernommen" zu werden, auch wenn mir die Art wie ich es bislang gemacht habe eben noch nicht ganz gefallen hat, da sie atmosphärisch nicht gerade hilfreich war.
    Den anderen SCs von Ticks des betroffenen Spielers zu erzählen hatte ich auch schon ausprobiert, aber das hatte den gleichen Effekt wie mein "übernehmen" (zur Erklärung: das ist meist nur eine Aktion, nichts komplexes und nichts langes, also so etwas wie der beschriebene Tick, nur dass ich es nicht über den SC gesagt habe, sondern zu ihm)

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