• Für diejenigen, die sich bei einem Spiel vorallen von guter Athmosphäre fesseln lassen, gibt es Dear Esther.
    Das ist aber kein wirkiches Spiel. Schwierig zu beschreiben, was es eigentlich ist. Mit Poetisches Storytelling-Experiment trifft es Gamestar glaub ich ganz gut.

    Als ungeduldiger Spieler ist man in ~40min mit dem "Spiel" fertigt, denn es gibt kein wirkliches Gameplay.
    Es ist eher eine andere Art und Weise eine Geschichte in einer passenden Umgebung zu erzählen.
    Ich bin leider nicht gut im Schreiben von reviews, aber in Kürze:

    Man schlüpft in die Rolle eines Mannes, der auf einer einsamen shottischen Insel gestrandet ist.
    Er weißt, das er diese Insel nicht mehr verlassen wird. Aus Einsamkeit fängt er an, einen Brief an seine Liebe Esther zu verfassen.
    Während des gesamzen Szenarios bewegt man sich auf der Insel und lauscht ihm beim Vorlesen dieses Briefes zu. Er beginnt mit den Worten
    Liebe Esther. Die Möwen landen hier nicht mehr....
    Die Bilder, Musik, Hintergrundgeräusche und Texte tragen zu einer unglaublichen und spannenden Atmosphäre bei. Deshalb dachte ich mir, das könnte auch für die Spielleiter unter uns interessant sein.

    Das Spiel ist bei Steam für Win/OSX/Linux erhältlich, verwendet die Unity Engine und kostet < 10€. Mittlerweile gibt es ein neues Teil von dem Studio, ich freue mich schon drauf. Man sollte es nur in English spielen, falls man es sehr gut beherrscht. Es werden des öfteren irgendwelche poetischen Sprachmittel verwendet. Als ich es gespielt hatte, gabs noch keine Untertitel. Mittlerweile müsste sich das geändert haben.

    (Anm: Obwohl ich in einem beheizten Zimmer gespielt hatte, musste ich mir eine Decke umlegen, da ich das Gefühl hatte auf einer stürmischen Hochseeinsel zu sitzen :)

  • Ich muss sagen, dass ich enttäuscht war. Mir war es eindeutig viel zu passiv. Klar, es ist eine tolle Atmosphäre. Aber im Grund läuft man nur eine Strecke an und hört sich die zusammenhanglosen Textfetzen an. Auch das Ende ist kein großer Knaller.
    Das Spiel ist gut gemacht, keine Frage, aber die 10 Euro hätte ich doch lieber anders investiert. Dass man wirklich kein bisschen mit der Umwelt interagiert ist nicht mein Ding.

  • Interessant ist eben, dass man beim einmaligen Durchspielen gar nicht alle Texte zu hören bekommt. Rumzurätseln, was eigentlich los ist, ist also Teil des Vergnügens. Wobei ich auch zugeben muss, dass ich anfangs viel zu "adventure-mäßig" rangegangen bin (Dinge abgezeichnet, Formeln gelöst etc.). Das ist spaßig, aber theoretisch ja nicht nötig.

    Träger der Montgomery Burns-Auszeichnung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Tüchtigkeit

  • Es ist sicher eine gute Idee, aber eben nicht meins. Den Ansatz von Layers of Fear (siehe diesen Thread) finde ich da schöner. Man muss auch herausfinden, was passiert ist, aber dafür durchwühlt man Schubladen und Schränke und muss Schlüsse ziehen. Und das, während man Schiss hat, dass etwas unvorhergesehenes passiert. Dieses interaktive vermisse ich bei DE schon.

    Dear Esther fängt schon stark an, aber ab dem Punkt, wo man weiß, dass es nichts zu finden gibt kam es mir vor wie ne Bahnfahrt mit den Bruchstücken eines Hörbuchs dazu. Einzelne Höhepunkte mal ausgenommen, zum Beispiel die

    Spoiler anzeigen

    "Unterwasser-Unfallstelle". Ab da dachte ich, geht es aufwärts aber leider war die Szene eher die Ausnahme.

  • Zitat von Ginster

    Es ist sicher eine gute Idee, aber eben nicht meins. Den Ansatz von Layers of Fear (siehe diesen Thread) finde ich da schöner. Man muss auch herausfinden, was passiert ist, aber dafür durchwühlt man Schubladen und Schränke und muss Schlüsse ziehen. Und das, während man Schiss hat, dass etwas unvorhergesehenes passiert. Dieses interaktive vermisse ich bei DE schon.

    Dear Esther fängt schon stark an, aber ab dem Punkt, wo man weiß, dass es nichts zu finden gibt kam es mir vor wie ne Bahnfahrt mit den Bruchstücken eines Hörbuchs dazu. Einzelne Höhepunkte mal ausgenommen, zum Beispiel die

    Spoiler anzeigen

    "Unterwasser-Unfallstelle". Ab da dachte ich, geht es aufwärts aber leider war die Szene eher die Ausnahme.


    Schon wahr. Am Schluss ist es ja auch nur ein aufgemöbelter Half Life-Mod, oder?

    Träger der Montgomery Burns-Auszeichnung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Tüchtigkeit

  • Zitat von Der Tod

    Schon wahr. Am Schluss ist es ja auch nur ein aufgemöbelter Half Life-Mod, oder?

    Klar, aber Mod hin oder her, die Frage, ob die 45 min einem persönlich 10 € wert waren, muss man sich stellen dürfen.

  • Wie der Entwickler bereits gesagt hatte, war Dear Esther ein Experiment zu Forschungszwecken für Leveldesign. Eben ursprünglich als Mod für Half-Life 2 gedacht.
    Klar, das ist nichts wenn man interaktives Spiel für klassische Unterhaltungszwecke sucht. So wurde es auch nie verkauft. Es war von vornherein klar, das es um die Präsentation einer außergewöhnlichen Spielarchitektur geht und um die Untermalung der Geschichtenerzählung.

    Ich sehe die 8€ fürs Spiel eher als Investition in die Indie Szene. Und das könnte sich gelohnt haben, denn das nächste Projekt Everybody's Gone klingt für mich auch ziemlich gut.
    Bisschen traurig ist es, das Sony sie gezwungen hat, auf der PS4 zu bleiben. Es gibt Gerüchte für einen PC release, ich hoffe daraus wird was.

  • Ich bin völliger Laie und spiele eher selten Games (hab grade mal wieder so eine "Phase", wo es mich reizt), aber was Du da sagst, macht durchaus Sinn für mich. Habe ich so noch nicht betrachtet.

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