Lovecrafter Online - 024 - Chroniken des Grauens 1: Dagon

  • Seanchui hat einen neuen Artikel veröffentlicht:

    Seanchui
    25. Mai 2020 um 12:00

    Zitat
    Zugegeben, vertonte Versionen von Lovecrafts Werk gibt es mittlerweile einige. Dabei sind Lesungen wohl ebenso häufig anzutreffen wie Hörspiele. Und natürlich ist Lovecrafts eigenes Schaffen mindestens ebenso oft vertont worden wie auch mutige – oder auch schlechte – Neuinterpretationen seiner Werke. Nun gibt es eine neue Reihe, die „Chroniken des Grauens“. Der Lovecrafter online hört einmal herein.
  • Erst mal: Vielen dank fürs vorab reinhören, das erspart mir das lesen dieser unsäglichen Audible Rezensionen.

    Ich muss ja doch sagen, dass mich die Aussage Lovecrafts Werke wären "schwer auf Medien zu übertragen" (war glaube ich der hier gewählte Terminus) etwas stört. Ich bin tatsächlich der überzeugung, zu Lovecraft gehört eine Stimme, die die ganze Szenerie richtig Lebendig macht. Es mag daran liegen, dass ich sowohl ein ausgewachsener Cineast bist als auch so unfassbar Bibliophil, dass sich daraus die Eigenart entwickelt hat in Bildern, Szenen, Hintergrundmusik und Soundeffekten zu lesen. Eine Welt wie die Lovecrafts, die sich so auf die Stimmung und die Atmosphere verlässt, bedarf all das.


    LG und danke

    MD das LovecraftianMonster

  • Die Aussage stammt tatsächlich von "Schaffenden".

    Nimm das Interview mit Markus Winter als Beispiel: ein Hörspiel basierend auf dem Originaltext ist extrem schwierig, da hier schlussendlich fast immer Monologe vorherrschen - was bei einem Hörspiel nur bedingt "cool" rüberkommt. D.h. die meisten Drehbuchautoren gehen hier den Kniff und erfinden Figuren hinzu, um Dialoge zu ermöglichen. Das ist nicht "schwer" zu übertragen, aber halt auch nicht "ohne weiteres".

    Beim Thema "Film" wird das ganze noch einmal schwieriger - zum einen natürlich aufgrund der schwammigen Beschreibung ("unbeschreiblich" eben) vieler Inhalte (gut, das wäre mit künstlerischer Freiheit noch in Bilder zu übersetzen), zum anderen aber auch, weil viele "klassische Elemente" eines "Blockbusters" in Lovecraft-Geschichten einfach fehlen.

    Es gibt aber sicher Medien, die hervorragend geeignet sind. Es gibt ganz großartige "szenische Lesungen" zu Lovecraft, und das ist es glaube ich auch, was Dir am ehesten vorschwebt. Da klappt das natürlich hervorragend.

  • Da hast du wahrscheinluch Recht :)

    Ich weiß nicht, ich bin auch mit Rufus Beck als Stimme von Harry Potter großgeworden und war dann z.B. enttäuscht, dass der Arthur Weaslye im Film keinen Norddeutschen Dialekt hatte. Es liegt glaube ich sehr stark daran, was wir den Firguren beim Lesen selbst zutrauen. Wenn ich ein Buch lese, dass nur aus Monologen oder ganz ohne Persönliche/Unpersönliche Rede auskommt wie z.B. Der Fremde von Camus... ich will mir den Film oder das Hörbuch gar nicht vorstellen. Das muss ungeheuer Langweilig, oder nicht mehr als die Ursprüngliche Geschichte erkennbar sein. Aber das ist ja das schöne an Lovecraft, denn er lässt dem Leser/Hörer die Freiheit zu glauben was er/sie will also können auch Personen die im Buch oder in der Geschichte an sich nicht vorkommen in der Ton/Bild Fassung durchaus einen legitimen Status haben... z.B. als mögliche Manifestation einer inneren Stimme oder als Trugbild aus einer Erinnerung, oder eine Figur die im Fieberwahn mit seinem Spieglbild spricht und plötzlich das Spiegelbild reagiert.

    LG

    MD das LovecroftianMonster 8)8)

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