dLG-Radio – Cthulhu Meets Cyberpunk
Mirco, Rahel und Volker widmen sich in der Folge der Frage, wie der Cthulhu-Mythos und Cyberpunk zusammenpassen.

Rahel

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Cthului
John Carpenter ist definitiv ein Fan Lovecrafts. Mal abgesehen davon, dass er das in Interviews immer wieder zum Besten gibt, finden sich in seinen Filmen Themen und Bilder, die an Lovecraft erinnern und in seinem Film "Die Mächte des Wahnsinns" ("In the Mouth of Madness") eine echte Anspielung im Namen des Hotels, "Pickman Hotel".
Nach "The Fog" kamen drei Filme von Carpenter, von denen in Fankreisen auch als "Apokalypse Trilogie" gesprochen wird. Ich muss zugeben, dass ich das zwar ab und an gelesen, aber nie recht verstanden hatte, bis ich eine - in meinen Augen, sehr gute - Zusammenfassung von Orrin Grey bei Strange Horizons gelesen hatte. Die drei Filme die ich meine sind "Das Ding", "Fürsten der Finsternis" und eben "Die Mächte des Wahnsinns".
Ich habe schon oft den Tipp bekommen, diese drei Filme direkt hintereinander anzusehen, bin indes bisher nie dazu gekommen. Das grundlegende, das verbindende Thema, ist der "kosmische Wahnsinn" oder "kosmische Horror" - der Mensch ist nichts im Getriebe der Mächte; wird der Mensch mit diesen Mächten konfrontiert, gibt es nur zwei Optionen, Wahnsinn oder Tod.
Einschränken muss ich allerdings, dass ich mir den Film "In the Mouth of Madness" inzwischen nicht mehr am Stück geben kann. Der Start des Films zehrt an den Nerven, fasziniert, macht neugierig, baut Spannung auf, aber dann verfällt es mehr und mehr in eine Aneinanderreihung von Schockeffekten. Das ist zwar typisch John Carpenter - Psychoterror zu Beginn, Splatter am Ende - aber das konnte ich früher besser vertragen. Das kommt vielleicht mit dem Alter, dass das nicht mehr so leicht konsumiert werden kann.
Die Idee an der sich die Geschichte entlang hangelt, die Realität nur als Fiktion zu betrachten, ist bereits öfters aufgegriffen worden (David Cronenbergs "eXistenZ" ist hierzu ein Muss) und vor allem unter dem Hut der Science Fiction beschrieben worden ("Simulacron-3") und verfilmt ("Welt am Draht", "13th Floor", "Matrix"...). Die Abwandlung bei John Carpenter ist, was vor allem den SF-Adaptionen fehlt, der Wahnsinn.
Beenden wir den Kommentar mit einem Zitat von Sutter Cane ("Die Mächte des Wahnsinns"): "Wenn die Leute anfangen die Fähigkeit zu verlieren, den Unterschied zwischen Realität und Fantasie zu erkennen, dann können die Alten Mächte mit ihrer Rückreise beginnen."
Im Englischen übrigens "the Old Ones" - viel stärker an Lovecraft erinnernd, nicht zuletzt deshalb empfehle ich die englische Fassung - die deutsche Übersetzung ist oftmals der eigentliche Grund für den Wahnsinn, der einen beim Ansehen von Carpenter-Filmen befällt.
Iä! Iä! zum Gruß,
Luis
Michael H.
Danke für die tolle Folge, Carpenter hat definitiv viele Lovecrafteinlüsse in seinem Werk verarbeitet. Eine zu kurze
, aber ausgesprochen gute und informative Folge und ein sehr angenehmes Gespräch zwischen den Teilnehmer. Hab ich gleich zweimal gehört...
Ich schaue die Filme der Trilogie immer wieder gerne an. Für mich ist In the Mouth of Madness das perfekte Amalgam von Carpenter, Lovecraft und King.
Gerne mehr solcher Themen, so ist der Podcast thematisch noch viel breiter und bunter aufgestellt.
Mit enthusiastischem Gruß
Michael H.