Lovecrafter Online – Rezension: Der Besudler auf der Schwelle
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PetulkaGrell -
17. März 2022 um 12:00 -
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Hallo ihr Lieben,
es ist schon etwas länger her, dass ich mich gemeldet habe, aber im Moment versinke ich in neuen Manuskripten in diversen Genres und arbeite noch an anderen Projekten, die meine komplette freie Zeit beanspruchen. Trotzdem habe ich es geschafft, diese Rezension zu schreiben und hoffe, dass ich es zeitlich schaffe, euch mehr von solchen Büchern vorzustellen.
Heute stelle ich euch den großartigen, amerikanischen Autor Edward Lee und sein Werk Der Besudler auf der Schwelle vor.
Edward Lee wurde in Washington im Jahre 1957 geboren und nach der U.S. Army und seiner Karriere als Polizist konnte er 1997 seinen Traum, vom Schreiben leben zu können, verwirklichen. Heute lebt er in Florida und hat mehr als 40 Romane geschrieben. Sehr viele seiner Werke wurden unter der Extrem-Reihe beim Festa Verlag veröffentlicht. Über diesen Verlag beziehe ich auch meine Leseexemplare.
Edward Lee wird geliebt oder gehasst. Es gibt scheinbar nichts dazwischen. Seine Kreativität, übertrieben abartige Szenen zu schreiben, ist einmalig und ich wünschte, ich wäre auch so kreativ veranlagt. Seine Bücher sind, sagen wir mal, sehr speziell und seine Vorliebe, Lovecraft in seine Werke immer wieder mit einfließen zu lassen, fi-den bei den Lesern (inklusive mir) großen Anklang. Und nicht umsonst sagte Richard Laymon über ihn: »Edward Lee – das ist literarische Körperverletzung«.
Der Besudler auf der Schwelle erschien im Festa Verlag als die 3. Sonderausgabe in der Reihe H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens. Leider kommt man als Normalsterblicher eher an das vom Verlag angebotene E-Book (9,99€), denn die vom Autor signierten Ausgaben wurden auf 999 Exemplare limitiert und werden für kosmische Summen gehandelt. Ich kaufte mir das E-Book und tauchte, zum ersten Mal, in die morbide Fantasie von Edward Lee. Die Schreibweise zieht einen so in den Bann, dass man auch die weiteren Werke mit angehaltenem Atem (und Mageninhalt) liest.
Man fragt sich unwillkürlich: Wie viel kann so eine Literatur mit Lovecraft gemeinsam haben? Doch beginnen wir zu lesen, merken wir schnell, dass sehr viele »Easter Eggs« eingebaut worden sind. Angefangen mit dem Namen der Protagonistin, die Hazel Greene heißt. Na? Greene? Da klingelt doch was. Aber schauen wir uns erstmal den Klappentext an. Alle Rechte sind natürlich bei dem Verlag:
ZitatHazel Greene ist nicht nur eine Nymphomanin, sie steht zudem auf die irrsinnigsten Fetische, die man sich nur vorstellen kann. Das verkompliziert ihr Leben schon mehr als genug. Doch als sie die attraktive (und hochschwangere) Lehrerin Sonia Heald auf einem Ausflug in die einsamen Wälder New Englands begleitet, wird sie in einen Strudel aus lüsternem Wahnsinn und sexueller Abartigkeit gerissen.
Warum brachte sich der Vorbesitzer der Waldhütte um?
Was hat es mit den Andeutungen über den »leuchtenden Trapezoeder« auf sich? Ist paradimensionaler Sex möglich?
Hazel hat nie an Geister und Dämonen geglaubt – und schon gar nicht, dass sie es mal mit ihnen treiben wird ...
Hier ist sie, die genial-perverse Fortsetzung von H. P. Lovecrafts Erzählung ›The Haunter of the Dark‹, wie sie nur der obszöne Provokateur Edward Lee schreiben konnte. Zweifellos einer der versautesten Romane aller Zeiten. Horror goes Porno.
Lassen wir es kurz auf uns wirken. Ich stellte damals fest, dass ich mich fragte, was hat es bitte mit Lovecraft zu tun habe, und war empört und angewidert zugleich. Das änderte sich auch nicht, als ich zu lesen anfing und mein Magen sich mehr und mehr zusammenzog. Zugegeben - es war eines meiner ersten Bücher in diesem Genre und ich war nicht so abgehärtet, wie ich es jetzt bin.
Doch es ist nicht nur eine urkomische aneinander Reihung von abartigen und widerlichen Vorkommnissen, an die man gar nicht denken möchte. Der Besudler auf der Schwelle beherbergt tatsächlich eine Geschichte, die zwar pervers, aber auch sehr interessant ist. Ich möchte euch gar nicht zu viel spoilern, aber man bekommt genug von dem leuchtenden Trapezoeder und Schoggothen.
Die Geschichte ist für jeden Fan der etwas deftigeren Literatur geeignet und zeigt Edward Lee in seiner Höchstform. Die unter euch, die einen schwächeren Magen haben und sensibler sind, sollten sich lieber ganz sicher sein, ob sie sich auf diese Erfahrung einlassen möchten.
Am Ende bleibt nur zu sagen – hoffentlich wird ihm Lovecraft verzeihen und hoffentlich schreibt Edward Lee noch mehr von solchen Geschichten.
Liebe Grüße und bleibt gesund
Eure Petra
Beim Verlag bestellen: https://www.festa-verlag.de/der-besudler-a…elle-ebook.html