Beiträge von Alex

    Das entsprechende Büchlein von Illger ist ja schon eine ganze Weile erschienen.

    Ich habe es hier und finde es ansprechend. Es führt viele Fäden, die sich bereits bei Mark Fisher, Eugene Thacker, lose bei Houllebecq, usw., finden, zusammen, und konsolidiert diese in deutscher Sprache und deutlicheren Typologien. Eingebettet in einen existenzialistischen (oder anti-existenzialistischen?) Rahmen der ganz großen Menschheitsfragen, an denen die Philosophien sich schon so lange abarbeiten.

    Man darf natürlich keine Lovecraft-Sekundärliteratur erwarten, sondern das Ganze bewegt sich eben im Orbit "Poststrukturalismus", "Neomarxismus" usw.. Das wird im Interview ja auch deutlich.

    Ich habe so um 2000 rum mit meiner Clique Tag und Nacht, anstatt in die Schule zu gehen, Tabletop gespielt wie ein Blöder. Und bin auf die Mythos-Zinnfiguren von RAFM, Ral Partha und wie die Firmen alle hießen gestoßen. (Links: Elder Thing , Great Race of Yith )

    Die waren so seltsam amorph und ganz anders als die Monster der Fantasyspiele. Das war natürlich auch noch lange bevor jedem Brettspiel kiloweise detaillierte Kunststofffiguren beilagen und bevor es dutzende/hunderte Mythos-Spiele mit entsprechenden Spielminiaturen aller erdenklichen Wesen gab.

    Anfangs fand ich die Figuren irgendwie albern, so "geometrisch", man will im Alter von 11 oder 12 natürlich eigentlich lieber brutale Dämonen mit Sensen und Barbaren mit Streitäxten.

    Aber losgelassen hat es mich auch nicht und dann kamen bald die ersten violett-/magentafarbenen Suhrkamp-Büchlein ins Haus.

    Für mich auch immer noch die schönsten Bücher überhaupt. Prachtausgaben, Illustrationen, Vorworte gelehrter Personen, alles Pustekuchen! Es geht für mich nichts über abgegrabbelte alte Suhrkamp-Kladden. Wirklich.

    Ich bin mir nicht sicher, wie klug es ist, die mit HPL zusammenhängenden Rassismusfragen in einem Beitrag von 2022 nicht einmal zu erwähnen.

    Ja, das steht gerade im Moment sehr zentral in vielen Besprechungen. Das muss meiner Meinung nach nicht immer so zentral stehen.

    Aber so macht sich der Beitrag doch sehr angreifbar für den Vorwurf, das unter den Tisch fallen lassen zu wollen zugunsten einer "schönen Serie über Fantasy", die man sich nicht mit Derartigem verderben mag. Das ist ungeschickt. Bis hin zu den für die Doku produzierten Illustrationen der Bayou-Rituale im "Call of Cthulhu", auf denen die Kultistinnen und Kultisten sehr weiß aussehen, als gäbe es das Rassismusproblem in solchen und anderen Szenen der Erzählungen gar nicht.

    Ganz abgesehen davon sind Trenchcoat-Joshi und Backback-Howe ziemlich knuffig, wie sie da durch die historischen Straßen tapsen. Man wünscht sich fast ein Buddy-Cop-Movie.

    Alex hat einen neuen Artikel veröffentlicht:

    Alex
    12. Dezember 2022 um 12:00

    Zitat
    Königreich Bayern, neunzehntes Jahrhundert. Ein abscheulicher Mord erschüttert eine namenlose, verschrobene Kleinstadt. Der Täter scheint schnell gefunden – doch das nagende Grauen bleibt. Denn nach und nach dämmert den Beteiligten des eilig abgehaltenen Prozesses, dass hier mehr am Werk ist als die tödlichen Fäuste eines grobschlächtigen Ehemanns …

    In dem just erschienenen, wunderbaren Weird Fiction Sammelband "Celtic Weird" der British Library (Link) habe ich gestern die Erzählung "The Fetch" von Aickman gelesen. Sehr merkwürdig. Auf die gute Art. Sehr mäandrierend und unangepasst ohne an einem direkten "Payoff" interessiert zu sein. Gefiel mir sehr, ich werde mal tiefer in Aickman einsteigen.

    Edit: Auf der Festa-Homepage ist der Releasetag des ersten deutschsprachigen Aickman-Bandes witzigerweise genau heute. Ich schätze, wir werden sehen, was sich da diese Woche tut?

    Gewinner des H.P. Lovecraft Film-Festival Awards in Portland 2022.

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    Die Nähe zu HPL beschränkt sich vermutlich mal wieder auf Fischmonster.

    Aber ich habe ein sehr sehr großes Herz für derartigen Unsinn und liebe, wie aus der Zeit gefallen der aussieht. Full Moon Pictures haben angerufen, sie wollen die 1980er Jahre zurück. Oder so.

    Was sagt ihr denn zum Inhalt dieser Diskussionsrunde? Also speziell HPL, nicht Rowling. ;)

    Danke!

    Ich muss sagen, dass ich (ganz wertneutral gemeint) sehr wenig mit den Ausführungen, mit teilweise der Ausnahme Jasmins, anfangen konnte. Die Frage der Trennbarkeit von Autor und Werk wurde in einem Rahmen besprochen, der meiner Art, mit Literatur umzugehen, einfach entgeht. Wenn Sullivan davon spricht, HPLs Briefe hätten das Werk "entzaubert" und sie würden zeigen, dass dieser "nur mit Wasser koche", weil Techniken und Motive dadurch kontextualisiert würden, dann scheint er einfach aus völlig anderen Gründen zu lesen und zu schreiben als ich lese.

    Dss Lovecrafts Einfluss auf "den Cthulhu-Mythos" begrenzt und überschätzt sei ist tautologisch in einem Umfeld popkultureller Sekundärprodukte, wo Marvel, Neil Gaiman, Guillermo del Toro, die Plüschtier-Industrie und Unsummen von wahlweise Fan-Fiction oder Yog-Sotothery die Erzählungen in jede beliebige Richtung ausgebaut haben. Natürlich kann man da HPL irgendwie rausoperieren und muss es vielleicht auch manchmal. Denn spätestens, wenn es in Richtung Fandom im Sinne von Merchandise und anderer eindeutig affirmativer Bezugnahme geht, dann berührt es automatisch die Frage was man vor sich selbst und anderen repräsentieren möchte und mit welchem Anspruch.

    Aber für mich, und damit bin ich sicher nicht alleine, stellen sich solche Fragen bei der Lektüre eben nicht. Wenn ich einen Text lese, dann will ich danach (oder schlimmstenfalls währenddessen) manisch stundenlang googeln, Sekundärliteratur lesen, durch den/die Schrifstellende/-n betreffende Zeitdokumente pflügen und überhaupt in Interaktion treten mit all den Sachen, die eine Geschichte größer machen als ihre Buchstaben. Das macht für mich überhaupt erst den Reiz an Literatur aus. Zwischen freier Interpretation, Geschichte, unterschiedlichen Lesarten und Hintergrund der Urheber/-innen herumzumäandrieren um sich einem "Verständnis" immer mehr anzunähern ohne es (meiner Meinung nach) je ganz erreichen zu können. Und wenn man da, ich mache es mal ganz deutlich, misogynen, antisemitischen und/oder rassistischen Scheißdreck vor sich liegen hat, dann ist es nicht dieser Scheißdreck der den Reiz des Buches (o.ä.) ausmacht, sondern es ist dieser ganze Zusammenhang der Beschäftigung damit. Teils auch unfreiwilliger Beschäftigung, wenn einen ein Text nicht mehr loslässt. Und in diesem Sinne geht es zwar überhaupt nicht mehr um das "was will der Autor uns sagen" aus der Schule, aber die Autor/-innen sind auch nicht "tot".

    Es ist völlig richtig, was in dem Video mehrfach gesagt wird: Du kannst mit HPL ganz so einfach nicht weitermachen, wenn du in der Community und nicht zuletzt in einer marktförmigen Industrie aktiv bist. Das betrifft auch Rollenspielende und -vertreibende. Aber das beantwortet die Frage, wie man mit HPL nun insgesamt umgehen soll, überhaupt nicht. Da muss Herr Sullivan für sich selbst sprechen.

    Ja, prinizpiell schon, nur sehe isch das ein wenig mit Sorge, das Lovecraft gerade Stück für Stück aus den Büchern verschwinden soll. Sitze hier und ändere gerade die Charakterbögen die man online herunterladen kann.
    Nicht mehr H. P. Lovecrafts Cthulhu :Horror in den 1920ern sondern nur noch Cthulhu :Horror in den 1920ern.
    Das ist ja so ok aber er soll später nur noch kurz in nem Nebensatz erwähnt werden dass er das Ganze gestartet hat. Pegasus hat dazu gesagt sie wollen allen Mythosautoren so besser würdigen. Und weil er ein böser Rassist ist.
    Mann, statt sich damit mal auseinanderzusetzen und Stellung zu nehmen wie die dLG.
    Mir geht diese moderne Form des Bildersturms wie zu Pharaozeiten gehörig auf den Nerv. Nur weil ein paar Kunden stunk machen "Wie könnt ihr nur so jemanden noch unterstützen ..."

    Das ist ja ulkig. Gibt es ein offizielles Statement zu diesem Plan?

    Ich bin nur mal die Presse-News von Pegasus aus diesem Jahr durchgegangen und Tatsache, in keinem Cthulhu-Artikel taucht HPL noch auf.

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    Hat mir Youtube angezeigt. Ich kann nichts zum Inhalt sagen. Mir ist das zu lang. Aber vielleicht interessiert es ja jemanden hier.

    Hat mir zu Beginn gut gefallen, originell, spannende Argumentation, für marxistische Grundlagentheorie bin ich immer zu haben...

    Aber in Spielfilmlänge(!) wurden mir die albernen Einlagen dann doch zu viel und die Grundthesen zu dünn gestreckt. Und auch wenn die Textarbeit und -präsentation sorgfältig erschien - was bei diesem Thema besonders wichtig ist - finde ich, man hätte das alles viel pointierter und gebündelter präsentieren können.

    Dieser Komplex rund um Hierarchien, Konservatismus und Reaktionismus ist natürlich sehr amerikanisch und ich bin mir unsicher, für wie abendfüllend ich das Buch vom Robin als (edit: nicht ganz, aber fast) alleinige Grundlage halte. Da bräuchte ich aber die Argumentation des Videos in Papierform, um mich damit richtig auseinanderzusetzen. Nicht mein Medium, fürchte ich. Meine Kritik bleibt daher persönlich.

    Alex hat einen neuen Artikel veröffentlicht:

    Alex
    31. Oktober 2022 um 12:00

    Zitat
    Seit nunmehr knapp zwanzig Jahren bringt der amerikanische Spieleverlag Fantasy Flight Games den kosmischen Spuk H. P. Lovecrafts auf die heimischen Tischplatten, vom kompetitiven Turnierkartenspiel über flotte Kniffelvarianten bis hin zu stundenlangen, in ihrer Handlung die ganze Welt umspannenden Küchen- und Esstischepen. Die Marke Arkham Horror ist nicht nur aus kaum einem Spielegeschäft wegzudenken, die in Europa vom Branchengiganten Asmodee vertriebene Produktreihe hat auch einen enormen Einfluss auf die Verbreitung lovecraftscher Tropen und Motive. Asmodee hat uns das Spiel freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

    Es ist ja interessant, dass so viele Verfilmungen Lovecraft dort, wo er am radikalsten ist, wieder in die Komfortzone bekannten Mumbo-Jumbo-Horrors zurückdirigieren:

    Man erzählt primär wieder Geschichten über Menschen, nicht über Unmenschliches. Tragische Schicksale sind der Motor, nicht die auf eine rudimentäre Erzählerfigur einprasselnden Erfahrungen.

    Kosmische Geschehnisse sind dann doch wieder gute alte Tischgerücke-"Magie" anstatt "höhere Mathematik" (als solche wurden die Vorgänge im Hexenhaus z.B. wörtlich bei den Arkham Insiders bezeichnet).

    Allerdings habe ich auch nicht wirklich etwas anderes erwartet. Das geschieht ja schon immer. Den Yuzna/Gordon/Fullmoon-Sachen nehmen wir es halt nicht so krumm weil sie eben charmanter 80s(+-)-Schlonz sind.

    Vielleicht muss man diese ständig herumgeisternde Frage "ob Lovecraft verfilmbar sei" anders stellen, nämlich: Lassen sich HPL-Verfilmungen verkaufen, wenn man sie nicht mit allerlei konventionellen Gefälligkeiten gegenüber dem Durschnittspublikum anreichert?

    Brown Jenkin mochte ich trotzdem. :)

    Bezüglich Episode 5 und 6: Ich bin kein großer Freund von dieser scheinbar ständig empfundenen Notwendigkeit, Figuren und Figurendetails dazu schreiben zu müssen. Ich genieße in dieser Hinsicht die spartanische Ausstattung der Erzählungen.

    Ich verstehe aber auch, dass der Videomarkt das ggf. schlicht erfordert und finde beide Folgen isoliert auch eigentlich ganz gut...

    Spoiler anzeigen

    ... und ich bin mir auch heute erst dessen bewusst geworden, wie sehr mir eine Alien-Chestbuster-Szene mit Brown Jenkin und Ron Wheasley bisher in meinem Leben gefehlt hat. :)

    Ich finde das Projekt wunderbar und man weiß nie, wofür man mal eine "eigene" HPL-Übersetzung gebrauchen kann. Zweisprachige Ausgaben erscheinen mir für ein (wie auch immer geartetes) Studium der Texte nicht nur passend, sondern schlicht nicht optional, insbesondere, wenn es um literaturhistorische Zusammenhänge geht.

    Ich werde, wenn ich etwas Zeit habe, vielleicht mal eine der Übersetzungen des "Biests", die ich hier habe (z.B. Suhrkamp, "In der Gruft") neben die Neuübersetzung legen und schauen, was mir auffällt, auch bezüglich des Selbstanspruches deiner Übertragung.

    Ich fürchte, ein "Luxusproblem" ist einfach, dass viele hier HPL im Original lesen - ich selbst kann mich auch nicht erinnern, wann ich ihn zuletzt auf Deutsch in der Hand hatte, lediglich durch Gregor Schweitzer und das "Gruselkabinett" habe ich ab und zu mal damit zu tun. Vielleicht hält sich dadurch das Feedback etwas in Grenzen - man "braucht" fürs Englische oft keine Übersetzung.

    Umso stärker würde mich - grade als Laie, der davon wenig Ahnung hat - das Prozesshafte in der Übersetzung interessieren, sprich Erläuterungen, was wie und warum so und so übersetzt wurde, welche Sprachfiguren aus welchen Gründen besondere Beachtung bei der Übertragung verdienen usw. - eine solche Kommentierung hätte den Mehrwert über den bloßen Eigenwert einer deutschsprachigen Version hinaus, dass man ggf. auch etwas über die Sprache und Kontexte des Originals dazulernt. Im ersten Absatz des Lovecrafter-Online-Artikels gehst du ja auch darauf ein, bestimmte sprachliche Aspekte hervorheben zu wollen - ich würde sagen, es lohnt sich, an den Texten noch genauer zu zeigen wo, wie und wieso.

    Tatsächlich schreibt Fisher auch über gruselige Vogelrufe etwas sehr ähnliches: Durch ungewöhnliche Töne transportieren sie die schaurige Ahnung, da sei etwas, was eigentlich nicht sein könne. Wieder ist es grade die Akustik die mehr verschleiert als enthüllt, aber dennoch druckvoll anzuzeigen vermag, dass irgendetwas aus dem Lot geraten ist.

    Er hat andere Beispiele - aber man denke an die Night Birds/ Ziegenmelker Dunwichs...

    Zitat

    Sie hat trotz oder gerade wegen der Unbeschreibbarkeit verschiedene Wirkungen in der Welt, vor allem eine psychologische und eine magische.

    • Sie hat psychische und psychologische Wirkungen.
      • Vor allem entwickelt sie oft eine starke Sogwirkung auf die Erzählenden (die „surrogate observer“), durch deren Ohren wir die Geschichten erleben. Sie kann hypnotisieren und sirenengleich becircen.
      • Gleichzeitig hat sie eine beunruhigende Wirkung auf die menschliche Psyche, wirkt fremdartig und verstörend.
      • Diese beiden Wirkungen stehen in einem Spannungs- und Wechselverhältnis. Es geht sozusagen immer um die beiden Grund-Triebfedern des Handelns: Lust und Angst, Eros und Thanatos usw.
    • Die Mythos-Musik hat zudem eine übernatürliche, magische Wirkung.

    [...]

    Dies hat mich an die Rolle von Musik und Tönen erinnert, wie mein Lieblingsethnologe Michael Taussig sie in einem Handbuchartikel zum Thema (religiöse) Grenzüberschreitungen beschreibt:

    "Here is where sound as with bull roarers, sacred flutes, and singing, becomes important because, unlike the prohibition on the visual manifestation of the secret, the sound, whose whole purpose is to be public, evokes the secret's presence without otherwise manifesting it. Therefore, sound provides a perfect vehicle for absent presence. Sound is like a metasecret or the " skin" of the secret, announcing but concealing its content, and it is precisely this skin that represents the mysterious line of transgression which has to (yet must not) be breached."

    Wenn man grade auf den Geschmack solch surrealen Meta-Horrors gekommen ist kann ich direkt den nicht unähnlichen "The Editor" (2014) aus Kanada empfehlen, der zwar nicht an Strickland rankommt, aber in eine vergleichbare Kerbe schlägt.

    Ich erinnere mich außerdem grade daran, Stricklands "Berberian Sound Studio"-Drehbuch einmal von Jörg Buttgereit auf der Bühne inszeniert gesehen zu haben und es war wirklich rasender Wahnsinn. Wunderbar - auch der Film.

    Weil es allgemein zum Thema passt...


    https://m.faz.net/aktuell/feuill…e-18344101.html

    Zitat

    Tolkien war jede Form von extremistischer Politik verhasst. Seine Erzählungen von hellhäutigen Kriegern, die sich gegen die dunkle Ork-Armee zur Wehr setzen, erwiesen sich jedoch als ideale Projektionsfläche für rassistisch motivierte Ideologien und Aufrufe zur Ablehnung der Moderne. In Italien spielten sie für Generationen postfaschistischer Jugendlicher eine zentrale Rolle. Ende der Siebzigerjahre fanden sie sich in sogenannten „Hobbit-Camps“ zusammen: Zeltlagern für Tolkien-Fans mit Lesungen, politischen Debatten und rechtsextremen Rockkonzerte

    Verrückte Welt. Wenigstens für nationaltümelnde Lagerfeuerromantik liefert "unser Howard" bei aller Obskurität seiner Rezeption von Rechts dann glücklicherweise doch sehr wenig Inspiration.