Beiträge von Cinemancer

    Hell is other People (Kult)

    Ein Priester, seine Tochter und ein Fotograf steigen in eine Limousine ein, in der ihre tiefsten Geheimnisse offenbart werden. Warnung: Stalking und viele sexuelle Inhalte.

    Originalspielbericht

    Hell is other People (Kult)
    Ein Priester, seine Tochter und ein Fotograf steigen in eine Limousine ein, in der ihre tiefsten Geheimnisse offenbart werden. Warnung: Stalking und viele…
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    Die Charaktere

    Yves Saint-Clair: Ein Bischoff, der verzweifelt versucht, sein Gesicht zu wahren. Seine sexuelle Orientierung und das ausschweifende Leben seiner Tochter machen ihm das nicht leicht.

    Anette Saint-Clair aka Sandra Black: Yves‘ Tochter und leidenschaftliche Pornodarstellerin. Sie braucht dringend Geld, doch ihr Vater hält das Erbe ihrer verstorbenen Mutter zurück.

    Laurent: Der Fotograf hat eine ungesunde Obsession mit Sandra Black. Da er als Kind von einem Priester missbraucht wurde, will er nun alle zu Fall bringen.

    Die Geschichte

    Die Limousine

    Yves wartet vor seiner Kirche auf ein Taxi, welches ihn zu einem Treffen mit Stadträtin Morgana Masters bringen soll. Statt des erwarteten Gefährts taucht eine schicke Limousine aus und der Fahrer, ein gutaussehender, aber leicht unheimlich wirkender, androgyner Mann, bittet den Bischoff, einzusteigen.

    Yves zeigt sich verwundert, doch der Fahrer beschreibt sein Erscheinen als „Upgrade“. Als die Fahrt losgeht, beginnt der Fahrer mit ihm zu plaudern. Wie das Treffen war und ob die neue Kirche nun finanziert wird. Yves ist verwundert, dass der Mann so gut informiert ist. Oh, doch er weiß noch mehr. Auf den beiden großen Bildschirmen laufen Fotos durch, welche den Gottesmann bei seiner Affäre mit Laurent zeigen. Zu Anfang fragt Yves den fahrer, ob er ihn damit erpressen will, doch der Fremde meint nur, dass er so etwas nicht nötig habe. Zudem würde Yves ja bereits damit erpresst werden, doch der Erpresser habe noch keine Forderungen gestellt. Was könne er nur wollen? Und was würde Morgana, das Monster dazu sagen? Immerhin hat sie sehr klare Vorstellungen, wie man mit derartigen Personen umgehen muss.

    Dann verlangt der Fremde zu wissen, wen Yves töten würde, wenn er die Chance dazu hätte. Selbstverständlich weigert sich der Bischoff, eine solche Frage zu beantworten, woraufhin der Fahrer anfängt, ein wenig hin und her zu schlenkern und ihn zu fragen, ob er lieber die Frau mit Kinderwagen oder den Obdachlosen daneben überfahren solle, falls die Limousine außer Kontrolle geraten sollte. Zuerst weigert sich Yves auch hier, eine Antwort zu geben, doch der Fahrer scheint es ernst zu meinen, gibt Gas und droht, beide zu überfahren. Schließlich schreit Yves, er solle den Obdachlosen nehmen, was der Fahrer auch nur zu gern tut, nur um ihn im Anschluss zu informieren, dass dieser ein renommierter Arzt gewesen sei. Der Bischoff glaubt ihm nicht wirklich und weist jegliche Schuld von sich.

    Die Tochter

    Yves stellt fest, dass sie nicht in die richtige Richtung fahren und fordert, rausgelassen zu werden. Der Fahrer lacht nur und erklärt, er müsse erst noch jemand anders einsammeln. Tatsächlich hält er kurz darauf an und öffnet die Tür. Der Bischoff will die Chance nutzen, um auszusteigen, doch der Fahrer stößt ihm Anette entgegen, sodass beide ins Innere der Limousine taumeln. Die beiden blicken sich verwundert an. Die Tür geht hinter ihnen zu.

    Jetzt geht auch ein Licht über der Trennscheibe zum Fahrer an, sodass drei Gegenstände sichtbar werden: Ein Bohrer, ein diamantbesetztes Halsband und ein Glas mit Flüssigkeit, auf dem Schwefelsäure steht. Der Fahrer plaudert unterdessen, als würde er Zuschauer haben, doch nirgendwo ist ein Smartphone zu sehen. Er stellt die junge Frau als Tochter des Bischoffs und neuerdings Pornodarstellerin vor. Auch sie wird mit Fragen gelöchert: Ihr Vater hat etwas gegen ihre Karriere, ob sie die aufgeben könne? Und ob er wisse, dass sie Loretta für den Vertrag eine Haarsträhne gegeben habe? Yves ist vollkommen entsetzt. Er ist sich sicher, dass die Produzentin Loretta einen Bund mit einem Dämon namens Gamaliel eingegangen ist. Mit der Haarsträhne könnte sich seine Tochter ebenfalls an das teuflische Wesen verkauft haben, ohne es zu ahnen. Anette hält das für Spinnerei.

    Daraufhin lenkt der Fahrer das Gespräch auf ihren Stalker. Yves ist besorgt, doch die Schauspielerin erklärt, die Polizei sei bereits informiert. Da lacht der Fahrer und erzählt, ob die Polizei denn schon etwas unternommen habe? Immerhin sei der Stalker bereits einmal bei ihr eingebrochen und habe ihr ein ganzes Glas mit Samenflüssigkeit geschickt und es gäbe ein Video, wie er sich in der Nacht verfolgt. Das wird der jungen Frau ein wenig zu viel und sie glaubt bereits, der Fremde könne ihr Peiniger sein. Sie schnappt sich den Bohrer und versucht, die Scheibe abzubohren, doch es hat keinen Effekt.

    Belustigt setzt der Fahrer sein Spiel fort und will wieder jemanden überfahren. Yves erklärt ihr, was bei ihm passiert ist und sie sich nicht darauf einlassen soll. Sie weigert sich also, zu wählen, woraufhin der Kerl beide überfährt. Und danach noch jemanden und noch jemanden, solange, bis sie schließlich eine Wahl trifft. Aber nervlich ist die Schauspielerin ziemlich fertig, während ihr Vater versucht, sie zu beruhigen und ihr zu sagen, dass sie keine Schuld trifft. Das ist alles nur die Manipulation dieses Irren.

    Der Fotograf

    Die Umgebung draußen hat sich vollkommen verändert. Man ist nun nicht mehr in der Stadt, sondern auf einer Art Schlachtfeld, auf der verletzte und wahnsinnig wirkende Leute sich gegenseitig angreifen. In deren Mitten steht der verwirrt dreinblickende Laurent, der keine Ahnung hat, wie er hergekommen ist Als die Limousine vor ihm hält, zögert er nicht, einzusteigen. Anette ist wenig erfreut, ihn zu sehen, während der Fotograf verwirrt ist, seinen Schwarm und sein derzeitiges Opfer hier vorzufinden. Der Fahrer tut überrascht und fragt, woher sich alle kennen.

    Von der Arbeit, erzählt Anette, er sei dort Fotograf. Dann werden die kompromittierenden Bilder der beiden Männer gezeigt. Anette entlockt das eher ein amüsiertes Grinsen. Soso, ihr Vater steht also auf Männer. Der Fahrer stichelt ein wenig, dass es ja Laurent war, der den ersten Schritt gemacht hat. Woran es lag. Yves erklärt seinem Liebhaber derweil, dass ihn jemand erpresst und fragt, wieso er überhaupt Bilder von ihnen gemacht hat, denn wer sonst soll es gewesen sein. Die beiden streiten ein wenig, bevor der Fahrer sie fragt, ob Pornografie auch Kunst sein kann. Anette, die bisher versucht hat, ihm ein bisschen Honig um den Mund zu schmieren und versprochen hat, mit Pornos aufzuhören, wenn sie das Geld hat, beginnt mit einer Lobpreisung der Pornografie. Ihr Vater ist schockiert und erinnert sie daran, dass sie sich durch diese Zurschaustellung einen Stalker aufgeladen hat. „Das wäre auch passiert, wenn ich normales Schauspiel machen würde“, gibt sie zurück. Auch Laurent ist von der Kunsthaftigkeit überzeugt, immerhin ist das sein beruf, nein, seine Berufung. Der Fahrer versucht, ihn zu einem Geständnis zu bringen, der Stalker zu sein, doch Laurent weist jegliche Schuld vehement von sich.

    Zuspitzung

    Doch der Fahrer bohrt weiter. Er spricht noch einmal über die Dinge, die der Stalker Anette angetan hat und fragt sie, ob das vielleicht Liebe ist. Sie beginnt daraufhin eine Tirade darüber, wie das Obsession ist, keine Liebe und wie furchtbar es sich anfühlt. Allmählich bricht Laurent zusammen und wird ganz kleinlaut.

    Hinten im Kofferraum klopft und rumpelt etwas, doch der Fahrer warnt, es nicht freizulassen. Draußen drängen sich Personen an die Scheiben, schauen hinein und klopfen dagegen. Der Fahrer redet ein wenig über die Partys, die Loretta schmeißt und dass dort einer von Anettes berühmtesten Filmen gedreht wurde. Und dass auch ihr Vater den gesehen hat. Plötzlich schnellen zwei lange Arme aus dem Kofferraum und peitschen umher, während ein lauter Schrei ertönt: „Ich will doch nur geliebt werden!“ Irgendwie schaffen die drei es, das Wesen zu beruhigen und wieder einzusperren, doch die Spannung bleibt erhalten. Schließlich bricht es aus Laurent heraus, dass er der Stalker ist und dass er Laurent nur benutzt hat – und ihn erpresst. Ob er ihn liebt? Er zögert. Er weiß es nicht. In all dem Chaos ruft schließlich Morgana an und verlangt von Yves zu wissen, wo er bleibe. Es sei eine Schande, so unpünktlich zu sein. Der Bischoff, mit den Nerven am Ende, fängt an, sie anzuschreien und gesteht, homosexuell zu sein und sie zu hassen. Anschließend schickt er Anette das Geld und hofft, dass sie damit glücklich wird.

    Der Fahrer ist äußerst amüsiert. Sie fahren die Klippe hinauf, wo Loretta ihre Villa stehen hat. An dieser Stelle erklärt der Fahrer, dass Anette geschworen hat, Loretta zu dienen, Laurent, ihr Opfer zu bringen und Yves, eine Seele vor ihr zu retten. Doch am Ende des Tages werden nur zwei von ihnen wieder mit diesem Auto zurückfahren. Wer also soll es sein, wer wird bei Loretta bleiben müssen? Er händigt Zettel und Stifte aus, sodass jeder einen Namen draufschreiben kann – die Person, die geopfert werden soll. Ohne es sich gegenseitig zu zeigen, geben sie ihm die Zettel zurück. Er schaut sie sich an und lacht hysterisch. „Loretta wird erfreut sein.“ Dann gehen die Lichter in der Limousine aus.

    Fazit

    Das Szenario findet sich im Band „Screams and Whispers“ und wurde von Anders Fager geschrieben.

    Kult ist wirklich nichts für schwache Nerven. Die Themen, die in diesem Szenario vorgekommen sind, haben es wirklich in sich und haben uns an unsere Grenzen gebracht. Unser SL hatte eine diebische Freude daran, den Fahrer zu verkörpern und die Interaktion zwischen den Spielern war sehr intensiv.

    Der Kniff des Szenarios ist, dass man vorher selbst nicht alle Informationen hat und der Fahrer diese nach und nach offenbart und man sich dann darauf einstellen muss. Laurents Spieler hatte damit anfangs leichte Schwierigkeiten, hat sich dann aber auch eingefunden.

    Ein sehr, sehr düsteres, hoffnungslos brutales Szenario. Es hat mir stellenweise sehr gut gefallen, aber so etwas brauche ich trotzdem nicht so schnell wieder. Übrigens haben am Ende alle Laurent gewählt, sogar er selbst.

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 9 – Finale (FHTAGN)

    Es wird ernst. Das Schützenfest beginnt und man hat erst ein Ratsmitglied ausschalten können. Was wird heute passieren und wird die Gruppe es schaffen, das furchtbare Ritual aufzuhalten und Eusebius zu finden?

    Originalspielbericht

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 9 – Finale (FHTAGN)
    Es wird ernst. Das Schützenfest beginnt und man hat erst ein Ratsmitglied ausschalten können. Was wird heute passieren und wird die Gruppe es schaffen, das…
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    Die Charaktere

    Friedrich Herbst: Ein Psychologe, der die Theorien von Jung vertritt. Neigt zu Wutausbrüchen und stützt sich nur auf seinen Gehstock, wenn ihm jemand zusieht.

    Ottilie Wolff: Eine Kinderbuchautorin, welche unter dem Alias Eva von Rosendorn erotische Märchen verfasst. Eine unabhängige Frau mit viel Geld.

    Laura Arendt: Eine Portraitmalerin aus gutem Hause, die jedoch mit ihrer Familie zerstritten ist und nun in einer kleinen Einzimmerwohnung haust. Sie hat schon ein paar Bilder für die Rosendorn-Märchen gemalt und würde gerne mehr in einer freieren Richtung als starren Portraits malen.

    Georg Kübel: Ein Bücherwurm, Volkskundler und Kollege von Eusebius, der sich insbesondere mit der Nibelungen-Saga beschäftigt.

    Franz August Ungnad von Weissenwolff: Der Spross einer alten, österreichischen Adelsfamilie, dessen vollen Namen sich nie jemand merken kann. Er ist Maler und Illustrator für Eusebius.

    Hanna Niemann: Eine junge Studentin der Volkskunde, welche an der Universität unter anderem von Eusebius unterrichtet wurde. Sie sieht sehr zu ihm auf und gibt dessen 16jähriger Tochter Gudrun Nachhilfeunterricht.

    Die Geschichte

    Aufbruch ins Ungewisse

    Nach ihrem kleinen Erfolg erwacht die Gruppe. Es ist bereits Samstag Mittag. In wenigen Stunden beginnt das Schützenfest. Die Spannung ist enorm. Nachdem sie nun anderthalb Tage durchgeschlafen hat, wacht auch Ottilie auf und sagt, sie habe davon geträumt, wie die Wesen von Ib Frauen in ihren See ziehen. „Heute findet die Froschkönig-Hochzeit statt“, erklärt sie und schreibt etwas in ihr Notizbuch.

    Friedrich hat in den letzten Tagen mit einigen Einwohnern Sehusens gesprochen und berichtet, dass viele von ihnen ähnliche Träume haben. Seine These besagt, dass jemand mit einem mächtigen Artefakt das kollektive Unterbewusstsein anregt und dadurch das Nachahmen von Märcheninhalten bewirkt.

    Da die Gruppe langsam handeln muss, beschließt sie, zunächst zu den Kalbfleischs zu gehen. Paula ist nirgends zu sehen und Anton ist außerordentlich betrübt. Er erzählt, sie habe einen furchtbaren Alptraum gehabt und versucht, sich die Augen auszukratzen. Er glaubt, dass sie nie wieder träumen wird. Er wird sie in eine Nervenheilanstalt bringen müssen. Die Gruppe versucht ihn dazu zu bringen, seine Münze zu zerstören, da er gesteht, auch hier im wachen Zustand unter ihrem Einfluss zu stehen. Allerdings fürchtet er, dass dies bemerkt werden könnte und die anderen Ratsmitglieder dann versuchen werden, ihn umzubringen.

    Anton gibt jedoch ein paar wichtige Informationen preis. So ist beispielsweise Siegbert, der junge Spanner vom Reddekolk, der die Gruppe in den letzten Tagen immer wieder beobachtet hat, seit Freitag oder Sonntag ebenfalls Mitglied im Rat und hat heute die Aufgabe, die Traumlande zu überwachen. Er befindet sich im Schützenhaus und wird zur Sicherheit bewacht. Schließlich gibt Anton nach und bittet die Träumer, ihm die Münze abzunehmen und ihn zusammenzuschlagen, damit es wie ein Überfall aussieht. Die Gruppe lehnt ab, stimmt aber zu, die Münze „zu stehlen“. Anton soll einfach Eusebius beschuldigen, da dieser ohnehin gerade Sündenbock für alles ist und man so niemand Anderen ins Unglück stürzt.

    Eusebius

    Als nächstes wird geplant, wie man den Rat schwächen kann. Ottilie könnte die Biehlers ablenken – beispielsweise durch Betrunkenmachen – und jemand könnte Siegbert in den Traumlanden angreifen. Von Friedrich erfährt man, dass Käthe wieder wach ist – ungefähr seit man Paula Kalbfleisch in den Turm geworfen hat.

    Bevor man sich schließlich aufteilt, gibt Ottilie jedem noch einen guten Batzen Geld, um gegebenenfalls Leute zu bestechen und sich auf dem Jahrmarkt zu amüsieren. Die Bude „Schützenliesl“ fällt sofort ins Auge, da diese bislang geschlossen ist. Der Wagen sei vor einer Stunde vorgefahren, aber bisher hat sich der Besitzer anscheinend noch nicht blicken lassen. Natürlich geht man im dazugehören Wagen einmal nachsehen.

    Drinnen finden Franz und Hanna den verkleideten Eusebius vor, der ein wenig benebelt wirkt und erklärt, er habe noch nicht alles an Laudanum genommen. Er will unbedingt einschlafen, um Annerose zu retten und ist erfreut, als man ihm berichtet, dass dies bereits geschehen ist. Schnell wird klar, dass er keine Ahnung hat, was wirklich in den Traumlanden vor sich geht, da er es nur bis nach Ib geschafft hat. Ilarnek hat er nie erreicht.

    Die Lage spitzt sich zu

    Georg und Laura begeben sich zum Traumlosen Turm. Dieser wird von etlichen Wesen von Ib bewacht, die sofort angreifen. Die beiden flüchten sich auf den Richtplatz, wo Siegbert Rode auf einem Thron sitzt und sich von Gauklern unterhalten lässt. Schneckenhorn beobachtet das Geschehen und sorgt mit einem Feuerwerk für Ablenkung. Georg stößt Siegbert um und nimmt ihm seine Münze ab.

    Yokh wird relativ schnell darüber informiert und zieht in der wachen Welt das Wettschießen vor, was der Gruppe weniger Zeit lässt, die Biehlers betrunken zu machen und ihnen ebenfalls ihre Münzen abzunehmen. Während Yokh abgelenkt ist, geht Hanna hinüber zu Anton, der die Getränke herumfährt und füllt zwei davon mit dem Laudanum, was sie Eusebius abgenommen haben. Diese reicht sie den Biehlers.

    Leider lehnt der Polizist, der ebenfalls Ratsmitglied ist, sämtliche Getränke ab, da er im Dienst ist, und auch Yokh selbst trinkt nur aus seinem eigenen Trinkhorn, sodass man ihn nicht so einfach ausschalten kann. Er hat auch seinen Hund dabei, der am Halsband ebenfalls eine Münze trägt.

    Das Wettschießen

    Das Wettschießen beginnt vielversprechend, Yokh, Franz und der letztjährige Schützenkönig kommen in die zweite Runde, in der letzter dann ausscheidet. Yokh gerät ein wenig ins Schwitzen, da er eigentlich nicht zulassen kann, dass ihm ein Auswärtiger die Show stiehlt. Den anderen Gruppenmitgliedern fällt auf, dass einer der anderen Teilnehmer auf Franz‘ Bein zielt. Sie versuchen, den Angriff zu verhindern, wodurch der Schuss jemand anderen trifft.

    Da dieses Attentat misslungen ist, tritt jetzt jemand anders an Franz heran und drückt ihm unauffällig eine Pistole in den Rücken. Er fordert ihn auf, besser nicht zu treffen, damit Yokh gewinnt. Trotz der Drohung schießt Franz so gut er kann, allerdings ist Yokh der bessere Schütze und gewinnt tatsächlich. Derweil nimmt Hanna den benommenen Biehlers ihre Münzen ab. Die Schützenkette wird nun feierlich aus einem Zelt getragen und Yokh umgelegt. Die Stimmung wird euphorischer.

    Ein paar Kerle versuchen, Georg zu Boden zu reißen und übergießen ihn mit Bier. Er riecht üblen Fischgestank und bemerkt, wie seine Sinne verrücktspielen. Gleichzeitig beginnen sich in der Menge immer mehr Paare zusammenzufinden. Die Froschhochzeit hat begonnen. Franz gerät unterdessen in einem der Zelte in einen Kampf mit dem Mann, der ihn bedroht hat, schafft es jedoch, ihn zu überwältigen und zu erschießen.

    Der Zauber beginnt

    Es kommt zu immer mehr Ausschreitungen: Schlägereien, Sachbeschädigung und sexuelle Belästigung nehmen mit jeder Minute zu. Anton wirft den Bierkasten vor Yokh zu Boden, was den Mann ablenkt. Scherben fliegen umher. Franz schießt auf Yokh, doch dessen Hund springt davor und wird an seiner Stelle getroffen. Allmählich zeigt sich auch das wahre Gesicht einiger Männer – es sind Wesen von Ib, die versuchen, Frauen zu verschleppen. Franz schießt noch einmal, aber trotz eines Treffers bleibt Yokh stehen und hetzt nun seine Leute auf ihn.

    Im Geranel wird Franz von diesen niedergeschlagen. Friedrich bewegt sich auf Yokh zu, Hanna will sich in Eusebius‘ Wagen zurückziehen, um in die Traumlande zu gelangen. Dort lässt sie den Traumlosen Turm durch ein Erdbeben einstürzen. Lehmann rollt auf einem Karren die Straße herunter, rempelt dabei Leute zur Seite und reißt ein Zelt ein, was für etwas Ablenkung sorgt. Friedrich schlägt mit der Klinge in seinem Gehstock auf Yokhs Siegerkette ein und zerschlägt dabei etliche Kettenglieder. Sie fällt zu Boden und die in Panik geratenden Festgänger trampeln darüber. Laura verletzt Yokh mit einer Pistole schwer, um ihn am Wirken eines neuen Zaubers zu hindern. Der Mann liegt blutend am Boden.

    Dort läuft eine Maus…

    Sowohl Hanna in den Traumlanden, als auch Georg in der wachen Welt rufen den Sandmann: „Da ist eine Maus und wer sie fängt kann sich eine Pelzmütze draus machen!“ Den Wesen von Ib bereitet dieser Spruch sichtbare Qualen. Der Fänger erscheint als Gaukler und treibt die Wesen zusammen. Er verkündet ihnen ihr Schicksal: „Der Traum ist aus, es geht nach Haus. Unvollständige Alpträume seid ihr jetzt noch und nicht mehr.“ Er wird sie wegsperren, wie es von Anbeginn der Zeit vorherbestimmt war. „Hier lief eine Maus, ich habe sie gefangen. Und ich werde mir eine riesige Mütze draus machen.“ Er beginnt, auf einer Flöte zu spielen und die Wesen von Ib begeben sich wie in Trance in seinen Wagen, von deren Schwärze sie verschluckt werden. Die Menschen dagegen schlafen ein.

    Auch Hanna sieht die Auswirkungen seines Wirkens: Der Atem des Bokrug reiht sich nacheinander in eine lange Schlange, die aus der Stadt läuft und in einem Wagen verschwindet. Laura versucht, noch damit zurecht zu kommen, einen Menschen erschossen zu haben. Man verarztet einander, so gut es geht und sammelt anschließend die letzten Münzen ein. Die meisten Bewohner Sehusens versuchen in den kommenden Wochen, das Geschehene zu rationalisieren – die Leute haben einfach zu viel getrunken. Die Mitglieder des Rates dagegen werden in der Zeit nach dem Vorfall wahnsinnig oder verlieren ihr Leben.

    Franz will zunächst eine Münze behalten, kann aber davon überzeugt werden, dass sie mit Bokrug in Verbindung stehen und daher nichts Gutes bedeuten. Stattdessen bietet er Eusebius an, für diesen Traumreisen zu unternehmen und ihm von seinen Erlebnissen zu berichten. Als die Gruppe dem Mann eröffnet, dass seine Frau sich scheiden lassen will, freut er sich, dass er fortan mehr Zeit für seine Forschungen haben wird. Man unterstützt die nun verwitwete Laura Yokh dabei, in eine gute Einrichtung zu kommen, die sich um die Frau kümmert. Und Ottilie lässt Anton eine Spende zukommen, um ihm die Pflege seiner Schwester zu erleichtern. Die Frau hat es zwar nicht verdient, aber Anton ist für die Gruppe etliche Risiken eingegangen. Sie tut es also eher für ihn als für Paula.

    Fazit

    Das Finale war eine epische Schlacht, die wir uns vermutlich selbst schwerer gemacht haben, als sie hätte sein müssen, weil wir tierisch zur Analyse-Paralyse neigen. Es war ja auch nicht so, dass es unerwartet über uns hereingebrochen ist, aber wir haben uns irgendwie total unvorbereitet gefühlt und uns entsprechend chaotisch angestellt. Sicherlich hätten wir das ganze deutlich besser angehen können, vielleicht hätten wir sogar schon vorher ein paar der Ratsmitglieder irgendwie ausschalten können, statt uns nur auf Paula zu konzentrieren.

    Mit sehr viel Glück und der Hilfe von zwei Charakteren, deren Spieler nicht anwesend waren, haben dann aber doch alle irgendwie überlebt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

    Meine Meinung zu den Froschkönig-Fragementen habe ich ja schon mehrfach bekannt gegeben: Zu lang, zu wenig Abwechslung, zu viele Handouts. Aber auch: Schöne Handouts, tolle Charaktere und eine nette Grundidee. Nachdem nun aber alles zu Ende ist, sollen auch die anderen einmal zu Wort kommen.

    Fazit der Spielerin von „Hanna“

    Als absoluter Fan von investigativen Szenarien, haben mir die Froschkönigfragmente sehr gut gefallen. Die vielen Anspielungen an klassische Märchen, die Liebe zum Detail (besonders bei den Charakterisierungen der NSC), der konstante Aufbau eines gewaltigen Spannungsbogens – das sind meiner Meinung nach die besten Qualitäten des Szenarios und genau diese haben mir jede Woche aufs neue Lust gemacht, weiterzuspielen.

    Wie jedes Szenario hat aber auch FKF seine Schwächen. Der oben beschriebene Spannungsbogen fiel uns Spielenden irgendwann auf den Kopf. Man will immer mehr und mehr herausfinden, doch stellenweise haben wir uns nur im Kreis gedreht. Zumindest hat es sich gegen Ende so angefühlt. Der ganz große Aha-Moment blieb für mich irgendwie aus und das war schade. Dazu muss man sagen, dass ich nicht alle Sessions mitspielen konnte, vielleicht lag es auch daran.

    Alles in allem ist die Neuauflage der FKF in meinen Augen ein gelungenes Werk. Ich hatte das große Glück in einer tollen Runde zu spielen mit spannenden Spielercharakteren und einem erfahrenen Spielleiter, der weiß, wie man das Beste aus jedem Szenario rausholt. Vielen Dank an Original-Autor Steffen Schütte, die FHTAGN-Redaktion und an unsere Spielrunde für eine schaurig märchenhafte Zeit!

    Fazit der Spielerin von „Ottilie“

    Mir hat tatsächlich der Anfang am besten gefallen, wo alles noch schön mysteriös und ungewiss war. Plötzlich tauchten überall Märchenbilder auf und man fragte sich, was dahinterstecken könnte. Sobald man in Sehusen war, erlosch der Zauber relativ schnell und die Antwort tröpfelte irgendwie so herein, ohne dass es einen großen Moment der Erkenntnis gab: Es gibt keinen wirklichen Grund, warum es ausgerechnet Märchen sind. Ja, wir haben Wesen von Ib, die eine Vergewaltigungs-Version des Froschkönigs herbegeführt haben, aber was die anderen Märchenerscheinungen da zu suchen haben, fühlte sich eher willkürlich an. Die Märchen sind einfach nur Mittel zum Zweck, ein hübsches Dekoelement – nicht aber der Grund für die Geschehnisse. Ich glaube, deshalb haben wir auch so intensiv überall nachgeforscht: Wir haben gehofft, dass da doch nocht „mehr“ sein muss.

    Die Charaktere dagegen – SC wie NSC – haben der Welt wunderbar Leben eingehaucht. Jeder war richtig schön einzigartig und es hat Spaß gemacht, mit ihnen zu interagieren. Auch die Handouts waren wunderschön gestaltet, auch wenn es definitiv zu viele waren. Aber man hat die Liebe gespürt, mit denen sie angefertigt worden sind.

    Fazit des Spielers von „Franz“

    Ein sehr investigativ-lastiges Szenario, dass vor allem von den liebevollen und extrem umfangreichen Handouts, sowie den recht skurrilen Charakteren und Ereignissen (gerade zu Beginn) lebt.

    Die Story, sowie die Auflösung hingegen sind nur cthuloide Durchschnittskost und das Pacing kann zu Längen führen. Mir hat es trotz dieser Schwächen sehr gut gefallen, da ich persönlich gut gemachte und stimmige Handouts als starke Bereicherung empfinde und Action nicht im Vordergrund stehen muss.

    Fazit des Spielers von „Georg“

    Ich fand den Start mit Abstand am stärksten. Mir hat gefallen, dass man sehr schnell mit dem Märchen-Thema konfrontiert wird und automatisch anfängt bei jeder Begegnung zu überlegen, ob das eine Märchenreferenz ist. Ich mochte auch, dass man sehr lange keinen Plan hatte, in was für eine Richtung das ganze geht.

    Interessanterweise fand ich den eher langsamen Start sogar gut, weil man viele Möglichkeiten hatte aber ich mich nicht erschlagen gefühlt habe. Ich hätte mir gewünscht, dass die vorher gewählten Märchen mehr Einfluss haben, aber sehe ein, dass sie im Prinzip nur Bonus sind.

    Nicht gefallen hat mir, dass Eusebius am Ende im Prinzip keine Relevanz mehr hatte obwohl er der Grund für die ganze Reise ist. Fand es auch lame, dass man ab einem gewissen Punkt in den Traumlanden einfach alles übers Träumen regeln konnte und man eine 50% Chance hatte, alles zu machen, was man will. Das Ende hat sich im Vergleich zum Start auch viel zu schnell angefühlt, aber das lag halt daran, dass die meisten wollten, dass es vorbei ist.

    Fazit des Spielleiters

    Ein Fazit fällt schwer aufgrund der gemischten positiven wie negativen Aspekte.

    Die Überarbeitung kommt mit Handouts auf fast 200 Seiten, auch wenn diese gut aufgebaut und vorbildlich strukturiert sind, ist dies nicht wenig zu überblicken, erfassen, verwerten und anzuwenden. In die jeweilige Vor- und Nachbereitung ist einiges mehr Zeit geflossen als zuerst angenommen.

    Grundsätzlich hat sich die gesamte Kampagne besser gelesen als gespielt. Dies mag an vielen Elementen und Facetten liegen. Eventuell auch dass das Original quasi romanhaft verfasst wurde.

    Die Froschkönig-Fragmente sind wie bekannt ein altes Szenario, vor über 3 Dekaden zuerst publiziert worden. Sie sind trotz der hervorragenden Überarbeitung geprägt von der alten, klassischen Mythos-Matrix Formel (was partiell recht altbacken wirkt).

    Die Kampagne war mir persönlich zu (massiv) investigativ, die Flut an Handouts (die wunderschön gestaltet sind und viele liebevolle Details haben) machte eine Übersicht schwer für die Spieler und kostete nicht wenig Zeit mit deren Beschäftigung, was den Spielfluss etwas hemmte und auch wenn hier interessante Dinge zu entdecken sind, kommt dabei doch beim Lesen und Vorlesen kaum Spannung auf.

    Im Gesamtbild waren es sowohl den Spielern als auch mir in SL-Position zu viele Handouts und noch nie musste ich je zuvor mir überlegen, wie ich die Handouts sortiere.

    Fairerweise muss ich anmerken, wir spielen selten Kampagnen, wenig/er klassisches Call of Cthulhu in den 1920ern, der Schwerpunkt liegt auf One-/Twoshots.

    Der Fokus war enorm auf der überwiegend rein investigativen Arbeit, hier merkte man, es fehlte uns an Abwechslung (trotz der Traumlande).

    Mehrfach musste ich an die Kampagne Oneironauten (aus dem Band Cthulhu: Apokalypsen, Autorin des Szenarios Julia Knobloch, keine unbekannte) denken, welche wir vor ca.5 Jahren gespielt haben.

    In dieser gibt es eine ähnliche Setzung, war jedoch um einiges modularer. Hier improvisierte ich nicht wenig und der Wechsel von unterschiedlichen, abwechslungsreichen Szenen machte Oneironaten zum besseren Flow bzw. Spielerleben und ist auch heute noch in der Gruppe in guter Erinnerung.

    Im Nachhinein hätte ich einiges geändert. Gerade das Intro wie ich es nutzte geriet zu lang und wäre komprimiert besser gewesen für meine Gruppe. Generell hätte ich auch nicht versuchen sollen sämtliche Optionen die der Band offeriert zu integrieren. Auch den ein oder anderen Tagesverlauf hätte eine Komprimierung nicht geschadet und hatte sich dann als Mittel der Wahl bewiesen in den letzten Spielsitzungen.

    So bleiben zwar viele positive Erinnerungen wie hervorragendes Charakterspiel, wunderbar illustre wie skurrile NSC, welche zu verkörpern mir große Freude bereiteten und eben auch die ein oder andere Märchenanspielung.

    Anderseits war alles etwas zu lang, zäh, zu investigativ und zu wenig anderes, wobei ich hier mehr hätte gegenlenken können und vielleicht auch sollen.

    Spieler die überwiegend One-/Twoshots gewohnt sind, tun sich trotz aller Spielerfahrung, doch recht schwer in einem Sandboxsetting und deren „ungewohnten“ Freiheiten.

    So bleibt ein gemischter Eindruck meinerseits.

    Die Froschkönig Fragmente sind zu empfehlen für Gruppen die offensichtlichen Märchen, die 1920er sowie Ermittlungsarbeiten bzw. extrem viel Ermittlungsarbeiten mögen.

    Weniger zu empfehlen für Gruppen die nicht ganz so auf dem Ermittlungstrip sind und mehr Abwechslung, Action und es moderner etc. mögen.

    …und wenn sie nicht gestorben sind, dann spielen sie noch heute!

    Zuckersüßer Tod

    1.6.1923, Boston. Eine nichtsahnende Gruppe Mafiosi ist unterwegs, um nach ein paar vermissten Familienmitgliedern zu suchen, als eine unglaubliche Katastrophe über die Stadt hereinbricht und weitere Probleme nach sich zieht.

    Origialspielbericht

    Zuckersüßer Tod (Cthulhu)
    1.6.1923, Boston. Eine nichtsahnende Gruppe Mafiosi ist unterwegs, um nach ein paar vermissten Familienmitgliedern zu suchen, als eine unglaubliche Katastrophe…
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    Die Charaktere

    Umberto Lenzi: 34J, Bruder von Stefania. Der Frauenheld arbeitet in der Abfallentsorgung der Mafia und hat eine auffällige, kreuzförmige Narbe über dem rechten Auge.

    Luciano Martino: 37J, ebenfalls in der Abfallentsorgung und mittlerweile auch guter Kumpel von Umberto.

    Flavio Buccio und sein Zwillingsbruder Guiliano: 33J, beide sind Geldeintreiber für die Mafia. Flavio redet etwas Zuviel, Guiliano dagegen ist etwas zu ruhig.

    Die Geschichte

    Die Welle

    Es ist der 1.6.1932 in Boston, North End, auch Little Italy genannt – trotzdem gibt es hier mehr Iren als Italiener. In letzter Zeit sind etliche Personen, die zur Familie gehören verschwunden, unter anderem auch ein paar Frauen, die der Gruppe nahestanden. Man ist also außerordentlich motiviert, herauszufinden, was los ist. Einen Verdächtigen gibt es auch schon: Einen Professor, den einige der Hexerei bezichtigen.

    Nach dem Mittagessen trifft man sich auf der Commercial Street und tauscht zunächst oberflächliche Höflichkeiten und Witze aus ala: „Du kennst doch Stefania. Wenn jemand sie entführt hätte, hätte er sie heute mit einem Entschuldigungsschreiben zurückgebracht.“ Überall riecht es nach leckeren Speisen von den über 100 Fressbuden, weshalb man überlegt, was man unterwegs Essen holen konnte.

    Plötzlich gibt es einen lauten Knall, dann rollt eine gewaltige, dickflüssige Welle auf die Gruppe zu. Sie reißt Häuser, Autos und Menschen mit sich. Und sie bewegt sich schnell. Doch das ist keine normale Wasserwelle. Sie ist dunkel und bewegt sich eher, als sei sie zähflüssig. Die Männer versuchen, wegzurennen oder auf höhere Gegenstände zu klettern, allerdings ist die Welle mehrere Meter hoch, sodass letzteres wenig hilft. Sie zerstört Autos und Buden auf ihrem Weg und selbst einige Häuser werden von ihrer Wucht eingerissen.

    Jeder versucht sich irgendwie in Sicherheit zu bringen, als die Welle die Hochbahn erfasst und Gesteinsbrocken auf die Straße zu regnen beginnen. Die Welle kommt näher. Ein extrem widerlicher, süßer Geruch steigt den Männern in die Nase. Aber es ist definitiv kein Verwesungsgeruch. Dann wird klar: Das ist Melasse! Tonnenweise schwarzer Zuckerrübensirup. Vermutlich ist der Melasse-Speicher, der im Hafenviertel steht, explodiert. Das würde zumindest den lauten Knall erklären.

    Aufräumarbeiten

    Panisch versuchen sämtliche Menschen in der Gegend zu fliehen. Man klettert auf Häuser, rennt durch Gassen, die ein bisschen von Autos blockiert werden und somit die Welle kurzzeitig verlangsamen. Irgendwann wird die Masse langsamer. Doch überall hallen noch die Schreie von Menschen, die darin gefangen sind oder nach Verschwundenen suchen. Leider ist die Melasse auch sehr zähflüssig, sodass viele, die es im Gesicht haben, daran ersticken, da sie es nicht schnell genug entfernen können.

    Jetzt, wo es wieder etwas sicherer ist, beruhigen sich auf die Mafiosi und sehen sich um. Die Gegend ist vollkommen verwüstet. Eigentlich sollte man hier den Mann aufsuchen, den man verdächtigt, für das Verschwinden der Familienmitglieder verantwortlich zu sein, doch die Chance ist leider groß, dass sein Haus bei dem Unfall eingerissen wurde oder er verstorben ist.

    Ein Polizist bittet die Gruppe, zu helfen. In der Nähe baut die Feuerwehr ein Lazarett auf, wo man Verletzte hinbringen soll. Einer davon glaubt, Augen, Klauen und Zähne in der Masse gesehen zu haben. Die Gruppe vermutet, dass er einfach Tiere gesehen hat, die mitgerissen wurden. Es gibt aber auch Gerüchte von einem großen, dunklen Schatten im Wasser und einem spindeldürren, hundeartigen Tier, das manche für eine Ausgeburt der Hölle halten.

    Nach einer Weile des Helfens bricht die Gruppe auf, da sie befürchtet, dass die Verschwundenen durch den Melasse-Unfall womöglich in noch größere Bedrängnis geraten sein könnten. Man begibt sich also zum Haus des vermeintlichen Hexenmeisters. Leider liegt seine Wohnung im Erdgeschoss und wurde teilweise von der Melasse überschwemmt.

    Gefunden?

    Man steigt in die Wohnung ein und sieht sich um. Zuerst fällt ein Grammophon auf und eine verbogene Platte, auf der „Unterlassungsgesang“ steht. Niemand denkt daran, die Platte gerade zu biegen, um sie anzuhören. Stattdessen wendet man sich einem Kellereingang zu, den man versucht, freizulegen. Außerdem entdeckt man eine Bibliothek, in der man Notenblätter findet und ein als Bibel getarntes Buch. In diesem finden sich Hinweise darauf, dass der Besitzer Versuche unternommen hat, mit dem Teufel in Kontakt zu treten oder Dämonen zu beschwören. Er hat wohl etwas „unter seinen Füßen gefunden“, allerdings kommt zunächst niemand darauf, dass er damit den Keller oder die Kanalisation meinen könnte.

    Im nächsten Raum findet man den Gesuchten in einem Sessel sitzend vor, allerdings fehlt ihm der gesamte Unterleib. Die Wand ist eingestürzt und hat ihn dabei furchtbar entstellt. Seine Hand ist blutverschmiert und neben ihm an der Wand steht in Blut gekritzelt: „Gesang“, „Siegel“, „Es darf nicht“. Im Keller findet die Gruppe dann einen großen Durchbruch, aus dem es brackig riecht. Es sieht so aus, als wäre der Durchgang noch gar nicht so alt, wenige Tage nur. Der Gang dahinter führt in die Kanalisation. An den Wänden dort hängt überall eine widerliche, stinkende Masse, die sich ganz leicht zu bewegen scheint, als würde sie versuchen, zusammenzufließen.

    Das Zeug ist definitiv keine Melasse. Luciano bekommt Panik, da er jedoch kein Licht dabei hat, folgt er den anderen widerwillig. Bald darauf kommt man an einen Torbogen an, der mit einer Platte bedeckt ist. Um den Durchgang herum finden sich mehrere sternförmige Zeichen, die auch in dem seltsamen Buch waren. Es scheint sich um Schutzzeichen zu handeln. Hexerei!

    Nachdem man die Platte weggeräumt hat, kommt den Männern ein furchtbarer Verwesungsgestank entgegen. Im Raum vor ihnen liegen etliche, fein säuberlich abgenagte Skelette. Kleidungsstücke und Besitztümer wie Spiegel und Ketten liegen herum. Darunter auch Gegenstände, die den vermissten Frauen gehört haben. Panik und Verzweiflung macht sich breit. Der Don muss unbedingt davon in Kenntnis gesetzt werden, aber Guiliano befürchtet, dass jemand zurückkommen und die Toten schänden könnte.

    Angriff der Ghule

    Als man das Gebäude verlässt, hört man grausige Geräusche, die vielleicht das Todesröcheln einer Person oder eines Tieres sein könnte. In einer Gasse bricht eine Person, die zusammen. Als die Männer hingehen, um zu helfen, sehen sie dort jedoch niemanden mehr. Merkwürdig. Flavio sinkt tief in die Melasse ein. Statt zu helfen wird Luciano aber von einem schabenden, schleifenden Geräusch aus der Küche abgelenkt und geht nachsehen. Eigentlich dürfte dort niemand sein.

    Jemand schleudert von der Gasse und von weiter oben Steine auf die beiden, die zum Helfen hineingelaufen sind. Auf dem Dach steht eine verkrümmte Gestalt, die merkwürdig lacht. Drinnen fehlt der Leiche plötzlich ein Arm. In der Melasse finden sich jetzt auch frische, Spuren von einem Tier, die nach draußen führen. Zeitgleich hört man draußen Hilferufe und sieht den Lichtblitz eines Fotoapparates. Vermutlich der neugierige Reporter von zuvor. Dieser wird von Wesen angegriffen, die wie eine Mischung aus Hund und Mensch wirken. Umberto schießt auf eines davon, woraufhin sie fliehen.

    Die Gruppe flieht zusammen mit dem Fotografen ins Haus und verbarrikadiert sich in der Bibliothek. Die Kreaturen umschwärmen das Haus, greifen aber noch nicht an. Nach etlichen Minuten, in denen erst einmal nichts passiert, geben die Wesen aufgeregte Laute von sich und rennen weg. Kurz herrscht Stille, dann hört man die verzweifelte Stimme von Umbertos Schwester Stefania, welche um Hilfe fleht. Sie stecke fest.

    Ein zweiter Feind

    Umberto will natürlich sofort zu ihr stürmen, während die anderen versuchen, ihn aufzuhalten. Immerhin muss man davon ausgehen, dass sie längst nicht mehr am Leben ist. Es kommt zu einem blutigen Handgemenge, als die hitzigen Gemüter sich nicht einigen können, wie man weiter vorgehen sollte. Stefania ruft erneut und dieses Mal wirkt etwas an der Stimme merkwürdig. Sie hat eine Art Nachhall. Aber Umberto scheint das nicht wahrzunehmen. Er ist vollkommen verzweifelt. Flavio hat seine ganz eigene Interpretation der Dinge: Diese Hundewesen müssen ihr das Fleisch von den Knochen gezogen und sie wiederbelebt haben. „Was du hörst ist nur ihr Fleisch, nicht ihre Knochen! Ihre reanimierte Hülle! Ein Monster!“, erklärt er eindrücklich. Hier wird ganz offensichtlich mit schwarzer Magie gearbeitet.

    Als sich die Gemüter endlich beruhigen, beginnt das Gebäude zu ruckeln und zu beben. Draußen sieht es so aus, als würde sich die Melasse um das Haus herum zu bewegen wie eine Amöbe. Als es wieder ruhiger wird, beschließen die Männer, zu fliehen. Nur Luciano weigert sich, wegzugehen, da er das Haus für sicherer hält. Der Rest macht sich auf den Weg und sammelt unterwegs noch einen Polizisten ein.

    Umberto ruft erneut nach Stefania und sie antwortet tatsächlich aus einem Nebengebäude. Der Polizist leuchtet durch das Fenster, sieht aber nichts. Dann werden plötzlich alle von der dunklen Masse am Boden angegriffen. Sie hat Augen, Ohren und spitze Zähne. Umberto hört erneut die Stimme seiner Schwester und stürzt sich in die Richtung. Die schwarze Masse umfängt ihn, doch der Mann stirbt glücklich im Glauben, seine Schwester wiedergefunden zu haben.

    Flucht

    Die anderen sehen, wie er von dem Wesen verdaut wird und fliehen panisch schreiend. Luciano will wieder zurück in den Keller, um über die Toten zu wachen, als erneut die Stimme einer der Frauen erklingt. Er lässt sich davon nicht beirren und kehrt zurück zu seiner Totenwache, während die anderen inklusive dem Polizisten und dem Fotografen die Beine in die Hand nehmen und fliehen. Sie kommen dabei an einer großen Gruppe der Hundewesen vorbei. Dank dem Blitzlicht der Kamera kann man sie verschrecken und kurzzeitig verscheuchen.

    Guiliano stürzt und wird von den Kreaturen überfallen. Eines davon erschießt er noch, ehe die anderen ihn zerreißen. Über ihre Schulter sehen die Flüchtenden, wie die schwarze Masse ihnen nachkommt und die Hundewesen sich nun kampfesmutig auf sie stürzen. Der Rest schafft es, sich in Sicherheit zu bringen. Man alarmiert die Polizei und berichtet dem Don von dem grausigen Fund.

    Der ausgeschickte Polizeitrupp verschwindet spurlos. Luciano verbringt die Nacht in der Kanalisation. Am nächsten Morgen wird er schließlich von Hilfskräften gefunden und verarztet. Später berichtet er dem Don von dem grausigen Fund. Er hat die Toten bewacht, damit der Teufel ihre Seelen nicht holt. In den nächsten 6 Wochen finden Aufräumarbeiten statt. Viele Vermisste werden allerdings nie gefunden und das Rätsel, was wirklich in dieser Nacht geschehen ist, wird wohl niemals gelöst.

    Fazit

    Das Szenario findet sich im Band „Katastrophen“ und wurde von Dominic Hladek (Autor von Jenseits der Relativität und Menschenfracht) verfasst.

    Es beruht auf einer wahren Katastrophe, welche so unglaublich war, dass selbst einer unserer Spieler nicht begreifen konnte, wie so etwas wie Sirup so tödlich sein kann.

    Insgesamt war es eine äußerst spaßige Runde mit jeder Menge Unfug. Die Jungs hatten viel Spaß, ihre Mafiosi darzustellen, haben dafür aber sämtliche Hinweise (Buch und Musik) vollkommen ignoriert. So haben sie nicht herausgefunden, wie sie den Shoggothen, der unter dem Haus eingesperrt war, wieder hätten bannen können.

    Überhaupt war die Gruppe sehr Aufteilungs- und selbstmordfreudig unterwegs. Es war schon sehr witzig.

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 8

    Nach den letzten Erlebnissen beginnt die Gruppe, sich auf das kommende Schützenfest vorzubereiten. Ein paar wichtige Funde bringt sie dabei auf die richtige Spur. Doch dann kommt es in beiden Welten es zu gefährlichen Eskalationen.

    Originalspielbericht

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 8 (FHTAGN)
    Nach den letzten Erlebnissen beginnt die Gruppe, sich auf das kommende Schützenfest vorzubereiten. Ein paar wichtige Funde bringt sie dabei auf die richtige…
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    Die Charaktere

    Friedrich Herbst: Ein Psychologe, der die Theorien von Jung vertritt. Neigt zu Wutausbrüchen und stützt sich nur auf seinen Gehstock, wenn ihm jemand zusieht.

    Ottilie Wolff: Eine Kinderbuchautorin, welche unter dem Alias Eva von Rosendorn erotische Märchen verfasst. Eine unabhängige Frau mit viel Geld.

    Laura Arendt: Eine Portraitmalerin aus gutem Hause, die jedoch mit ihrer Familie zerstritten ist und nun in einer kleinen Einzimmerwohnung haust. Sie hat schon ein paar Bilder für die Rosendorn-Märchen gemalt und würde gerne mehr in einer freieren Richtung als starren Portraits malen.

    Georg Kübel: Ein Bücherwurm, Volkskundler und Kollege von Eusebius, der sich insbesondere mit der Nibelungen-Saga beschäftigt.

    Franz August Ungnad von Weissenwolff: Der Spross einer alten, österreichischen Adelsfamilie, dessen vollen Namen sich nie jemand merken kann. Er ist Maler und Illustrator für Eusebius.

    Hanna Niemann: Eine junge Studentin der Volkskunde, welche an der Universität unter anderem von Eusebius unterrichtet wurde. Sie sieht sehr zu ihm auf und gibt dessen 16jähriger Tochter Gudrun Nachhilfeunterricht.

    Die Geschichte

    Das Fest rückt näher

    Kurz träumt man wieder vom Grauen Garten, doch dann wird die Gruppe durch laute Geräusche geweckt. Obwohl man sich gemeinsam hingelegt hat, liegt nun jeder in seinem eigenen Zimmer und jeder hat seinen eigenen Alptraum: Bücherverbrennung, Rattenschwärme mit menschlichen Gesichtern, einstürzende Gebäude. Die Angst vor der jeweiligen Situation lässt schließlich alle richtig erwachen.

    Erschrocken muss man feststellen, dass bereits Freitagmittag ist. Nur noch ein Tag bis zum Schützenfest. Die Ortsbewohner schmücken die Häuser, die ersten Gaukler treffen ein. Die Stimmung auf den Straßen ist ausgelassen, die Sorgen der letzten Tage scheinen vergessen. Die Gruppe überlegt, was man mit dem goldenen Schlüssel von Pa’aki anstellen soll, da sie Angst hat, durch ihn erkannt zu werden. Soll man ihn verstecken oder lieber mitnehmen, damit er nicht so leicht gestohlen werden kann?

    Planung, Planung, Planung

    Der nächste Diskussionspunkt ist: Was soll man nun tun? Man spekuliert zunächst darüber, was den Sandmann aus der Stadt fernhalten könnte und tippt auf die Münzen, welche von den Ratsmitgliedern getragen werden und aus denen die Kette des Schützenkönigs besteht. Die Diskussion wird unterbrochen, als der Arzt mit der Gruppe sprechen möchte. Er berichtet, dass die komatöse Käthe Kloppermann in dieser Nacht geschlafwandelt ist und im Kreis tanzte. Etwa zeitgleich muss sein gesamtes Laudanum gestohlen worden sein – genug, um die halbe Stadt einzuschläfern und alles ohne Einbruchsspuren! Allerdings muss der übermüdete Arzt auch gestehen, dass er vermutlich in seiner Überarbeitung vergessen hat, die Tür abzuschließen. Leider gibt es keinerlei Hinweise auf den Täter.

    Schließlich verabschiedet sich der Arzt mit dem Satz: „Das Leben ist das schönste aller Märchen.“ Im Anschluss kann er sich daran aber nicht mehr erinnern. Als er gegangen ist, beginnt die Gruppe wieder wild zu spekulieren: Hat Lehmann in seinem Wahn den Diebstahl begangen oder will man auf dem Schützenfest womöglich mit dieser großen Menge zielgerichtet Personen betäuben?

    Märcheneskalation

    Man geht noch einmal beim Schützenverein vorbei, um sich die Genehmigung einzuholen, auch als Nicht-Stadtbewohner beim Schießwettbewerb teilzunehmen. Das verläuft reibungsloser als erwartet, da Yokh das Schreiben bereits fertig gemacht hat, nachdem sie bei ihm zum Mittagessen waren. Als die Gruppe sich abwendet, sagt einer der Vereinsmitglieder einen Spruch aus dem Märchen Die Gänsemagd und kurz darauf läuft ein Junge namens Hannes vorbei und versucht, eine entlaufene Gans einzufangen, die er Fallada nennt. Mittlerweile denken sich die Träumer kaum noch etwas dabei, wenn sie derartige Märchen-Inkarnationen sehen, doch leider bleibt der Tag nicht ohne Zwischenfälle durch eben jene Märchen.

    Als die Gruppe nämlich kurz darauf der Buchhandlung näherkommt, hört sie Schüsse und wie jemand schreit: „Eins! Zwei! Drei und vier!“ Der Schütze steht mit blutunterlaufenen Augen und einer Schere am Gürtel in einer Gasse und sucht nach neuen Opfern. Nachdem er ein Kind angeschossen hat, kann Franz ihn schließlich überwältigen. Als die Polizei eintrifft, erzählt sie, dass sich der Student Knofler ähnlich verhalten hat, allerdings sei er nur mit einem Brotmesser auf die Polizisten losgegangen und nach dem „siebten Streich“ zusammengebrochen.

    Als der Schütze wieder erwacht, kann er sich an nichts erinnern. Die Gruppe will nach Möglichkeit nichts weiter mit dem Vorfall zu tun haben, bekommt aber noch aus dem Polizei-Auszubildenden heraus, dass am Vortag Wanderer von Dornenranken am Reddekolk angegriffen wurden. Man nutzt die Situation, um sich noch einmal aufs Hotel zurückzuziehen. Hier trifft man Friedrich, der die letzten Tage bei Arzt und Polizei ausgeholfen hat. Er berichtet davon, dass viele Menschen in den letzten Tagen schlecht geschlafen haben, aber durch den Diebstahl kein Laudanum mehr da ist, das ihnen beim Durchschlafen helfen könnte. Dies führt zu einer neuen Theorie: Sollen die Schlafenden durch den Raub zum Träumen gezwungen werden?

    Zum Angriff

    Man nutzt die Gelegenheit, dass Friedrich nun über sie wachen kann, um sich noch einmal in die Traumlande zu begeben. Ein kurzes Gespräch mit Schneckenhorn ergibt nichts Neues, aber er möchte gerne den goldenen Schlüssel benutzen, in der Hoffnung, damit sein Gedächtnis „aufschließen“ zu können, um sich an mehr Details zu erinnern. Allerdings hat die Gruppe den Schlüssel dieses Mal nicht bei sich.

    Die Träumer begeben sich wieder auf die Suche nach dem Traumlosen Turm und kriechen dabei durch eine Dornhecke, unter der sie die Skelette von drei Feuerwehrmännern mit Grubenlampen entdecken. In einem halb verblichenen Tagebuch stehen Notizen über den Lebenszyklus von Amphibien, die im Laufe ihres Lebens vom Wasser aufs Land wechseln. Daneben findet sich eine Geschichte über ein 8jähriges Waisenkind, welches anscheinend versucht hat, die Staatskasse zu stehlen. Dabei muss eine schwere Truhe auf es gefallen sein. Der Leichnam des Kindes war umgeben von Münzen, die im Licht wie Sterne geglänzt haben.

    Da man an dieser Stelle nicht weiterkommt, erwacht die Gruppe wieder. Laura stellt die These auf, dass vermutlich Morgen versucht werden soll, die Verbindung zwischen wacher und Traumwelt herzustellen, damit die Wesen von Ib – Amphibien – ihren Entwicklungszyklus vollenden können. Wie genau dies ablaufen soll, weiß man allerdings nicht.

    Kurzes Intermezzo

    Da es mittlerweile Nachmittag ist, geht die Gruppe noch einmal los, um mit dem Organisator des Schützenfests zu sprechen. Dieser ist außer sich, weil eine seiner wichtigsten Buden fehlt und damit auch die Seidenblumen, die sonst immer von dem Budenbesitzer besorgt werden. Auch der angekündigte Ersatzmann ist noch nicht eingetroffen. Man vermutet, dass Ehrling dieser Ersatzmann sein könnte, da er nachweislich unter falschem Namen eine große Menge an Seidenblumen erworben hat.

    Um den Gerüchten von vorhin nachzugehen, begibt man sich nun auch zum Reddekolk und wird tatsächlich von Dornenranken angegriffen. Schnell ruft man den Satz mit der Maus und hört, wie sich ein Wagen nähert, dann erwacht man – in Brombeersträuchern liegend. Das muss auch den Spaziergängern am Vortag passiert sein. Die Grenzen zwischen Traum und Realität scheinen immer mehr zu verschwimmen.

    Kurz darauf hört die Gruppe ein leises Blubbern vom Reddekolk her und geht nachsehen. Tatsächlich tauchen aus dem Wasser die hässlichen Fratzen der Amphibienwesen auf. Und sie sind bewaffnet. Eilig flieht die Gruppe und wird glücklicherweise nicht verfolgt.

    Der Traumlose Turm

    Nach dem Abendessen begibt man sich wieder in die Traumlande. Leider funktioniert der Schlüssel nicht an Schneckenhorns Kopf, also begibt man sich in Pa’akis Schloss, um ins Atelier einzubrechen. Dort finden die Träumer einen endlosen Gang, in dem hunderte von versteinerten Personen stehen. Am Ende des Ganges befindet sich ein Spiegel. Als dieser mit Spieglein, Spieglein an der Wand nach der Schönsten gefragt wird, nennt der Spiegel Annerose Bernd – möglicherweise ein Grund dafür, dass sie im Traumlosen Turm weggesperrt wurde. Der Spiegel bestätigt außerdem die Vermutung der Gruppe, dass die Schützenkette zerstört werden muss, um dem Sandmann ein Eindringen in die Stadt zu ermöglichen.

    Auf einmal wird man von Friedrich wachgerüttelt, der erklärt, man habe geschrien und extrem unruhig geschlafen. Franz hat sich sogar die Waffe an den Kopf gehalten. Die Gruppe nutzt die Zeit, in der nun alle kurz wach sind, um ein paar Pläne für den kommenden Tag zu schmieden. Sie will so vielen Mitgliedern des Rates wie möglich die Münze abnehmen. Im betrunkenen Zustand müsste dies einfacher sein.

    Dann begibt man sich wieder zurück in den Grauen Garten, wo man sich zunächst durch Dornenranken schneiden muss. Dahinter liegt endlich der Traumlose Turm, der so dicht bewachsen ist, dass es aussieht, als würden Haare von ihm herabhängen. Die Pflanzen um ihn herum bewegen sich wie Algen im Wasser, woraus Franz schließt, dass sein realweltliches Gegenstück in einem der vielen Seen in Sehusen liegt. An seiner Tür steht geschrieben: „Wer in mich eingeht, der träumt ewiglich, wenn er auch anderswo stürbe.“

    Verdammung und Rettung

    Aus diesem Satz schließt man, dass man eine Münze benötigt, um gefahrlos in den Turm zu gelangen, immerhin hält der Rat hier regelmäßig Treffen ab, liegt aber nicht im Koma wie Annerose. Also träumt man sich in Pa’akis Gemach und benutzt eine der Stille-Kugeln, damit sie die Wachen nicht rufen kann. Allerdings hilft das nur für eine Sekunde, da sie ihre Stimme einfach mit ihrer Traumkraft auslagert. Franz träumt sich die angreifenden Wachen in Rollstühle, was ihre Bewegungsfreiheit einschränkt, während Pa’aki kurzzeitig von Dornenranken festgehalten wird. Georg schießt ihr einen Feuerball ins Gesicht, der jedoch keinen großen Schaden zu verursachen scheint. Nach einem kurzen Ringen, bei dem es zunächst so aussieht, als würden die Träumer verlieren, schaffen sie es schließlich, Pa’Aki ihre Münze anzunehmen.

    Augenblicklich wird sie wieder zu Paula Kalbfleisch, die darum bettelt, nicht getötet zu werden. Man bringt sie zum Spiegel, der ihr sagt, dass sie die hässlichste Frau im Land ist. Pa’aki fleht, dass man ihr die Münze zurückgibt, da sie ohne diese nicht träumen kann. Man denkt darüber nach, sie in den Traumlosen Turm zu stecken. Dort wird man jedoch von den Wesen von Ib angegriffen. Da der Eingang also versperrt ist, erschafft Franz ein Katapult, mit dem er Paula durch eines der mittleren Fenster des Turmes schießt. Am oberen Fenster steht noch eine andere Frau, die ihnen zuwinkt. Franz klettert hoch und öffnet das Fenster. Es ist Annerose, die überglücklich ist, endlich gerettet zu werden.

    Sobald sie befreit ist, löst sie sich auf – und erwacht vermutlich in der realen Welt endlich wieder. Um sicherzugehen, dass Paula auch wirklich im Turm bleibt, schaut man durch ihr Fenster und findet sie schlafend vor. Plötzlich steigt Wasser im Turm hoch und der Gestank, den man bereits vom Reddekolk kennt, nimmt zu. Hanna ersticht Paula, damit sie wirklich nicht mehr träumen kann. Dann fliehen die Träumer aus Ilarnek.

    Fazit

    Damit wir nicht noch 2 Runden mehr bis zum Finale brauchen, hat der SL das Tempo ordentlich angezogen und die Tage gekürzt. Besonders spannend wurde der Kampf mit Paula, da wir alle grottenschlecht gewürfelt haben. Nahezu keiner von uns hat irgendeinen Wurf geschafft oder sogar gepatzt. Es sah richtig, richtig schlecht aus. Nicht einmal einen Spiegel haben wir geschafft, ihr vor die Nase zu halten.

    Wie dem auch sei, wir sind nun endlich beim Schützenfest angekommen. Nächste Woche wird es vermutlich erst noch einen anderen Bericht eines neueren Szenarios geben, aber anschließend dürft ihr endlich das glorreiche Finale der Froschkönig-Fragmente lesen!

    De Bello Mundo

    Ein beschauliches Sanatorium in den Alpen. Ein herrlicher Morgen. Doch aus irgendeinem Grund verhalten sich heute alle besonders merkwürdig.

    Spielbericht

    De Bello Mundo (Cthulhu)
    Ein beschauliches Sanatorium in den Alpen. Ein herrlicher Morgen. Doch aus irgendeinem Grund verhalten sich heute alle besonders merkwürdig.
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    Die Charaktere

    Werden nicht verraten.

    Die Geschichte

    Wirres Erwachen

    Als Caesar erwacht, weiß er zunächst nicht, wo er sich befindet. Er liegt jedenfalls nicht in seinem Bett und das Zimmer, in dem er sich befindet, ist merkwürdig karg und klein. Eine Frau in seltsamer Kleidung – Hose und Tunika – und einer Laterne in der Hand steht vor ihm, hinter ihr zwei Männer in ähnlicher Gewandung.

    „Guten Morgen. Es wird Zeit fürs Frühstück“, sagt die Frau. Empört steht der Römer auf. „Wer seid Ihr und wo befinde ich mich hier?“, donnert er und verlangt nach seiner Kleidung. Die Frau ist verwirrt, erklärt ihm, dass die Kleidung, die er anhat, jeder hier trägt und dass er doch bitte einfach mitkommen soll. Von irgendwo auf dem Gang hört man einen anderen Mann herumbrüllen, man möge ihm seine Waffen und Pferde bringen. Und wo sein Harem abgeblieben sei.

    Missmutig, aber mit wenig anderer Wahl, geht Caesar mit den fremden Personen mit. Aus dem Fenster kann er eine alpine Berglandschaft und ein schönes Tal mit einem See sehen. In einem anderen Zimmer erwachen zwei Frauen, ebenfalls in sehr seltsame, schliche Kleidung gehüllt.

    Kleopatra schaut sich mehr als erbost um. „Was ist das? Wo bin ich hier?“, schreit sie herum. „Und was sind das für scheußliche Kleider? Du, Dienerin, bringe mir meine Gewänder!“, befiehlt sie der anderen Frau, die ebenfalls sehr verwirrt über ihre Umgebung ist.

    „Ich bin doch keine Dienerin“, gibt Johanna von Orleans zurück. Die merkwürdige Frau mit der Laterne tritt auch zu ihnen ins Zimmer und bittet sie, mit zum Frühstück zu kommen. Kleopatra brüskiert sich, dass man sie so respektlos anspricht und Johanna erklärt, dass sie doch nicht in Hosen das Zimmer verlassen könne, das gehöre sich nicht. Sie bindet sich also eine Decke um.

    Frühstück

    Der Raum, in dem das Frühstück stattfinden soll, wird bereits von zwei anderen Personen genutzt, welche ähnliche Kleidung tragen wie alle hier. Ein Mann steht mitten im Zimmer und macht seltsame, fließende Bewegungen mit den Händen und eine Frau hockt am Tisch und hat einen Topf auf dem Kopf.

    Kleopatra schaut auf den Tisch, auf dem ein paar Schnitten liegen. „Was soll dies sein? Das ist doch kein Essen!“, brüskiert sie sich. „Und schafft mir diese Verrückte aus den Augen. Warum trägt sie überhaupt einen Topf?“ „Das ist kein Topf, sondern ein Faraday’scher Käfig“, erklärt die Frau. „Du solltest auch einen tragen, damit du nicht verstrahlt wirst, Anna.“ „Was erlaubst du dir, Dienerin?“, schmettert Kleopatra und setzt sich schließlich auf einen gepolsterten Stuhl am Fenster. „Man bringe mir mein Essen.“

    Auch Caesar schaut sich skeptisch um. „Ich verstehe noch nicht, welch Spiel die Götter mit mir spielen. Offenbart Euch!“, fordert er, doch nichts passiert. Der vorlaute Kerl beschwert sich derweil, dass die Frauen hier so viel Kleidung tragen, woraufhin Johanna ihn fragt, was für ein Barbar er denn sei, dass er so unzüchtiges Zeug von sich gibt. Der Mann erklärt, er sie Dschingis Khan, der große Eroberer, gerade als der neue Arzt, Dr. Hirschmann hereinkommt. Der zeigt sich sehr interessiert und fragt nach ein paar Details zu dem Leben des Eroberers und wie er hergekommen ist. Der Khan weiß es allerdings nicht und verlangt, wieder zurück zu seinen Mannen gebracht zu werden. Der Arzt erklärt ihm allerdings, dass dies aktuell nicht möglich ist, da sie sich in Behandlung befinden.

    Blasphemie

    Dr. Hirschmann bittet nun alle, sich in den Kreis aus Sesseln zu setzen, wo Kleopatra sich bereits aufhält. Die Schwester mit der Laterne bringt dem Arzt Akten, die er sich durchliest, während er eine Schale mit Wasser herumreichen lässt. Kleopatra weigert sich, daraus zu trinken, weil sie glaubt, es könne vergiftet sein. Johanna kann sich nun einen Kommentar nicht verkneifen, dass die Frau sich aufführe wie eine Königin, aber dieselbe Kleidung trage wie jeder andere hier auch.

    „Frau Gruber“, adressiert der Arzt Kleopatra nun. „Würden Sie sich einmal vorstellen?“ Sie erklärt, wer sie ist und der Arzt fragt nach, die wievielte Kleopatra sie sei, worauf sie äußerst pikiert reagiert. „Was ist denn das Letzte, woran Sie sich erinnern können?“, hakt er also nach. „Na, ich bin mit meinem Geliebten Marcus Aurelius zu Bett gegangen.“

    Caesar hebt eine Augenbraue. Er erkennt diese Frau definitiv nicht als Kleopatra wieder und warum sollte sie mit Aurelius zusammen sein? Er schaut den Arzt an und fragt ihn, welcher Gott ihn gesandt hat und dass dieser sein Spiel endlich offenbaren solle. Johanna rümpft die Nase und schimpft über Ehebruch und wie sündhaft das wäre. „Ach ja? Und was ist dieser „Gott“ von dem Ihr da sprecht? Hat er einen Namen? Muss ja eine kleine Sekte sein, ich habe noch nie davon gehört.“ Sofort schmettert Johanna los, es gäbe keine anderen Götter, dies sei Blasphemie. Ihre Religion sei die größte der Welt.

    Liebe über Jahrhunderte

    Dr. Hirschmann versucht, die beiden Frauen zu beruhigen und Zwischenfragen zu stellen. Er hat mittlerweile bemerkt, dass die Symptome, die seine Patienten zeigen, vollkommen anders sind als das, was in seinen Unterlagen beschrieben wurde. Nun schaltet sich auch Caesar ein und erklärt, Kleopatra erkenne ihn ja gar nicht und stelle hier wilde Behauptungen auf. Er gibt auch zu, sie nicht zu erkennen, aber er glaubt noch immer an ein Spiel der Götter. „Nun, und mit wem haben wir denn die Ehre?“, fragt der Arzt dazwischen. „Gaius Julius Caesar.“

    Die Königin starrt ihn an. Nein, das ist definitiv nicht der Mann, den sie einst geliebt hat. „Und mich würde auch interessieren, was du mit Marcus Aurelius zu schaffen hast“, fügt Caesar hinzu. „Na, du wurdest ermordet“, gibt Kleopatra zurück. Die beiden testen sich mit Fragen darüber, wie sie sich kennengelernt haben und es scheint zu passen. Dann übermannt Caesar plötzlich eine Vision davon, wie er von seinem eigenen Senat ermordet wird. Er spürt die Stiche und den Schmerz und ist schockiert. Er ist tot. Warum ist er dann hier? „Und warum sprechen Sie deutsch?“, unterstützt der Arzt seine Zweifel.

    Dr. Hirschmann wendet sich nun an Kleopatra und stellt ihr ein paar spezifische Fragen zu ihrem Leben. Plötzlich sieht auch sie Szenen aus ihrem Leben, ihre Niederlage, ihr Versuch, Octavius zu verführen und wie dieser sie schließlich hinterhältig umgebracht hat. Johanna stellt die These auf, dass sie sich hier womöglich vor dem Jüngsten Gericht befinden und dass der Arzt womöglich Petrus ist, der nun abschätzen wird, ob sie in den Himmel oder die Hölle kommen sollen. „Warum sollten Sie denn dann hier sein?“, hakt Dr. Hirschmann nach. „Nun, vermutlich bin ich ebenfalls gestorben.“ „Und wohin denken Sie, dass Sie kommen?“ In den Himmel natürlich, immerhin hat sie ihr ganzes Leben nach Gottes Willen geführt, hat sogar vom Erzengel selbst Weisungen erhalten.

    Eine andere Art des Erwachens

    Während Caesar und Kleopatra allmählich darüber nachdenken, dass ihre Seelen einfach in andere Körper gesteckt wurden, sieht nun auch Dschingis Khan, wie er umgebracht wurde. Als der Arzt ihn daraufhin mit Dr. Knabenbauer anspricht, scheint er kurz in die Realität zurückzukehren. Er weiß, wo er ist, wer er eigentlich ist und warum man ihn ins Sanatorium gebracht hat. Doch als die Minuten vergehen, verfällt er immer häufiger zurück in die Rolle des Khan, bis Knabenbauer wieder wie ausgelöscht erscheint.

    Auch Kleopatra hat einen kurzen Augenblick der Klarheit und schwärmt von Kaiserin Sissi, kann sich aber an keine Details erinnern, woher sie dieses Wissen als Kleopatra besitzen sollte. Johanna erleidet derweil einen schweren Zusammenbruch, als sie ihren Tod durch Verbrennen erneut erlebt. Sie glaubt, zu ersticken und muss ärztlich versorgt werden.

    Shoggothen-Angriff

    Auf einmal erzittert der Boden kurz, dann gibt es ein handfestes Erdbeben. Wände stürzen ein und Geysire schießen aus dem See. Johanna – nein, Pauline – weiß, dass das kein natürliches Phänomen ist. Plötzlich schießt eine schwarze Masse mit etlichen Auswüchsen und Mäulern aus dem See und verschlingt zwei der Pfleger. Dr. Hirschmann verfällt in eine Angststarre, während Dschingis Khan sich der Bestie mutig entgegenstellt. Auf einmal hat er einen Bogen in der Hand, der drei Pfeile zugleich schießt, Caesar einen goldenen Lorbeerkranz, mit denen er die Gedanken seiner Feinde vorhersehen kann, Kleopatra ein Zauberbuch und Johanna eine Flagge, mit der sie anderen ihren Willen aufzwingen kann.

    Die ägyptische Königin erschafft einen Schutzkreis um sie herum, während der Khan das unheimliche Wesen tötet. Kurz erscheinen die Gegenstände, die sie erhalten haben, wie mechanische, bewegliche Blöcke, die beständig ihre Form verändern, dann verschwinden sie vollkommen.

    Zur Verwunderung aller baut sich das beschädigte Gebäude von selbst wieder auf und das bösartige Wesen löst sich auf. Dr. Hirschmann rennt schreiend weg. Caesar versucht, ihn zu verfolgen, gibt aber recht schnell auf und kehrt zu den anderen zurück, die sich um die Verletzten kümmern. Einer der Pfleger beobachtet sie relativ unbeteiligt. Er scheint mehr zu wissen.

    Das geheime Labor

    Johanna erklärt, dass sie herausfinden müssen, was hier los ist und nachsehen müssen, ob es noch mehr solcher Wesen hier gibt. Der Pfleger stimmt zu, ihnen alles zu zeigen, aber dafür müssen sie sich Töpfe oder Siebe aufsetzen wie die verrückte Marianna. Dabei stellt die Gruppe fest, dass jeder von ihnen einen merkwürdigen, roten Abdruck am Hinterkopf hat.

    Nachdem alle ihre Töpfe aufgesetzt haben, wird in einem der Zimmer eine Tür sichtbar, die vorher nicht da war. Man begibt sich in einen Geheimraum, der an ein Labor erinnert. In der Mitte steht eine Liege, über der ein seltsamer Apparat aufgestellt ist. Caesar spielt mit ein paar Hebeln herum, um diesen zu bewegen. Offensichtlich hat man hier Experimente durchgeführt, doch er kann sich keinen Reim darauf machen, welchem Zweck sie dienen könnten.

    Kleopatra entdeckt hinter einem Vorhang ein Regal mit metallischen Zylindern, auf deren unter anderem ihre Namen, aber auch die von anderen bedeutsamen Persönlichkeiten stehen. Und in einer Ecke im Raum steht ein größerer Kubus, auf dem Caesars Name steht. Als dieser ihn berührt, fährt ein Zylinder heraus, in dem ein Gehirn schwimmt. Sein Gehirn.

    Der Pfleger erklärt stolz, dass seine Meister sie mit sehr viel Sorgfalt ausgewählt und die Gehirne extrahiert haben. Sie seien die erste Wahl für eine außerordentlich wichtige Mission, um die Vernichtung der Menschheit zu verhindern.

    Götterbote

    Der Pfleger händigt nun allen Gasmasken aus und führt sie in einen weiteren Nebenraum, in dem ein Gas ausgestoßen wird. Daraufhin erscheint jedem eine Gestalt, die er verehrt: Das Sturmpferd, Horus, Hermes oder der Erzengel Michael. Die Erscheinung erklärt, dass die Gruppe helfen muss, eine Armee aufzustellen, um die Städte der Fremden aus dem All anzugreifen. Diese hausen in Städten unter dem Meer und erwärmen dieses kontinuierlich, um die gesamte Welt zu überfluten. Die Gruppe soll unter anderem mehrere Vulkane zum Ausbruch bringen, um diese Städte zu zerstören.

    Leider fangen die ersten von ihnen an, an diesen Worten zu zweifeln. Die Versprechung des Wesens, sie nach erfüllter Mission freizulassen, ist eine klare Lüge. Und der Ausbruch der Vulkane könnte die Zusammensetzung der Atmosphäre verändern und die Erde damit besser bewohnbar für das seltsame Wesen machen, welches sich gerade als Gottheit ausgibt.

    Alle außer Dschingis Khan lehnen ab, doch das Wesen besteht darauf, dass die Mission nur stattfinden kann, wenn sich alle dafür aussprechen. Da sich die meisten jedoch weigern, ist es verärgert. Die Umgebung verschwimmt und alle werden ohnmächtig. Ein weiterer Fehlversuch. Start des nächsten Experimentes. Der nächsten Simulation.

    Caesar wird vom Licht einer Laterne geweckt, welche ihm von einer Frau in seltsamer Kleidung ins Gesicht gehalten wird. Er kann sich an nichts erinnern, was am letzten Tag vorgefallen ist.

    Fazit

    Das Szenario findet sich im Band Thanatophobie und wurde von Carsten Pohl (Autor von Ultima Ratio und Filmriss) und Stefan Franck (Autor von Das Geheimnis des Schwarzwaldhofes oder Weiß) verfasst.

    Die Prämisse ist großartig, vor allem, wenn man nach und nach herausfindet, wer jeder ist. Kleopatra und Caesar hatten ein paar wirklich herrliche Szenen zusammen und die erste Hälfte des Spiels hat dadurch richtig Spaß gemacht. Erfahrene Spieler erkennen schnell, dass der Gegner ein Shoggothe ist und ahnen, dass die Mi-Go ihre Finger im Spiel haben könnten. Über die Sache mit der Erderwärmung als Geheimwaffe mussten wir dann doch sehr lachen und irgendwie konnte man das Ende dann nicht mehr so ganz ernst nehmen.

    Wir haben auch ein gekürztes, angepasstes, im Szenario nicht vorgesehenes Ende gespielt, indem wir das Ganze als "Simulation/Test" benutzt haben, bei dem es bei Ablehnung zu einem Neustart kommt. Eigentlich wird es an dieser Stelle nämlich richtig pulpig, man stellt Armeen auf und greift tatsächlich in einer wahren Würfelorgie den Feind an, der zwar nicht als Tiefe Wesen benannt wird, aber sich schon sehr danach anhört. Wir waren aber alle mit dem Ende zufrieden, das wir bekommen haben. Eine ca.2stündige Würfelschlacht wäre da zu viel geworden.

    De Bello Mundo ist also durchaus empfehlenswert, hat einen starken Start und die Spieler können eine Menge Spaß mit den Charakteren haben. Von mir aus hätte das auch schon vollkommen ausgereicht.

    Oh cool, wir haben gestern angefangen. Muss ich deinen Bericht mal nachlesen, vielleicht finden sich gute Tipps :)

    Hi und Danke fürs Lesen.

    Viel Spaß (beim lesen und spielen)!

    Was ich unbedingt empfehlen kann, nicht alle Optionen des Szenarios zu nutzen, das hatte es bei uns etwas unnötig gestreckt und überfrachtet.

    Ansonsten reflektierten alle Spieler (bis auf einen) das Intro raffen/zusammenfassen/kürzen (da bietet der Band auch Ansätze/Ideen), das ist bei uns deutlich zu lange/langsam geraten.

    In der Nachbetrachtung hätte ich (wenn ich es "besser" gewusst hätte) den Schnellstart bevorzugen sollen.

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 7

    Allmählich spitzt sich die Lage zu und ein unerwartetes Treffen mit Laura Yokh gibt den Ermittelnden Hinweise, bringt sie aber auch in große Gefahr. Und die Münzen scheinen eine größere Rolle zu spielen, als bisher gedacht.

    Originalspielbericht

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 7 (FHTAGN)
    Allmählich spitzt sich die Lage zu und ein unerwartetes Treffen mit Laura Yokh gibt den Ermittelnden Hinweise, bringt sie aber auch in große Gefahr. Und die…
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    Die Charaktere

    Friedrich Herbst: Ein Psychologe, der die Theorien von Jung vertritt. Neigt zu Wutausbrüchen und stützt sich nur auf seinen Gehstock, wenn ihm jemand zusieht.

    Ottilie Wolff: Eine Kinderbuchautorin, welche unter dem Alias Eva von Rosendorn erotische Märchen verfasst. Eine unabhängige Frau mit viel Geld.

    Laura Arendt: Eine Portraitmalerin aus gutem Hause, die jedoch mit ihrer Familie zerstritten ist und nun in einer kleinen Einzimmerwohnung haust. Sie hat schon ein paar Bilder für die Rosendorn-Märchen gemalt und würde gerne mehr in einer freieren Richtung als starren Portraits malen.

    Georg Kübel: Ein Bücherwurm, Volkskundler und Kollege von Eusebius, der sich insbesondere mit der Nibelungen-Saga beschäftigt.

    Franz August Ungnad von Weissenwolff: Der Spross einer alten, österreichischen Adelsfamilie, dessen vollen Namen sich nie jemand merken kann. Er ist Maler und Illustrator für Eusebius.

    Hanna Niemann: Eine junge Studentin der Volkskunde, welche an der Universität unter anderem von Eusebius unterrichtet wurde. Sie sieht sehr zu ihm auf und gibt dessen 16jähriger Tochter Gudrun Nachhilfeunterricht.

    Die Geschichte

    Bei der Feuerwehr

    Nachdem man von den Wildemann-Morden erfahren hat, erhält man außerdem noch die Auskunft, das Professor Geldermann an der Ausgrabung der Ruinen beteiligt war – das war doch einer dieser Professoren aus Göttingen! Außerdem wird der Gruppe noch von den merkwürdigen Erlebnissen des Feuerswehrmanns Röbbel berichtet, zu dem man als nächstes aufbricht. Der Mann ist schon recht alt, aber er berichtet gerne von einem unheimlichen Erlebnis von vor 60 Jahren: Damals ist ein Kugelblitz auf das Schützenfest niedergefahren und hat ein Zelt verbrannt. Zwei Männer sind dabei ums Leben gekommen. Überhaupt gab es in der Stadt einige merkwürdige Vorfälle mit Feuer. Im Laufe mehrerer Jahre haben insgesamt 7 Brandstifter Feuer gelegt, unter anderem mit einem glühenden Eisenschuh. Im Nachhinein gaben sie alle an, sich nicht an den Vorfall erinnern zu können. Und auch ein 12jähriges Mädchen hat mit Schwefelhölzern angefangen, Gebäude anzuzünden. Das klingt alles stark nach weiteren Märchen, die aus dem Ruder gelaufen sind. Als die Gruppe gegen Abend ins Hotel zurückkehrt, findet sie eine Einladung zu Kaffee und Kuchen im Gartenverein.

    Endlich in Ilarnek

    Als die Gruppe in die Traumlande übergeht, steht sie nun endlich direkt vor den Toren Ilarneks. Ottilie und Franz sind in edelste Kleider gehüllt, während Hanna dreckige Lumpen trägt. Man betritt die Stadt und schnell fällt auf, dass alle Reichen hier Kaninchenfell tragen, wodurch Ottilie mit ihrem Wolfspelz stark heraussticht. Trotz allem sucht man zuallererst das Waisenhaus auf, wo man Lara trifft. Überraschenderweise handelt es sich um Laura Yokh, die Frau des Bestatters. Sie wirkt ein wenig verträumt, aber kann der Gruppe einige wichtige Informationen zukommen lassen. Die Familie Kalifa beispielsweise gibt die Mode vor und man sollte sich danach richten. Ottilie braucht also anderes Fell für ihren Kragen. Annerose befindet sich im Traumlosen Turm auf dem 7. Hügel der Stadt. Man muss sich außerdem vor dem Atem Bokrugs in Acht nehmen, das sind kleine, grüne Männchen, welche überall in den Gassen lauern und die Leute beobachten. Von ihnen sollte man sich unter keinen Umständen berühren lassen. Lara berichtet außerdem, dass ihr Waisenhaus ein sicherer Hafen ist, der ihr von ihrem Mann geschenkt wurde, dem ersten Bürgermeister. Hier in den Traumlanden nennt er sich Yakoha und er ist derjenige, der die Münzen an Ratsmitglieder vergibt, um ihnen Macht zu verleihen. Der Rat war es auch, der Bokrug nach Ilarnek brachte. Als Lara ihnen die Münze von beiden Seiten zeigt, versucht Ottilie, sich eine Kopie zu erträumen, doch das geht gewaltig schief und der Atem wird auf sie aufmerksam. Lara drängt sie zur Flucht.

    Wilde Flucht

    Die Gruppe rennt davon und taucht erst einmal in einer Prozession unter. Es stellt sich heraus, dass diese den Lehrer Lehmann zu einem Richtplatz führt, wo unter dem Namen Schneckenhorn angeklagt wird, verbotene Worte gesprochen zu haben und deshalb zum Tode verurteilt wird. Da man hofft, dass der Mann hier in den Traumlande etwas klarer bei Verstand ist, begibt man sich auf eine waghalsige Rettungsaktion.

    Schneckenhorn wird abgeführt und man folgt ihm, doch die Wachen werden auf die Gruppe aufmerksam. Ottilie nutzt ihr edles Auftreten, um die Männer ein wenig abzulenken, welche dann auch bemerken, dass sie kein Kaninchenfell trägt. Hier kommt ihr Franz zu Hilfe, der sich eines erträumt und ihr schnell bringt.

    Schließlich bemerken die Wachen jedoch auch, dass Schneckenhorn fort ist und der Atem Bokrugs kommt wieder näher, sodass die Gruppe erneut weglaufen muss. Hannah rettet sie schließlich, indem sie ein riesiges Buch erträumt, welches den Weg hinter ihnen versperrt. Und Ottilie erträumt sich eine Katze, die ihnen einen Weg in Sicherheit zeigt.

    Eine Atempause

    Die Katze führt die Gruppe an ein gewaltiges Kolosseum, in dessen Inneren Anton Kalbfleisch mit einem gestählten, athletischenKörper seine Runden dreht. Als er seine Bekannten sieht, hält er entsetzt inne. Da er sie aber mag, hilft er ihnen mit ein paar Informationen und einem Fluchtweg aus. Er selbst nennt sich hier in der Stadt Akaf und rät den Träumern, sich ebenfalls Traumnamen zuzulegen und niemandem seinen echten Namen zu verraten.

    Schließlich kehrt man wieder zurück zu Lara, wo sich auch schon Schneckenhorn eingefunden hat. Dieser erklärt, er habe versucht, der Fänger im Roggen könne nicht in die Stadt, um die bösen Träume einzufangen, vermutlich aufgrund der Münzen und/oder der Statue von Bokrug. Er habe im Norden in Katathron eine Formel gefunden und diese ausgetestet, was zu seiner Verhaftung geführt hatte, doch die Formel funktioniert nicht. Er weiß auch nicht, wie Yokh es schafft, hier zu sein, denn der Mann könne eigentlich gar nicht träumen. Vielleicht hat es etwas mit seinem Vorfahren Radius Yokh zu tun, der Sehusen im Austausch für Unsterblichkeit in den Traumlanden gründete. Zudem scheint etwas alle Traumreisenden in diese Stadt zu ziehen, als ob sie jemand hier versammeln würde. Möglicherweise hat dies etwas mit den Riten zu tun, die im Traumlosen Turm durchgeführt werden.

    Pa’aki

    Zunächst begibt sich die Gruppe zum Schloss von Pa’aki, der Schönen, welche jede Nacht aus hunderten Freiwilligen stets nur einen Liebhaber auswählt, der ihr Schloss betreten darf und der danach nie wieder gesehen wird. Als sie schließlich auf ihren Balkon hinaustritt, sieht man, dass sie einen goldenen Schlüssel um den Hals trägt. Ihre Schönheit ist beinahe verzaubernd, aber auch überperfekt. Als Franz ihre Aufmerksamkeit erregt, greift einer der anderen Bewerber ihn an und Pa’aki freut sich über das Duell. Der Angreifer sticht Franz in den Bauch und alle erwachen. Die Wunde bleibt bestehen.

    Zur Überraschung aller scheint es bereits vorangeschrittener Tag zu sein. Als die Gruppe endlich das Hotel verlässt, wartet Anton Kalbfleisch bereits auf sie und entschuldigt sich mit einem Strauß Rosen für das gestrige Verhalten seiner Schwester. Außerdem berichtet er davon, dass in der Nacht der Sohn des Bürgermeisters zu seiner Geliebten ins Zimmer klettern wollte und dabei so unglücklich gestürzt ist, dass er vermutlich gelähmt ist.

    Weitere Forschungen

    Bevor es nun zu der Verabredung im Schrebergarten geht, begeben sich die Investigatoren noch einmal kurz zur Synagoge, um den merkwürdigen Kalender abzuzeichnen. Hier erfahren sie auch, dass es wohl in der Nacht weitere Wolfssichtungen gegeben haben soll, aber keinen neuen Angriff. Bei der erneuten Beschäftigung mit dem Kalender stellt die Gruppe schließlich fest, dass dieser offenbar einen Zahlenzyklus beinhaltet, der die Zahl 58 betrifft. Aufgrund der Daten, die sie in den letzten Tagen über die wiederholten Vorfälle in Sehusen gesammelt haben, bemerkt Hanna, dass auch diese in einem ähnlichen Zeitrahmen auftreten. Ihr fehlen zwar einige Daten, aber die, die sie hat, passen perfekt auf einen 58-Jahre-Zyklus.

    An dieser Stelle wird erst einmal wild spekuliert, dass anscheinend regelmäßig ein Ritual durchgeführt wird, welches möglicherweise mit dem Entwicklungszyklus der Wesen von Ib zu tun haben könnte, da man ja weiß, dass diese sich in der wachen Welt entwickeln müssen. Doch dann wird es Zeit, zu Familie Biehler in den Schrebergarten zu gehen. Alles dort ist perfekt hergerichtet und das Ehepaar empört sich ein wenig, dass die Gruppe sich ganze 4 Tage Zeit gelassen hat, um sie zu besuchen. Die Träumer erkennen die beiden als die Richter, welche Schneckenhorn zum Tode verurteilt haben, allerdings sind sie in Wahrheit sehr viel ärmer als ihre Traum-Erscheinungen. Mit ihren altbackenen und extrem stringenten Ansichtsweisen ecken die Biehlers schnell bei der Gruppe an, sodass diese nach dem Höflichkeitsbesuch schnell das Weite sucht.

    Im Schützenverein

    Nachdem die Gruppe bei den Biehlers Kaffee und Kuchen gegessen hat und von ihnen ein wenig gegängelt wurde, bricht man zum Schützenverein auf. Hier hängen etliche Medaillen und der letztjährige Schützenkönig trägt einen Teil der Kette, die man bei Yokh in der Vitrine gesehen hat. Er erklärt, dass diese jedes Jahr erweitert werde. Die Kette selbst gibt es schon seit etwa 500 Jahren, hat also bereits eine sehr lange Vergangenheit. Abgesehen von einem Haufen alter Regeln für das Schützenfest findet die Gruppe hier jedoch nichts Neues heraus. Auf dem Rückweg macht man noch einen Abstecher zur Buchhandlung, da Gerüchten zufolge Eusebius hier gesehen worden sein soll, doch der Laden ist geschlossen.

    Dann kommt Laura und Franz noch in den Sinn, dass man versuchen könnte, mittels Meditation in die Traumlande zu gelangen, da man dann etwas mehr Zeit dort verbringen und den Traum selbstständig beenden könnte. Vermutlich ist es auch das, was Eusebius und Annerose versucht haben. Auf dem Rückweg zum Hotel trifft man noch einmal auf Anton, welcher ihnen eine angenehme Nachtruhe wünscht und Franz einen Zettel zusteckt, der ihn warnt, die Stadt schnellstmöglich zu verlassen.

    Zurück in den Traumlanden

    Georg vergräbt sich noch für eine Weile in ein paar Dokumenten, während die anderen sich in Ottilies Zimmer zur gemeinsamen Meditation einfinden. Sie gelangen problemlos an ihr Ziel und finden sich dort vor einem großen Tempel wieder, den sie betreten. Die anderen Gläubigen, die hineingehen, murmeln etwas von einem Allesverschlinger und Drachen. Drinnen steht die imposante Statue von Bokrug, welche von einem Berg aus Münzen umgeben ist. Die Leute, die hineingehen und eine Münze hinwerfen, beten darum, verschont zu werden. Die Träumer bemerken auch, dass diese Münzen ihre Form verändern und nun die merkwürdigen Symbole und Bokrug abbilden, so wie die Münzen der Ratsmitglieder.

    Bevor die Gruppe jedoch eine davon stehlen kann, wird sie aus der Meditation gerissen, als Georg, der sich vorher noch mit Lehmanns Unterlagen befassen wollte, mitbekommt, wie der junge Siegbert mit einem Messer über den Flur schleicht. Nachdem dieser verjagt ist, kehrt endlich wieder Ruhe ein.

    Georg findet aus den Notizen heraus, dass der Rat vermutlich im Traumlosen Turm irgendetwas versteckt, mit dem er den Sandmann aus der Stadt fernhalten kann. Darüber schläft er schließlich ein und findet sich bei den anderen wieder, welche bereits wieder auf dem Weg zum Palast von Pa’aki sind, um an deren Schlüssel zu kommen. Vor dem Schloss stellt die Gruppe fest, dass die Werbenden und auch die Wachen so auf das Auswahlverfahren fixiert sind, dass man leicht einbrechen könnte.

    Im Schloss der Schönen

    Durch ein Fenster gelangt die Gruppe hinein und findet sich in einem Gewirr aus Räumen wieder, deren Einrichtung aus verschiedensten Filmen und Katalogen entnommen zu sein scheint. Alles wirkt künstlich, oberflächlich und kopiert. Überall eilen Diener umher und putzen unablässig. Irgendwie schaffen die Träumer es, zu Pa’aki vorzudringen, doch diese ist von der Störung so erbost, dass sie mit der Reitgerte auf sie losgeht.

    Das Zimmer hinter ihr wird beinahe ausschließlich von einem Himmelbett ausgefüllt und ein versteinerter Jüngling steht mit Kussmund daneben. Laura schafft es, ihr den Schlüssel abzunehmen, verwandelt sich in einen Falken und fliegt davon, während die beiden Männer noch versuchen, Pa’aki abzulenken. Aufgebracht beschwört die Frau einen Sturm, der Laura dazu zwingt, sich zu verstecken. Dann schreit Pa’aki nach den Wachen. In diesem Moment erwachen alle.

    Der Graue Garten

    Kurz überlegt man, wie man nun weiter vorgeht. Aus Angst, dass jemand einbrechen und ihnen den Schlüssel, der nun auch in der wachen Welt vor ihnen liegt, abnehmen könnte, bleibt Hanna wach, während die anderen in ihren Träumen ins Waisenhaus zurückkehren. Es ist Nacht in der Stadt und man bricht auf zum Traumlosen Turm, dem im Grauen Garten liegt. Lara warnt noch, dass der Ort voller Gefahren ist.

    Auf ihrem Weg werden die Träumer vom Atem Bokrugs verfolgt und Franz fällt zurück um diesen zu bekämpfen, während die anderen versuchen, durch das Tor zum Garten zu gelangen. Glücklicherweise passt der Schlüssel hinein. Das Gelände erinnert an einen Friedhof, überall hört man Knochen klappern und sieht geisterhafte Gestalten im Nebel schweben.

    Dann plötzlich reißt ein Schuss in der realen Welt alle aus ihren Träumen. Es scheint aus Richtung der Synagoge gekommen zu sein. Die Gruppe eilt nach unten, wo sie Lehmann an der Tür findet, der aufgeregt ruft: „Sie sind da!“ Er erklärt, die Wesen von Ib seien aus einem Tümpel gestiegen und hätten versucht, ihn umzubringen. Dann redet er nur noch wirres Zeug, sodass man sich verabredet, sich im Waisenhaus zu treffen, da der ehemalige Lehrer sich in der Traumwelt besser artikulieren kann.

    Fazit

    Nachdem uns der SL beim letzten Mal schon ein bisschen mehr auf die Schienen gesetzt hat, damit wir vorankommen, hat er dieses Mal das Tempo noch weiter angezogen. Es ist jede Menge passiert, dieses Mal haben wir aber auch insgesamt etwas länger gespielt, sodass wir gut vorangekommen sind. Teilweise haben wir uns ein bisschen dumm angestellt, muss ich zugeben, aber endlich kommt das Gefühl auf, dass was passiert.

    Voraussichtlich werden jetzt noch 2 Runden folgen, wobei es hoffentlich einen Bericht zu einem ganz neuen, frisch erschienenen Irrenhaus-Szenario geben wird, wenn ich die Zeit dazu finde.

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 6

    Endlich ist der 2. Brief gefunden! Doch er bringt nicht die Antworten, auf die die Gruppe gehofft hat. Dafür finden sie andernorts unerwartete Verbündete.

    Originalspielbericht

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 6 (FHTAGN)
    Endlich ist der 2. Brief gefunden! Doch er bringt nicht die Antworten, auf die die Gruppe gehofft hat. Dafür finden sie andernorts unerwartete Verbündete.
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    Die Charaktere

    Friedrich Herbst: Ein Psychologe, der die Theorien von Jung vertritt. Neigt zu Wutausbrüchen und stützt sich nur auf seinen Gehstock, wenn ihm jemand zusieht.

    Ottilie Wolff: Eine Kinderbuchautorin, welche unter dem Alias Eva von Rosendorn erotische Märchen verfasst. Eine unabhängige Frau mit viel Geld.

    Laura Arendt: Eine Portraitmalerin aus gutem Hause, die jedoch mit ihrer Familie zerstritten ist und nun in einer kleinen Einzimmerwohnung haust. Sie hat schon ein paar Bilder für die Rosendorn-Märchen gemalt und würde gerne mehr in einer freieren Richtung als starren Portraits malen.

    Georg Kübel: Ein Bücherwurm, Volkskundler und Kollege von Eusebius, der sich insbesondere mit der Nibelungen-Saga beschäftigt.

    Franz August Ungnad von Weissenwolff: Der Spross einer alten, österreichischen Adelsfamilie, dessen vollen Namen sich nie jemand merken kann. Er ist Maler und Illustrator für Eusebius.

    Hanna Niemann: Eine junge Studentin der Volkskunde, welche an der Universität unter anderem von Eusebius unterrichtet wurde. Sie sieht sehr zu ihm auf und gibt dessen 16jähriger Tochter Gudrun Nachhilfeunterricht.

    Die Geschichte

    Der 2. Brief

    Auf einmal tritt Hanna ins Gebäude. Sie sagt, sie habe Gudrun gesehen und sei ihr her gefolgt. Sie setzt sich zu den anderen und lässt sich auf den neusten Stand bringen, nachdem sie nun fast zwei volle Tage verschlafen hat. Dann endlich stürzt man sich auf den 2. Brief von Jacob Grimm. Anscheinend träumte auch er von Ib und wurde von den krötenhaften Wesen, die dort leben, gejagt. Die Träume ließen erst nach, als er Sehusen verließ. Das ist zwar ein wichtiger Hinweis für die Gruppe, aber längst nicht das, was sie sich von dem Fund erhofft hatte. Fast schon enttäuscht gibt man den Brief zurück. Vom Rabbi erfährt man dafür aber, dass der ehemalige Physiklehrer Walter Lehmann vielleicht ein bisschen über die seltsamen Gegebenheiten weiß.

    Das Land Mnar

    Da es schon spät ist, begeben sich nun alle zu Bett und finden sich kurz darauf auf einer weiten Ebene wieder. Die beiden verfallenen Städte am See von Ib liegen weit hinter ihnen. Sie alle wissen auf einmal, dass sie sich im Lande Mnar befinden. Ans Ende der Straße müssen sie gehen, sagten die sieben Raben, also brechen sie auf. Mit jedem Schritt legen sie weitere Distanzen zurück, kommen sogar an einer Karawane vorbei. Kurz überlegt die Gruppe, zu dieser zurückzugehen, um mit den Leuten zu sprechen, da fällt ihr ein Apfelhain am Wegesrand ins Auge.

    „Schüttel mich“, rufen die Bäume mit ihren köstlich aussehenden, goldenen Äpfeln. Doch die Äpfel, die herunterfallen, sind verfault und die Bäume beginnen, auszuschlagen. Mit Mühe kann die Gruppe zurück auf die Straße fliehen. Dann säumen irgendwann Roggenfelder beide Straßenseiten und man sieht eine Bewegung darin: Es ist der bunte Gaukler, der Sandmann. „Eine Maus, da läuft eine Maus“, scheint er zu sprechen und plötzlich wird allen klar: Es handelt sich um eine Parole aus einem Gedicht und die Antwort ist eine Art Code. „Und wer sie fängt, darf sich eine Pelzkappe draus machen“, antworten sie. Daraufhin spüren sie, wie sich eine ungewöhnliche Ruhe über sie legt. Der Sandmann winkt ihnen zu und sie wissen, dass sie unter seinem Schutz stehen. Aber ob das etwas Gutes ist?

    Ein Stück weiter des Weges entdeckt die Gruppe Spuren eines Fuhrwerkes, welches ins Roggenfeld gefahren ist. neugierig geht man dem nach und findet die Überreste eines Unfalls, bei dem beide Fahrer und Pferde verunglückt und zu Tode gekommen sind. Laura entdeckt 9 Glaskugeln mit Glöckchen darin, welche die Aufschrift „Phiole voller Stille“ tragen. Die Gruppe testet eine davon aus, indem sie sie auf den Boden wirft. Tatsächlich gibt es nun in einem 10m Radius kein einziges Geräusch mehr.

    Die Stadt Ilarnek

    Langsam verschwinden die Felder und stattdessen sieht man wieder weitläufige Ebenen, auf denen hunderte Lagerfeuer brennen. Die Gruppe nähert sich einem davon, an dem ein Schäfer über seine Herde wacht. Er lädt sie ein, kurz Platz zu nehmen und sie reden miteinander. Er erzählt, dass im Norden die Stadt Ilarnek liegt, doch sie ist nicht mehr, was sie einst war. Die gruppe sollte sich vor dem neuen Rat hüten, der die Stadt in seinem eisernen griff gefangen hält. Auch Paaki sollte man meiden, sie besitzt ein Schloss. Auch darf man niemals den Maus-Satz aussprechen, denn dieser ist in Ilarnek verboten, da der Schützer im Roggen ein Feind des Rates ist. Allein Mutter Lara könne man sich anvertrauen, denn sie ist allen wohlgesonnen. Schließlich löscht er sein Feuer und die Gruppe muss weiterziehen. Als sie vor den prachtvollen Toren der Stadt steht, erwacht sie.

    Lehmann

    Am nächsten Morgen schaut Friedrich beim Jäger vorbei, doch dieser kann sich, wie schon Frau Holler, an nichts erinnern. Dafür breitet sich die Geschichte aus, dass der tobsüchtige Yillmann aus dem Polizeigewahrsam entlassen wurde und weitergesoffen hat. Irgendwann hat er sich dann als Gespenst verkleidet und den Küster in der Kirche erschreckt, sodass dieser gestürzt ist und sich das Bein gebrochen hat. Yillmann habe wohl gesagt, er habe ihn „das Fürchten lehren“ wollen. Wie im entsprechenden Märchen…

    Unterwegs bemerkt die Gruppe, dass sie von Siegbert Rohde verfolgt wird, dem Burschen, den sie am Reddekolk getroffen haben. Ihn kann man allerdings abschütteln. Aus einer Gasse heraus starrt jedoch noch eine andere Person die Gruppe an. Der verlotterte Kerl stellt sich als Lehmann heraus, der Professor, der eines Tages verrückt geworden ist. Es ist sehr anstrengend, ein Gespräch mit ihm zu führen, da er äußerst paranoid ist. Hanna wird es schnell zu bunt und als sie glaubt, Gudrun in Richtung Kirche laufen zu sehen, rennt sie ohne zu zögern hinterher. Georg und Laura folgen ihr. Ottilie und Franz dagegen folgen dem Verrückten nach Hause.

    Hier erzählt er ihnen die Geschichte von Sarnath, wie die Bürger die Wesen von Ib besiegten und die Statue des Bokrug in ihre eigene brachten. Und dann, nach genau 1000 Jahren kamen amphibische Schatten vom Mond und vernichteten die Stadt. Vermutlich ist das auch dieser Nebel, den sie dort gesehen haben. Während des Redens ruft er immer wieder „Schneckenhorn!“. Das ist irgendein Magister oder Magier aus den Traumlanden, wissen die beiden Ermittler aus irgendeinem unerfindlichen Grund.

    Die Hüneburg

    Eigentlich wollte man sich heute die Schrebergärten ansehen, doch nachdem heute Vormittag ein paar Kinder Vergiftungserscheinungen zeigten, nachdem sie Äpfel von der alten Minne gegessen haben, ist dort nun die Polizei unterwegs. Um etwas mehr Ruhe zu haben, begibt sich das Grüppchen stattdessen zur Mühle, welche zu einem kleinen Imbiss ausgebaut worden ist. Hier finden sich keine interessanten Informationen über die Gegend, also geht es weiter zu der Ausgrabungsstätte, wo die Hüneburg 1909 entdeckt wurde.

    Diese liegt an einem der vielen Seen der Umgebung und hat merkwürdige Ähnlichkeiten mit den Ruinen von Ib. Sie sieht auch fast so aus, als sei sie unter Wasser erbaut worden. Eine Vision erfasst alle außer Franz. Sie sehen, wie das Schloss sich immer weiter in gen Himmel erhebt und Wesen von Ib um es herumschwimmen. Alle davon halten seltsame Münzen in den Händen, die denen ähneln, die sie bereits in der Vitrine von Yohk gesehen haben. Franz ist außerordentlich enttäuscht, dass er der Einzige ist, der offensichtlich nicht sieht, was die anderen ihm nur berichten können.

    Zum Heimatverein

    Bei ihrer Rückkehr erfahren die Träumer, dass Minne verhaftet wurde. In ihrer Hütte wurde ein giftiger Pilzsud vorgefunden, mit dem sie offenbar die Äpfel vergiftet hat. Da der Heimatverein nur noch ein paar Stunden geöffnet hat, begibt sich die Gruppe nun dorthin, um endlich ein bisschen mehr über die Geschichte von Sehusen zu erfahren. Interessanterweise erfahren sie so über die sogenannten „Wildemann-Morde“, bei denen ein seltsamer, krötenhaft aussehender Mann, 8 Frauen umgebracht hat, ehe man ihn in einem der Seen stellte und erhängte. Angeblich soll es in Sehusen einen Platz geben, der danach benannt ist, doch diesen scheint es schon lange nicht mehr zu geben.

    Fazit

    Diese Runde ging ein wenig kürzer und endlich sind wir in den Traumlanden dort angekommen, wo sich das ganze Drama abzuspielen scheint. Bedenkt man, dass jede unserer Spielrunden um die 4,5 Stunden gedauert hat und wir letzte/diese Runde ungefähr bei der Hälfte des Geschehens sind, ist das ein bisschen arg spät.

    Dafür hatte diese Runde jede Menge gutes Charakterspiel, besonders die Interaktionen mit Lehmann waren sehr „nervenaufreiben“. Unser SL hat wirklich alles gegeben, um den Mann nervtötend darzustellen und eine der Spielerinnen mit seinem Geschrei mehrfach zu erschrecken.

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 5

    Immer mehr kleine Hinweise tun sich vor den Suchenden auf. All die Märchenmanifestationen und die seltsamen träume – doch was ist zu tun? Wie kann man das, was gerade vor sich geht, aufhalten?

    Originalspielbericht

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 5 (FHTAGN)
    Immer mehr kleine Hinweise tun sich vor den Suchenden auf. All die Märchenmanifestationen und die seltsamen träume – doch was ist zu tun? Wie kann man das, was…
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    Die Charaktere

    Friedrich Herbst: Ein Psychologe, der die Theorien von Jung vertritt. Neigt zu Wutausbrüchen und stützt sich nur auf seinen Gehstock, wenn ihm jemand zusieht.

    Ottilie Wolff: Eine Kinderbuchautorin, welche unter dem Alias Eva von Rosendorn erotische Märchen verfasst. Eine unabhängige Frau mit viel Geld.

    Laura Arendt: Eine Portraitmalerin aus gutem Hause, die jedoch mit ihrer Familie zerstritten ist und nun in einer kleinen Einzimmerwohnung haust. Sie hat schon ein paar Bilder für die Rosendorn-Märchen gemalt und würde gerne mehr in einer freieren Richtung als starren Portraits malen.

    Georg Kübel: Ein Bücherwurm, Volkskundler und Kollege von Eusebius, der sich insbesondere mit der Nibelungen-Saga beschäftigt.

    Franz August Ungnad von Weissenwolff: Der Spross einer alten, österreichischen Adelsfamilie, dessen vollen Namen sich nie jemand merken kann. Er ist Maler und Illustrator für Eusebius.

    Hanna Niemann: Eine junge Studentin der Volkskunde, welche an der Universität unter anderem von Eusebius unterrichtet wurde. Sie sieht sehr zu ihm auf und gibt dessen 16jähriger Tochter Gudrun Nachhilfeunterricht.

    Die Geschichte

    Ein Alptraum

    Franz erwacht in Lumpen gekleidet und in einen Käfig gesperrt. In einem anderen Käfig neben ihm liegt der schlafende Eusebius, auf einem Tisch zwischen ihnen Gudrun.Um sie herum findet ein widerwärtiges Bankett statt. Etliche fette Politiker fressen wie Tiere, rauchen und rülpsen und lachen über das Volk. Als Franz sie zurechtzuweisen versucht, lachen sie ihn nur aus und machen sich über seinen Stolz über seine Herkunft lustig. Dann beschließen sie, ihm seinen Namen wegzunehmen. Als Franz richtig erwacht, kann er sich zu seinem eigenen Entsetzen wirklich nicht mehr an seinen Nachnamen erinnern und auch sein Siegelring kommt ihm falsch vor.

    Laura schläft noch immer, dabei ist es bereits Dienstag. Die Gruppe ist besorgt und beschließt, später den Arzt um Medikamente für sie zu bitten. Zuvor begegnet man jedoch der alten Minne, einer verwirrten Greisin, die Äpfel verkauft und „Maria durch den Dornwald ging“ singt. Die Unterhaltung mit der alten Frau wird leider durch Yillmann gestört, welcher betrunken herumbrüllt und schließlich in Polizeigewahrsam genommen wird. Georg und Franz begeben sich in die örtliche Buchhandlung, wo sie herausfinden, dass die Gegend hier einst komplett überflutet gewesen sein muss. Vermutlich gibt es noch einen unterirdischen See, denn hin und wieder brechen neue Erdfälle auf, welche sich mit Wasser füllen. Nördlich von Sehusen gibt es außerdem eine Mühle in der Nähe eines größeren Sees, an dem man vor einigen Jahren die Überreste einer Burg und einen Dolch aus schwarzem Material gefunden hat. Der Lehrer Hermann Schmicke bietet auch Führungen durch die Gegend an.

    Zu Gast

    Laura, Ottilie und Friedrich gehen derweil zur Synagoge. Unterwegs glaubt Laura, in einer Gasse Roggen und einen Glasschuh zu sehen, doch als sie nähergeht, verschwindet das Bild. In der Synagoge erfahren sie schließlich, dass Eusebius hier insbesondere über Informationen zu dem Rabbi Moses Ben Joche suchte. Sie stoßen dabei auf Schriften, welche sich mit dem Brief von Jacob Grimm decken und darüber berichten, dass hier wirklich ein Mann von einem Menschen zu Tode gebissen wurde. Ein wandernder Rabbi habe daraufhin das nahende Schützenfest verbieten wollen, wurde jedoch aus der Stadt verwiesen.

    Zum Mittagessen trifft sich die Gruppe bei Herrn Yohk. Hier treffen sie auch zum ersten Mal auf Hans Peter Griese, den Sohn des Bürgermeisters, der sehr erfreut ist, ihre Bekanntschaft zu machen. In einer Vitrine im Haushalt liegt eine Schützenkette, bestehend aus etlichen, uralten Münzen mit unbekannten Zeichen, welche an die von Anton erinnert.

    Yohks Frau Laura sitzt im Rollstuhl und kann nicht sprechen, vermutlich hatte sie einen Schlaganfall. Beim Essen spricht man über lokale Legenden und der Mann erzählt, dass er aktuell von Roggenfeldern träume. Er erzählt über den Fänger im Roggen, welcher die Träume von menschen fängt, die zu hohe Ambitionen haben. Sind diese Träume einmal in seinen Sack gesperrt, kann sich der Träumer nicht einmal mehr daran erinnern, sie einmal gehabt zu haben. Es gibt selbstverständlich auch eine düstere Version, in der er Kinder raubt, aber diese sind eher dazu gedacht, dass sich die Kinder benehmen.

    Rotkäppchen und der böse Wolf

    Auf dem Rückweg kommt auf einmal der Jäger aus dem Wald gerannt. Er ruft um Hilfe und trägt die blutverschmierte Käthe Kloppermann auf den Armen. Sie ist von Bissspuren übersät, einige davon eindeutig menschlich. Der Jäger behauptet, ein Untier habe sie angefallen und er habe es gerade so vertreiben können. Franz und Friedrich folgen ihm, um die Bestie zu erlegen, während die anderen eilig das Mädchen zum Arzt bringen.

    Der Jäger führt die beiden Männer an den Waldrand, wo jedoch nichts zu sehen ist und verhält sich dann plötzlich wie ein Wolf. Als er Franz jedoch anspringen will, rennt er mit voller Wucht gegen einen Baum (Kritische Fehlschläge sind großartig) und bleibt bewusstlos liegen. Franz nimmt sein Gewehr an sich und baut mit seinem Kumpanen zusammen eine improvisierte Trage, um den Verletzten zurück zum Ort zu bringen.

    Etwas später findet Franz den wahren Ort des Überfalls und bringt auch den Polizisten her. Beide finden lediglich das umgestürzte Fahrrad des Mädchens und menschliche Spuren. Es besteht kein Zweifel daran: Es gab kein wildes Tier, der Jäger selbst hat Käthe angefallen. Das Mädchen liegt seltsamerweise im Koma.

    Dr 2. Brief

    Nachdem nun Rotkäppchen und Wolf/Jäger beim Arzt liegen, begeben sich die anderen wieder zur Synagoge. Unterwegs sieht nun Friedrich, wie Eusebius ebenfalls in diese Richtung rennt. Er trägt Rennesaince-Kleidung und verschwindet, bevor er das Gebäude erreicht. Es ist, als ob er ihm etwas zeigen wollte. Tatsächlich durchsucht die Gruppe weitere Unterlagen und findet dabei Hinweise auf eine zweifache Däumlingsgeburt, welche ebenfalls nahe am Schützenfest lag. Hier wird außerdem von stinkendem Wasser und nächtlichen Gesängen, die von den Erdfällen herkommen, berichtet. Eine interessante Entdeckung ist ein seltsamer Kalender, welcher die 72 heiligen Namen Gottes zeigt, ebenso wie die Sternzeichen und mehrere goldene Kugeln. Dies schien für Eusebius ein besonders wichtiger Fund gewesen zu sein, doch niemand aus der Gruppe kann sich einen Reim darauf machen.

    Schließlich gibt der Rabbi der Synagoge zu, dass er nicht daran glaubt, dass Eusebius Annerose etwas angetan hat und dass man ihm etwas unterschieben will. Als die Gruppe dieser Vermutung zustimmt, rückt der Mann einen langersehnten Fund heraus: Den 2. Brief von Jacob Grimm.

    Fazit

    Ich muss gestehen, dass ich es extrem anstrengend finde, 5 Stunden am Stück nur Investigativarbeit zu spielen, von daher war ich sehr froh, dass diese Runde etwas kürzer ging. Ich mag zwar die Idee mit den Märchen, die in einer verdrehten, bösen Variante in der Wirklichkeit manifestieren und ich liebe unsere Charaktere und deren Zusammenspiel, aber die Geschichte an sich geht für mich persönlich viel zu langsam voran und es passiert zu wenig.

    Zusätzlich versinken wir in Bergen von Handouts, die zwar wunderschön gestaltet sind, aber wenn man ein Spezifisches sucht, findet man es mittlerweile kaum noch, weil es einfach zu viele sind. Und trotz aller Hinweise, die wir bisher bereits gesammelt haben, habe ich nicht das Gefühl, wesentlich mehr zu wissen als zu Anfang. Das ist extrem frustrierend. Besonders, wenn man weiß, dass man nicht einmal die Hälfte der Kampagne hinter sich gebracht hat.

    Ich würde gern ein positiveres Fazit geben, denn die Märchen-Ideen sind richtig toll. Allerdings merkt man der Kampagne an, dass sie eben schon sehr alt ist. Hier hätte einfach deutlich mehr gekürzt und zusammengefasst werden müssen oder es hätten Passagen eingefügt werden müssen, wo die Spieler mehr zu tun bekommen als von A nach B zu gehen, mit C zu reden und im Traum vor D wegzurennen.

    Dass lange Kampagnen auch abwechslungsreich und interessant sein können, hat damals Das Heer der Verfluchten gezeigt, das ich wirklich gerne zuende gespielt hätte. Leider hängen die Froschkönig-Fragmente vom Spaß-Faktor derzeit knapp über Die Wilde Jagd, was so ziemlich das langweiligste und unübersichtlichste Szenario war, das ich je gespielt habe – abgesehen von einem furchtbaren Homebrew Splittermond-Szenario auf einer Con, wo uns stundenlang nur die Landschaft beschrieben wurde.

    Wir finden immer nur winzige Bruchtstücke und doppelte Informationen, obwohl unser SL bereits begonnen hat, uns mit verschiedenen NSC mehr in Richtungen zu stoßen, wo wir noch etwas finden können.

    Ich weiß, dass die anderen Spieler die Froschkönig-Fragmente nicht so schlimm finden wie ich, legt also nicht jedes meiner Worte auf die Goldwaage. Ich bin einfach nur das komplett falsche Zielpublikum für so etwas. Wer Investigativszenarien mag, wird diese Kampagne vermutlich lieben, weil man sich extrem tief darin eingraben und immer noch mehr kleine Details herausfinden kann. Wenn man sich vorher oder nebenbei auch noch in diverse Märchen einliest, wird sicher viele kleinere Anspielungen finden, die wir eventuell übersehen haben. Zu erforschen und entdecken gibt es in den Froschkönig-Fragmenten jede Menge, sowohl in der wachen als auch in der Traumwelt.

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 4

    Nach den verwirrenden und schockierenden Erlebnissen des letzten Tages besucht die Gruppe Mechtshausen – wo Annerose schläft. Doch auch dort überschlagen sich die Ereignisse.

    Orginalspielbericht

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 4 (FHTAGN)
    Nach den verwirrenden und schockierenden Erlebnissen des letzten Tages besucht die Gruppe Mechtshausen – wo Annerose schläft. Doch auch dort überschlagen sich…
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    Die Charaktere

    Friedrich Herbst: Ein Psychologe, der die Theorien von Jung vertritt. Neigt zu Wutausbrüchen und stützt sich nur auf seinen Gehstock, wenn ihm jemand zusieht.

    Ottilie Wolff: Eine Kinderbuchautorin, welche unter dem Alias Eva von Rosendorn erotische Märchen verfasst. Eine unabhängige Frau mit viel Geld.

    Laura Arendt: Eine Portraitmalerin aus gutem Hause, die jedoch mit ihrer Familie zerstritten ist und nun in einer kleinen Einzimmerwohnung haust. Sie hat schon ein paar Bilder für die Rosendorn-Märchen gemalt und würde gerne mehr in einer freieren Richtung als starren Portraits malen.

    Georg Kübel: Ein Bücherwurm, Volkskundler und Kollege von Eusebius, der sich insbesondere mit der Nibelungen-Saga beschäftigt.

    Franz August Ungnad von Weissenwolff: Der Spross einer alten, österreichischen Adelsfamilie, dessen vollen Namen sich nie jemand merken kann. Er ist Maler und Illustrator für Eusebius.

    Hanna Niemann: Eine junge Studentin der Volkskunde, welche an der Universität unter anderem von Eusebius unterrichtet wurde. Sie sieht sehr zu ihm auf und gibt dessen 16jähriger Tochter Gudrun Nachhilfeunterricht.

    Die Geschichte

    Hypnose

    Nach dem schrecklichen Traum der vorigen Nacht scheinen Hanna und Laura etwas mehr Schlaf zu benötigen, also lässt man sie erst einmal in Ruhe.

    Friedrich nutzt den Morgen, um einmal mit Frau Holler zu sprechen. Mittels Hypnose will er herausfinden, was genau zu dem Vorfall am Brunnen geführt hat, doch zu seinem Erschrecken stellt er fest, dass die ältere Frau keinerlei Erinnerungen daran besitzt – nicht einmal unterbewusst. Es ist, als sei ihr Geist gar nicht anwesend gewesen.

    Der Rest der Gruppe unterhält sich währenddessen mit dem 15jährigen Kuno Dirke, dem Schüler des Wachtmeisters. Er geht noch einmal auf den Vorfall mit den toten Fuhrmacher-Kindern ein und erklärt, man habe auch die alte Minne in der Nähe des Einsiedlerhäuschens gesehen, sodass viele Tratschtanten beginnen, auch ihr eine Schuld am Vorfall zuschieben zu wollen.

    Von Anton Kalbfleisch erfahren Georg und Olivia später, dass er und seine stets eifersüchtige Schwester Paula eine Stiefschwester haben, Helga, welche sehr attraktiv sein soll und mittlerweile die Frau des Bürgermeisters ist. Paula dagegen musste ihre ganze Jugend lang schuften und putzen. Die Geschichte erinnert stark an Aschenputtel.

    Außerdem fällt Georg auf, dass der Kriegsversehrte ein Amulett mit sehr merkwürdigen Symbolen darauf trägt, welche er nicht zuordnen kann. Darauf angesprochen verbirgt der Mann das Stück und möchte nicht weiter darüber reden. Er erwähnt aber, von einem See geträumt zu haben, an dem ein Turm steht. Er selbst trägt in diesem Traum Prinzenkleidung und will hochklettern. Er weiß, dass Annerose dort oben liegt und schläft, aber bevor er hochklettern kann, erwacht er.

    Kleinigkeiten

    Dadurch, dass es nur einen Arzt im Ort gibt, ist dieser mit der neuen Situation ein wenig überlastet und bittet die Gruppe, an seiner Stelle die Medizin von Annerose zu ihr nach Mechtshausen zu bringen. Anweisungen zur Benutzung liegen für die Eltern dabei.

    Vor der Abreise mit dem Bus möchte aber noch der Wachtmeister mit den Fremden reden. Ein junger Student namens Knofler sei am Vortag bei ihm gewesen und habe behauptet, die Gruppe kenne Professor Ehrling und wäre mit dem Okkulten betraut. Auf diese Anschuldigung hin muss man nun widerwillig mit einem Teil der Wahrheit herausrücken: Dass man von Frau Ehrling mit der Suche betraut worden wäre. Das Telegramm, welches man sich in Göttingen hatte zustellen lassen, unterstützt die Geschichte glücklicherweise.

    Daraufhin erhalten die Suchenden auch die Information, dass Annerose und der Professor am 11. nach Mechtshausen gefahren sind, nachmittags aber am Reddekolk gesehen wurden, wo die komatöse Frau dann am kommenden Morgen um 5.30 Uhr gefunden wurde. Sie habe unter der Kleidung Kratzspuren wie von Dornen an den Armen gehabt. Und Ehrling sei in derselben Nacht aus dem Hotel abgereist.

    Nach diesen Informationen lädt der Wachtmeister die Gruppe außerdem als Ehrengäste auf die Beerdigung der verstorbenen Kinder ein. Diese soll am kommenden Montag nach dem Schützenfest stattfinden.

    Auftrag vom Arzt

    Nun endlich betreten die Reisenden den Bus nach Mechtshausen. Zu ihrer Überraschung ist auch Irma Weber hier, da sie ihre Freundin besuchen will. Sie führt ihre Bekannten durch den kleinen Ort, welcher aus einigen weit auseinanderliegenden Höfen besteht. Auf ihrem Weg kommen sie auch bei einem Schäfer vorbei, der eine große Schafsherde und sieben Ziegen besitzt.

    Friedrich begutachtet Anneroses Zustand und erklärt den Eltern, dass die junge Frau möglichst bald in ein Krankenhaus verlegt werden sollte. In den Sachen des Mädchens entdeckt die Gruppe Streichhölzer, Kreide und ein Notizbuch, welches Ottilie unauffällig verwahrt. Als sie unten mit Anneroses Eltern sprechen, hören sie plötzlich ein Poltern und ihre Brüder, die draußen arbeiten, rufen aufgeregt. Die Eltern und ein Großteil der Gruppe eilt nach oben zu der komatösen Frau, die aus irgendeinem Grund aus dem Bett gefallen ist. Auch das Fenster, welches zuvor geschlossen war, steht plötzlich ofen. In den Roggenfeldern dahinter kann man einen bunten Wagen sehen.

    Ottilie unten wird derweil erzählt, da sei ein großes, schuppiges Wesen im Kornfeld gewesen. Als sie vorsichtig nachsehen geht, stößt sie auf eine unheimlich aussehende Vogelscheuche, welche in einer Hand eine Murmel liegen hat. Als Franz schließlich zu ihr stößt, hört er ein lautes Knurren und die beiden verlassen das Feld wieder.

    Der Wolf und die sieben Geißlein

    Etwas verwirrt, was diese Ereignisse zu bedeuten haben, macht sich die Gruppe auf den Rückweg. Als sie dem Gelände von Schäfer Röpps näherkommen, liegt plötzlich ein merkwürdig rostiger Geruch in der Luft. Die Wiese ist ein blutiges Schlachtfeld. Unter einem umgestürzten Trog kauert ein einsames Zicklein, der Rest der Herde liegt zerfleischt auf der Wiese. Der Schäfer ist vollkommen panisch und redet von einem struppigen Hund mit roten Augen und Schaum vor dem Maul. Allerdings fällt Ottilie auf, dass der Mann seltsam blutverschmiert ist und auch am Mund Blut hat. Zudem gibt es keine Kampfspuren.

    Friedrich beschließt, den Mann sofort zu hypnotisieren, um mehr herauszufinden, denn auch er hat die Befürchtung, es könne sich um einen ähnlichen Vorfall wie mit Frau Holler gehandelt haben. Unter Hypnose behauptet Röpps, er könne sich an nichts erinnern, gebärdet sich aber gleichzeitig wie ein wildes Tier, kratzt in die Luft und macht reißende Mundbewegungen und knurrt. Trotz allem ist der Psychologe hiernach davon überzeugt, dass der Schäfer wirklich nichts getan hat und ein tollwütiger Hund umgehen muss.

    Georg ist dermaßen schockiert von dem Anblick, dass er einfach weitergeht und erst weit außer Sichtweite stehenbleibt. Er hört Schritte im Korn um sich herum und sieht etwas Scharfes aufblitzen, doch auf seine Rufe antwortet niemand. Als die anderen schließlich zu ihm aufschließen, ist aber nichts mehr dort.

    Die Kirche von Mechtshausen

    Nachdem man die Bevölkerung des Örtchens vor dem Hund gewarnt hat, begibt man sich in die Kirche. Hier liegt Wilhelm Busch begraben und anscheinend waren auch Annerose und Eusebius vor einigen Tagen hier zu Besuch. Laut dem Pastor hat er sich besonders in eine von Buschs alten Geschichten vertieft, die hier gelagert werden. Es handelt sich um eine märchenhafte Geschichte über zwei Schwestern, eine fleißige und eine faule. Die Fleißige küsste einen Frosch, der sich daraufhin in einen Prinzen verwandelte und dessen Schloss aus dem See aufstieg, während die Faule einen hübschen Jüngling küsste, der daraufhin zu einem Nöck wurde und sie mit in die Tiefen des Sees hinabzog. Das Ganze erinnert an eine Mischung aus Frau Holle und Der Froschkönig. Nach dem Lesen dieser Geschichte soll Eusebius ausgerufen haben: „Heureka! Wir sind der Lösung viel näher!“

    Während die Gruppe auf den Bus zurück wartet, schaut sie sich nun das Tagebuch an, welches sie bei Annerose gefunden hat. Es handelt sich tatsächlich um Eusebius‘ Tagebuch. Erste Einträge weisen daraufhin, dass er bereits vor der Abreise aus Berlin vergesslich war. Er scheint in Sehusen besonders die Synagoge und das Pfarrhaus besucht zu haben und dort irgendeine Entdeckung gemacht zu haben.

    Aufgrund von einigen Notizen kommt Georg außerdem darauf, dass dies alles irgendwie mit der sogenannten Traumzeit der australischen Ureinwohner zu tun hat. Diese existiert parallel und zeitlos und ist durch ein Ritual von der Wachzeit aus erreichbar. Außerdem spielt dort eine Regenbogenschlange eine Bedeutung. Als er im Nachhinein über die Ritualzeichen vom Reddekolk nachdenkt, erschließt sich ihm, dass diese einen guten Schlaf fördern sollen.

    Sarnath

    In dieser Nacht träumt die Gruppe, die Stadt Sarnath zu erreichen. Die Gebäude hier sind aus weißem Marmor, der Boden aus Onyx. Man erreicht einen Tempel, vor dem drei riesige Metallstatuen stehen. Eine zeigt einen Mann in schwarzen Roben und weißer Haut: Zo-Kalar, der Herr über Leben und Tod. Die zweite Statue ist ein Jüngling mit einem Speer, Lobon, der Herr über die Jagd und Sohn von Zoloka. Das dritte ist ein buckliger, bärtiger Kerl mit wirren Haaren: Tamash, der Schutzherr der Zauberer.

    Die Gruppe tritt in den Tempel, wo eine gigantische Bokrugstatue steht, welche in Silberketten gelegt wurde. Auf dem Podest vor ihr sind hektisch Zeichen eingeritzt worden: Verhängnis, Verderben, Zerstörung.

    Von draußen erklingen plötzlich Geflüster und Musik, welche Franz in Panik versetzen: Der Rattenfänger ist hier! Die Gruppe flieht, doch ein Nebel verfolgt sie. Im Nebel scheinen Krallen und scharfe Zähne zu sein. Georg wird gegriffen und vom Nebel in die Höhe gehoben, doch Franz ruft Lobon um Hilfe an und kann dessen Speer beschwören und seinen Kumpanen damit retten. Draußen entdeckt die Gruppe ein kleines Puppenhäuschen, welches Wärme ausstrahlt und vom Nebel nicht angetastet wird. Die Gruppe rettet sich hinein und befindet sich nun in einer Schusterstube.

    Hier stehen sieben kleine Männer, welche aber rabenhafte Züge aufweisen, bereit und überreichen jedem von ihnen Siebenmeilenstiefel. Sie berichten darüber, wie Sarnath einst eine stolze Stadt war, doch die Überheblichkeit ihrer Bewohner wurde ihr Niedergang. Um die Ketten neu zu schmieden und das Unglück aufzuhalten, muss die Gruppe nach Norden reisen, ans Ende der Straße.

    Als die Träumer aufwachen, trägt jeder von ihnen die Stiefel.

    Fazit

    Diese Runde fühlte sich endlich so an, als würden wir vorankommen. Endlich haben wir vernünftige Hinweise auf das bekommen, was los sein könnte, auch wenn die Hinweise noch immer sehr vage sind. Wenigstens hat es sich dieses Mal nicht wie sinnloses Umherirren angefühlt.

    Diese Kampagne ist wirklich eher für Leute gemacht, die rein investigative Aufgaben und Sandboxsettings lieben. Mir persönlich ist es leider noch immer zu unfokussiert und zu langsam. Das kann natürlich auch am Alter des Szenarios liegen, immerhin handelt es sich ja um eine Überarbeitung eines sehr, sehr alten Szenarios. Ich muss trotzdem immer wieder an unsere Oneironautenkampgne zurückdenken, die sich für mich persönlicher und zielgerichteter angefühlt hat.

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 3

    Auf der Suche nach Eusebius beginnt sich die Gruppe, in Sehusen umzusehen. Und dann endet der wenig ergiebige Tag in einem wahren Alptraum.

    Originalspielbericht

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 3 (FHTAGN)
    Auf der Suche nach Eusebius beginnt sich die Gruppe, in Sehusen umzusehen. Und dann endet der wenig ergiebige Tag in einem wahren Alptraum.
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    Die Charaktere

    Friedrich Herbst: Ein Psychologe, der die Theorien von Jung vertritt. Neigt zu Wutausbrüchen und stützt sich nur auf seinen Gehstock, wenn ihm jemand zusieht.

    Ottilie Wolff: Eine Kinderbuchautorin, welche unter dem Alias Eva von Rosendorn erotische Märchen verfasst. Eine unabhängige Frau mit viel Geld.

    Laura Arendt: Eine Portraitmalerin aus gutem Hause, die jedoch mit ihrer Familie zerstritten ist und nun in einer kleinen Einzimmerwohnung haust. Sie hat schon ein paar Bilder für die Rosendorn-Märchen gemalt und würde gerne mehr in einer freieren Richtung als starren Portraits malen.

    Georg Kübel: Ein Bücherwurm, Volkskundler und Kollege von Eusebius, der sich insbesondere mit der Nibelungen-Saga beschäftigt.

    Franz August Ungnad von Weissenwolff: Der Spross einer alten, österreichischen Adelsfamilie, dessen vollen Namen sich nie jemand merken kann. Er ist Maler und Illustrator für Eusebius.

    Hanna Niemann: Eine junge Studentin der Volkskunde, welche an der Universität unter anderem von Eusebius unterrichtet wurde. Sie sieht sehr zu ihm auf und gibt dessen 16jähriger Tochter Gudrun Nachhilfeunterricht.

    Die Geschichte

    Der Brunnen

    Es ist Sonntag, der 16. Die Gruppe sieht mit an, wie Frau Holler ihre beiden Nichten zielstrebig zum Brunnen drängt. Die Mädchen wirken verunsichert. Sofort eilen die Ermittler hin, während andere Dorfbewohner lieber das Weite suchen, als spürten auch sie, dass etwas nicht stimmt. Trotz allem schafft Frau Holler es, Annemarie – das Mädchen im schwarzen Kleid – hineinzustoßen. Hanna rüttelt die ältere Dame und diese schreckt wie aus einer Trance auf. Sie gibt vor, nicht zu wissen, was vor sich geht und ist zunächst entrüstet darüber, geschüttelt zu werden, während die Männer Annemarie aus dem Brunnen ziehen. Das Kind ist mit einer schwarzen Schlicke überzogen.

    Man bringt das kleine Grüppchen zum Arzt und Franz bleibt zur Betreuung und Überwachung von Frau Holler dort, während der Rest sich auf den Weg zum Reddekolk macht. Unterwegs kommen sie bei den Eltern der verschwundenen Kinder vorbei, welche eindringlich um Hilfe bei der Suche bitten. Sie teilen mit, dass am Samstag Tretrollerspuren und eine Tüte mit Keksresten am Waldrand gefunden wurden, was Lauras Befürchtung noch verstärkt.

    Stinkende Badeanstalt

    Käthe Kloppermann, das rothaarige Mädchen mit dem roten Mantel, welches Rosen verkauft, kommt mit dem Fahrrad vorbei und grüßt die Reisegruppe. Sie ist auf dem Weg zu ihrer Großmutter, welche eine gute Stunde entfernt wohnt. Laura bittet sie, vorsichtig zu sein und will eigentlich hinterher, um sicherzugehen, dass Käthe nichts zustößt, doch da diese mit dem Rad sehr viel schneller ist und die Gruppe auch nicht den ganzen Tag unterwegs sein will, wird sie überstimmt. Nahe dem Reddekolk, der örtlichen Badeanstalt und Fundort von Annerose Bernd, trifft die Gruppe auf einen Jäger, Conrad Greml, welcher davor warnt, in den Wald zu gehen, da dort ein Wolf gesichtet wurde.

    Am Reddekolk selbst herrscht eine bedrückende Stimmung. Es riecht nach totem Fisch und es wurden verschiedene „Betreten verboten“-Schilder von der Polizei aufgestellt. Vom Beschwörungskreis ist nicht mehr viel übrig, aber Georg ist sich sicher, dass es sich hier nicht um echte Magie gehandelt haben kann. Ein plötzliches Geräusch lässt die Gruppe aufschrecken: Jemand befindet sich in einer der Umkleidekabinen. Es handelt sich um den etwa 13-jährigen Siegbert Rode, der ein Guckloch in die Rückwand schnitzen wollte.

    Georg glaubt, eine Bewegung im Wasser wahrzunehmen, wird jedoch bei seiner Untersuchung unterbrochen, als ein Spaziergänger vorbeikommt. Es ist August Yohk vom Bestattungsinstitut. Nach einem kurzen Geplauder lädt er die Gruppe für Dienstag zum Mittagessen ein, dann nimmt er Siegbert mit zu dessen Eltern. Beim Weggehen fragt er den Jungen: „Sag mir doch, was du dir vom Leben erträumst.“

    Hänsel und Gretel

    Da man ohnehin in der Gegend ist, beschließt das Grüppchen, Lauras Drängen endlich nachzugehen und die Hütte der Einsiedlerin zu besuchen. Deren Haus besteht enttäuschender Weise nicht aus Lebkuchen. Sämtliche Fenster und Türen sind verriegelt und es ist unnatürlich still dafür, dass die Frau mehrere Katzen haben soll. Friedrich nimmt einen seltsamen Geruch am Fenster wahr und schlägt dieses kurzerhand ein. Abgestandene Luft und Verwesungsgeruch schlagen den Neugierigen entgegen. Friedrich steigt ein, öffnet alle Fenster und die Tür, um frische Luft hereinzulassen. Schnell wird klar: Sämtliche Ritzen, selbst der Kamin, wurden verstopft und das Gas voll aufgedreht. Etwa 30 Katzen liegen tot in der Wohnung und auf dem Bett liegt die tote Frau. Neben ihr findet sich ein Brief: „Es tut mir leid.“

    Als man sich näher umsieht, wird schnell klar, was vorgefallen ist. Ein rosa Kleid liegt in der Nähe des Ofens, ein Matrosenanzug unter dem Bett – die Kleidung der verschwundenen Kinder. Unter Kopfkissen und in Tellern liegen abgenagte, kleine Knochen. Kinderknochen.

    Alle sind absolut entsetzt. Auf dem Rückweg wird wild spekuliert, was passiert sein könnte. Es scheint fast so zu sein, als ob sowohl Frau Holler als auch die Einsiedlerin wie in Trance Märchenhandlungen ausgeführt haben – allerdings auf äußerst verquere Weise. Friedrich beschließt, morgen noch einmal mit Holler zu sprechen, um mehr über diesen Zustand herauszufinden. Natürlich teilt man den Fund der Polizei mit. An diesem Abend isst niemand mehr als ein bisschen Suppe.

    Im Roggenfeld

    Als Hanna die Augen öffnet, liegt sie nicht mehr in ihrem Bett. Stattdessen steht sie irgendwo mitten in einem Roggenfeld. Ihre Arme sind an ein Holzkreuz gefesselt und ein Strick liegt um ihren Hals. Sie hat das Gefühl, als stünde eine böse Präsenz hinter ihr. Überall im Feld stehen Vogelscheuchen, die sie auszulachen scheinen. Dann hört sie Georgs Stimme hinter sich. Nach und nach melden sich auch die anderen der Gruppe zu Wort. Sie scheinen im Kreis zu stehen, jeweils mit dem Rücken zueinander.

    Der Roggen um sie herum wirkt fleckig und alle tragen triste, altertümliche Kleidung. Die Flecken scheinen auf einen Mutterkornbefall hinzudeuten, ein Pilz, welcher zu Halluzinationen führen kann. Vor jedem der Personen liegt außerdem ein Gegenstand, der ihr besonders wichtig ist, beispielsweise Hannas Märchenbuch oder Friedrichs Gehstock.

    Mit Kraft ihrer Gedanken kann Hanna ihr Buch zu sich rufen und sich schließlich befreien. Nach und nach machen sich auch die anderen los. In der Mitte zwischen den Kreuzen scheint die Erde etwas aufgewühlt zu sein. Dort wurde ein Brief vergraben, der jedoch leer ist.

    Irgendwo in der Ferne sieht Laura einen bunten Wagen. Sie winkt dem Fahrer zu, dieser winkt zurück, versinkt dann aber im Kornfeld. In der Ferne kann die Gruppe nun einen großen, schwarzen See erkennen.

    Der See von Ib

    Während die Gruppe näherkommt, schlägt ihr ein übler Verwesungsgeruch entgegen. Eine Leiche liegt am Seeufer und ein beinahe durchsichtiger Damenschuh neben ihr. Vorsichtig dreht Friedrich den Toten mit seinem Gehstock um. Es ist Eusebius. Niemand will so recht wahrhaben, was er da sieht und der Psychologe versucht sogar, sich vorzustellen, dass sein alter Freund noch lebt. Da beginnt Laura plötzlich wie ein Erzähler zu sprechen: „Die Charaktere stehen nun am großen See von Ib, in dem vor langer Zeit die Wesen von Ib lebten. Nun ziehen die Charaktere los zur Stadt Ib, um die furchtbaren Wesen zu besiegen.“

    Die Stadt, die sie erwähnt, erhebt sich in einiger Entfernung von ihnen. Aus ihr ragt auch ein Monolith heraus, welcher Laura sehr bekannt vorkommt. Während sie unterwegs sind, bemerken die Träumer, dass sie teilweise mit ihrer Willenskraft Kleinigkeiten in ihrer Umgebung verändern können. So konnte Laura beispielsweise den Damenschuh einfärben.

    Die Stadt besteht aus seltsam geformten, gewaltigen Gebäuden, welche jeglichen Hall zu verschlucken scheinen. In einem Versuch schlägt Friedrich mit seinem Gehstock gegen eines, was ein unangenehmes Scheppern verursacht.

    Blind

    Laura erwacht. Sie liegt in einem Bett, sieht aber nichts. Panisch schreit sie auf. Georg sitzt auf einem Stuhl in ihrer Nähe und redet beruhigend auf sie ein. Er erklärt, sie sei vor kurzem hier eingeliefert worden und leide unter hysterischer Blindheit. Vollkommen aufgebracht schreit die Frau weiter herum, bis sie erneut erwacht. Doch noch immer kann sie nichts sehen. Zunächst ist sie allein im Zimmer, dann kommt schließlich Hanna zu ihr herein. Laura fragt sie, was mit ihren Augen sei, sie sei blind. Vollkommen desinteressiert erklärt die Studentin, dass alles normal sei, sie habe nicht mehr Blut in den Augen und Händen als sonst.

    Laura kommt wieder zu sich. Sie befindet sich wieder in der Stadt und kann sehen. Wutentbrannt schreit sie Friedrich an, er solle nicht mehr gegen das Haus schlagen und versucht sogar, auf ihn loszugehen. Dieser weiß nicht, was passiert ist und widerholt seine Tat einfach, woraufhin Laura erneut blind in einem Bett erwacht. Dieses Mal therapiert Friedrich sie in bester Freud-Manier: Sie sei ja nun schon recht lange allein ohne Mann, rede dauernd von Monolithen und Stöcken, also langen, harten Gegenständen. Das sei für ihn recht eindeutig.

    Laura regt sich erneut auf und erwacht wieder in der Stadt. Sie liegt am Boden. Etwas ruhiger bittet sie den Psychologen, nicht mehr mit seinem Gehstock gegen das Haus zu schlagen, da dies zu seltsamen Visionen ihrerseits führt. Aus reiner Neugier tut der Mann jedoch das genaue Gegenteil, was Laura in eine erneute Alptraumwelt versetzt, in der ihr dieses Mal Ottilie sagt, sie habe Würmer in den Augen.

    Verfolgt

    Als dann jedoch auch Ottilie selbst betroffen ist und eine Vision davon hat, wie sie in aller Öffentlichkeit bloßgestellt wird, da man sie als Autorin von Erotikliteratur entlarvt hat, werden die anderen ein wenig vorsichtiger in ihren Handlungen. Es scheint so, als ob man in diesem Ort mit seinen tiefsten Ängsten konfrontiert wird.

    Zuerst macht man sich auf den Weg in Richtung des Monolithen, allerdings trifft die Gruppe dabei auf merkwürdige, fischartig aussehende Wesen mit hervortretenden Augen: Die Wesen von Ib. Sie tragen Speere und geben merkwürdige Laute von sich. Die Frauen fliehen panisch in Richtung einer großen Zitadelle, während die Männer sich in die Seitengassen zurückziehen und die Wesen beobachten.

    Laura will in die Zitadelle hineinrennen, stolpert dabei jedoch und fällt hin. Auf den Treppenstufen sieht sie Flecke, die wie getrocknetes Blut aussehen. Ottilie und Hanna dagegen rennen an dem großen Gebäude vorbei und entdecken an dessen Rückseite einen Stall, in dem man Kamele ud Elefanten hört.

    Im Stall

    Als die beiden Frauen den Stall betreten, betritt Hannah plötzlich ihr Elternhaus. Sie hört, wie sich ihre Eltern in einem anderen Zimmer über sie unterhalten. Dass sie seltsam wäre, dass die Nachbarn sie für nicht normal halten. Die beiden schieben sich gegenseitig die Schuld für ihre Obsession mit Märchen zu und dass sie an die Universität geht. Dann bemerken sie, dass Hanna ihnen zugehört hat und entschuldigen sich, doch die Studentin dreht ihnen den Rücken zu und will wegrennen. Als sie jedoch die Eingangstür öffnet, steht auf einmal Gudrun vor ihr und freut sich auf den Nachhilfeunterricht. Hanna nimmt die Hand der 16jährigen und erklärt, dass sie woanders hingehen sollten. Ihre Eltern sehen das und wissen offensichtlich nicht, was sie von der Szene halten sollen.

    Dann ist Hanna plötzlich wieder im Stall und Ottilie fragt sie, ob alles in Ordnung sei. Sie habe eine Karte gefunden, auf der Ib und zwei weitere Städte verzeichnet sind, welche am See liegen: Sarnath und Ilarnek. Sie nehmen diese Karte mit sich und gehen zum Palast zurück, um die anderen zu suchen.

    Bokrug

    Nach und nach treffen sich alle Mitglieder der kleinen Gruppe im Palast. In diesem finden sie eine Statue von einem teils humanoiden Fischwesen. Aus irgendeinem Grund wissen sie alle, dass es eine Gottheit namens Bokrug ist, ein Schutzpatron der Träume, welcher die Stadt Sarnath bereits mehrmals verwüstet hat, weil ihm nicht genug geopfert wurde. Seine Hände sind ausgestreckt und mit Vertiefungen versehen, als ob darin einmal Kugeln gelegen hätten. Man ist sich nicht sicher, ob man ihm diese Kugeln zurückbringen sollte oder lieber nicht.

    Als die Träumer den Tempel verlassen, landet nun Georg in einem Alptraum. Er sitzt in einer Klinik und wird von Friedrich therapiert. Georg habe einen Nervenzusammenbruch erlitten und mehrere Menschen getötet haben, unter anderem seinen guten Freund Eusebius. Dieser erscheint dem Wissenschaftler nun auch blutüberströmt und fragt, warum Georg ihm das angetan habe. Auf einmal tritt Hanna ein, welche sich als Friederike Herbst vorstellt und mit der Therapie beginnen will. Sie fragt Georg, ob er weiterhin Menschen sieht, die nicht da seien. Und dann kommt Laura herein, stellt sich ebenfalls als Friederike vor und beginnt mit einem ähnlichen Gespräch. Alle fangen an, gleichzeitig zu reden und schließlich erwacht Georg.

    Es ist Montag, der 17. Die Erinnerungen an den seltsamen Traum wollen nicht verblassen. Und neben Hannah liegt eine seidige, schwarze Haarsträhne.

    Die Gruppe wird zur Rezeption gebeten und muss sich für ihr nächtliches Geschrei rechtfertigen. Ottilie lässt durchblicken, dass sie die verschwundenen Kinder gefunden haben und dass es kein schöner Anblick gewesen sei. Mit ein wenig Geld lässt sich die Situation lösen und das Grüppchen bricht auf. Draußen fährt Käthe vorbei und grinst wölfisch.

    Fazit

    Dieses Mal hat sich der Plot stark verdichtet und es wird endlich ein wenig deutlicher, was eigentlich vor sich geht: Dunkle Varianten von Märchen fließen in die Realität über und im Land der Träume scheint etwas vor sich zu gehen, was mit Bokrug zu tun hat.

    Wir hatten wieder sehr schöne Interaktionen zwischen den Charakteren, besonders die Alptraumszenen waren sehr unterhaltsam.

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 2

    In Göttingen sucht die Gruppe nach Hinweisen auf Eusebius‘ Verbleib, findet jedoch nur noch weitere Rätsel. Und die Reise ins beschauliche Örtchen Sehusen treibt die Menge an Merkwürdigkeiten schließlich auf die Spitze.

    Originalspielbericht

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 2 (FHTAGN)
    In Göttingen sucht die Gruppe nach Hinweisen auf Eusebius‘ Verbleib, findet jedoch nur noch weitere Rätsel. Und die Reise ins beschauliche Örtchen Sehusen…
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    Die Charaktere

    Friedrich Herbst: Ein Psychologe, der die Theorien von Jung vertritt. Neigt zu Wutausbrüchen und stützt sich nur auf seinen Gehstock, wenn ihm jemand zusieht.

    Ottilie Wolff: Eine Kinderbuchautorin, welche unter dem Alias Eva von Rosendorn erotische Märchen verfasst. Eine unabhängige Frau mit viel Geld.

    Laura Arendt: Eine Portraitmalerin aus gutem Hause, die jedoch mit ihrer Familie zerstritten ist und nun in einer kleinen Einzimmerwohnung haust. Sie hat schon ein paar Bilder für die Rosendorn-Märchen gemalt und würde gerne mehr in einer freieren Richtung als starren Portraits malen.

    Georg Kübel: Ein Bücherwurm, Volkskundler und Kollege von Eusebius, der sich insbesondere mit der Nibelungen-Saga beschäftigt.

    Franz August Ungnad von Weissenwolff: Der Spross einer alten, österreichischen Adelsfamilie, dessen vollen Namen sich nie jemand merken kann. Er ist Maler und Illustrator für Eusebius.

    Hanna Niemann: Eine junge Studentin der Volkskunde, welche an der Universität unter anderem von Eusebius unterrichtet wurde. Sie sieht sehr zu ihm auf und gibt dessen 16jähriger Tochter Gudrun Nachhilfeunterricht.

    Die Geschichte

    Im Cafe

    Hanna und Laura beobachten den Verfolger und konfrontieren ihn schließlich. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine junge Frau handelt, die Männerkleidung trägt. Sie stellt sich als Irma Weber vor, eine Bekannte der verschwundenen Annerose. Zudem glaubt sie, selbst verfolgt zu werden – von einem Burschen, der in Annerose verliebt ist und der vermutlich hofft, sie über Irma zu finden.

    Schließlich kommt auch die restliche Gruppe dazu und man beschließt, sich in das Cafe zu begeben, in der nun die Professoren zu finden sein sollten. Irma ist allerdings ein wenig überfordert und versteckt sich auf der Damentoilette, wohin Laura ihr folgt, in der Hoffnung, privat ein entspanntes Gespräch führen zu können. Doch Irma reagiert nicht und redet plötzlich seltsame Dinge: „Dort läuft eine Maus, wer sie fängt…“ Laura schaut zunächst über die Kabinenwand und sieht, dass die junge Frau eingeschlafen ist und weint. Sie weckt sie auf und Irma ist verwirrt. Sie sagt etwas über eine Maus und den Sandmann, der aussähe wie ein Gaukler.

    Dann jedoch flüchtet sie aus dem Cafe und Hanna folgt ihr. Der Rest unterhält sich mit den Professoren und der ebenfalls anwesenden Witwe Stock, doch sie erfahren nur Dinge, die sie bereits wussten. Leider hat auch von ihnen niemand den zweiten Brief des Jacob Grimm zu sehen bekommen.

    Rapunzel oder Eisenhans?

    Als Hanna allein mit Irma redet, nimmt die schließlich ihre Kappe ab, woraufhin sie einen Zopf aus wunderschönem, goldenen Haar entblößt. Hanna ist absolut davon fasziniert und kann kaum wegsehen, ebenso wie Franz, der mit dem Rest der Gruppe etwas abseits steht. Während die meisten das Haar mit Rapunzel assoziieren, denkt der Österreicher eher an das Märchen Eisenhans, da der Hauptcharakter der Geschichte sein goldenes Haar und seine Identität ebenfalls verbirgt.

    Von Irma erfährt die Gruppe ein wenig mehr über Annerose Bernd: Sie ist dunkelblond mit blauen Augen, recht groß und schläft gern. Zudem kommt sie ursprünglich aus Mächtshausen, wo auch Wilhelm Busch gestorben ist.

    Letzte Suche in Göttingen

    In der Hoffnung, noch etwas mehr zu erfahren, begibt sich Georg mit den beiden jüngeren Frauen zur Burschenschaft Teutonia, um mit dem verliebten Kerl zu sprechen, doch dieser ist nicht da. Dafür entdecken sie jedoch einen Brunnen, der ebenfalls von einem August Yokh erbaut wurde, dem Enkel von Jakob Yokh. Auf dem Brunnen sieht man zwei Gänse und zwischen ihnen eine leere Ausbuchtung, welche wohl einst eine goldene Kugel enthalten haben soll, welche jedoch schon seit vielen Jahren fehlt.

    Franz und Ottilie hören sich in der Bank um, wo Eusebius das Geld abgehoben hat. Er sei um 10.45 Uhr angekommen und habe immer wieder nervös auf seine Uhr geschaut. Er und Annerose haben wetterfeste Kleidung getragen, wie für eine Expedition. Er sei dann in einer königlich-märchenhaften Kutsche abgefahren. Das Geld hat er in einem Arztkoffer verstaut, welches ein Emblem mit einem Froschkopf hatte.

    Elihausen

    Als nächstes fährt die Gruppe mit dem Bus nach Elihausen, wo Eusebius die Seidenblumen in Auftrag gegeben hat. Vom Busfahrer erfahren sie, dass er und Annerose sich wohl in der Kirche umgesehen haben. Der Besitzer des Seidenblumengeschäfts erklärt, Eusebius habe die Bestellung unter dem Namen Werkbrecher gekauft und sei in einem auffälligen Wohnwagengespann angekommen. Laura versteht erst nicht, was er damit meint, bis Ottilie ihr das Wort „Zigeunerwagen“ um die Ohren wirft.

    Nun weiß man, dass Eusebius am Montag den 10. auf der Bank war, am Mittwoch, den 12. die Blumen holte und am 13. ein Brand in der Kirche stattfand, die er erst am Vortag besucht haben soll. Heute ist der 16. Leider hilft keine dieser Informationen aktuell weiter.

    Eine Zugfahrt, die ist lustig – oder anstrengend

    Nachdem man nichts weiter herausfinden kann, begibt die Gruppe sich nun mit dem Zug nach Sehusen. Unterwegs setzen sich eine Frau Holler und ihre Nichten Annemarie und Marianne zu ihnen. Die Kinder sind äußerst lebhaft und drängen ihre Tante dazu, ein Märchen zu erzählen. Doch jedes Mal, wenn die Frau einen Satz herausbringt, wollen die Kinder mehr Details erfahren und unterbrechen sie. Mit Mühe erzählt sie schließlich das Märchen vom Fischer und seiner Frau, doch sie erzählt es sehr wirr und vermischt es mit anderen Märchen, was die Kinder enttäuscht. Laura schläft derweil ein und träumt davon, durch eine Dornenhecke zu gehen und vor einem großen, schwarzen Turm zu stehen, aus dem strähniges, ungekämmtes Haar heraushängt. Als sie hochklettert und die schlafende Person im Turm sieht, hat sie das Gefühl, ihr nicht helfen zu können. Dann wacht sie wieder auf.

    Frau Holler erzählt noch ein wenig über Sehusen. Dort gibt es Schrebergärten, in denen man teilweise um die schönsten Gartenzwerge wetteifert und am kommenden Wochenende findet ein großes Schützenfest mit Jahrmarkt statt. In einiger Entfernung sieht man bereits den ersten Zirkuswagen, auf dessen Kutschbock ein Harlekin sitzt. Er scheint in Richtung des Zuges zu schauen und Ottilie und Franz haben das Gefühl, direkt von ihm angestarrt zu werden. Die beiden Mädchen nennen ihn den Sandmann, dessen Aufgabe es ist, die bösen Träume einzufangen. Georg weiß, dass er in einigen Versionen der Geschichte statt Sand auch Milch ins Gesicht der Person schüttet, die einschlafen soll. Damit ist auch die Idee für Ottilies nächstes Buch geboren: Der Milchmann – Er schenkt den Frauen süße Träume.

    Ankunft in Sehusen

    In Sehusen angekommen wettert ein junger Mann gegen den Bürgermeister, ein junges Mädchen verkauft Streichhölzer und ein anderes mit einem roten Mantel verkauft Rosen. Allein das Auftreten von gleich zwei weiteren Märchenmotiven lässt die Neuankömmlinge neugierig werden. Neben einem Mann im Rollstuhl finden sie dann jedoch ein Gesucht-Poster von Eusebius. Vom Polizisten Jochen Vorberg erfahren sie, dass dieser anscheinend ein satanistisches Ritual durchgeführt hat und seitdem die Studentin Annerose Bernd im Koma liegt. Die Geschwister Kalbfleisch – zu denen auch der Mann im Rollstuhl gehört – haben sie am Reddekolk gefunden, umringt von Kerzen und okkulten Zeichen. Von Eusebius fehlt dagegen seitdem jede Spur.

    Ein weiteres schlimmes Ereignis ist das Verschwinden der Fuhrmacher-Kinder am 14. Sowie sie das hört, fragt Laura nach, ob es ein Hexenhaus gäbe, woraufhin Anton Kalbfleisch, der Mann im Rollstuhl, erklärt, dass es die Einsiedlerin Anna Grüttinger mit etlichen Katzen gäbe, die ein Stück im Wald wohne. Dann murmelt er: „Schneid der Schneider mit der Schere ab, als obs Papier wäre.“

    Das rothaarige Mädchen mit dem roten Mantel, Käthe Kloppermann, verkauft derweil weiter ihre Rosen. Antons Schwester, eine dunkelblonde Frau Mitte 30, jagt sie schließlich davon und beschimpft auch die Frauen der Gruppe als Flittchen, ehe sie ihren Bruder davonschiebt.

    Die gruppe quartiert sich schließlich im teuren Gasthaus Zum Goldenen Lamm ein und macht sich frisch. Man will sich als erstes den Kolk anschauen. Dann jedoch sieht man, wie Frau Holler mit ihren beiden Nichten auf den Brunnen zutritt. Eines der Mädchen trägt ein goldenes, das andere ein schwarzes Kleid.

    Fazit

    Das Intro ist wirklich erst mit der Ankunft in Sehusen zuende und hat sich damit wirklich lange gezogen, ohne dass man wirklich das Gefühl hat, etwas Bedeutsames herauszufinden. Unser SL hat dann auch noch die Zugfahrt sehr anstrengend gestaltet, indem er die Mädchen als außerordentlich nervraubend dargestellt hat, was ich in diesem Bericht aber nicht herausgestellt habe.

    Insgesamt war diese Runde etwas besser als die erste, aber wirklich passiert ist noch nichts. Knapp 7-8 Stunden Prolog, wenn man wirklich viel nachforscht, sind schon recht anstrengend, außer, man mag Investigation sehr. Interessant wurde es dann durch die Anhäufung der Märchenpersonen und wir werden beim nächsten Mal sehen, ob Laura mit ihrer Befürchtung recht behält, dass die Einsiedlerin (Hexe) etwas mit dem Verschwinden der Kinder (Hänsel und Gretel) zu tun hat.

    Was dagegen wirklich schön ist, sind die Interaktionen unserer Charaktere untereinander und die lebhafte Darstellung der NSC. Diese Runde war besonders geprägt von anzüglichen Witzen. Als Franz und Hanna beispielsweise Irma angarrt haben, wurde dies von Lauras Spielerin mit „Hokus Pokus – I lost my focus“ kommentiert. Als wir mit den Kindern im Zug über Märchen gesprochen haben, kam auch der Froschkönig zur Sprache und jemand warf ein: „Der Frosch hat die Murmel der Prinzessin rausgeholt.“ Und Anton Kalbfleisch hatte eine Pistole unter der Decke auf seinen Beinen. Nachdem wir diese entdeckten, entgegenete er, er sei keine Gefahr. Eine Stimme aus dem Off warf daraufhin ein: „Da sagt die Schwellung in Ihrem Schoß was Anderes.“

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 1 (FHTAGN)

    Der gemeinsame Freund und Märchenforscher Eusebius Ehrling befindet sich derzeit auf einer Vortragsreise durch die größten deutschen Universitäten. Im Anschluss hat er versprochen, auch seinem engsten Kreis an Vertrauten seine großartigen, neuen Entdeckungen zu präsentieren. Doch dann erreicht ein besorgniserregendes Telegramm die Gruppe.

    Originalspielbericht

    Die Froschkönig-Fragmente – Teil 1 (FHTAGN)
    Der gemeinsame Freund und Märchenforscher Eusebius Ehrling befindet sich derzeit auf einer Vortragsreise durch die größten deutschen Universitäten. Im…
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    Die Charaktere

    Friedrich Herbst: Ein Psychologe, der die Theorien von Jung vertritt. Neigt zu Wutausbrüchen und stützt sich nur auf seinen Gehstock, wenn ihm jemand zusieht.

    Ottilie Wolff: Eine Kinderbuchautorin, welche unter dem Alias Eva von Rosendorn erotische Märchen verfasst. Eine unabhängige Frau mit viel Geld.

    Laura Arendt: Eine Portraitmalerin aus gutem Hause, die jedoch mit ihrer Familie zerstritten ist und nun in einer kleinen Einzimmerwohnung haust. Sie hat schon ein paar Bilder für die Rosendorn-Märchen gemalt und würde gerne mehr in einer freieren Richtung als starren Portraits malen.

    Georg Kübel: Ein Bücherwurm, Volkskundler und Kollege von Eusebius, der sich insbesondere mit der Nibelungen-Saga beschäftigt.

    Franz August Ungnad von Weissenwolff: Der Spross einer alten, österreichischen Adelsfamilie, dessen vollen Namen sich nie jemand merken kann. Er ist Maler und Illustrator für Eusebius.

    Hanna Niemann: Eine junge Studentin der Volkskunde, welche an der Universität unter anderem von Eusebius unterrichtet wurde. Sie sieht sehr zu ihm auf und gibt dessen 16jähriger Tochter Gudrun Nachhilfeunterricht.

    Die Geschichte

    Die böse Stiefmutter

    Es ist der 13.5.1926, ein Donnerstag. Seit dem 4. ist Eusebius unterwegs und bereist nacheinander die Universitäten in Heidelberg, Göttingen, Hannover und Hamburg, ehe er am 24. nach Berlin zurückkehren soll. Allerdings scheint unterwegs etwas vorgefallen zu sein, denn ein paar Freunde und Bekannte des Märchenforschers haben ein Telegramm von seiner Ehefrau Jolanthe erhalten, welches sie zu einem dringenden Treffen in einem der gehobenen Cafes der Stadt einlädt. Natürlich wollen alle wissen, was los ist und so findet sich das Grüppchen dort ein.

    Jolanthe erklärt, dass sich ihr Mann in letzter Zeit immer merkwürdiger verhalten hat, was niemandem sonst aufgefallen ist. Er war oft nicht zuhause, Gudrun hat ihn kaum noch zu Gesicht bekommen. Selbst auf seiner Vortragsreise hat Eusebius kein einziges Mal zuhause angerufen, was die Frau massiv empört. Und dann, am 10., hat sie einen Anruf aus Göttingen erhalten, dass ihr Mann in der Nacht halbnackt durch die Stadt gelaufen sei. Die Universität musste eine beachtliche Summe an die Presse zahlen, damit diese nicht darüber schreibt. Das Ansehen der Familie wäre völlig ruiniert, wenn das herauskäme! Gestern sei dann ein Telegramm aus Hannover gekommen: Euse

    bius ist nie an der Universität aufgetaucht. Stattdessen erhielt sie eine Rechnung über 1000 Seidenblumen aus einer Ortschaft, die 10km von Göttingen entfernt liegt. Außerdem habe ihr Mann 1500 Mark – das Jahresgehalt eines normalen Angestellten – vom Konto abgehoben.

    Kurz gesagt, Eusebius scheint den Verstand verloren zu haben. Jolanthe will, dass die Gruppe ihn ausfindig macht und nach Berlin zurückbringt – damit sie sich scheiden lassen kann. Mit dieser Enttäuschung kann und will sie nicht mehr zusammenleben. Franz ist empört von ihrem Verhalten und echauffiert sich darüber. Ottilie dagegen erkennt die Angst der Frau davor, ihr Gesicht zu verlieren und womöglich durch die Abhängigkeit von ihrem Mann in den Ruin gezogen zu werden, weshalb sie zu schlichten versucht und Jolanthe Geld leiht. Schließlich verlässt die vollkommen schwarz gekleidete Frau die Gruppe, welche kurz über das Gehörte diskutiert.

    Schneewittchen

    Nach einigen Minuten klopft es an der Tür und Gudrun tritt ein, die 16jährige Tochter des Märchenforschers. Sie hat Haare schwarz wie Ebenholz, Lippen so rot wie Blut und eine Haut weiß wie Schnee. Sie erklärt, dass sie noch ein paar Dinge erzählen kann, von der ihre Stiefmutter nichts weiß. So wirkte ihr Vater in letzter Zeit irgendwie bedrückt und hat all ihre Märchenbücher weggeschlossen und mitgenommen, mit der Begründung, sie seien zu gefährlich.

    Außerdem habe sie ein Telefonat belauscht, bei dem ihr Vater seinen Arzt um Laudanum angefleht habe. Dabei bettelt er sonst nie. Er sagte so etwas wie, dass er unbedingt keine Träume haben dürfe. Zum Abschied sagte er zu Gudrun außerdem, er habe eine Spur, den Schlüssel zum Geheimnis zu finden. Bei der Abschiedsumarmung hat die junge Frau unter seiner Kleidung außerdem eine Pistole gefühlt, was sie sehr verängstigt.

    Nachdem auch sie gegangen ist, schaut sich die Gruppe die Unterlagen an, welche Jolanthe ihnen dagelassen hat. Es handelt sich um eine Version des Froschkönigs, in deren Anmerkungen weitere Varianten des Märchens beschrieben werden, sowie einen Brief von Jacob Grimm an seinen Bruder. In diesem beschreibt er, dass ihr Assistent auf merkwürdige Weise ums Leben gekommen sei. Jakob habe aus der Ferne nur dessen Schreie gehört und seine Frage: „Warum bist du zurückgekommen? Und warum hast du so große Zähne?“ Der Assistent sei wie von einem wilden Tier zerbissen worden und an den Verletzungen gestorben. Seltsamerweise hat Jacob diesen Brief mit „Jakob“ unterschrieben – mit einem K.

    Letzte Nachforschungen

    Da man ohnehin erst am nächsten Tag nach Göttingen fahren kann, um nach Eusebius zu suchen, teilt sich die Gruppe auf, um noch ein paar Nachforschungen vor Ort abzuschließen. Laura geht derweil heim und ringt mit sich. Eigentlich will sie nicht unter so vielen Menschen sein, auf der anderen Seite könnte es für sie bedeuten, sämtliche Freunde und sozialen Anbindungen zu verlieren, wenn sie nicht mit auf diese Reise geht. Ottilie und Hanna statten Dr. Beckhaus einen Besuch ab, in der Hoffnung, mehr über Eusebius‘ Schlafprobeme zu erfahren.

    Viel gibt es dort allerdings nicht zu erfahren, außer, dass eine Überdosis an Laudanum zu Verwirrungszuständen führen kann, was das Verhalten des Forschers erklären könnte. Franz und Georg gehen derweil in die Bibliothek, da Jacob Grimm zwei laut einem kurzen Telegramm von Eusebius zwei Briefe geschrieben haben müsste. Sie hoffen, eine Abschrift des zweiten einsehen zu können, doch diese ist seltsamerweise verschwunden. Hat Eusebius sie womöglich gestohlen oder ist noch jemand auf der Spur des Forschers?

    Ankunft in Göttingen

    Friedrich kann aufgrund einiger beruflicher Verpflichtungen nicht sofort mitkommen, deshalb vereinbart man, sich im Hotel zur Krone zu treffen oder ihm dort einen Brief mit Anweisungen zu hinterlegen, wo man hingegangen ist, damit er folgen kann, sobald die Zeit es zulässt.

    Während sich Hanna – angetrieben von Ottilies ermutigenden Worten – und Laura unter die Studenten in der Gegend mischen, gehen die anderen drei zur Presse, um sich über den Vorfall zu erkundigen. Hier erfährt man, dass Eusebius, der in der Pension der Witwe Stock nächtigte, nur im Nachthemd bekleidet durch die nächtlichen Straßen gelaufen sein soll und dabei rief: „Heureka!“, „Grimm“ oder „Gram“ und „Plitsch Platsch.“

    Hat sein Verhalten etwas mit der neuen, seltenen Variante des Froschkönigs zu tun, die er entdeckt hat? In dieser verwandelt sich der Frosch in ein Ungetüm, welches sich der Prinzessin aufzwingt. Definitiv eine deutlich frauenverachtendere Variante als das doch recht progressive Frauenbild, welches die Gebrüder Grimm sonst darstellen.

    Die beiden Frauen unterdessen erfahren, dass Eusebius einen sehr merkwürdigen Vortrag gehalten haben soll, bei dem er zeitweise in Zungen sprach. Die anderen Professoren seien sehr erbost darüber gewesen, während eine Studentin namens Annerose ihm gefolgt sein soll, nachdem er den Vorlesungssaal verlassen hat. Sie erhalten Hinweise auf deren Bleibe und einen Ort und eine Uhrzeit, zu der sich die Professoren zum Kaffeetrinken treffen.

    Da man die Zeit noch nutzen will, begibt sich die größere Gruppe noch zur Witwe Stock, um ihre Seite der Geschichte zu erfahren. Die alte Frau ist ziemlich erbost über den Märchenforscher. Dieser habe am Sonntag, den 9., heimlich eine Studentin mit aufs Zimmer genommen und sei in derselben Nacht wild schreiend durchs Haus und dann den Berg zum Rheinsbrunnen hochgelaufen, nach einer halben Stunde aber bereits von der Polizei zurückgebracht worden. Dabei sei er erst am Vormittag desselben Tages bei dem Brunnen gewesen.

    Die Witwe ist so streng und altbacken, ähnlich wie Jolanthe, dass Ottilie nach dem Treffen darüber nachdenkt, wer von den beiden wohl wen auspeitschen würde, wenn sie ein Paar wären. Die Idee für ihr nächstes Buch „Peitschpunzel“ ist geboren.

    Der Brunnen

    Am nächsten Morgen, dem 15.5., gehen Franz und Ottilie hoch zum Brunnen, wo sich der Maler jedoch wenig mit Nachforschungen aufhält, sondern direkt seinem Handwerk nachgeht, während die Frau ein bisschen mit den Verkäuferinnen plaudert. So erfährt sie, dass Eusebius etwas in der Innenseite des Brunnens gesucht hat.

    Überhaupt hat die Brunnenstatue, eine Nixe, eine besondere Geschichte. Sie bringt laut den Legenden von Göttingen die Kinder, nicht der Storch. Erbaut wurde der Brunnen vom eher unbekannten Steinhauer Jakob Yokh. Jakob mit K, geboren in Seehusen, von woher vermutlich der falsch unterschriebene Brief von Jacob Grimm stammt. Aber zu dem Zeitpunkt war Yokh längst tot. Ertrunken.

    Als Georg sich zu den beiden am Brunnen gesellt, sieht er Ottilie am Brunnenrand sitzen und dessen Innenseite abtasten. Sie erklärt, dass dort bis vor Kurzem eine Plakette oder ähnliches gehangen haben muss, denn sie konnte die Reste einer Befestigung und einer leeren Stelle fühlen, welche nicht so zugewuchert sind wie der Rest der Steine.

    Die Studentin

    Als unterdessen Hana und Laura bei der Mietwohnung von Annerose, der Studentin, ankommen, wird ihnen mitgeteilt, dass diese überraschend am 10. mit einem Professor auf eine Forschungsreise aufgebrochen sei. Hannah überredet die Vermieterin, sich die Unterlagen der letzten Tage ansehen zu dürfen, da sie krank gewesen sei und einiges verpasst habe. Dabei findet sie etliche Dokumente über verschiedenste okkulte Rituale, unter anderem Liebeszauber, aber auch darüber, wie man Erde und Wasser kontrollieren könne.

    Die beiden Frauen sinnieren darüber, ob Eusebius womöglich eine Affäre gehabt haben könnte, doch Hannah glaubt nicht so recht daran. Ähnlich wie Franz ist sie der Meinung, dass der Professor erst erkennen würde, dass ein weibliches Wesen an ihm Interesse haben könne, wenn es sich nackt vor ihn stellen würde. Außerdem finden sie Liebesbriefe von einem anderen Studenten, die an Annerose gerichtet sind.

    Schließlich kehren die beiden Frauen um, bemerken dabei jedoch, dass sie verfolgt werden. Sie verstecken sich in einem Laden und beobachten einen Mann, der sich auffällig umschaut.

    Fazit

    Der Einstieg ist außerordentlich zäh, da hier sehr viel Vorarbeit für das eigentliche Szenario geleistet werden muss. Wir sind auch nicht ganz mit dem „Intro“ fertig geworden. Je nachdem, wie ausführlich man recherchiert, kann man hier gut auf 6 Stunden Spielzeit kommen, in denen nicht wirklich groß etwas passiert. Das finde ich selbst für eine Minikampagne etwas arg viel, wobei die anderen Mitspieler es nicht ganz so schlimm fanden wie ich. Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, wie man diese Monotonie aufbrechen könnte.

    Schön sind allerdings die vielen Andeutungen und Märchenreferenzen, die bereits jetzt auftauchen und spekulieren lassen, was wohl hinter dem Ganzen stecken könnte. Vom SL wurde versprochen, dass es ab nächster Runde besser wird.

    Briefe über Franz August Ungnad von Weissenwolff

    Der Spieler von Franz hat drei Briefe entworfen, welche ein genaueres Licht auf seinen Charakter und dessen Vergangenheit werfen.

    Orginalbericht

    Die Froschkönig-Fragmente – Briefe über Franz August Ungnad von Weissenwolff (FHTAGN)
    Der Spieler von Franz hat drei Briefe entworfen, welche ein genaueres Licht auf seinen Charakter und dessen Vergangenheit werfen.
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    Briefe von Desiree Freifrau von Korchenbroich-Schopfheim an ihre Schwester, 1922-1923

    Brief 1

    Meine liebe Melanie,

    es scheint, Amor hat endlich einen Pfeil für mich erübrigen können. Endlich, endlich habe ich einen Mann gefunden, mit welchem ich mir eine Zukunft vorstellen kann. Sein Name ist Franz August Ungnad von Weissenwolff. Er entstammt dem österreichischen Hochadel und er ist ein so einzigartiger Mensch. Es war Fügung, ganz bestimmt.

    Wir haben uns auf dem Weihnachtsball bei den Roeders kennen gelernt. Zunächst hatte ich ihn nicht wahrgenommen, sondern war zu beschäftigt gewesen, diesem hirnlosen Junker aus dem Weg zu gehen, mit welchem Vater mich so unbedingt vermählen will. Während ich mich also hinter den Pferdeställen herumdrückte, in dem Wissen, dass Max Angst vor Pferden hat, sah ich plötzlich ihn. Ich gestehe, ihn zuerst für einen Bediensteten gehalten zu haben. Sein Anzug war schlicht und schon etwas abgetragen. Erst als ich dem prächtigen Ring an seinem Finger ansichtig wurde, erkannte ich ihn als einen der österreichischen Gäste, welche die Roeders zurzeit beherbergen.

    Er stand dort an den Pferdeboxen, strich Annas Stute liebevoll über die Nüstern und sprach mit leiser, verträumter Stimme mit ihr. Als er mich bemerkte, lächelte er scheu und fragte, ob dies mein Pferd sei. Ich verneinte und er begann mir zu erzählen, dass er die Pferde von allem am meisten vermisse. Zu teuer und in den meisten Städten nicht mehr unterbringbar.

    Nachdem er eine Weile vor sich hergeplaudert hatte, fiel ihm wohl doch auf, dass ich mit meinem Kleid hier draußen erbärmlich fror. Ohne zu zögern reichte er mir seinen Mantel und stellte die Frage, warum ich nicht drinnen bei den anderen sei. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie brachte seine ruhige, vertrauensvolle Art mich dazu, ihm die Wahrheit zu sagen. Er lachte und sagte, das könne er gut verstehen, wer möchte sich schon wie die Preiskuh auf einem Bauernmarkt fühlen.

    Wir haben uns dann ein ruhiges Plätzchen gesucht und uns stundenlang über alles Mögliche unterhalten. Es war wie im Märchen. Ich habe ihm von meinem Wunsch erzählt, einmal nach Afrika zu reisen, was er sehr spannend und aufregend fand. Keine Spur von Bemutterung oder gar Herabwürdigung. Im Gegenzug schilderte er mir seinen Traum ein bekannter Maler zu werden. Ich wünschte, er hätte einige seiner Bilder dabeigehabt. Nur allzu gerne hätte ich einen Blick darauf geworfen.

    Nun, in Kürze werde ich dies nachholen, denn ich habe Franz auf unser Gut in Schopfheim eingeladen, dort einige Wochen zu verbringen. Er hat mit Freude zugestimmt. Ach Melli, ich kann es kaum erwarten, ihn dir vorstellen zu können.

    In Liebe,

    Desi

    Brief 2

    Meine liebe Melli,

    ich verstehe deine Sorge natürlich, aber zugleich fühle ich mich von deinen Zweifeln mehr als nur ein wenig erdrückt, ganz genau wie von Vaters Voreingenommenheit.

    Ja, Franz August ist kein Mann von großem Vermögen oder Einfluss. Aber er entstammt einer der ältesten Familien Österreichs, ganz gleich, ob die korrupten Politiker seines Landes dies nun wahr haben wollen oder nicht. Dass er kein Geld hat, stört mich herzlich wenig. Ich möchte ihn, nicht sein Geld. Wenn ich Geld brauche, so kann ich mir dies selbst verdienen. Da habe ich bisher keinen Mann getroffen, der mich darin so unnachgiebig unterstützt, wie er.

    Was mich an deinem letzten Brief jedoch wahrhaftig in Rage gebracht hat, war deine Herabwürdigung seiner Männlichkeit. Ich weiß nicht, was du als „echten Mann“ bezeichnest, aber mein Verlobter hat im Gegenzug zu deinem Gatten und unserem Vater im großen Krieg an der Front gedient. Ich mag mir die Schrecken und das Grauen, welches er dort erlebt hat, gar nicht vorstellen.

    Er selbst jedenfalls redet nicht darüber und ich werde den Teufel tun, ihn zu solch einem Gespräch zu drängen. Ihn aber jetzt ob seiner Kunst und seiner Schwärmerei für die alten Märchen für einen Träumer zu halten, empfinde ich schon fast als Beleidigung. Mein Wolferl steht mit beiden Beinen fest in der Realität. Er sieht es lediglich nicht ein, jemand anderem was beweisen zu müssen.

    Zu guter Letzt noch deine Frage nach dem Streit, welchen er mit Vater hatte. Sicher hat Vater vergessen dir zu sagen, dass er von der fixen Idee besessen war, Franz August in die Politik zu drängen. Mit seinem Geld und Franz Augusts jugendlichem Charme wäre es ihm ein leichtes gewesen, ihn zumindest zum Bürgermeister zu machen.

    Ich gestehe, ich habe Wolferl noch nie so wütend gesehen. Er werde sich niemals auf den ehr- und würdelosen Pfad eines Berufspolitikers begeben, schrie er. Eher werde er aufrechten Hauptes in der Gosse sterben oder sich bei lebendigem Leib von Ratten fressen lassen. Ja, das war ein wenig zu viel des Guten, doch Vater sollte eigentlich wissen, wie mein Verlobter über Politik denkt. Vielleicht war es auch nur eine bewusste Provokation.

    Wenn, so ist sie geglückt, dann Franz August verließ mit den Worten „Solch Worte verlangen eigentlich Satisfaktion. Seien Sie dankbar, dass Duelle nicht mehr erlaubt sind!“ den Hof und kehrte erst zwei Tage später wieder zurück.

    Ich weiß, du und Vater sind nicht begeistert von der Idee, dass ich Frau Ungnad von Weissenwolff werde, doch es wird nichts geben, was mich davon abhalten kann. Ich weiß, er ist der Richtige für mich.

    In Liebe,

    Desi

    Brief 3

    Meine liebe Melanie, geliebte Schwester!

    Welch schreckliche Zeiten sind dies und welch schreckliche Tat haben wir begangen, sie durchleben zu müssen? Meine Hand zittert, während ich diese Zeilen schreibe. Sicherlich bist auch du schon voller Sorge um unser aller Wohlergehen. Sei versichert, dass wir uns alle guter Gesundheit erfreuen, wenngleich es nur der Fügung des Schicksals zu verdanken ist, dass Franz August an jenem Abend auf unserem Hof nächtigte.

    Ach Melli, es war schrecklich und ich fühle mich so dermaßen schuldig. Ich bin sicher der arme Wolferl versteht es nicht, ebenso wenig wie Vater, aber diese Nacht hat mir die Augen geöffnet und ich konnte es einfach nicht länger. Ich habe es heute getan: Ich habe ihm seinen Ring zurückgegeben. Es ging nicht anders. Der Blick, der Schmerz in seinen Augen, ich glaube nicht, dass ich ihn jemals verletzter gesehen habe. Warum, wollte er wissen. Aber ich kann nicht. Ich kann es ihm nicht sagen, nicht nach dieser Nacht…

    Ich kannte die Männer nicht einmal. Von Johann habe ich erfahren, dass sie wohl für Vater als Knechte auf dem Gut in Diersburg gearbeitet haben. Zumindest bis sie sich dem bolschewistischen Pöbel anschlossen, der in den vergangenen Wochen das Umland heimsuchte. Gott allein weiß, welch kranke Gedanken sie auf unseren Schopfheimer Hof brachten. Der Älteste von ihnen brabbelte unablässig etwas von Enteignung des Adels und Befreiung der versklavten Arbeiterschaft.

    Die anderen waren wesentlich jünger, gerade erst dem Knabenalter entwachsen und waren allem Anschein mehr von Alkohol und der Lust nach Gewalt getrieben. Es war schon dunkel, als sie an unsere Tür hämmerten. Als der arme Alois ihnen das Tor öffnete, schlugen sie ihn sofort mit Knüppeln nieder, bis das Blut floss. Außer mir und Charlotte waren sonst nur noch Lies und Frieda im Haus. Vater war mit Benni und Karl-Heinz nach Offenburg gefahren und Franz August war mal wieder zu einem nächtlichen Spaziergang aufgebrochen.

    Natürlich griff ich mir sofort Charlotte und die Mädchen und so schnell wir konnten, rannten wir zur Hintertür. Doch einer der Burschen musste schon einmal auf dem Hof gewesen sein, denn er erwartete uns bereits mit vorgehaltenem Messer jenseits der Tür. Gefangen und ohne Ausweg waren wir daraufhin gezwungen in der Stube zu sitzen und machtlos ihrem wilden Treiben zuzusehen. Als erstes fanden sie Vaters Spirituosenkabinett, dann Mutters Schmuckschatulle.

    Ihre dreckigen Hände auf Mutters so geliebter Perlenkette sehen zu müssen, trieben mich schließlich zu einer Dummheit. Ich stand auf und schrie die ganze Bande an, sie sollen dieses Erbstück unserer toten Mutter sofort wieder zurücklegen. Hatten sich die Burschen bisher kaum um uns gekümmert, richteten sie nun alle Aufmerksamkeit auf mich. Der Alte, der der die meiste Zeit am Schwurbeln war, begann plötzlich schmutzig zu grinsen.

    „Schau an, des Edelmannes Töchterlein will uns Knechten sagen, was zu tun ist.“ Die Anderen lachten und einer grölte, sie wüssten doch alle, was mit adligen Töchtern zu tun sei.

    Ich bin mir nicht sicher, was genau er meinte, aber ich weiß genau, was sie alle verstanden. Von einem auf den anderen Moment stand ein primitives, geradezu tierisches, Verlangen in ihre Gesichter geschrieben. Und nur wenige Augenblick begannen sie mit gierigen Händen über mich und Charlotte herzufallen. Ich schlug um mich, kratze und versuchte einen von ihnen zu beißen, doch der Widerstand war sinnlos. Eine Faust traf mich mitten ins Gesicht und raubte mir fast die Sinne. So registrierte ich den Knall, so ohrenbetäubend er auch war, erst ein oder zwei Sekunden nach den Anderen, als einer der Burschen bereits tot und mit schreckensgeweiteten Augen auf mir lag.

    Die Blicke aller im Raum richteten sich auf die Gestalt in der Tür: Franz August. So kerzengerade wie er dort stand, Vaters Jagdflinte in den Händen, wirkte er mit einem Mal wie einer der großen Krieger aus den alten Sagen. In diesem Moment war ich so dankbar ihn zu sehen, dass ich ihn noch an Ort und Stelle zum Manne genommen hätte. Doch leider wichen nicht alle Räuber vor seiner gebieterischen Stimme zurück. Drei von ihnen, vermutlich die Klugen oder zumindest die am wenigsten Betrunkenen flohen durch die Hintertür. Der Alte und zwei andere hingegen blieben.

    „Du hast nur einen Schuss übrig“, keckerte der Alte gehässig. „Denkst du, du wirst ohne Waffe mit zweien von uns fertig?“

    Darauf antwortete Franz-August nicht sofort. Er starrte den Mann nur durchdringend an. Und da wusste ich, dass dort nicht mein Wolferl stand. Dort stand das Tier, welches sich in seiner Brust verbirgt. Und das Tier heißt Krieg.

    Der Krieg verlässt einen Menschen nicht, sondern wird Teil von ihm, dies hat zumindest Vater Gottfried gesagt und in diesem Moment wurde mir klar, dass er recht hatte. Aber gewusst hatte ich es schon immer. Ich hatte gesehen, wie der Krieg den Pinsel führte, wenn Franz-August jene grauenvollen Alpträume auf die Leinwand bannte, welche die kranke Bourgeoisie so begehrt. Hatte seinen zornigen Reden über die Verderbtheit der Politik gelauscht und mich so oft gefragt warum er über den Krieg niemals nur ein Wort verlor, von den romantischen Geschichten seiner Ausbildungszeit einmal abgesehen.

    Und in diesem Moment verstand ich es zum ersten Mal. Ich hörte nicht, was er sagte. Ich sah nur, wie er das Gewehr auf den Alten richtete und ohne eine Miene zu verziehen dem Mann in den Kopf schoss. Der Kopf des Mannes zerfetze wie ein fauliger Kürbis und der Drohung des Alten zum Trotz wichen die beiden Männer zurück.

    Meine Ohren klingelten. Es war mir unmöglich zu verstehen was gesagt wurde. Aber vermutlich ging es den Männern ähnlich. Dann hielt er mir plötzlich ein Messer entgegen. Ich verstand nicht, habe Wolferl wohl ziemlich verwirrt angeschaut.

    „Sie haben versucht dich zu entehren“, hörte ich wie durch eine Wand aus Watte. „Es ist an dir, sie zu bestrafen!“

    Ich schüttelte einfach nur den Kopf. Zu absurd erschien mir der Gedanke. Stattdessen huschte mein Blick zu den Leichen und dem bewusstlosen Alois und die Erkenntnis was gerade passiert war und was er gerade von mir erwartete traf mich wie ein Hammerschlag. Und zum ersten Mal in dieser Nacht begann ich vor Furcht zu zittern.

    Wolferl schaute mich zwar verwirrt an, zuckte dann aber die Schultern und trat vor. Die Bewegung war schnell und plötzlich, dann hatte er schon beiden Männern ein Ohrläppchen abgeschnitten. Sichtbar zufrieden mit diesem Werk jagte er sie dann vom Hof.

    Der Rest der Nacht ist kaum mehr als Fiebertraum. Nachbarn hatten die Schüsse gehört und nach den Gendarmen geschickt. Charlotte hatte sich mit den Mädchen um Alois gekümmert. Mit dem Pferdefuhrwerk haben die Gendarmen ihn nach Lahr ins Krankenhaus gebracht. Er scheint sich zu erholen.

    Ich selbst bin irgendwann auf mein Zimmer und habe mich dort eingeschlossen, bis Vater am nächsten Mittag nach Hause zurückkehrte.

    Natürlich pries er die göttliche Fügung und erklärte vor dem gesamten Hausstand, er werde Franz Augst fortan mit Stolz seinen Sohn nennen. Ausgerechnet er, der sonst nicht mit versteckten Anspielungen auf die Annullierung der österreichischen Adelstitel spart.

    Aber ich kann es nicht.

    Ich habe das Tier gesehen, das in ihm wohnt. Und ich weiß, dass es eines Tages den Sieg über meinen ritterlichen Galan erlangen wird. Möge an diesem Tage Gott den Anwesenden gnädig sein…

    Rest unleserlich

    In der Gruppe haben wir vor diversen Wochen mit den Froschönig Fragmenten gestartet und es folgen die nächsten Wochen und Monate diverse Spielberichte.

    Hier die "Session 0", die Charaktervorstellung.

    Cinemancer
    1. September 2024 um 11:34

    Die Froschkönig-Fragmente - Charaktervorstellung (FHTAGN)

    Der kontroverse Märchenforscher Eusebius Ehrling ist verschwunden und eine Gruppe von Bekannten folgt seinen Spuren, um ihn hoffentlich wiederzufinden.

    Orginalblogeintrag

    Die Froschkönig-Fragmente – Charaktervorstellung (FHTAGN)
    Da es auf der AnRUFung endlich die Neuauflage der Froschkönigfragmente zu kaufen gab, haben wir uns so schnell wie möglich darangesetzt, diese auch zu spielen.…
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    Die Charaktere

    Georg Kübel

    Georg Kübel ist 38 Jahre alt, in Aachen geboren. Er ist ledig und wird das auf absehbare Zeit erstmal bleiben (für Frauen gibt es keine Zeit bei der ganzen Arbeit). Er hat sich sehr früh in Bücher und das Lesen verliebt. Das ganze Wissen, das man aus diesen ziehen kann, hat ihn fasziniert. Dies gepaart mit allerlei Geschichten, die ihm als Kind erzählt wurden, hat ein Interesse für Geschichte, Sprache und Kulturen in ihm geweckt. Somit hat er sich sehr früh für das Volkskunde-Studium entschieden, dass ihm durch einen gönnerhaften, gut betuchten Onkel ermöglicht wurde. Studiert hat er in Bonn, hat das Abenteuer aber weiter in der Ferne gesucht, wodurch es ihn nach Berlin verschlagen hat. Hier hat er sich im Laufe der Jahre einen Dozentensitz erarbeitet und bereitet sich jetzt auf sein Doktorat vor. Eusebius hat er hier kennen gelernt.

    Er ist ein hochgewachsener hagerer Mann mit braunem kurzen Haar, dass langsam schon etwas lichter wird. Er legt wert auf ein gepflegtes Äußeres, ist glattrasiert und üblicherweise in einem sauberen, ordentlichen Anzug anzutreffen. Er kommt auch nicht wirklich dazu seine Kleidung zu ruinieren, da er einen Großteil seiner Zeit in der Bücherstube verbringt. Er scheut sich aber nicht vor Leuten, diese sind ja schließlich auch eine Quelle von Wissen und Erkenntnissen. Seit ein paar Jahren ist der Fokus seiner Forschungen die Nibelungen-Sage und ihr real-historischer Hintergrund. Hierbei war Eusebius eine große Inspiration und Hilfe, da es eine gewisse Überschneidung der beiden Themengebiete und der Herangehensweisen gibt.

    Ottilie Wolff

    Ottilie ist mit 39 Jahren die Älteste der kleinen, zusammengewürfelten Gruppe. Sie hat früh geheiratet und ihre beiden Kinder sind bereits dabei, das heimische Nest zu verlassen. Ihr Mann hat eine hohe Position in der Autoindustrie, sodass es der Familie nicht an Geld und Ansehen mangelt. Und auch, wenn Ottilie noch vom alten Schlag ist, so setzt sie sich doch sehr für die Veränderungen der Rechte von Frauen ein. So versucht sie, die scheinbar schüchterne Studentin Hanna Niemann zu mehr Selbstvertrauen zu beflügeln und unterstützt die in ärmlichen Verhältnissen hausende Malerin Laura Arendt hin und wieder finanziell. Sie selbst schreibt mit viel Herzblut Kinderbücher. Was niemand weiß ist, dass sie gleichzeitig unter dem Alias Eva von Rosendorn erotische Märchen herausbringt – Titel wie Der Wolf und die sieben Jungfrauen, Rapunzel auf dem hohen Turm, Rotschöpfchen und der Jäger, Das Röschen wurd vom Dorn gestochen sind bei den Damen der Runde recht bekannt und beliebt. Ein bisschen wurde Ottilie dazu von Eusebius inspiriert, da dieser eine sehr kontroverse Sichtweise auf Märchengeschichten hat.

    Ottilie ist recht blass, hat lange, rote Haare, grüne Augen und Sommersprossen. Sie ist immer gut gekleidet und geizt nicht damit, ihren Freunden und Bekannten Sachen auszugeben. Das Geld hat sie ja und es ist tatsächlich nicht alles das ihres Mannes. Mit ihren Büchern – besonders den Märchen – verdient sie selbst recht gut, sodass sie ein recht unabhängiges Leben führen kann, welches sie in vollen Zügen genießt.

    Franz August Ungnad von Weissenwolff

    Der 27jährige österreichische Adlige ist sehr stolz auf seine Blutlinie und darauf, im Krieg gedient zu haben. Die moderne Politik ist ihm zuwider, für ihn ist nur die kaiserliche Herrschaft akzeptabel. Bevor er nach Berlin kam und dort Eusebius kennenlernte, war er verlobt, spricht aber nicht darüber. Eusebius half ihm, in der Künstlerszene Fuß zu fassen. In seinen Werken verarbeitet Franz vermutlich seine Erlebnisse im Krieg, denn die sind geprägt von Dunkelheit und verzerrten Abbildern der Realität.

    Ein bisschen greift er Laura Arendt unter die Arme, die gerne mehr sein würde als nur eine Portraitmalerin – was in Franz‘ Augen auch keine echte Kunst ist. Er sieht ihr Talent und möchte helfen, es zu fördern. Überhaupt hat er nichts als Respekt für selbstbestimmte Frauen wie sie oder Ottilie Wolff übrig. Und als jemand, dem oft Unrecht getan wurde, ist er auch immer dazu bereit, Eusebius‘ Ehre zu verteidigen, sollte diese jemals angezweifelt werden.

    Hanna Niemann

    Hanna Niemann ist 21 Jahre alt, hat blaue Augen und lange, blonde Haare, die etwas strohig sind. Sie trägt eine Brille und ist immer relativ schlicht gekleidet. Alles in allem ist sie vom Aussehen her eine durchschnittliche Studentin. Sie studiert Volkshochkunde und ist absolut begeistert von Märchen. Man könnte es fast schon als eine Obsession beschreiben. Dazu ist sie harmoniebedürftig, denn so enden ja auch die meisten Märchen. Was sie entsprechend gar nicht mag, ist, wenn jemand Märchen verunglimpft. Ein bisschen Spaß ist in Ordnung und es muss auch nicht immer jede Geschichte akkurat wiedergeben werden – schließlich liegt es in der Natur von Märchen, mündlich weitergetragen zu werden – aber wer Märchen schlecht redet, der kann ihr gestohlen bleiben.

    Prof. Ehrling genießt ein sehr hohes Ansehen bei ihr. Seine Leidenschaft für Märchen begeistert Hanna und reißt sie förmlich mit. Entsprechend hofft Hanna schon seit längerem auf eine Stelle als seine Assistentin und die Aussichten darauf standen auch nicht schlecht. Doch leider verschwand der Professor während seiner Vortragsreise.

    Laura Arendt

    Laura Arendt ist eine Mitte 30, etwa 1,80 Meter große Frau mit blauen Augen, hagerer Statur und Malerin. In der Künstlerszene hat sie sich mittlerweile einen Namen als exzellente Portraitmalerin gemacht, von weit her reisen Leute an, um ihr Portrait von ihr in Öl auf eine Leinwand werfen zu lassen. Doch so gut Laura in diesem Bereich ist, so sehr hasst sie ihn auch. Und so sitzt sie abends in ihrem bis auf Bett und Leinwand fast kahlem Zimmer und malt, märchenhafte Illustrationen für Kinderbücher. Wie gut, dass sie so inspirierenden Kontakt zu Herrn Erhling hat, seine Forschungen geben Ihren Werken Leben. Sie hat das Gefühl, durch seine Erkenntnisse ein tieferes Verständnis für Märchen zu entwickeln, was ihrer Arbeit nur zuträglich sein wird. In anderen Kreisen wäre Eusebius wohl ihr Guru gewesen, sie bezeichnet ihn jedoch gerne als ihre Muse.

    Friedrich Herbst

    Ein eloquenter, kühler Psychologe, 36 Jahre alt. Wer ihn näher kennt, weiß aber, dass er auch ein feuriges Temperament hat, welches man nicht unbedacht provozieren sollte. Ein sogenannter „Jungianer“, der eine Faszination für die neubegründete analytische Psychotherapie im Allgemeinen und eine besondere Vorliebe für die neue Idee der sogenannten „Archetypen“ nach C.G. Jung aus seiner Dissertation „Psychologie und Pathologie sogenannter occulter Phänomene“ hat. Sein tiefster Wunsch ist es, die „Wahrheit im Menschen“ zu finden.

    Mit Eusebius ist Friedrich durch viele fruchtbare Diskurse zu besagten Archetypen vertraut, die in Mythen und Märchen beschrieben werden. Er betrachtet Eusebius als Vorbild und Ansprechpartner in allen akademischen Belangen und hält sein Wirken in der Wissenschaft für einzigartig und progressiv.

    Major Tom – Version 2

    14.11.1969: Der Crew von Apollo 12 bereitet sich auf den Start vor.

    Sie haben eine Psychologin dabei, nachdem bei vorherigen Mondflügen von seltsamen Lichterscheinungen berichtet wurde.

    Was werden sie dort oben finden?

    Orginalspielbericht

    Major Tom (Cthulhu) – Version 2
    14.11.1969: Der Crew von Apollo 12 bereitet sich auf den Start vor. Sie haben eine Psychologin dabei, nachdem bei vorherigen Mondflügen von seltsamen…
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    Die Charaktere

    Charles „Pete“ Conrad: Kommandant des 2. Mondfluges, Apollo 12. Ein guter Freund von Richard und Alan. Er ist ein wenig angefressen, dass er nicht der 1. Mensch auf dem Mond wurde.

    Richard Gordon: Der Pilot des Kommandomoduls von Apollo 12 und enger Freund von Pete und Alan. Er stört sich ein wenig an Alans Religiosität.

    Alan Bean: Der Pilot der Mondlandefähre. Apollo 12 ist tatsächlich sein erster Weltraumflug und er hat ein hohes Ziel: Auf dem Mond ein Ritual durchführen, um Gottes Geheiligtes Licht zu rufen, welches ihn mit Wissen erfüllen soll.

    Ariel West: Eine NASA-Psychologin, die unbedingt wissen will, ob die Geschichten über Geräusche und Lichterscheinungen im All nur Einbildung oder Realität sind. Mit einem okkulten Buch hat sie am Vorabend des Flugs von Apollo 12 ein Ritual durchgeführt, durch das sie besonders intensive Träume erleben soll. Dass sie dabei die Crew wirklich mit in ihren Traum hineingezogen hat, weiß sie nicht…

    Die Geschichte

    Ein harter Start

    Es ist ein wunderschön klarer Tag, als sich die Crew von Apollo 12 auf den Weg zur Rakete macht. Unterwegs bleiben sie noch an der Absperrung stehen, hinter der sich etliche Schaulustige und Reporter versammelt haben. Natürlich wird noch einmal für Fotos posiert und ein paar letzte Interviews werden gegeben.

    Dann geht es los, die Rakete hebt ab, die Psychologin beobachtet neugierig, wie das Team zusammenarbeitet. Und dann, nach etwas mehr als 30 Sekunden, fallen plötzlich sämtliche Instrumente aus. Pete schreit Anweisung nach Anweisung, doch nichts scheint zu funktionieren. Seine beiden Kollegen wirken kopflos und panisch. Schließlich kommt der entscheidende Hinweis aus Houston: Die Sensordatenkonvertierheit soll auf Hilfsbetrieb umgeschaltet werden, ein Schritt, den nur einer im Team vor langer Zeit in einem Testflug gebraucht hat. Doch es funktioniert. Das Piepen hört auf, Daten werden wieder angezeigt.

    Pete ist ein wenig aufgekratzt und spricht mit Houston, während sich die anderen umsehen und die Raumfähre auf Schäden untersuchen. Zuerst fallen seltsame Gebilde im oder auf dem Fenster auf, die wie festgefrorene Regentropfen aussehen. Noch bevor Houston erwähnen kann, dass es wohl einen Blitzschlag gegeben hat, mutmaßt der Kommandant bereits, dass sie womöglich großer Hitze ausgesetzt waren und sich womöglich Kondensat auf den Fenstern verfestigt hat. Mit der zusätzlichen Information mutmaßt er dann, dass es vielleicht auch eine Verformung durch die große Hitze gewesen sein könnte.

    Vorne wird derweil hitzig mit der Erde diskutiert, ob die Fallschirme funktionieren und wie man das Problem lösen könnte. Houston verspricht, bis zu ihrer Rückkehr eine weitere Rakete startklar zu machen und sie mit dieser im Weltraum aufzunehmen. Pete ist hocherfreut. Das wäre das erste Mal in der Geschichte, dass ein solches Manöver durchgeführt werden würde.

    Bewegende Sterne

    Man verlässt schließlich die Erdumlaufbahn. Alan betet leise als Dank für den glimpflichen Ausgang der Situation, woraufhin Richard verächtlich schnaubt. Seiner Meinung nach hat Religion hier oben im All nichts verloren. Sie sind schließlich Wissenschaftler! Ariel beobachtet das Szenario lediglich, ohne sich einzumischen.

    Der erste Tag ist schnell hinter sich gebracht, als die Crew feststellt, dass weder Mond noch Erde zu sehen sind. Was ist passiert? Panisch wird mit Houston gefunkt, von denen jedoch nur ein „Machen Sie keine Scherze, jeder ist im Stress.“ und kurz darauf ein „Alles läuft perfekt, schon seit Stunden. Sie sind auf Kurs.“ kommt. Pete regt sich über diese entspannte, fast schon freche Haltung auf, während Richard bemerkt, dass die Sauerstoffmischung falsch eingestellt ist. Er korrigiert das, konfrontiert danach aber sofort Alan, der nach den Alarmen alles eingestellt hatte. Doch der Ingenieur beteuert, dass vorhin alles gepasst habe.

    Nach der Umstellung normalisiert sich die Sicht der Astronauten jedoch schnell wieder. Alan bemerkt derweil durch die Schleuse, die eigentlich komplett dicht sein müsste, ein Licht scheinen. Er geht hindurch und findet auf der anderen Seite eine Taubenfeder. Als er den anderen die Feder zeigt, bricht erneut Panik aus. Wie kommt die an Bord? Schnell wird über Spionage und Sabotage diskutiert. Vielleicht haben sie einen russischen Schläfer unter den Bodeningenieuren – oder unter sich! Augenblicklich wettert Richard wieder gegen Alan und fragt ihn aus, ob er in letzter Zeit Urlaub gemacht habe oder es Zeiten gebe, an die er sich nicht erinnern könnte. Pete hält das für Schwachsinn, immerhin sind sie alle gut befreundet, warum also sollte Alan den Flug sabotieren? Aber auch Ariel kommt die Situation merkwürdig vor, sie sagt jedoch nichts und lässt die Männer einfach machen.

    Der brennende Busch

    Kaum ist der Streit abgeklungen, erwacht die Crew durch ein seltsames Geräusch. Zuerst denken sie an ein Leck oder an den Funk, doch da ist nichts. Stattdessen findet Richard vor der Schleuse einen unheimlichen, brennenden Dornenbusch. Augenblicklich greift er zum Feuerlöscher und will den Brand löschen, doch es kommt nur kurz Schaum heraus, dann spürt er einen stechenden Schmerz in seinen Händen und muss loslassen.

    Durch seinen Schmerzensschrei angelockt, kommen nun auch die anderen dazu und sehen, wie Richard es ein zweites Mal versucht, doch mit demselben Ergebnis. Auch Pete unternimmt einen Löschversuch, aber auch ihm widerfährt dasselbe Schicksal. Und dann ertönt eine Stimme, die sich wie Feuer anhört: „Zieht eure Schuhe von euren Füßen, denn die Stätte darauf ihr steht ist heilig!“ Die Gruppe zögert. Sie versucht, sich dem Busch zu nähern, doch die Hitze ist zu groß, sie müssen auf Abstand bleiben. Schließlich ist es Alan, der dem Befehl Folge leistet. Vor seinen Augen wird der Busch zu einem Ring, hinter dem sich eine strahlende Bibliothek befindet. Er schwebt dorthin, während der Rest noch hitzig diskutiert, was zu tun ist.

    Als Alan hinter dem Busch verschwindet, bricht Panik aus, doch ihr Kollege beschreibt ihnen, was er sieht. Sie warten ab, bis er zurückkommt und der Busch anschließend verschwindet. Der Ingenieur hat eine Schriftrolle dabei, welche eine Szene aus der Bibel beschreibt, sowie eine Zeichnung von Engeln. Richard schuldigt ihn sofort an, die Sachen vorher mit an Bord gebracht und versteckt zu haben und sie alle bekehren zu wollen. Alan streitet das selbstverständlich ab, doch die Gemüter sind erhitzt und Pete muss die beiden Streithähne trennen. Er kommt nicht umhin, die Logik in Richards Worten zu sehen. Woher sonst sollen diese Dinge kommen. Und wer weiß, vielleicht war es wirklich Alan, der die Taubenfeder hereingeschmuggelt hat.

    Fürchtet euch nicht

    Als die Crew das nächste Mal ins Cockpit zurückkehrt, bemerken sie, dass sie nur noch wenige Stunden vom Mond entfernt sind. Richard überprüft sofort die Essensvorräte auf Manipulationsspuren. Als dann auch noch drei Lichtkreuze in der Ferne erscheinen, beginnt Alan wieder zu beten, woraufhin Pete ihn nach hinten bringt und Ariel versucht, mit dem Gläubigen zu reden. Sie glaubt, er könne psychotisch sein, doch Alan beteuert, dass es ihm gutgeht und er niemandem etwas getan hat.

    Zu allem Überfluss ist auch noch der Funk ausgefallen und keiner bekommt ihn wieder zum Laufen. Stattdessen bemerkt man eine weitere Raumfähre, deren russischen Funkspruch sie aus irgendeinem Grund empfangen können: Sie scheinen vom Kurs abgekommen zu sein. Außerdem fällt den Astronauten auf, dass die Flagge und auch andere Gerätschaften von früheren Mondmissionen nicht mehr auf dem Mond zu sehen sind. Sind die Sowjets ihnen zuvorgekommen und haben alles entfernt? Aber wann soll das gewesen sein, so etwas hätten die Amerikaner doch mitbekommen müssen!

    Ariel weiß gar nicht mehr, was sie denken soll. Sie beschuldigt Alan, alles mit seinen religiösen Wahnvorstellungen kaputt zu machen, da erheben sich drei engelsgleiche Lichtgestalten vom Mond. Pete beharrt felsenfest darauf, dass sie ihre Mission fortsetzen und auf dem Mond landen werden, wie geplant. Plötzlich erklingen Schreie aus dem Funk und hinter dem Mond sieht man einen Ophanim, einen Engel, der aus Rädern besteht. Die Crew hält das Gebilde für eine russische Raumbasis und ist verzweifelt. Wie konnten die Sowjets so etwas bauen? Sind sie den Amerikanern technologisch so weit voraus?

    In heiligen Hallen

    Plötzlich erwachen die Raumreisenden. Sie liegen nackt, nur in Unterwäsche und altertümlichen Sandalen bekleidet, in der Mondfähre. Jeder von ihnen hat eine kreuzförmige Operationsnarbe am Bauch. Richard flucht, dass sie von den Russen entführt wurden und die irgendwelche Experimente an ihnen gemacht haben. Pete dagegen ist mehr damit beschäftigt, wie sie wieder zurückkommen sollen, wenn niemand mehr auf der Raumfähre ist, der das Andockmanöver durchführen kann. Ariel schimpft, dass das alles so nicht geplant war und diese unterbewussten Ängste der anderen ihren Traum ruiniert haben. Einzig Alan bleibt ruhig, findet ein weißes Leinengewand und verlässt die Fähre.

    Draußen gibt es atembare Luft und einen klaren Teich, dessen Farbe ihn an die des Ophanims erinnert, den die anderen noch immer für eine Raumstation halten. Er testet die Konsistenz des Wassers, doch als sich diese als eher dickflüssig erweist, sieht er davon ab, sie zu probieren. Eine Weile rätselt die Crew an einem goldenen Tor herum, welches den wahrscheinlichen Ausgang verschlossen hält. Dann folgt sie den Spuren der sowjetischen Besatzung, deren Schiff ebenfalls in dem großen Raum gelandet ist.

    Unterwegs spüren sie leichte Bewegungen in ihrem Bauch, was Richard zu einem erneuten Ausbruch an Anschuldigungen Alan gegenüber verleitet, der zur Beruhigung entweder betet oder versucht, die Situation herunterzureden. Sie sind schließlich auserwählt und einer der Texte hat schließlich auch über eine jungfräuliche Geburt gesprochen.

    Die Sowjets

    Schließlich hören sie aufgeregte Stimmen und sehen drei Männer an einer Kreuzung. Einer liegt am Boden, offensichtlich tot, einer ist gerade dabei, dem Toten den Bauch aufzureißen und ein dritter steht panisch gestikulierend daneben. Als sie jedoch Geräusche hören, fliehen die beiden Überlebenden. Pete konnte nur ein paar Wortfetzen verstehen, irgendetwas mit Monster und dass sie wegmüssen.

    Bei genauerem Hinsehen wird schnell klar, warum: Im Körper des Toten wächst eine leuchtende, sich beständig verändernde Blume, die nun aus ihm heraustritt. In ihr scheint ein merkwürdig deformiertes Embryo zu treiben. In einem Anfall von Furcht und Wahn schlägt der Kommandant so fest auf die Blume ein, dass diese zerplatzt und kochend heißes Wasser austritt, an dem sich Richard die Füße verbrennt.

    Die Crew folgt den Spuren weiter und findet einen der beiden Geflohenen. Allerdings sind seine Organe aus ihm herausgetreten und er ist halb mit der Wand verwachsen. „Das ist die Tat deines Gottes, ja?“, schimpft Richard, als hätte Alan etwas mit der Lage zu tun. Sie beschließen, den Spuren nicht weiter zu folgen und gelangen schließlich in eine Bibliothek.

    Schriften und Erkenntnisse

    Ein kleiner Feuer-Wirbelsturm bewegt sich im Raum hin und her, als würde er etwas suchen, bleibt aber immer auf Abstand zu den Menschen. Als Alan anfängt, zu ihm zu beten, rempelt die Erscheinung ein Regal an und eine Schriftrolle fällt heraus. Sie zeigt eine Darstellung und Beschreibung eines Wesens namens Lu-Kthu.

    Allmählich wird klar: Das hier ist kein Experiment der Sowjets. Sie wurden von Aliens entführt! Alan verspricht seinen panisch werdenden Freunden, dass er einen Weg kennt, um in Sicherheit zu kommen, woraufhin Richard ihm erneut die Schuld für die Situation in die Schuhe zu schieben versucht, doch dieses Mal geht Pete wieder dazwischen.

    Sie folgen dem Ingenieur, der dem Geräusch eines Herzschlags folgt, in einen großen Raum, in dem Kohlestifte liegen. An den Seiten gibt es etliche weitere Blüten, eine davon ist halb durchsichtig und lässt einen nahezu ausgewachsenen Cherubim erkennen. Als Alan nun seine Zeichnung beginnen will, kommt es zu einem Kampf.

    Richard will ihn unbedingt davon abhalten, doch Pete geht dazwischen und hält ihn fest. Ariel, unschlüssig, was zu tun ist, ruiniert zunächst die Zeichnung, doch ändert ihre Meinung, als sich transparente Blume sich zu öffnen beginnt. Nun springt auch Pete auf, um zu helfen und gemeinsam vervollständigen sie den Ritualkreis.

    Alan stellt sich allein hinein und ruft Daoloth an, welcher ihn daraufhin mit unheiligem Wissen über Große Alte segnet. Dem Ingenieur wird bewusst, dass es keinen Gott gibt, dass sie sich in einer außerirdischen Kreatur befinden und der sich erhebende Engel eine Kreatur ist, deren Aussehen man nicht beschreiben kann – ebenfalls eines der außerirdischen Wesen. Er schreit und weint und bricht zusammen.

    Die anderen, verwirrt von dem, was gerade passiert ist, beachten den Engel nicht, als dieser auf sie zutritt und Ariel den Kopf abtrennt.

    Schweißgebadet erwacht jeder der vier in seinem eigenen Bett in der Nacht vor dem Flug. Allmählich setzt die Realisation ein, dass alles nur ein böser Traum war. Alan nimmt seine Kette, das Zeichen seines Glaubens, ab und wirft sie weg, ebenso wie jede Bibel im Haus. Pete ruft seine beiden Freunde an, um mit ihnen über den furchtbaren Traum zu sprechen. Sie haben zwar keine Schnitte auf dem Bauch, doch all das hat einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Er beschließt, nicht zu fliegen.

    Fazit

    Diese zweite Testrunde verlief komplett anders als die erste. Es wurden deutlich weniger Schriftrollen gelesen, wodurch insgesamt weniger Verständnis für die Gesamtsituation zustande kam. Außerdem feindete Richard die gesamte Spielzeit über Alan hart an, was zu einem ausgedehnten Kampf und Diskussion am Ende führte und das Finale unnötig in die Länge zog. Schön waren dagegen die Auswirkungen nach dem Aufwachen.

    In den drei Testrunden auf der AnRUFung wurden ähnlich wie hier wenige Informationen eingeholt, da oft die Skepsis über die Situation bei den meisten Spielern zu groß war. Dies werde ich in der nächsten Version anpassen, sodass mehr Infos verfügbar gemacht werden, auch wenn nur ein Gruppenmitglied sich einlesen möchte. In Reaktion auf die aggressive Spielwese von Richard habe ich die Charakterbeschreibung etwas verändert, was in den anderen Runden zu einer milderen Auslegung seines Charakters und in der dritten Runde sogar zur Verbrüderung von Alan und Richard geführt hat.

    Ariel wurde in jeder Runde sehr unterschiedlich gespielt, was sehr schön anzusehen war. Eine Spielerin wollte die ganze Zeit über Einzelgespräche mit den Astronauten führen, um mehr über sie und ihre potentiellen Einflüsse auf den Traum herauszufinden, ein anderer hat dauernd über verschiedene Sinnes- und Schmerzreize versucht, aufzuwachen, weshalb die Crew ihn schnell für verrückt hielt.

    In zwei Testspielen auf der Con gab es auch noch einen fünften Charakter, einen Geologen, der per Zufall in die Sache mit hineingezogen wird, weil er ebenfalls für die NASA arbeitet. Dieser wurde sehr schön ausgespielt, einmal ängstlich und einmal sehr unbeholfen, was ich richtig gut fand. Einmal wurde dieser Charakter sogar zum Ziel von Ariels Glauben, dass jemand ihren Traum übernommen habe. Insgesamt hat dieser Charakter jedoch zu wenig Anbindung und wird daher komplett aus dem Szenario gestrichen.

    Oh, und es gab auch zwei Runden, in denen jemand aus dem Teich getrunken hat. Bei einer führte es zum Ekel und Mahnung zur Vorsicht vom Rest der Gruppe, bei der anderen war der Trinkende so angetan vom Wasser, dass auch ein oder zwei andere es probiert haben.

    Insgesamt waren es drei sehr tolle Runden auf der AnRUFung und ich hoffe, meine Mitspieler hatten alle viel Spaß. Eventuell werde ich es nächstes Jahr erneut leiten, dann aber in der wieder verbesserten Version.

    Major Tom (Cthulhu) – Version 1

    Als letztes Jahr auf der AnRUFung bekannt wurde, dass das nächste Thema „Miscatonic in Space“ sein wird, war mir sofort klar, dass ich dazu ein Szenario schreiben will.

    Und trotz aller gesundheitlicher Probleme wurde es tatsächlich knapp vorher fertig.

    ACHTUNG: Eventuell biete ich das Szenario nächstes Jahr noch einmal an, wer es also noch spielen möchte, sollte hier nicht reinlesen.

    Orginalspielbericht

    Major Tom (Cthulhu) – Version 1
    Als letztes Jahr auf der AnRUFung bekannt wurde, dass das nächste Thema „Miscatonic in Space“ sein wird, war mir sofort klar, dass ich dazu ein Szenario…
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    Die Charaktere

    Charles „Pete“ Conrad: Kommandant des 2. Mondfluges, Apollo 12. Ein guter Freund von Richard und Alan. Er ist ein wenig angefressen, dass er nicht der 1. Mensch auf dem Mond wurde.

    Richard Gordon: Der Pilot des Kommandomoduls von Apollo 12 und enger Freund von Pete und Alan. Er stört sich ein wenig an Alans Religiosität.

    Alan Bean: Der Pilot der Mondlandefähre. Apollo 12 ist tatsächlich sein erster Weltraumflug und er hat ein hohes Ziel: Auf dem Mond ein Ritual durchführen, um Gottes Geheiligtes Licht zu rufen, welches ihn mit Wissen erfüllen soll.

    Ariel West: Eine NASA-Psychologin, die unbedingt wissen will, ob die Geschichten über Geräusche und Lichterscheinungen im All nur Einbildung oder Realität sind. Mit einem okkulten Buch hat sie am Vorabend des Flugs von Apollo 12 ein Ritual durchgeführt, durch das sie besonders intensive Träume erleben soll. Dass sie dabei die Crew wirklich mit in ihren Traum hineingezogen hat, weiß sie nicht…

    Die Geschichte

    Ein harter Start

    Die Crew inklusive Ariel, welche ebenfalls mitfliegen wird, macht sich auf den Weg zu ihrer Rakete. Der weiße Sandstrand funkelt herrlich, am Himmel ist nicht ein Wölkchen zu sehen. Es ist ein kühler, aber schöner Tag. Hinter der Absperrung tummeln sich Schaulustige und Reporter, welche den Abflug live miterleben wollen. Alle begeben sich in Position, letzte Kommandos werden gegeben, dann hebt Apollo 12 ab. Es ist ein erhabenes Gefühl – zumindest für 36 Sekunden. Dann fallen plötzlich sämtliche Instrumente aus, überall schrillen Alarmsignale. Die Crew versucht ruhig zu bleiben, Ariel klammert sich an ihrem Sitz fest und lässt ihnen ein paar beruhigende Worte zukommen.

    Glücklicherweise lässt sich schnell eine Lösung finden und die Systeme können wieder hochgefahren werden. Man begibt sich in die Erdumlaufbahn, um alle Systeme durchzuchecken, bevor man den Flug zum Mond wagt. Tatsächlich scheint fast alles in Ordnung zu sein. Niemand weiß allerdings, ob die Landefallschirme funktionieren werden. Nach einigen hitzigen Diskussionen und Houstons Mitteilung, es habe beim Start einen Blitzeinschlag gegeben, kommt man zum Schluss, dass die Fenster vermutlich durch diesen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Am Boden teilt man der Crew mit, dass alles in Ordnung sei und man die Mission fortsetzen könne.

    Bewegende Sterne

    Die Crew geht zu ihren Tagesaufgaben über und schnell ist der erste Tag hinter sich gebracht. Ariel versucht immer wieder, mehr über Alan herauszufinden, bei dem sie vermutet, dass er irgendein Geheimnis hat. Sie schlichtet auch die kurz aufkommenden Feindseligkeiten zwischen den beiden Piloten, da Richard es nervig findet, dass Alan nach der nervenaufreibenden Situation gebetet hat. Religion gehört nicht hierher, ist seine Meinung. Ariel kontert, dass jeder Mensch etwas hat, was ihm in stressigen Situationen Kraft verleiht, und wenn es in diesem Fall Religion ist, ist das völlig in Ordnung.

    Plötzlich bemerken alle, dass die Sterne nicht mehr richtig stehen. Kurz bricht Chaos aus, ehe festgestellt wird, dass eine fehlerhafte Zusammensetzung der Luft vermutlich Schuld trägt. Allerdings find sowohl Ariel als auch Richard skeptisch, ob es hier mit rechten Dingen zugeht, immerhin hatte Alan alle Systeme zuvor überprüft und angeblich für in Ordnung befunden. Zu allem Überfluss entdeckt Alan im Mondlandemodul eine Taubenfeder, welche vorher nicht dort war. Er hält dies für eine Engelsfeder, was zu heftigen Diskussionen führt. Niemand weiß, wie die Feder hereingekommen ist, aber schließlich glaubt man eher an einen dummen Zufall als an Sabotage. Richard behält Alan jedoch gut im Auge.

    Der brennende Busch

    Die Crew erwacht durch ein merkwürdiges Flüstern, welches von der Mondlandefähre zu kommen scheint. Als sie sich dorthin begibt, sieht sie einen Dornenbusch, der brennt, aber nicht verbrennt. Alan geht sofort auf die Knie und ruft aus: „Herr, sag mir, was ich tun soll.“ Wie auf Kommando ertönt eine Stimme wie knisterndes Feuer: „Zieht eure Schuhe von euren Füßen, denn die Stätte darauf ihr steht ist heilig!“ Ohne zu zögern folgt Alan der Anweisung, während die anderen noch etwas zögern. Ariel versucht, alle davon zu überzeugen, dass es sich hierbei um eine Massenhalluzination handeln muss. Als Alan jedoch durch den Busch hindurchschwebt und kurz darauf mit einer altertümlichen Schriftrolle zurückkehrt, ist die Neugier der anderen geweckt. Sie leisten seinem Beispiel folge und schweben ebenfalls durch den Busch hindurch in eine strahlende Bibliothek, aus der jeder mit einer anderen Schriftrolle zurückkehrt, ehe sie zusammen mit dem Busch hinter ihnen verblasst. Es finden sich verschiedene Engelsdarstellungen, ein Bibelauszug, der Cherubime und Ophanim bzw. Throne beschreibt, die zu Füßen von Gottes Thron stehen, dazu noch eine kryptische Prophezeiung über eine jungfräuliche Schwangerschaft.

    Alan erklärt den anderen aufgeregt, dass sie auserwählt sind und die Erscheinungen, die die anderen Flüge vor ihnen gesehen haben, nur Vorboten waren. Richard hält das für Schwachsinn, aber Alan erklärt, dass Gott der Geber von Wissen und Fortschritt ist und sie für ihre Leistungen belohnen wird. Ariel versucht, weiter nachzuhaken. Sie befürchtet allmählich, dass seine Religiosität ihren Traum beeinflusst und dadurch all die biblischen Symboliken auftauchen.

    Fürchtet euch nicht

    Es scheint etwas wärmer geworden zu sein, also begibt sich die Gruppe ins Kommandomodul, um die Systeme zu überprüfen. Zu ihrem Schrecken müssen sie feststellen, dass sie nur noch wenige Stunden vom Mond entfernt sind, obwohl so viel Zeit noch gar nicht vergangen sein kann. Sie haben auch definitiv noch nicht so viele Vorräte verbraucht, fühlen sich aber auch nicht hungrig.

    Als die Crew versucht, mit Houston Kontakt aufzunehmen, erklingt zunächst nur ein Rauschen. Dann sieht man drei Lichtkreuze in großer Entfernung zu sich im All schweben und aus dem Funk ertönt ein leises: „Fürchtet euch nicht.“ Alan beginnt augenblicklich, Gott zu lobpreisen, während Ariel versucht, allen weißzumachen, es sei nur Einbildung.

    Und dann befindet man sich plötzlich in der Mondumlaufbahn. Die Kreuze sind verschwunden, stattdessen bemerkt Apollo 12 eine andere Raumfähre, welche sich in einem anderen Winkel um den Mond bewegt. Erst, als sie hinter dem Himmelskörper verschwindet, springt der Funk kurz an und man hört Schreie.

    Der Ophanim

    Drei Lichtgestalten, engelsgleich, erheben sich von der Mondoberfläche und schweben vor Apollo 12 her. Ariel wird immer verzweifelter. So hat sie sich ihren Traum nicht vorgestellt. Pete will den Flug bereits abbrechen und umkehren, als etwas hinter dem Mond sichtbar wird: Ein gewaltiges Gebilde, bestehend aus Rädern in Rädern in Rädern, besetzt mit tausenden von Augen, in dessen Mitte ein Licht glüht, in welches sich die fremde Raumfähre hineinbewegt. Ein Ophanim.

    Alan will unbedingt ebenfalls in den Engel hineinfliegen, während der Rest der Besatzung strikt dagegen ist. Es wird noch diskutiert, ob man abbrechen oder auf dem Mond landen sollte, als plötzlich alle die Augen öffnen, als hätten sie geschlafen.

    In heiligen Hallen

    Alle vier liegen in der Mondlandefähre, nackt, nur mit Sandalen bekleidet und einer frischen Operationsnarbe auf dem Bauch, welche die Form eines christlichen Kreuzes hat. Das sorgt zunächst für Panik, Alan dagegen ist sich sicher, dass es ein heiliges Zeichen ist. Wie man hergekommen ist, weiß allerdings niemand mehr. Man zieht sich seltsame, weiße Leinengewänder an, welche am Boden liegen, dann verlässt man die Raumfähre und tritt in einen großen, weißen, kuppelförmigen Raum. Es gibt drei Gänge, einen großen Teich in der Mitte und auf dessen anderer Seite, gegenüber der eigenen Position, steht eine andere Mondfähre. Alan beißt sich heftig und versucht verzweifelt, mit seinem Blut ein Beschwörungszeichen auf den Boden zu malen, doch dieser ist zu uneben und er gibt den Versuch schnell auf.

    Richard erklärt ihn daraufhin für wahnsinnig und Ariel entlockt ihm das Geständnis, dass er das hier in der Tat schon lange geplant hat. Sie missversteht diese Aussage allerdings und glaubt, dass er ihren Traum gekapert hat. Denn dass nichts hier so läuft, wie sie geplant hat, ist schon lange deutlich. Pete hält seine Leute jedoch beisammen und schaut sich erst einmal die Umgebung an. Vor dem größten Gang gibt es ein goldenes Tor, welches jedoch von einer Art Timer verschlossen wird. Die fremde Mondfähre, welche sich als eine russische herausstellt, ist verlassen, die Spuren führen in den unteren Gang. Da man keine Konfrontation möchte, nimmt man also den anderen.

    Dieser führt die Gruppe in eine große, strahlende Bibliothek, in dessen Mitte ein kleiner Wirbelsturm aus Feuer hin- und hertänzelt. Nachdem sie kurz von Erinnerungen daran übermannt werden, wie sie eine Stimme hören, welche sie bittet, zum Ophanim zu fliegen, rastet Ariel ein wenig aus und schimpft, dass das alles so nicht hätte passieren sollen. Sie wollte doch nur zum Mond fliegen! Das wollten sie alle, aber jetzt sind sie nun einmal hier und es gilt, diesen fremden Ort zu erforschen. Also schaut man sich ein wenig um und findet einige sehr merkwürdige Schriften.

    In ihnen wird erneut auf die jungfräuliche Geburt verwiesen, welche jetzt leicht mit der seltsamen Narbe am Bauch in Verbindung gebracht wird. Wurde ihnen womöglich etwas eingepflanzt? Dann gibt es Texte über sogenannte Niedere, Ältere Wesen, welche als Lichterscheinungen auftreten und Menschen als Unterhaltungsprogramm ansehen. Dann wird über ein Geheiligtes Lichts Daoloths geschrieben, was Alan in Euphorie versetzt. Das ist genau das, was er vorhat: Weisheit erhalten und teilen! Aber dann gibt es auch Zeichnungen und Beschreibungen über ein Wesen namens Lu-Kthu, welches als Brutkasten für Außerirdische dient. Könnten die leuchtenden Steine, die man überall in den Wänden sieht, diese Brutkästen sein? Und auch die Wände fühlen sich ein wenig schleimig an. Sind das hier womöglich keine heiligen Hallen, sondern die Gedärme dieses unfassbaren Wesens? Die Crew ist sich einig: Sie müssen einen Weg hier herausfinden.

    Die Sowjets

    Von den Funden gleichermaßen verwirrt wie verstört, setzt die Crew ihren Weg fort. Einige spüren, wie sich etwas unter ihrer Bauchdecke bewegt – eine Bestätigung ihrer Befürchtungen. Und dann hören sie Stimmen. Es sind zwei Russen, von denen einer einen dritten mit einem Messer aufschneidet, während der andere wild herumschreit. Als die Amerikaner dazwischen gehen, greift der Wahnsinnige an, flieht jedoch, als ihm das Messer aus der Hand geschlagen wird. Sein Kollege folgt ihm und die Gruppe kann sich den Kadaver des dritten Mannes nun genauer ansehen. Aus seinem Bauch wächst eine leuchtende Blume, in der sich ein merkwürdig geformter Embryo zu befinden scheint. Alan würde ihn am liebsten mitnehmen, doch die Blume ist fest mit dem toten Mann verwachsen. Man geht also weiter und findet schließlich einen der anderen beiden Sowjets. Seine Organe sind aus seinem Bauch herausgebrochen und mit den Wänden verwachsen. Er hängt wie am Kreuz mit einem seligen Lächeln dort.

    Allmählich macht sich Panik breit, als die Realisation eintritt, dass auch ihnen dieses Schicksal drohen wird. Aus den Schriften, die die Astronauten gefunden haben, geht hervor, dass sie es hier nicht mit Gott, sondern Außerirdischen zu tun haben könnten und die Geschichten über die jungfräuliche Geburt eine Andeutung dessen waren, was gerade mit ihnen passiert, denn auch sie spüren immer wieder schmerzhafte Bewegungen in ihrem Bauch.

    Alan beruhigt alle: Er kennt einen Weg, um das Wissen zu erlangen, sich von diesen Parasiten zu befreien. Er muss nur das Zentrum finden… Ariel glaubt allmählich, dass sie es hier nicht mit Traumgestalten zu tun hat, wie geglaubt, sondern mit den echten Astronauten. Erneut fragt sie Alan, was dieser mit ihrem Traum gemacht habe, dass sie ihn nicht mehr kontrollieren könne, doch er weist weiterhin jegliche Schuld von sich.

    Das Zentrum?

    Schließlich tritt die Gruppe in einen größeren, ebenen Raum, auf dessen Boden Kohlestifte liegen. Hier ist ein lautes, rhythmisches Wummern und Rauschen zu hören wie von einem Herzschlag. An den Wänden sieht man überall leuchtende Blumen in unterschiedlichen Größen, in denen Cherubim-hafte Gestalten liegen.

    Alan beginnt den anderen zu erklären, dass er hier einige geometrische Muster malen und ein Gebet in der vergessenen Sprache der Engel sprechen muss, um Gottes Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ariel ist noch immer sehr ungehalten und auch Richard ist skeptisch, doch Pete steht voll und ganz auf seiner Seite. Außerdem: Was für eine Wahl haben sie? Bald werden diese Dinger aus ihnen herausbrechen und sie werden dabei sterben. Vielleicht findet Alan tatsächlich eine Lösung. Er beginnt also zu malen, dann ruft er die anderen zu sich ins Zentrum des Beschwörungskreises und ruft Daoloth an.

    Ein strahlendes Licht umschließt den Kreis und allen vier Personen kommt eine ungeahnte Erkenntnis: Das hier ist wirklich kein Engel, sondern wie bereits geahnt ein außerirdisches, übermächtiges Wesen. Und es gibt hunderte von ihnen. Es gibt keinen Gott. Der ganze Wahnsinn ist zu viel für Ariel: Sie erwacht mit einem Schreckensschrei – und mit ihr auch alle anderen.

    Fazit

    Dies war meine erste Testrunde. Die Mischung aus Harmonie und Anfeindung war einfach ideal, besonders der Moment der Erkenntnis von Ariel, dass sie nicht nur Traumfigmente um sich herum hat. Die Gruppe hatte sich einen Ausklang nach dem Szenario gewünscht, in denen alle noch einmal entscheiden können, ob sie wirklich zum Mond fliegen wollen oder nicht, was ich in den Folgerunden auch umgesetzt habe.

    Es gab außerdem zu viele Handouts, weshalb ich deren Anzahl für alle Folgerunden ebenfalls halbiert habe. Das Messer und Bleistifte habe ich hiernach ebenfalls entfernt, da die Spieler versucht haben, beides für merkwürdige Dinge zu benutzen, die nicht vom Szenario vorgesehen sind. Insgesamt war es ein toller Start, der zu ein paar Verfeinerungen gesorgt hat.

    Eine bessere Zusammenarbeit gab es bisher nur in Testrunde 5 am Ende der AnRUFung, als sich Alan und Richard quasi zusammengetan haben, während der Kommandant ihnen sämtliche Informationen, die für Chaos gesorgt hätten, vorenthalten hat.

    So hat die Crew beispielsweise nie von der Feder erfahren oder die Beschreibung von Lu-Kthu gehört, sodass keiner wusste, was wirklich vor sich geht. In dieser Runde gab es zudem einen fünften Charakter, einen Geologen, der die größte Aufmerksamkeit durch die Psychologin erhalten hat. Dadurch kam Alan sehr unangetastet davon, hat sich aber überraschenderweise gegen die Ausführung des Rituals entscheiden. Stattdessen hat er sich selbst mit Kohlestiften aus dem Larvenraum am Ende erstochen, weil er befürchtete, die Lage durch das Ritual noch zu verschlimmern.

    Der Kommandant, halb wahnsinnig, hat sich daraufhin seinen Bauch aufgeschlitzt und ist verblutet. Aber erst, als die Psychologin sich ebenfalls zum Sterben hingelegt hat und die Blume aus ihr herausgesprossen ist, sind alle erwacht. Das war ein sehr, sehr unerwartetes Ende!

    Awakening (FHTAGN)

    Die zweite Schicht einer Raumschiffbesatzung erwacht aus dem Kälteschlaf. Doch irgendetwas stimmt nicht.

    Wo ist der Rest der Crew und warum ist man so weit vom Kurs abgekommen?

    Orginalspielbericht

    Awakening (FHTAGN)
    Die zweite Schicht einer Raumschiffbesatzung erwacht aus dem Kälteschlaf. Doch irgendetwas stimmt nicht. Wo ist der Rest der Crew und warum ist man so weit vom…
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    Die Charaktere

    Jupiter: Der medizinische Assistent. Hat Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen.

    Ivan: Der starrköpfige Physiker.

    Francesco: Der Ingenieur. Bereut, dass er mitgeflogen ist.

    May: Botanikerin, die schon immer zu den Sternen wollte.

    Die Geschichte

    Erwachen

    Mit der Erinnerung an merkwürdige, geometrische Muster erwachen einige Besatzungsmitglieder der Awakening allmählich aus ihrem Kälteschlaf. Eine angenehme Stimme erklärt ihnen das Prozedere und dass anfangs noch Halluzinationen oder Gedächtnislücken auftreten können. Allmählich setzten sich alle auf und warten auf die Ankunft der ersten Schicht, welche ihnen aus den Kapseln helfen soll. Doch es kommt niemand. Minuten vergehen und May kann schließlich nicht mehr stillsitzen. Sie und Jupiter steigen aus und sehen sich um. Die anderen vier Mitglieder ihrer Schicht befinden sich nicht in ihren Kapseln. Erlauben sich die anderen womöglich einen Scherz mit ihnen oder ist etwas vorgefallen?

    Langsam stehen nun alle auf und begeben sich zu ihren Quartieren, welche direkt nebenan liegen. Hier findet May einen seltsamen Brief, den sie geschrieben zu haben scheint, aber an einem Datum, welches in der Zukunft liegt. Anscheinend hat die Crew etwas an Bord genommen, was sich als gefährlich und intelligent entpuppte. Schließlich mussten sie es in eine virtuelle Umgebung sperren. Noch während sie den Brief liest, scheint dieser sich aufzulösen. Die Crew begibt sich auf die Brücke, wo sie feststellt, dass anscheinend dreihundert Jahre vergangen sein sollen und sie weit vom Kurs abgekommen sind. Eigentlich unmöglich – so lange hätten die Kapseln sie gar nicht ernähren können. Und was hat es mit den Energieschwankungen auf sich, die angezeigt werden? Ivan findet Bilder von einem seltsamen Gebilde, doch nachdem er es einmal weggeklickt hat, kann er es nicht wieder aufrufen. Es ist, als würde es gar nicht existiert haben.

    Erkundungstour

    Noch immer davon überzeugt, dass die anderen sich einen schlechten Scherz mit ihnen erlauben, beginnt das kleine Grüppchen, sich umzusehen. In der Lounge ist niemand. Im Maschinenraum auch nicht. Auf einer Kamera sieht man jedoch eine kurze Bewegung unten im Frachtraum, doch dort angekommen ist auch nichts zu sehen.

    Ein Alarmsignal lockt die Crew schließlich wieder zurück auf die Brücke, wo etliche Fehlermeldungen auftreten. Francesco versucht, die Probleme zu beheben, doch sobald eine Sache gelöst ist, kommt schon die nächste. Er vermutet, dass es an den Energieschwankungen liegen könnte. Eine kurze Diagnostik zeigt, dass der Quarantäneserver enorm viel Energie verbraucht, also zieht man den Stecker. Leider löst das die Probleme auch nicht. Ein Neustart des Systems ist ebenfalls nicht möglich, ohne die Daten aus der Quarantäne wiederherzustellen, da diese auch wichtige Systemkomponenten enthalten. Aber darin ist vermutlich diese fremde Intelligenz eingesperrt, welche unter keinen Umständen ausbrechen darf! Das wäre das Ende, zumindest nach Mays Brief.

    Man teilt sich auf, um die Labore und restlichen Systeme zu kontrollieren. Immer wieder sieht dabei jemand einen seltsamen Schatten, den alle zunächst für ein Tier halten, welches in den Luftschächten lebt. Allerdings erinnert sich May auch wieder daran, etwas an eine Scheibe geschrieben zu haben: „Sonnenlicht tötet es.“

    Die Jagd

    Ein Ausfall der Kühlsysteme sorgt erneut für Stress. Ivan und Francesco eilen zum Generator, um diesen per Hand zu kühlen. Während die Temperatur allmählich sinkt, entdeckt der Physiker hinter den großen Gerätschaften einen Schatten. Er nähert sich langsam, um herauszufinden, um was es sich handelt, doch dann springt das Ding ihn an. Es wird größer und wirft den Mann zu Boden. Scharfe Klauen verfehlen Ivan nur knapp. Er versucht, mit dem Wesen zu ringen, greift jedoch oft nur ins Leere, als würde die Kreatur gar nicht aus Materie bestehen. Als die anderen zu Hilfe eilen, flieht der Eindringling wieder in die Luftschächte.

    Da sich die Gruppe mit dieser Bedrohung im Rücken nicht sicher fühlt, baut sie sich aus Mays UV-Lampen tragbare Strahler und tauschen an wichtigen Punkten die Deckenlampen aus. Auch, wenn es sich nur um ein verängstigtes Tier handelt – man kann sich derartige Probleme gerade nicht erlauben. Also wartet die Gruppe, bis es sich zeigt und versucht es, zur Luftschleuse zu treiben. Die Kreatur wehrt sich und greift Francesco an, zerfetzt ihm aber nur den Raumanzug. Dann flieht es in den Schacht, die Gruppe schließt die Schleuse und öffnet sie nach außen. Hoffentlich wird es hinausgesogen, was auch immer es war.

    Schwierige Entscheidung

    Jetzt, wo die Gefahr gebannt ist, muss eine schwere Entscheidung getroffen werden. Zuerst dachte die Gruppe, das Schattenwesen wäre für all die Fehlermeldungen verantwortlich, doch nun, da es fort ist, bestehen diese trotzdem weiter. Zu Lebzeiten wird die Crew niemals einen bewohnbaren Planeten finden und eine Rückkehr ist ebenso unmöglich – man befindet sich viel zu tief in den Weiten des Alls. Man könnte mit den Fluchtkapseln das Schiff verlassen. Oder man schließt den Quarantäneserver wieder an, rebootet und hofft auf das Beste.

    Ohne wirkliche Alternative tut man schließlich letzteres. Es ist eine Wahl zwischen Pest und Cholera – beides könnte letztendlich tödlich enden. Als die Systeme neu hochfahren und die Dateien wiederhergestellt werden, meldet sich eine merkwürdige Stimme zu Wort. Sie bedankt sich dafür, freigelassen worden zu sein, was die Menschen erst einmal in nervöse Unruhe versetzt. Das Wesen erklärt, dass es der Großen Rasse von Yith angehöre und per Zufall auf die Awakening gekommen sei. Es wollte nur zu seiner Heimatwelt zurückkehren, doch die vorige Schicht hatte zu viel Angst und die Anwesenheit des Außerirdischen habe schließlich für Defekte gesorgt, bei denen die Crew teilweise ums Leben gekommen ist.

    Schließlich habe ein Teil der Überlebenden es in den Computer gesperrt. Da die Rasse von Yith nicht linear in der Zeitebene existiert, konnte das Wesen die überlebenden Crewmitglieder zurückversetzten, bevor sich die beiden begegnet sind. Leider wurde das Gefängnis dadurch nicht aufgehoben. Der Außerirdische möchte, dass die Menschen ihm bei der Rückkehr zu seinem Heimatplaneten helfen, dann würde es ihnen helfen, ihr Ziel zu erreichen. Dafür muss jedoch der Reaktor vollständig abgeschaltet werden. Zunächst stimmen dem alle zu, doch im Reaktorraum versucht Ivan, Francesco aufzuhalten. Er würde das Schiff eher zerstören, als in die Hände der merkwürdigen Kreatur zu geraten, die ihre Freunde auf dem Gewissen hat. Es kommt zu einer Rangelei, doch schließlich wird der Reaktor heruntergefahren und Ivan flieht mit der Fluchtkapsel vom Schiff.

    Der Rest darf mitansehen, wie seltsame Zeichen über ihre Bildschirme blitzen, dann öffnet sich ein Portal und die Awakening fliegt hindurch. Vermutlich ist das Schattenwesen beim Zeitsprung mit an Bord gelangt, wird den Menschen noch mitgeteilt. Dann schweben sie bereits über einem blauen Planeten und werden ins kollektive Bewusstsein der Rasse von Yith aufgenommen.

    Fazit

    Aufgrund der seltsamen geometrischen Symbole vom Anfang und den seltsamen Empfindungen, alles schon einmal erlebt zu haben, dachte ich zu Anfang, es handele sich um eine Tindalos-Geschichte. Die Offenbarung kam daher sehr unerwartet und war erfreulich. Ich frage mich allerdings, was passiert wäre, wenn wir recht weit zu Anfang bereits die Quarantäne wiederhergestellt hätten – auch, wenn das eine sehr unwahrscheinliche Option ist, da man gleich zu Beginn mit Warnungen davor überhäuft wird.

    Das Szenario hat auf jeden Fall Spaß gemacht und richtig schön ins Thema gepasst.