Lovecraft war seit den frühen 60er Jahren im Genre-Film präsent - wenn auch vorerst nur durch stoffliche Anleihen. Sein Name galt den Produzenten nicht als zugkräftig genug, populärere Bezüge oder zeitgenössische Einbettungen mussten her. Einen kurzen Überblick dazu gibt Don G. Smith in seinem Buch "H. P. Lovecraft in Popular Culture":
"Die ersten Filmadaptionen tauchten in den 1960ern auf, nachdem einige neue Lovecraft-Paperbacks auf dem Buchmarkt Erfolg gehabt hatten. [...] Lovecraft zog am Rockschoß Edgar Allan Poes in den Horror- und Science Fiction-Film ein."
"Cormans 'The Haunted Palace' (1963) basierte zwar auf Lovecrafts 'Der Fall Charles Dexter Ward', wurde aber unter einem Poe-Titel von American International vertrieben. Dies war der anhaltenden Popularität der Poe-Corman-Filmreihe geschuldet. [...] Corman engagierte Vincent Price und Lon Chaney Jr. für 'The Haunted Palace' und war bemüht, ähnlich seines Poe-Universums ein lovecraftiges Universum zu entwickeln; letztlich entschied sich AIP, den Titel zugunsten der Poe-Reihe zu ändern und so kam sein Name aufs Plakat, nicht Lovecrafts."
Welchen Titel der Film gemäß Cormans Willen ursprünglich haben sollte, verrät Smith hier leider nicht. Der Poe-Titel rekurriert auf dessen gleichnamiges Gedicht, das im Film auch auszugsweise zitiert wird.
In "Lurker in the Lobby" lässt uns John Strysik wissen:
"'The Haunted Palace' ist ein absolut grundlegender Film für Lovecraft-Fans. Es handelt sich um den ersten großen Film, der Lovecrafts Kreationen einem breiteren Publikum vorstellt - das Necronomicon sowie die kosmischen Scheußlichkeiten Cthulhu und Yog-Sothoth." Zudem lobt er die Darstellung Price' als "unbezahlbar". Tatsächlich hatte erst Boris Karloff die Rolle spielen sollen, dieser musste aber wegen Krankheit absagen.
In Deutschland erschien der Film als "Die Folterkammer des Hexenjägers"