Der Sänger von Dhol
Nach der Beerdigung der alten Mutter kehren die Ghoulsons vom Festland zurück auf ihre Nordseeinsel. Hier müssen sie mit Schrecken feststellen, dass der Sturm von letzter Nacht deutlichen Schaden angerichtet hat – oder war es doch etwas Anderes?
Originalspielbericht
Die Charaktere
Göke: Der Älteste der Geschwister. Hat im Krieg ein Bein verloren und ertränkt seither seine Sorgen im Alkohol.
Tjarko: Der zweitjüngste der Geschwister. Göke weiß nicht, dass er ihm das Bein abgeschossen hat.
Er ist seiner Ehefrau und Cousine Swantje treu ergeben, hat aber Angst, dass sie ihn nicht mehr liebt.
Redelf: Der jüngste der Geschwister. In Wahrheit ist er der Vater von Wiebke, der Tochter seiner Schwester Swantje. Er hat Krebs im Endstadium.
Wiebke: Tochter von Swantje und (offiziell) ihrem Ehemann Hillrich. Ist hochintelligent, hält sich aber für dumm. Sie seziert gern Tiere, da sie Ärztin werden will.
Frauke: Früher Gökes Verlobte, jetzt Tjarkos Ehefrau. Sie liebt es, Wiebke zu verprügeln und hat insgeheim ein Verhältnis mit Hillrich.
Die Geschichte
Zurück in der Heimat
Gestern war die Familie auf dem Festland, um die eigene Mutter zu beerdigen. Swantje ist beim Hof geblieben, um über alles zu wachen und ihr Mann Hillrich hat es leider nicht mit auf die Fähre geschafft. Der Rest der Familie steckte dank eines Sturms über Nacht fest und kehrt nun endlich auf die Insel zurück. Frauke hatte vor ihrer Abreise ein paar Lämmer zum Verkauf abgegeben und will nun nachsehen, ob schon welche verkauft wurden. Ihren Mann schickt sie derweil los, um Futter für ihre liebsten Hunde zu kaufen.
Die Ladenbesitzerin erklärt ihr, dass leider zwei der Lämmer krank gewesen und verstorben seien und sie ihr daher nicht den vollen Betrag auszahlen könne. Frauke ist entrüstet, denn sie war sich sicher, dass ihre Tiere gesund waren und poltert herum, dass sie sich bestimmt bei anderen angesteckt hätten. Als Tjarko zurückkehrt, schaut er sich die beiden toten Lämmer an und sieht sofort, dass das nicht ihre sind, denn die sind markiert. Zwei Frauen vom Nähclub der Stadt sind unterdessen ebenfalls in den Laden gekommen und tuscheln und kichern. Das Ehepaar redet wütend auf die Witwe ein und schließlich gibt die ihnen zumindest noch für ein weiteres Lamm Geld, erteilt ihnen dann aber Hausverbot.
Die anderen geraten derweil an eine Gruppe Halbstarker, die sie anpöbeln und Göke die Krücke wegtreten. Redelf geht dazwischen, doch der Bursche nutzt seinen Schwung gegen ihn aus und wirft ihn in den Dreck. Daraufhin starrt Wiebke die Jungs böse an, was zwei von ihnen so verängstigt, dass sie sich zurückziehen. Dem letzten tritt sie gegens Schienbein und die Jungen beschließen, dass es den Ärger nicht wert ist. Schmutzig und wütend machen sich die drei auf den Weg zurück zu ihrer Farm.
Zerstörung
Wiebke freut sich auf ein heißes Bad und rennt schonmal vor. Sie ist die erste, die die Verwüstung sieht: Zäune sind umgeworfen und gebrochen, überall laufen Schafe frei herum und auch der Zwinger von Fraukes Hunden sieht irgendwie schief aus. Sie ruft nach ihrer Mama. Die Erwachsenen treffen sich außerhalb der Örtchens und Frauke fragt angewidert, was die Männer gemacht haben. Diese berichten von ihrem kurzen Zwischenfall mit den Halbstarke und dass der Dorfpolizist neben ihnen auf einer Bank saß und nur zugeschaut hat. Da raschelt etwas im Busch neben ihnen: Es ist eines ihrer Schafe! Und dann sehen auch sie den zerstörten Hof.
Durch Wiebkes Rufen kommt ihre Mutter nun auch nach draußen und ist entsetzt. Gestern sah es noch nicht so aus und sie war heute noch nicht draußen. Als man sie nach Hillrich fragt, sagt sie nur, dass sie dachte, er wäre mit ihnen mit aufs Festland gefahren. Kurz spekulieren die Männer, ob er eine spätere Fähre genommen hat und nun vielleicht ohne Geld festsitzt, aber so verantwortungslos ist der Mann nicht. Swantje ist völlig von Sinnen und erzählt, dass der Tagelöhner Niemand in den letzten Tagen besonders viel getrunken hat. Aber Hillrich wollte vor der Abfahrt noch kurz zu ihm, vielleicht weiß der also mehr. Oh, und drei der Schafe stehen kurz vor der Geburt. Also machen sich alle daran, die Zähne zu reparieren und die Tiere wieder einzufangen. Frauke stellt entsetzt fest, dass einer ihrer Hunde eine Bisswunde hat und sie sehr verängstigt sind. Sie versorgt das verletzte Tier und beruhigt die anderen, damit sie zumindest ein wenig beim Einkreisen der Schafe helfen können. Sehr merkwürdig ist, dass die Bisswunde nicht von einem Hund zu stammen scheint, sondern von flachen Zähnen.
Zwischendurch gehen Wiebke und Redelf rüber zu Niemand, um ihn nach Hilllrich zu fragen, doch der Taubstumme ist betrunken und weiß nichts über dessen Verbleib. Über seinen Sohn lässt er ihnen aber ausrichten, dass sie ihm noch zwei Tageslöhne schulden und er nicht mehr für sie arbeiten wird. Seltsam, denn eigentlich wollte Hillrich ihm vor der Abfahrt noch den Lohn bringen. Das bedeutet, er ist hier nie angekommen.
Belämmert
Dann ist es endlich soweit. Die drei trächtigen Schafe werden in die Scheune gebracht, wo sich alle versammeln. Tjarko schickt Wiebke los, um Wasser und Tücher zu holen und lässt sie alles in der hintersten Ecke aufbauen, damit er sie nicht sehen muss. Er erzählt ihr, die Lämmer bräuchten nach der Geburt Dunkelheit, um gut schlafen zu können.
Dann kommt das erste Lamm. Es sieht ganz normal aus, bis auf das Gesicht. Statt einer normalen Schnauze hat es eine Art Rüssel und keine Augen. Die Familie ist entsetzt und diskutiert darüber, ob man das Tier töten solle oder nicht. Vielleicht hat es eine Krankheit und könnte die anderen anstecken. Aber es trinkt und wirkt halbwegs gesund, also lässt man es zunächst am Leben. Kurz darauf folgt die nächste Geburt, welche schon deutlich erschreckender ist, denn dieses Lämmchen wird tot geboren und ist vollkommen durchsichtig, sodass man seine Organe sehen kann. Wiebke ist ganz fasziniert davon, Frauke jedoch erbricht sich in einen nahestehenden Eimer. Lämmchen drei sieht auch nicht besser aus, es atmet schwer und ist mit offenen Wunden übersäht.
Auf dem Rücken hat es kleine Hautlappen, die wie Flügel aussehen und sich leicht bewegen. Göke erschlägt es, um es von seinem Leid zu erlösen. Doch dann bricht aus dem Muttertier ein weiteres Lämmchen hervor, welches sich sofort auf Tjarko stürzt und sich in dessen Bein verbeißt. Zum Glück können die Männer es schnell töten, ehe es größeren Schaden anrichten kann. Zur Sicherheit hackt Göke dann auch dem rüsselnasigen Lamm den Kopf ab, dann werden die Kadaver vergraben. Wiebke findet das sehr schade, denn sie hat sich in der dunklen Ecke um das Tierchen gekümmert und darauf gewartet, dass die Erwachsenen nicht aufpassen und sie es hätte ertränken können.
Jetzt, wo das Chaos abgeklungen ist, fällt den Erwachsenen auf, dass der Eimer, in den Frauke sich erbrochen hat, bis zum Rand gefüllt ist, was eigentlich nicht sein kann. Sie werfen ihn um und entdecken im Dreck etliche Silbermünzen.
Mord und Totschlag
Natürlich wird der Fund sofort diskutiert und gewaschen, sodass man ihn zählen und ins Haus bringen kann. Kurz wird bemerkt, dass Swantje zwischendurch weggegangen ist, um etwas zu holen und noch nicht wiedergekommen. Die Erwachsenen begeben sich also Richtung Haus und Wiebke bittet Redelf, noch draußen spielen zu dürfen. Der erlaubt es ihr und Frauke und Tjarko atmen erleichtert aus. Ihnen kommt ein Fremder auf dem Fahrrad entgegen, der sich als der Aushilfspostbote vorstellt. Er ist normalerweise auf dem Festland tätig, aber nachdem sein Kollege nicht aufgetaucht ist, hat man ihn hergerufen.
Die Briefe hat er gerade bei Swantje abgegeben und er verfällt ein wenig ins Plaudern, erzählt, dass in der Nacht anscheinend der Leuchtturmwärter ermordet wurde. Gerüchten zufolge soll er ausgesehen haben, als wäre er von Wölfen zerrissen worden. Nur, dass es hier keine Wölfe gibt. Auch keine wilden Hunde oder dergleichen. Schließlich verabschiedet sich der Mann und die Erwachsenen gehen rein. Diese Chance nutzt Wiebke, um eines der Lämmer auszugraben und mit in ihren Geheimraum zu nehmen, wo sie es seziert und den Körper mit denen der Katzen vergleicht, die bereits dort feinsäuberlich aufgehängt und konserviert sind.
Im Haus suchen alle nach Swantje, die jedoch nicht antwortet. Als sie schließlich in ihrem Zimmer gefunden wird, hat sie sich mit dem Brieföffner die Pulsadern aufgeschlitzt und liegt regungslos da. Ein Brief mit der Rechnung vom Krankenhaus, in dem ihre Mutter bis zu ihrem Tod gelegen hat, liegt unangetastet auf dem Nachttisch, ein anderer geöffnet und blutverschmiert auf dem Boden. Redelf ruft die anderen zu sich, die entsetzt von Swantjes Selbstmord sind. Besonders Redelf fragt sich, was nun aus Wiebke werden soll. Frauke und Tjarko drängen ihn, es ihr zu sagen. So steckt er den Brief erst einmal ungelesen ein und ruft nach dem Mädchen. So lautlos, wie sie immer verschwindet, steht sie plötzlich auch wieder hinter Frauke, welche beinahe einen Herzinfarkt bekommt und ihr eine Ohrfeige verpasst.
Dann nimmt Redelf das Kind beiseite und erklärt ihr ohne große Umschweife, dass Swantje tot ist. Wiebke will das zunächst nicht glauben, bleibt aber erstaunlicherweise – und zum Horror von Frauke und Tjarko – relativ gefasst. Sie hat ihre Großmutter, ihre Mutter und ihren Vater verloren, von dem niemand weiß, wohin er verschwunden ist. Trotzdem vergießt sie keine Träne und stellt stattdessen seltsame Fragen, wie beispielsweise, ob sie Swantje einen schönen Sarg machen werden und ob der neben dem von Oma liegen wird.
Der Brief
Nun endlich liest Redelf den Brief vor, was etwas schwierig ist, da viele Stellen vom getrockneten Blut verschmiert wurden. Sie können aber ausmachen, dass er von der Großmutter an Hillrich geschrieben wurde. Anscheinend übergibt sie ihm irgendeine Bürde, welche beinhaltet, dass er so schnell wie möglich die alte Kirche und den Kirchturm sprengen soll. Zudem soll er in einer bestimmten Schublade nachsehen, dort hat sie Informationen gesammelt, die für ihn wichtig sind. Als die Erwachsenen diese Schublade aufschließen, fällt eine Haarnadel heraus.
Die Schublade ist leer. Wiebke flüstert Redelf ins Ohr, dass er gucken soll, ob die Schublade einen doppelten Boden hat. Frauke hört das mit und äußert sich überrascht darüber, dass das Kind tatsächlich einen klugen Einfall hat. Daraufhin schaut Wiebke sie verwirrt an und sagt: „Tante Frauke, du bist heute irgendwie komisch.“ Woraufhin sie eine Ohrfeige erhält. „Jetzt bist du wieder normal.“ Frauke dreht sich angewidert um. Wieso weint dieses schreckliche Kind nicht einmal? Was ist falsch mit diesem Ungeheuer?
Tjarko schwingt sich derweil auf sein Rad und sucht den Wachtmeister auf, um von Swantjes Tod zu berichten, doch der ist nicht da. Also holt er den Arzt, welcher mit ihm zur Farm kommt. Die anderen sind unten im Wohnzimmer, als der Arzt an ihnen vorbeistürmt und erklärt, er müsse das leider in Rechnung stellen. Er könne niemanden behandeln, der das nicht will und Swantje soll in seine Praxis kommen, wenn er sich die Verletzung doch noch anschauen soll. Tjarko ist kreidebleich und die anderen wollen sofort wissen, was los ist. Swantje ist weg. Das Fenster steht offen und die Leiche ist verschwunden. Aus den Augenwinkeln bemerkt Redelf eine Gestalt, die Richtung Kirche läuft, sie ist allerdings zu weit entfernt, um Einzelheiten auszumachen.
Da auch der Brief in diese Richtung deutet, will sich die Familie auf den Weg machen, auch wenn Göke protestiert und das sinnlos findet. Redelf schwingt sich unterdessen schon aufs Rad und fährt los. Die anderen packen ein paar Sachen zusammen und Wiebke denkt an Laternen für die Erwachsenen, obwohl sie selber keine braucht.
Die alte Kirche
Die Kirche ist schon lange nicht mehr genutzt worden. In einiger Entfernung zu ihr stehen das Häuschen des Pfarrers und der Kirchturm, der aber schon halb eingestürzt ist. An der Decke gibt es eine Darstellung der Apokalypse, allerdings werden die Sünder hier nicht ins Fegefeuer geworfen, sondern müssen Steine umherrollen und Dämonen verschlingen sie an Ort und Stelle. Dazwischen fliegt ein Engel mit einer seltsam geformten Trompete. Wiebke kommt auf die Idee, den Boden abzuklopfen, da im Brief von unterirdischen Gängen die Rede war. Im Beichtstuhl – der in der protestantischen Kirche seltsam fehl am Platz wirkt – entdecken Tjarko und Göke tatsächlich eine scheinbar lose Bodenplatte.
Und in der Nähe liegt eine Spitzhacke von ihrem Hof! Seltsam, denn schon vorher war ihnen aufgefallen, dass eine der Schaufeln merkwürdig blankpoliert war. Und jetzt das hier? Gemeinsam heben sie die Platte an und entdecken darunter Hillrich in zusammengekauerter Haltung. Er sieht aus, als wäre auf ihn eingeschlagen oder eingestochen worden, sein Oberkörper ist mit zahlreichen Wunden übersät. Sein Gesicht ist zu einem stummen Schrei gefroren und er regt sich nicht. Er ist offensichtlich tot. Wiebke erklärt, dass dsd getrocknete Blut etwa zwei Tage alt sein muss.
Frauke ist außer sich und springt zu ihm herunter. Sie ist derart von Sinnen, dass sie nicht einmal die Silbermünzen beachtet, die verstreut um den Familienvater herumliegen. Seine Hände sind auf seine Ohren gepresst und seine Mittelfinger scheinen ab dem ersten Glied verschwunden zu sein, aber darauf achtet niemand genauer. In seinem Schoß liegen ein paar Zettel und eine seltsam geformte, durchsichtige Flöte. Sie heben seine Leiche aus dem Versteck, welches sich als Kriechgang entpuppt. Die Zettel drehen sich um Werwölfe, zeigen aber auch Darstellungen von Wesen mit Flöten, die der ähneln, die sie hier vor sich sehen. Kurz überlegen Göke und Redelf, darauf zu spielen, aber auch Wiebke möchte das gerne tun, sie ist immerhin die beste Spielerin von allen. Allerdings werden diese Pläne unterbrochen, als sie aufgeregte Rufe hören: „Da drin brennt Licht!“
Hoch hinaus
Die Männer werfen einen Blick nach draußen. Eine aufgebrachte Meute mit Mistgabeln und Fackeln ist auf dem Weg hierher. Aus irgendeinem Grund befürchtet die Gruppe, dass sie ihnen an den Kragen will, also flüchtet man in den Kriechgang und lässt die Steinplatte hinter sich zufallen. Sie kommen im alten Kirchturm wieder heraus, dessen Eingang verschüttet ist. Nur eine Strickleiter führt nach oben. Wiebke klettert hoch, um nachzusehen, was draußen los ist. Die Leute schaffen Findlinge und andere größere Steine heran, welche sie im exakten Umkreis von 30 Metern um den Kirchturm herum aufbauen. Außerdem ist Swantje dort unten. Sie scheint gefesselt zu sein.
Kurz überlegen alle, was sie tun sollen, als sie Geräusche aus dem Kriechgang hören. Die Dörfler sind ihnen gefolgt! Wiebke erklärt, dass sie alle oben im Turm Platz hätten, auch wenn es etwas eng wäre. Also klettern sie nacheinander hoch und ziehen Göke hinter sich her. Der wird beinahe von den Dorfbewohnern am Bein gepackt, doch die anderen Männer können ihn zu sich ziehen. Frauke wirft außerdem eine Öllaterne nach ihnen, was sie kurz ablenkt, als der Boden in Flammen getaucht wird.
Oben ist es sehr eng und der Himmel über ihnen beginnt, sich seltsam zu verfärben. Niemand weiß, was hier gerade geschieht, doch für die Ghoulsons sieht es so aus, als würde ein bösartiges Ritual abgehalten. Es gleicht der Szene aus der Kirche! Und der Engel spielte ja eine Trompete oder Flöte, die der, die sie jetzt haben, sehr ähnlich sah. Also setzt Wiebke sie sich an die Lippen und beginnt zu spielen. Sofort verschmilzt das Musikinstrument mit ihrer Lunge und sie erzeugt engelsgleiche Töne. Unten beginnen die Menschen, auf die Knie zu fallen und sich die Ohren zuzuhalten. Ein wundervolles, schimmerndes Portal öffnet sich über ihnen am Himmel und eine kleine Gestalt schwebt daraus herunter. Sie setzt sich auf Wiebkes Schulter und gemeinsam beginnen sie, nach oben zu schweben. Wiebke stößt sich ab und schwebt auf das Portal zu.
Die Erwachsenen erwachen am frühen Morgen auf ihrem Hof. Zäune und Fenster sind zerstört und sie fühlen sich schlecht. Frauke würgt etwas hoch und kotzt in den Eimer, in dem sie am Tag zuvor die Silbermünzen gefunden hat. Es ist ein Magen. Ihr Magen? Und dann Blut. Und Stoffreste. Auch die anderen erbrechen sich und es kommen Uhren, Kleidungs- und Körperteile zu Vorschein. Und dann erinnern sie sich, wie sie in dieser Nacht genau wie in der Nacht davor wie wilde Tiere über die Dorfbewohner hergefallen sind und sie gefressen und zerrissen haben. Nur Wiebke bleibt verschwunden. Sie ist mit dem Sänger in eine andere Sphäre geschwebt, zusammen mit der unheilvollen Flöte.
Fazit
Ein sehr cooles Szenario – und sehr verwirrend, da man je nach Spielstil und Zeitdruck nicht unbedingt alle Hintergrundinformationen herausfindet. Aber das macht das Finale umso interessanter, da man glaubt, die Dörfler seien die Bösen, obwohl sie es nicht sind. Und auch nach der nachträglichen Aufklärung durch SL und den Hintergrund der anderen Charaktere hat man das Gefühl, nicht alles zu begreifen.
Der Sänger von Dhol lebt vom Charakterspiel und der Interaktion der Familienmitglieder untereinander. Wir hatten sehr viel Spaß und die die Charaktere wurden super dargestellt, besonders der kriecherische Tjarko, der das ultimative Bückstück gespielt hat.
Leider waren wir alle ein wenig konfliktscheu, sodass es keinen richtigen Familienkrieg gab, nur ein paar böse Kommentare hier und dort. So kam es auch, dass wir relativ einträchtig im Turm das Finale erlebt haben. Ich hätte mir ein paar stärkere Feindseligkeiten gewünscht, um etwas mehr Drama reinzubringen.
Unser Portal wurde übrigens hervorragend mit einer Universum-Nachtlampe dargestellt, welche eine sich drehende Galaxie und Sterne an die Decke wirft. Es war ein mega Effekt, als es enthüllt wurde und wir alle einfach nur an die Decke bzw. den Himmel gestarrt haben. Auch soundtechnisch hatten wir eine passende Untermalung, je nachdem, wo wir uns gerade befanden.