Alles anzeigenDie verbliebenen Wochen der Schicht laufen ruhig, die Reparaturen werden abgeschlossen. Die Charaktere begeben sich in Kryptostase.
Irgendwann:
Die Charaktere erwachen zu ihrer nächsten Schicht. Es brennt kein Licht. Es ist kalt. Und es ist niemand von der vorigen Crew anwesend.
Auch Nieva kommt zu sich – sie erinnert sich nicht an das, was sie gesehen hat.Die Umweltkontrollen lassen sich nicht steuern. Die Tür zum Crewbereich ist abgesperrt. Anatolij lässt die Hydraulikflüssigkeit ab, so dass sich die Tür durch vereinte Kräfte aufhebeln lässt.
Auf dem Gang ist nur die rot flackernde Notbeleuchtung an. Anatolij checkt mit dem Spannungsprüfer die Leitungen, die zu den Terminals im Crewbereich führen. Es fließt keine Energie.
Nieva, die nach ihrem Abstecher zu den Sehenden psionische Kräfte entwickelt hat, erzählt davon noch niemandem. Es gelingt ihr aktuell noch nicht, andere Schiffsbereiche durch ihre Fähigkeiten „zu sehen“.
Sie versuchen zum Kommandozentrum zu kommen, weil es dort ein Technikterminal gibt, das per Dynamo betreibbar sein dürfte.
Auf dem Weg dorthin sieht man, dass viele Lampen zerschlagen wurden – irgendetwas muss also vorgefallen sein, dass zu Gewalt führte.
Im Schiff ist es gespenstisch still.Im Korridor ist ein Ausrüstungsschrank, dessen Inhalt (Werkzeuge etc.) auf dem Boden wild durcheinander liegt.
Die Tür zur Brücke ist einen Spalt offen.
Nicht einmal die Notbeleuchtung brennt auf der Brücke. In einer Raumecke liegt irgendwas auf dem Boden. Es sieht nach einer Schlafmatte und leeren Rationspackungen aus. Die letzten Krümel aus den Packungen sind schon sehr weit verdorben, dh. das alles liegt schon länger dort. Ins Deck hat jemand 52 Linien eingeritzt.
Mykah betätigt die Kurbel für das Not-Terminal. Die Diagnosen laufen. Die Schiffs-KI ist offline.
Das Energielevel des Schiffs liegt bei 3%. Das entspricht den Notstromversorgungssystemen. Der Reaktor ist entweder ausgefallen, oder die Energieübertragung ist ausgefallen. Ein Neustart dieses Fusionsreaktortyps ist ausgesprochen schwierig, wie Anatolij zu Bedenken gibt.Mykah macht eine Systemabfrage zum Zustand der Kältekapseln. Es gab Ausfälle in mehreren Modulen. 73 000 Kapseln sind ausgefallen, die Insassen dementsprechend tot.
Nieva probiert mit ihren Psi-Kräften, den Reaktor zu sehen. Er ist kalt und dunkel; ausgefallen. Nieva weist die Gruppe darauf hin. Für großes Hinterfragen ihrer merkwürdigen Fähigkeiten fehlt den anderen aktuell die Kraft in der ungünstigen Lage.
Das Team beschließt, zum Reaktor zu gehen. Durch den Ausfall der Magnetbahn wird das recht lange dauern, die Distanz ist groß. Sie statten sich mit Kleidung und Vorräten aus. Als sie sich auf den Weg machen fällt ihnen auf, dass die notfallmäßigen Waffenschränke leer sind. Kein gutes Zeichen.Bei der Magnetbahnstation wurden Paneele aus den Wänden gerissen. Jemand hat aus den Bänken dort Barrikaden gebaut. Man findet Blutspuren. Viel Blut.
Sie beratschlagen. Bei Tausenden erwachten, planlosen Menschen mit kaputten Schlafkapseln ist großes Chaos denkbar.
Irgendwo aus einem der Gänge hört man einen markerschütternden Schrei.
Die Gruppe geht in Deckung. Sie versuchen langsam durch den Tunnel vorzudringen, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Nur mit einfachen Werkzeugen bewaffnet rücken sie vor.
Sie können nicht zur nächsten Station vordringen – jemand hat aus Schrott und Metallteilen eine Art Mauer gebaut und alles verschweißt.
Daher schwenken sie auf die Wartungsröhren um und versuchen sich darin fortzubewegen. Es ist kein Durchkommen. Der Tunnel ist verstopft mit menschlichen, verwesten Körpern.
Mykah versucht sich an einer kurzen Analyse. Alle wurden in den Hinterkopf geschossen und danach wahrscheinlich im Tunnel entsorgt. Den Charakteren wird schlecht angesichts dieses Massakers.Als sie in die Röhre zurückwollen, um einen anderen Wartungstunnel aufzusuchen, hören sie ein verstohlenes Klappern etwa 15 m neben sich. Nach kurzer, leiser Rücksprache versucht Mykah, leise in die entsprechende Richtung ein „Hallo? Wir wollen nichts Böses, wir möchten nur reden.“.
Jemand schreit und bewegt sich schnell auf uns zu. Ein Mann, der ein Metallstück schwingt und auf die Gruppe losrennt. In einem sehr kläglichen Kampf kann der Fremde niedergerungen werden.
Er sei dort auf dem Schiff aufgewacht. Manche seien aber auch auf dem Schiff geboren. In der Röhre sei es gefährlich, dort seien die Jäger, die Menschen töten. Sie seien weiter hinten im Schiff, und sehr gefährlich. Und sie haben jemanden, der ihnen Befehle gibt.
Er habe sich mit anderen bei der Station verbarrikadiert. Stellt sich als John vor.
Sie fragen, ob sie zu seinen Leuten gebracht werden können. Er möchte zunächst eine Nachricht dorthin übermitteln. Er macht dies mittels Morsecode, den er über ein kaputtes Kabel sendet. Anatolij knirscht mit den Zähnen ob des Schiffszustands.Dann geht John los, und beginnt die Gruppe zu seinen Leuten zu führen, auf den Schienen entlang und durch einen Wartungsschacht.
In einem der Gänge warnt er sie vor Gefahr, alle müssten sehr vorsichtig sein. Eine unbekannte Gravitationsquelle zieht alles in dem Gangabschnitt zur Seite, und es ist ein Kampf, sicher auf die andere Seite des etwa 100 m langen Abschnitts zu kommen. Nach einem verwirrenden Weg kreuz und quer führt er uns durch eine Luke, hinter der wieder rote Notbeleuchtung aktiv ist. Menschen brechen aus den Wartungsschächten, bewaffnet mit kruden Nahkampfwaffen und Gewehren. Die Charaktere sind umstellt. „Ihr habt euch aber Zeit gelassen!“ kommentiert John trocken.Die Charaktere werden gefangengenommen, entwaffnet, gefesselt und in eine Art großen Wandschrank gesperrt. Sie nutzen diese Zwangspause, um einige Rationen zu verzehren und auszuruhen. Man kann ja gerade sowieso nichts anderes tun, und in der Verfassung zu einer großen Flucht sind sie nach dem Kälteschlaf ohnehin nicht. Schließlich bringt eine Wache die Gruppe zur „Ersten“. Auf dem Weg durch den vorderen Schiffsteil bietet sich ein absonderliches Bild. Es leben dort offensichtlich Menschen, teils mit primitiv anmutenden Waffen wie Speeren und Knüppeln ausgestattet. Andere tragen Gewehre.
Die Schleusen zur Hydroponik (auf der Santiago ist diese naturgemäß deutlich größer als damals auf der Helios, und weist sogar einen flachen Erdboden auf! Bei fachkundigem Betrieb könnte sie rund 2000 Menschen zeitgleich ernähren) sind aufgebrochen worden.Und zur Überraschung der Gruppe ist dort ein Wald gewachsen. Ein echter Wald. Mit Bäumen, die rund 30 Jahre alt sein dürften. Menschen sitzen an Lagerfeuern und kochen. Auf Feldern wird Ackerbau betrieben. Die Sauerstoffversorgung auf dem Schiff scheint stabil genug, um dem standzuhalten. Mit den Bewachern gemeinsam durchquert die Gruppe die Hydroponik. Sie werden zum Genetiklabor gebracht. Es ist bei weitem nicht mehr so gut in Schuss wie Mykah sich daran erinnert. Die Terminals sind außer Betrieb. Aus der Untersuchungsliege wurde anscheinend ein Bett gemacht. Und auf einen gesprungenen, wandgroßen Monitor ist ein Smiley gemalt worden.
Hinter einem Vorhang kommt eine fluchende, alte Frau hervor. Sie sei „Eins“. Die Gruppe erklärt, dass sie gerade erst aufgewacht sei. Die Frau sagt, das käme immer mal wieder vor, auch Leute, die sich selbst als „Crew“ vorstellen. Manche, die so ankämen, entpuppten sich dann als Spione der Jäger. Diese werden hingerichtet. Es herrsche schon lange Krieg gegen die Jäger. „Eins“ erzählt, ihre Urgroßmutter habe gesagt, sie hätten alle eine lange Reise gemacht und hätten ihr Ziel, die Erde, erreicht. Die Jäger seien früher auch Teil der Crew gewesen, wollten sich aber nicht den allgemeinen Menschenrechten unterwerfen.
Die Magnetbahn markiere mehr oder weniger eine Grenze. Dort sei das Niemandsland, und durch den Krieg ist es dort immer dunkel.
Es sei sehr ungewöhnlich, dass die Gruppe nach dem Erwachen nicht von den Jägern geschnappt worden sei. „Eins“ ist misstrauisch.
Umso beflissener versuchen die Charaktere, ihre Fähigkeiten in Medizin und Reparatur der Systeme anzupreisen, und dass sie gern die Energie wiederherstellen würden.Was im Gespräch auffällt: Die Menschen hier scheinen nicht zu wissen, dass sie auf einem Raumschiff sind. Sie nennen diesen Ort „Erde“. Es seien schon Kinder hier geboren worden.
Sie arbeiten hart, um zu überleben. Die Jäger dagegen töten und morden und man müsse sie ausschalten.
Ein Energieimpuls fährt durch das Schiff und flackernd erwachen die Bildschirme, nur um kurz darauf wieder auszugehen.
Die Frau erklärt, dass man daran erkennt, dass der neue Morgen gekommen ist. Sie holt ihre Tochter Mira herbei, die die Charaktere herumführen / beaufsichtigen soll.
Mira zeigt kein Interesse an ihnen, wirkt ganz im Gegenteil sehr genervt. Die Gruppe bietet an, bei der Versorgung von Verwundeten zu helfen. Daher werden sie zur Krankenstation gebracht.
Eine der dort liegenden verwundeten Personen kennen sie!
Es ist Dr. Shaw-Fujikawa, die Ehefrau von Helios. Sie ist laut Mira vor einer Woche angekommen, hat alle laut verflucht und beleidigt, woraufhin ein Wachposten sie zu fest auf den Kopf geschlagen habe. Seitdem sei sie bewusstlos.Mykah organisiert sich einen medizinischen Scanner, den sie im Gegensatz zu den Leuten hier auch verwenden kann. Damit untersucht sie Shaw-Fujikawa. Diese hat eine langsam abklingende Hirnschwellung, die zwar grundlegend behandelt werden kann, aber es wird noch etwas dauern, ehe sie ohne weitere Stimulierung zu sich kommen dürfte. Mykah nutzt die Zeit, um die Gruppe ebenfalls einigen medizinischen Scans zu unterziehen.
Anatolijs Vitalwerte sind im erwartbaren Bereich. Nievas Scan ist dagegen interessanter – ihr Gehirn zeigt eine Anomalie, ein dritter Gehirnlappen hat sich bei ihr ausgebildet. Das erweckt natürlich Interesse, und Nieva berichtet angesichts dessen von ihren neuen Fähigkeiten, die sich seit dem Anfall und ihren Visionen entwickelt haben.
Als sie versucht, sich auf Helios Aufenthaltsort zu konzentrieren und so ihre Fähigkeiten einem aktiven Hirnscan unterziehen zu lassen, sieht sie Fackelschein und zwei Gestalten, die auf dem schwarzen Kubus in dem Helios organische Komponenten ruhen Schach spielen. Dann endet die Vision. Mykah verfolgt auf dem Scanner, wie die Aktivität in dem dritten Hirnlappen förmlich durch die Decke geht und die Neuronen im Dauerfeuer sind.
Danach klingt die Aktivität wieder ab, und Nieva verschnauft etwas.
Mykah entscheidet sich während Nievas Pause, Dr. Shaw-Fujikawa mit stimulierenden Medikamenten zu Bewusstsein zu bringen. Sie muss sich übergeben, hat starke Kopfschmerzen und ist auf gewohnt liebenswürdige Art und Weise am Fluchen. Über die Gruppe, diese Wilden und überhaupt.
Ihres Wissens nach gebe es unten einen Kontrollraum, über den man vielleicht Terminalzugriff erhalten könnte.
Anatolij als Experte für die technischen Aspekte des Schiffs fragt also Mira betont unverdächtig, ob er dorthin könne.Da unten ist ein Schlafsaal, und Mira scheint mit ihm ganz eigene Pläne zweideutiger Natur zu haben. Anatolij ist ein wenig entsetzt und erstarrt bei der Vorstellung. Nein, keine Option. Nieva versucht ihm zu helfen und sagt, sie wolle ihn begleiten. So gehen sie nun zu dritt nach unten.
Mykah und Dr. Shaw-Fujikawa unterhalten sich derweil. Seine Ehefrau hat versucht, Helios zu wecken. Sie hatte versucht auf ein Terminal zuzugreifen, aber die Leute hier haben sie niedergeschlagen. Mykah berichtet von den bisherigen Erkenntnissen.
Beim Schlafsaal, unten: Mira zieht die Augenbraue hoch, sieht Anatolij und Nieva an, und lässt sie diskret ein wenig im Schlafsaal allein, da sie offensichtlich etwas Zeit zu zweit wünschen. Sie bleibt außerhalb des Vorhangs stehen.
Anatolij ist erleichtert und geht an das Terminal. Gleichzeitig versuchen Nieva und er eine der Coverstory passige Geräuschkulisse aufrechtzuerhalten, so dass Mira keinen Verdacht schöpft. Es ist ein wenig grotesk, aber so wird ächzend und stöhnend die Kurbel für den manuellen Terminalbetrieb gedreht.
Die Informationen, die das Diagnoseterminal bietet, sind:
- 86% des genetischen Materials der Gendatenbank ist intakt
- Die Energieversorgung der Hydroponik läuft über nirgends aufgeführte Solarpaneele, es gibt also verwertbares Sonnenlicht
- Haupt-KI könnte über einen manuellen Reboot gestartet werden, die aktuell verfügbare Energie wäre ausreichend
- Der Fusionsreaktor könnte laut interner Sensoren betrieben werden. Er ist offensichtlich im Status „Versuchter Neustart“ hängengeblieben, und das seit 792 Jahren. Es gibt regelmäßige kurze Neuzündungen, mit denen der Reaktor versucht den Neustart durchzuführen, was aber nicht gelingt. Der Füllstand entsprechenden Treibstoffs ist im kritischen Bereich, die Gaskollektoren sind kaputt. Die Hauptenergieleitungen an Backbord sind schwer beschädigt, das Schiff wurde vor 800 Jahren (ca. 190 Jahre nachdem die SCs zuletzt schlafen gingen) von etwas getroffen, was zu dem Leistungsabfall des Reaktors führte. Zu dieser Zeit hätte die Santiago bereits bei Deneb sein sollen!
- Die Lebenserhaltungssysteme auf dem Schiff sind stabil
Die Gruppe benötigt Energie, um die Gaskollektoren mittels Wartungsrobotern zu reparieren. Um im Niemandsland mehr Licht zu haben, wird das Licht bei den Jägern abgeschaltet. Durch eine Umleitung der Energie der Solarpaneele ließe sich der Hilfscomputer starten – dafür gehen kurzzeitig überall an Bord die Lichter aus.
Anatolij tut das, und versucht mittels des Hilfscomputers Helios zu starten, was glücklicherweise gelingt.Kaum aktiv, macht Helios eine Durchsage für seine Ehefrau und schaltet in der Hydroponik wieder das Licht an. Eine sichtlich zornige Mykah und Dr. Shaw-Fujikawa kommen zum Schlafsaal um zu fragen, was los ist. Die Leute da oben hätten sie umbringen können, als plötzlich das Licht ausging!
Mira ist zu perplex, um die aktuellen Geschehnisse aufzuhalten und hört einfach nur irritiert zu.
Helios und seine Frau kümmern sich um die Schiffssysteme.
Nieva würde gerne die Lebenserhaltung der hinteren Schiffssektion reduzieren, um eine Bewusstlosigkeit unter den Jägern hervorzurufen und den Weg zum Fusionsreaktor zu räumen. Helios nimmt entsprechende Modifikationen vor und reduziert in bestimmten Arealen die Sauerstoffzufuhr. Nieva kann sich mit ihrer Datenbuchse ins System einstöpseln und einen kugelförmigen Wartungsroboter unauffällig durch die hinteren Schiffsbereiche steuern. Mittels Infrarotsicht kann sie die noch wachen Jäger sehen. Bis der Sauerstoffgehalt genug gefallen sein wird, wird es noch dauern.
Sie kann beobachten, wie einige Jäger vor einer Schlafkapsel mit rot blinkenden Anzeigen warten, bis die Kapsel aufgrund eines Fehlers aufspringt. Sie töten die gerade erwachende Person und schleifen den Leichnam weg. Nievas Roboter passiert Schlafbereiche der Jäger, wo menschliche Häute aufgehängt sind. Sie erreicht den Kontrollraum des Reaktors. Auf einem knochenverzierten Stuhl sitzt ein alter Mann, der seine Leute anbrüllt, weil die Luft dünner wird. „Die Jäger sollen sich bereitmachen und Zorn mitnehmen!“.Nievas Roboter folgt dem Boten des alten Mannes. Dieser begibt sich zu einigen sehr abgerissenen Gestalten, die Waffen bereitmachen und sich gegenseitig förmlich anknurren und anbellen. Dort ist aber noch etwas anderes. Es ist ca. 2,5 m groß, zehnmal so massig wie ein Mensch und dreibeinig. Es hat drei klingenbewehrte Arme und gibt keine Körperwärme ab. Im Gegenteil. Es ist kalt. Sehr kalt.
Mykah warnt Mira, dass die Jäger sich gleich mit „Zorn“ auf den Weg machen werden zum Angriff. Mira fragt, ob die Gruppe einen „Sehenden“ dabeihabe. Mykah weicht dieser Frage aus.
Mira trommelt ihre Leute zum Krieg zusammen.Derweil kontaktiert Helios Nieva unbemerkt von den anderen auf einem privaten Kanal.
Der Neustart des Reaktors führt zu einem Gammablitz, der im Bereich von 2-3 km alle Leute außerhalb der Kapseln töten wird. Nieva entscheidet, dass sie bereit ist, das in Kauf zu nehmen. Sie informiert die anderen nicht darüber. In dem Areal sind außerhalb der Kapseln nur Jäger.
Der Weg zum Kontrollfeld ist frei. Ihr Roboter betätigt die Tastatur – der Reaktor springt an, und mit ihm gehen die Lichter im gesamten Schiff an. Anatolij sieht mit Entsetzen auf den nun aktiven Schiffssensoren, wie eine Gammastrahlungsemission sich Bahn bricht, und die Jäger sterben. Ihre Lebenszeichen auf den Sensoren enden abrupt. Anatolij ist erschüttert, denn trotz allem waren sie immer noch Menschen.
Nur die fremde Kreatur lebt noch, wird aber langsamer und langsamer, ehe sie zu einem feinen schwarzen Staub zerfällt. Nieva saugt mit dem Roboter diese Rückstände auf, um eine Kontamination des Schiffs zu vermeiden.
Sie erkennt: Dieser Staub, das sind Naniten. Genau dasselbe, was die Erde angegriffen hat, was die Sehenden ihr gezeigt hatten. Nieva versucht, der Gruppe das begreiflich zu machen.These: Der Planetoid war ein gezielter Angriff auf die Erde. Und der Angriff auf die Santiago war ebenfalls ein genauso gezielter Angriff.
Nieva programmiert den Roboter, so dass er aus der Luftschleuse austritt und Kurs auf die Sonne Deneb nimmt, um seine gefährliche Fracht so zu vernichten. Das wird allerdings lange dauern.Die Santiago wird noch einige Zeit bis zum Ziel brauchen, Deneb ist aber schon sichtbar.
Es werden viele der verbliebenen Flugteams geweckt, um das Schiff zu reparieren. Die Hälfte der Flugteams ist nicht mehr da.Es lässt sich rekonstruieren, was vor 800 Jahren geschehen war:
Das Schiff war von einem Kometen getroffen worden, der zu schwarzem Staub zerfiel. Die aktive Crew weckte weitere Teams zur Reparatur. Sie versuchten, den Reaktor neuzustarten. Ein unerwarteter Gammablitz tötete fast alle wachen Flugteammitglieder. Die Verbliebenen weckten nun auch entsprechend ausgebildete Passagiere. Durch Probleme mit den Schlafkapseln konnten alle aktuell wachen Personen nicht mehr in Kryptostase gelegt werden. So blieben sie wach, rund 30 Jahre, bis das Strahlungsniveau weit genug gefallen war, um den Reboot vorzunehmen. Sie warteten jahrzehntelang, um dann den Neustart zu initiieren. Auch diesmal gab es einen Gammablitz. Und sie starben, alle.
Die Hilfs-KIs fielen aus. Durch Energieschwankungen wachten in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder vereinzelt Leute auf.Ein düsteres Szenario, das sehr bedrückend für die Überlebenden ist – sich auszumalen, wie diese Crewmitglieder jahrzehntelang warteten um sich um den Reaktor zu kümmern, nur um dann auch zu sterben.
Die verbliebenen Flugteams reparieren die Santiago, und die Reise wird fortgesetzt. Es sind noch ca. 40 Leute von den Teams am Leben.
Die ca. 100 Menschen, die an Bord geboren wurden, werden in Kammern gebracht und schlafengelegt. Um ihre Resozialisierung will man sich später kümmern.
Die weitere Reise verläuft nach diesem knapp 800-jährigen Stopp nach Plan.
Die Familien der SCs leben einer kurzen Überprüfung zufolge noch.Die Reise wird noch ca. einen Monat dauern. Dann erreichen sie Unity, ihre neue Heimatwelt.
Erkundungssonden und Roboterdrohnen beginnen mit dem Aufbau der Kolonien.
Quelle: https://cthulhuskartenkiste.wordpress.com/2021/10/25/spi…e-lange-kaelte/