Ich glaube, das war eine gute Wahl! Ich habe es auch (aufgrund dieses Threads hier) dieses Jahr gekauft und gelesen. Noch steht mein erstes Abenteuer damit allerdings aus...
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Er teilt dem Leser eigentlich keine Neuigkeiten mit, zeigt aber sehr gelungen die Muster und die Elemente auf, die von Lovecraft in dessen Geschichten benutzt werden, um eine eigene Geschichte daraus zu bauen. Jeder, der die Geschichten des Meisters schon mal gelesen hat, kennt diese Elemente. Dennoch ist es sehr interessant diese gebündelt schwarz auf weiss zu sehen und miteinander vergleichen zu können.
Das kann ich unterschreiben, das habe ich beim Lesen auch gedacht. Irgendwie ist alles vollkommen klar und logisch, aber ich habe es noch nie so prägnant zusammengefasst gesehen - und auch noch nie so schön für die RPG-Praxis nutzbar gemacht.
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keine detektivischen Hintergründe für ein Cthulhu-Szenario benutzen soll. Rein menschliche Abgründe und Machenschaften verstärken m.M.n. aber den Hintergrund des Mythos noch weiter und machen ihn noch unerklärlicher und kosmischer.
Mittlerweile sehe ich das nicht mehr so. Ein Rollenspiel in der Welt von Lovecraft sollte für mich tatsächlich keine Mörder-Detektiv-Geschichte sein. Das kann spannend, interessant und gruselig sein - aber eben nicht Lovecraft. Es ist aber auch undankbar (oder vielleicht unmöglich?) ein Rollenspiel zu machen, in dem menschliche Einzelschicksale eigentlich komplett irrelevant sind. Aber wäre nicht genau das der kosmische Horror?
Was mir nach dem Lesen noch aufgefallen ist: ich befürchte, wenn man Stealing Cthulhu dauerhaft benutzt, wird es sich schnell verbrauchen. Ich kann mir schwer vorstellen, damit durchgehend abwechslungsreiche Abenteuer zu bauen. Ich befürchte: nach 10+ kommt nicht mehr viel Neues. Und es kann leicht in "Monster of the Week" abgleiten. Für mich persönlich ist das aber kein Nachteil, denn ich leite nur 2-3 Abenteuer pro Jahr.