Beiträge von Stefan (aka Eiter)

    Stefan (aka Eiter) hat einen neuen Termin erstellt:

    Stefan (aka Eiter)
    26. November 2024 um 20:51

    Das ist ja der Sinn der laufenden KI-Umfrage. Die haben wir gestartet, weil wir eben gerade in einem kleinen Kreis an Richtlinien zum Umgang mit KI für kreative Zwecke im Verein arbeiten. :)

    Das ist auch keine neue Idee, sondern war etwas, zu dem wir uns auf den letzten Vereinstagen entschlossen haben zu tun und nachdem das einige Monate an fehlenden Zeitkapazitäten hängenblieb, haben wir das Thema neu wiederbelebt. Du kannst ein Protokoll unserer KI-Diskussion vor Ort auf den Vereinstagen hier im Ergebnispapier finden: dLG-Ergebnispapier 2024 (wie du siehst, war damals schon viel Diskussions- und Gesprächsbedarf)

    Lektüre :D Danke :)

    lese jetzt ;)

    ...

    mit lesen fertig bin :P

    ...

    Das war sicherlich eine spannende Diskussion. Darf ich fragen wie es mit dem Thema weiter geht? Ich schiele wieder zur Ursprungsfrage, ob es einen Personenkreis gibt der sich gezielt mit dem Thema befasst und evtl etwas ausarbeitet.

    Stefan (aka Eiter) hat einen neuen Artikel veröffentlicht:

    Stefan (aka Eiter)
    25. November 2024 um 12:00

    Zitat
    Mit "Block B" ist der lang ersehnte, erste Teil der "Ebenholz"-Trilogie erschienen. Autor Stefan Dieckhoff sieht die Zeit gekommen, uns zu erklären, worum es eigentlich bei dieser Kampagne geht.

    Mir ist bewusst, dass viele Vereinsmitglieder KI absolut verteufeln. Und ich glaube jeder hier versteht das. Aber es gibt auch Aspekte im Verein wo KI echt sinnvoll ist. Zumal es auch in Zukunft Software oder auch Werkzeuge geben wird, die alle von uns jeden Tag benutzen und die zwangsläufig auch in der Vereinsarbeit Anwendung finden werden.
    Das bedeutet sowohl ein "KI ist kein Problem" als auch ein "Auf gar keinen Fall KI nutzen" sind zwei Positionen, mit denen wir es uns reichlich einfach machen würden.

    Daher mal die Frage Richtung Rahel (die muss es ja wissen :D ) Gibt es im Verein irgend einen Personenkreis oder ein Projekt, dass so etwas wie eine "Leitliene-KI", ein Statement oder etwas Vergleichbares ausarbeitet? Ansonsten wäre das evtl ein Thema, dass wir angehen sollten.

    Als Juristin kann ich dir versichern, dass viele AGB einfach unwirksam sind. Zumindest nach deutschem Recht werden an die Wirksamkeit hohe Anforderungen gestellt, eben weil AGB - anders als Verträge - nicht verhandelbar sind. Facebook, Google und Co haben auch ständig "Beef", weil sie beispielsweise gegen geltendes Datenschutzrecht verstoßen. Die versuchen es halt. Ob das einer rechtlichen Überprüfung standhält, steht auf einem ganz anderen Blatt.

    Eine Fondsregelung (vermutlich auf europäischer Ebene) wäre möglich, sofern der politische Wille da ist. Davon bin ich überzeugt. Dafür muss man nur am Ball bleiben.

    Dann hast du davon auf jeden Fall mehr Ahnung als ich!

    Wenn du mir das gestattest hätte ich dann tatsächlich mal eine ernst gemeinte Fachfrage: Was würde es für den Verein bedeuten, wenn wir z.B. MidJourney für eine Fhtagn-Produkt nutzen, und besagter Anbieter wegen Urheberrechtsverletzung verklagt wird. Könnte das für die DLG, bzw Kunden von MidJourney, nachträglich Konsequenzen haben?

    Ich war mal so frei die AGBs von Google raus zu suchen. So wie ich das verstehe, gilt sie für alle Google-Dienste.

    Google-Nutzungsbedingungen – Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen – Google

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.



    Im zweiten Abschnitt finde ich das Wort "beispielsweise" klasse. Das bedeutet, dass es eigentlich alles sein kann.
    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.


    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.


    Zwei schöne Gummiepunkte eingebaut, die Google im Grunde ein unbegrenztes Nutzungsrecht einräumt.

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da du keine Berechtigung hast, diesen Inhalt zu sehen.



    Denkt mal drüber nach. Das gilt nach meinem Verständnis für alle Dienstleistungen von Google. Das ist Android, Chrome, Google-Docs, (früher Google+) und weiß der Teufel was es da noch so gibt.

    Denkt mal drüber nach ;)

    Da KI letztlich auf Ausbeutung von Kreativschaffenden basiert, sollten KI-Anbieter in einen Topf einzahlen müssen, aus dem Kreative finanziell beteiligt werden, und zwar ganz unabhängig davon, ob einzelne Urheber identifizierbar sind. Ich weiß, dass die VG Wort da dran ist. Bei der Künstlersozialkasse geht das schließlich auch. Alle Firmen, die künstlerische und/oder publizistische Arbeit nutzen, müssen dort Sozialversicherungsbeiträge einzahlen. Es ist aber wichtig, dass die Interessengruppen bei diesem Thema am Ball bleiben.

    Für mich persönlich ist KI ultima ratio. Stoppen können wir es ohnehin nicht. Aber für einen fairen Umgang damit kämpfen.

    Ich denke auf so ein Modell wird es hinaus laufen. Die Crux ist nur, dass es nichts bringen wird. Weder die Künstler, noch die Kunden sitzen nur in Deutschland. Was wäre denn, wenn eine Firma wie OpenAI nachweisen könnte, dass ihre Datensätze nur auf Bildern aus indischen Quellen beruhen? Düften sie dann ihren Service in Deutschland anbieten und müssten sie auch in den Künstler-Fond zahlen, obwohl sie daraus gar nicht profitieren?
    Außerdem glaube ich, dass sich viele Künstler gar nicht im klaren darüber sind, was sie an Dienstleistungen nutzen und was da in den AGBs steht.
    So ziemlich jeder kostenlose Dienst (Android, Whattsapp, Discord, Google-Drive) und sogar einige bezahlte (Adobe Photoshop) erlaubt den Betreibern deine Uploads, Bilder, Photos und auch Texte weiter zu nutzen. Meistens ist dieses Nutzungsrecht zeitlich unbefristet. (Deswegen wurde die komplette Ebenholz-Trilogie über eine Cloud geschickt und nicht ein einziges PDF ist bei Discord gelandet.)
    Was werden die Betreiber mit diesen Informationen machen? ... Klar nutzen die das für Werbezwecke. Aber seit einer Weile geht es eigentlich vornehmlich um das Erstellen von Ki-Datensätzen.
    Das bedeutet, wenn ein Künstler sein von Hand gemahltes Bild mit seinem Android-Telefon ablichtet und das Bild mit seinem Google-Drive synchronisiert, hat Google automatisch das Nutzungsrecht für dieses Bild (bzw für das Photo auf dem das Bild zu sehen ist). Zugegeben .... ich glaube nicht, dass sie das Bild veröffentlichen dürften. Sie dürfen es aber digital verarbeiten um es "in der Cloud zu speichern und mit dem Computer des Nutzers zu synchronisieren." Aber dahinter steht auch, dass sie es analysieren können.

    Worauf will ich damit hinaus? Ganz einfach ... Juristisch betrachtet, werden 99% der Betroffenen vermutlich verlieren weil sie die AGBs unterschrieben haben. Und sind wir ehrlich: Eine Firma wie Facebook und Co wird direkt darauf verweisen, dass sie nur Daten nutzen (und genutzt haben) die ihnen über ihre Dienste zur Verfügung gestellt werden. Warum sollten sie es auch anders machen? Es kommen ja alle wie die Motten zum Licht und nutzen die kostenlosen Dienstleistungen. Und durch diese Dienstleistungen könnten sie auch nach einer Einführung eines Künstler-Fonds darauf verweisen, dass sie ja nur Daten nutzen die ihnen zur Verfügung gestellt werden. Mit welcher Begründung sollte sie dann in so einen Fond einzahlen? Dazu müsste man eine Firma zu Zahlungen unbegründet zwangsverpflichten, und das ist sicherlich nicht ganz einfach.

    Daraus erschließt sich mir aber eine interessante andere Frage:
    Angenommen, jemand lädt ein Bild in sein Google-Drive und angenommen, dieses Bild bildet die Grundlage eines KI-Modells. Angenommen auf dieser Grundlage generiert die KI von Google ein Werbebild. Ist das überhaupt ein Bruch des Copyrights? Denn sie haben ja das Recht es digital zu analysieren und zu verarbeiten. Wenn ich in die Rolle eines Advocatus Diaboli schlüpfen darf, würde ich sagen nein. Mein Argument wäre, dass eine Person die ein Bild im Stil von Van Gogh mahlt, noch lange keinen Van Gogh kopiert ... Die Person hat sich vorher nur ganz genau den Stil des Künstlers angeschaut. Und das wurde der Person ja vermutlich erlaubt ...

    -----------

    Nachtrag: An der Stelle nochmal der Hinweis. Ich bin kein Fan von der Entwicklung. Ich lege hier nur dar, was meine Zukunftsprogonose ist. Ich bin auf Gegenstimmen gespannt und freue mich dadrauf zu sehen wie ihr das seht. (Als alter Shadowrun spieler, weiß ich natürlich das Deus die Menscheit unterjochen wird, weil Renraku/Google Microchips in unser Gehirn pflanzt und wir von einer Killer-KI gesteuert werden)

    Schriftbild einlesen und neue Texte generieren lassen
    Experimentierfreudig wie ich bin, habe ich noch mit anderen Dingen rumm experimentiert. Ich habe ChatGPT mit Ausschnitten aus meinen Szenarien gefüttert (ca 50 Seiten). ChatGPT hat die Möglichkeit diese Texte zu Analysieren und daraus einen so genannten Prompt zu generieren. Ein Prompt ist ein präzises Kommando, dass beschreibt wie eine KI arbeiten soll. In etwa so "Schreibe mir einen Horror Kurzgeschichte im Stil von Steven King." Oder auch "Formuliere alle deine Antworten im Schreibstil von Steven King".
      
    Das hier war das Ergebnis meiner Text-Analyse. Mein Anweisung an die KI lautete also ...
    "Please give your answers in German and give them according to the following style description: The writing style is formal, technical, and detailed, suitable for describing events and technical details. It features complex sentences and precise vocabulary, creating a serious and occasionally dark mood, especially when describing ominous elements. Rhetorical devices such as metaphors, personifications, and repetitions are used to make the story vivid and emphasize key elements. The text is clearly structured with subheadings and highlighted sections to facilitate understanding and navigation. The tone is objective and detached, maintaining a consistent focus on providing comprehensive and structured information."
      
    Die Frage war, wie gut die KI meinen Stil wieder geben kann. Wie gut kann sie Szenen und Orte beschreiben und wie nah ist sie an meiner Wortwahl.
      
    Ich habe leider kein altes Backup mehr, daher generiere ich zu Demonstrationszwecken mal schnell einen Beispielcharakter. Ich lasse die Anweisungen einfach, weil es mir nicht um den Inhalt, sondern den Aufbau geht:
    Eingabe
    Bitte generiere einen Charakter für ein Pen and Paper Spiel. Es ist ein Horror-Noir Szenario in den 1920er Jahren in Köln (Deutschland). Die Person ist ein Privatdetektiv.
      
    Ausgabe    
    Anmerkung: Ich habe sie massiv gekürzt. ChatGPT hat das Alter, Aussehen, die Kontakte und die Ausrüstung mit bestimmt.
      
    Paul Magnus ist ein Mann, dessen Lebensweg von den Schatten des Ersten Weltkriegs gezeichnet wurde. Geboren 1882 in einer Arbeiterfamilie in Köln, zeigte Paul früh eine bemerkenswerte Beobachtungsgabe und einen unstillbaren Wissensdurst. Seine Jugend verbrachte er oft damit, in den dunklen Gassen der Stadt die Geschichten der Menschen zu studieren, die das Leben dort geprägt hatten. Der Krieg riss ihn jedoch aus diesem Leben und hinterließ Narben auf Körper und Seele.

    Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg fand Paul eine Stadt, die sich verändert hatte, ebenso wie er selbst. Mit einem Bein, das durch einen Granatsplitter schwer verletzt worden war, und einem Herzen, das durch das Grauen des Krieges verhärtet schien, fand er im Beruf des Privatdetektivs eine Möglichkeit, den Kampf gegen die Dunkelheit fortzusetzen – diesmal jedoch auf den Straßen von Köln.

    ---

    Aussehen und Auftreten

    Paul ist ein hochgewachsener Mann mit schmalem Gesicht, durchdringenden grauen Augen und einem markanten Kiefer, der oft von einer Spur Bartschatten bedeckt ist. Sein Trenchcoat, an mehreren Stellen geflickt, und sein zerbeulter Fedora-Hut sind wie er: abgenutzt, aber standhaft. Sein Auftreten ist ernst, seine Stimme tief und bedächtig. Es liegt eine melancholische Schwere in seiner Art, die Menschen unwillkürlich respektieren.

    Persönlichkeit

    Paul Magnus ist zynisch, aber nicht hoffnungslos. Sein Blick auf die Welt ist geprägt von einer scharfen Analyse, einer Abscheu vor Ungerechtigkeit und einer eisernen Entschlossenheit, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Er ist ein Mann, der die Welt durch einen Nebel von Misstrauen und Geheimnissen sieht, stets auf der Suche nach dem verborgenen Motiv, der versteckten Lüge.

    Trotz seiner kühlen Fassade hat er eine weiche Seite, die er nur selten zeigt: Eine Vorliebe für klassische Musik und eine Schwäche für Kinder, die ihn an die Unschuld erinnern, die er längst verloren hat.

    Ausgabe Ende
      
    Ich hoffe ihr habt den Text aufmerksam gelesen und etwas auf euch wirken lassen. Ich möchte kurz mein eigenes Gefühl bei dem Konsum solcher Texte beschreiben "Etwas stimmt nicht."
    Irgendwie ist es doch zu sauber, zu klischeehaft, zu hoffnungsvoll und irgend etwas anderes stimmt nicht.

    Ich möchte mal nachhelfen: Zum einen hat jede einzelne Dunkle Fassette des Charakters eine Positive Wendung.

    Beispiel: Er kam als Kriegsversehrter nach Hause, fand dann aber eine neue Berufung als Privatermittler. Nirgends wird etwas von Grabenzittern oder Gräueltaten erwähnt. Das Liegt daran, dass ChatGPT so programmiert ist, dass es nicht "schlimm", "böse" oder "schlecht" sein kann. ChatGPT muss in jede Geschichte eine positive Wendung einbauen.
    Außerdem arbeiten KIs mit Wahrscheinlichkeiten. ChatGPT hat vermutlich 100k Geschichte zu Privatermittler durchforstet und es generiert den Charakter, der die größten Gemeinsamkeiten mit allen 100k Privatermittler hat ... und diese Person MUSS zwangsläufig klischeehaft sein.

    Aber etwas anderes Stimmt noch nicht. Und dazu richten wir mal unsere Aufmerksamkeit auf das erste Wort eines Jeden Absatzes ... Fällt was auf? Jedes erste Wort in jedem neuen Abschnitt ist Paul.
    Das kommt daher, dass auch die verwendete Text-Struktur und Syntax einer Wahrscheinlichkeit unterliegt. Vermutlich hat ChatGPT 3Mio Dokumente gelesen und den Aufbau der Syntax so gewählt, dass er am ehesten mit den Dokumenten übereinstimmt ... und was soll ich sagen? Der Esel nennt sich scheinbar immer zu erst.
      
    Lessons learned II
    Ich kann nur für ChatGPT (Version 4o) sprechen. Und hier kann man die Texte total in die Tonne treten. Es ist völlig egal wie gut eure Kommandos sind. An irgend einer Stelle wird ChatGPT immer einem Muster folgen. Es mag andere KIs geben die da besser sind. Und auch ChatGPT entwickelt sich weiter. Was ich damit sagen will ist, dass man vermutlich in nicht all zu ferner Zukunft KIs hat, die das so gut können, dass die Lesenden keinen Unterschied mehr merken. Oder es gibt Werkzeuge die so gute Prompts erzeugen, dass die KI besser arbeitet. Das ist nur eine Frage der Zeit.

    Kurzgeschichten
    Ich bin zwar kein großer Kurzgeschichten Autor, aber ich würde meine Szenarien gerne mit Flufftexten (aka Kurzgeschichten) garnieren. Also habe ich auch in diese Richtung experimentiert. Und "ja" mir ist bewusste, dass wir hier Autoren haben die extrem gerne Kurzgeschichten schreiben. Keine Sorge: ChatGPT wird euch das nicht kaputt machen.
        
    Als Basis meiner Kurzgeschichte nehme ich den Privatdetektiv den ich weiter oben generiert habe.
      
    Eingabe  
    Bitte generiere eine Kurzgeschichte (ca 150 Wörter) im Stil von Steven King. Bitte füge einen starken Noir Einschlag hinzu. Die Handlung soll sein, dass Paul Magnus, einen Potentiellen Mörder beobachtet. Er kann noch nicht beweisen, dass die Person wirklich der Täter ist, aber Paul ist sich sicher. Du bist in der Wahl des Ortes und der Beschreibung der Zielperson frei. Lass es aber Regnen und düster sein. Die ganze Szene brauchte eine düstere Stimmung.
      
    Ausgabe  
    Die Straßen glänzten wie schwarzes Glas, der Regen trommelte unerbittlich auf das Blechdach des gegenüberliegenden Gebäudes. Paul Magnus zog den Kragen seines abgewetzten Trenchcoats hoch, sein Blick fest auf die Gestalt gerichtet, die unter einer Straßenlaterne verharrte. Der Schein des Lichts schien sie wie ein unheimlicher Glanz zu umhüllen – zu hell für die Dunkelheit, die sie umgab. Der Mann – groß, hager, ein Gesicht wie aus Granit gehauen – zündete sich eine Zigarette an. Der Rauch kräuselte sich zu grotesken Formen, bevor er vom Regen verschluckt wurde.

    Paul wusste, dass dieser Mann der Mörder war. Jakob Fendt, der Name klang harmlos, beinahe bürgerlich, doch Paul hatte die Berichte gelesen, die Augenzeugen gehört. Es war Fendt, der zuletzt mit der verschwundenen Klavierspielerin gesehen wurde – die nun irgendwo unter dem Schlamm des Rheins vermutet wurde.

    Fendt war ein Jäger, und Paul spürte es in seinen Knochen. Jetzt wartete er auf die Beute, die töricht genug war, ihm zu nahe zu kommen.

    Doch Beweise fehlten. Pauls Revolver drückte schwer an seiner Seite. Der Regen tropfte in seine Augen, und für einen Moment war alles verschwommen – bis Fendt sich plötzlich bewegte, in eine Gasse verschwand, in der die Schatten lebten. Paul zögerte. War das ein Lockruf oder eine Flucht?

    Er wusste, dass er folgen musste.
      
    ende  
      
    Zunächst mal hat die KI die Stimmung erstaunlich gut getroffen. Die KI hat selbstständig kapiert, das Paul aus Köln kommt und es dort den Rhein gibt. Das ist erst mal beeindruckend.
    Aber: Ist in der Kurzgeschichte an irgend einer Stelle etwas passiert? Gibt es eine Handlung? Nein. Denn eine KI kann keine Handlung erfinden. Es kann nur eine Handlung auf Basis von Übereinstimmung bestehender Handlunge generieren. Ihr wollte den Perfekt vorhersagbaren Roman? Dann setzt eine KI drann ...
      
    Und wie kann die Frau im Schlamm *unter* dem Rhein vermutet werden? Hat der Täter das Wasser abgelassen um die Leiche zu verbuddeln?
      
    Und was ich stilistisch echt grausam finde: *Es war Fendt, der zuletzt mit der verschwundenen Klavierspielerin gesehen wurde – die nun irgendwo unter dem Schlamm des Rheins vermutet wurde.* Ein langer Kettensatz in den alle wichtigen Informationen gepresst werden. Geht nicht ...
    Anmerkung: ChatGPT neigt bei mir zu unglaublichen Kettensätzen. Eventuell muss ich da meine Eingaben etwas präzisiere um dem das abzugewöhnen.
      
    Zurück zur Kurzgeschichte: Ich bin mir sicher, wenn man da noch eine Weile drüber nachdenkt findet man noch mehr Müll.
      
    Aber wie habe ich am ende ChatGPT genutzt?
    Ab diesem Kapitel könnt ihr mich lieben oder hassen. Denn ich habe trotz allem was oben steht ganz massiv mit ChatGPT gearbeitet. Nur eventuell nicht so wie ihr das erwartet.

    Platzhalter generieren
    Wie meine Simulation gezeigt hat, konnte ich keine einzige Person und keinen einzigen Ort guten Gewissens nutzen. Zu groß war das Risiko, dass es besagte Person tatsächlich im realen Texas-City gab. Natürlich Arbeiten wir in unseren Szenarien auch mit Referenzen auf realen Personen. Das mag eventuell Albert Einstein, Marie Curie oder auch JFK sein. Aber wir machen sie nicht zu Axt-Mördern. Aus Respekt vor den Personen, sollen die *Bösen* doch hoffentlich immer 100% fiktiv sein.
      
    Aber ...
      
    Wenn ich gerade dabei bin eine Handlung zu beschreiben und gerade richtig tief im Tunnel bin, will ich das Momentum nutzen. Nur brauchen meine Szenen NSCs. Jetzt komme ich beim Schreiben an einen Punkt, an dem ich einen neuen NSC brauche. An dieser Stelle wäre ich früher aus dem Tunnel geflogen.
    Aber heute generiere ich mir schnell mit ChatGPT einen NSC. Ich speichere ihn mir in ein Word-Dokument und mache mir 2-3 Kommentare dazu. Alle wesentlichen Charaktereigenschaften die in meiner Handlung auftauchen werden im Dokument farblich markiert. Wenn ich mit der Szene fertig bin, stecke ich den NSC wieder weg. So entsteht nach und nach eine Handlung voller Crashtest-Dummies. Und ganz am Ende nehme ich jedes einzelne Word-Dokument/NSC und formuliere alle Beschreibungen um. Nur die farblich markierten Teile sind wichtig. Der Rest kann gelöscht oder angepasst werden. 75% von dem KI-Text kann man direkt löschen weil sie Müll sind. Die verbleibenden 25% muss man umformulieren und kann sie als Basis für eigene Texte nutzen.
    Stellt euch das so vor, als würde man einen Aufsatz bekommen der richtig schlecht ist und sollte ihn in eine ordentliche Qualität bringen. ChatGPT ist nicht euer Ghostwriter, sondern ihr seit der Ghostwriter von ChatGPT.
    Der Arbeitsaufwand ist übrigens der gleiche, als würdet ihr den Charakter komplett selbst entwickeln. Es kann gut passieren, dass das Einzige was vom KI-Vorschlag übrig bleibt das Alter und der Beruf ist.
      
    Der Vorteil ist für mich aber gewaltig: Ich kann mir schnell einen Dummy generieren mit dem ich Erstmal weiter arbeiten kann und muss nicht drei bis vier Stunden in Charakterentwicklung stecken. Das Vertage ich dann auf später
      
    Bei Orten bin ich genauso vorgegangen. "Bitte generiere mir eine Finstere Kultstätte in Berlin". Und schon habe ich eine Kultstätte mit einem Haufen Klischee-Kram. Ich verfeinere ein bisschen und mache 2-3 Notizen. Später komme ich zurück und räume es auf.
    Anmerkung: Kultstätten sind wirklich lustig zu generieren. Monthy Python könnte es nicht besser.

    Handouts generieren
    Ich muss leider zugeben, dass ChatGPT wunderbar bestimmte Handout-Texte formulieren kann. Aber man muss etwas differenzieren.
    Zunächst einmal ruht jedem Handout ein kleiner Zauber inne. Handouts sind der einzige Weg wie die Autorin direkt mit den Spielenden kommunizieren kann. Das hat für mich etwas persönliches. Ich möchte nicht, dass das einzige was die Spielenden von "mir" zu "Gesicht" bekommen gar nicht von mir ist.
    Außerdem müssen Handouts in 80% der Fälle sehr präzise formuliert sein. Sei es ein *Liebesbrief* oder eine *Steuererklärung*. Die Spielenden werden jedes Wort, jede Zahl und jedes Zeichen auf die Waagschale legen. Da tut man gut daran, dass selbst zu tun. Außerdem: Würde ich eine KI einen Liebesbrief schreiben lassen? In Zeiten von Tinder ist das nicht so abwegig, aber ich habe meinen Stolz. Aber eine Steuererklärung? Warum eigentlich nicht?
    Tatsächlich ist es so, dass ChatGPT sehr gut darin ist, *technische* Dokumente zu schreiben.
    "Bitte generiere mir eine chronologische Aufstellung der Entstehungsgeschichte von Köln. Sei sehr Detailliert. Liefere mindestens 200 Einträge." Das funktioniert wunderbar.
    "Bitte generiere die Steuererklärung von Paul Magnus. Paul Magnus hat Steuern hinterzogen". Das geht auch wunderbar.
    Nur hat die KI keine Ahnung wie in den 20ern eine Steuererklärung aussah. Mit Glück haben die Spieler das aber auch nicht. Aber die Spieler haben eine Erwartungshaltung die auf Klischees basiert. Und die KI ist perfekt darin solche Klischees zu bedienen.
    Ich hoffe ihr konntet meinen Gedanken folgen. Lange rede kurzer Sinn: In bestimmten fällen, ist eine KI sehr gut da drin Handout-Texte zu generieren. Die Frage ist nur ob man das wirklich möchte ... An manchen Stellen wäre es mir egal, an manchen Stellen (Liebesbrief) wäre es mir nicht egal.

    Bilder generieren
    Last but not least kann ChatGPT Bilder generieren. Tatsächlich ist ChatGPT sehr schlecht da drinnn. Andere KIs können das besser. Aber ich habe durchaus längere Beschreibungstexte von NSCs und Orten genommen und ChatGPT ein Bild daraus generieren lassen. Ich habe die KI als visuelles Feedback meiner Beschreibung genommen. Denn es ist so: Nur weil man ein Bild im Kopf hat, und eventuell darauf aufbaut, heißt noch lange nicht, dass man das auch so geschrieben hat.
    Angenommen es ist total wichtig, dass ein Haus rote Fenster hat. Allerdings ist das selbst aber eventuell nicht bewusst. Und ich habe es nicht beschrieben, denn mein Kleinhirn hat mir einen Streich gespielt.
    Wenn ich die Beschreibung des Hauses in ChatGPT einspeise und mir davon ein Bild generieren lasse, erhalte ich ein visuelles Feedback. "Warum sind die Fensterrahmen nicht rot?"
    Außerdem liefert mir ChatGPT eine Idee davon, welches Kopfkino die Konsumenten am Ende haben.
    ChatGPT ist also sehr gut da drin, schnell und dreckig, dinge zu visualisieren. Aber es wird schlecht aussehen. Andere KIs sind da bedeutend besser.
    An dieser Stelle mögen manche auch über den finanziellen Aspekt nachdenken. Künstler wollen bezahlt werde ... (Ist hier noch jemand im Zwiespalt?)
      
    Anmerkung: Mir hat übrigens mal jemand gesagt, dass man an einem guten KI Bild schnell mal 6-8 Stunden sitzen kann. Und da wird nur die Eingabe für die KI optimiert. Danach kommt Photoshop und Co. Ich kann das nicht überprüfen und kenne mich damit nicht aus. Aber eine KI ist aktuell kein Zauberknopf der ohne Aufwand eine perfektes Bild erzeugt. Aber ich garantiere euch, dass wir von diesem Zauberknopf nicht weit weg sind.

    Fazit
    Schwierig.
      
    Ich möchte versuchen das Thema von drei Seiten zu betrachten.
      
    a.) KI als Werkzeug zum Schreiben von Szenarien

    Als Werkzeug ist es genial. Mein Szenario hat ca 160 Seiten und ca 50k Wörter. Die wesentliche Schreibarbeit hat ca 30 Arbeitsstunden gedauert. Das ist in meinen Augen nicht viel. Die KI hat mir geholfen im Fluss zu bleiben und Themen aufzuschreiben.
    ChatGPT wird an der Stelle immer nur ein Werkzeug bleiben können, denn eine Maschine kann nicht kreativ sein. Sie kann keine Handlungen erzeugen. Das kann nur der Mensch. Aber die KI wird sich weiter entwickeln und irgendwann so gut im Texte schreiben sein, dass ich das selbst nicht mehr machen müsste. Glücklicherweise stehe ich nicht in Konkurrenz zu irgend jemanden (ich muss damit kein Geld verdienen) und sehe den Prozess des "Schreibens" als Hobby an. Das möchte ich gar nicht an eine KI abgeben.
    Aber an dem Tag an dem die KI sauber Texte zu Stande bringt, sehe ich für viele Autoren schwarz.
    "*Schreibe im Stil von Steven King* ..."

    b.) KI im Alltag

    Ob ihr das wollt oder nicht, aber in 1-2 Jahren wird das nutzen von KI so selbstverständlich sein wie Schuhe binden. Ihr werdet nicht ein Textfeld finden, in dem euch nicht irgend eine KI euren Text optimieren will. Eure Steuererklärung wird von KI geschrieben werden (Ich kann's nicht erwarten). Eure Emails, Whattsapp etc.
    Den meisten Leuten ist das nicht bewusst aber der größte Investor von OpenAI (die typen die ChatGPT entwickelt haben) ist Microsoft. Stellt euch mal vor, ChatGPT wäre direkt in Word eingebettet. Eines Tages werdet ihr Word einen Text vorgeben, dieses wird den Text analysieren und auf einen Knopfdruck drei Optionen zur Vervollständigung bereitstellen.
    Die Google alternative "Bing" (auch Microsoft) hat schon eine KI integriert. Apple hat in seinem neusten iPhone eine KI integriert (die in Europa noch nicht scharf geschallten ist). Jedes mal wenn ihr ein Photo mit eurem Handy macht, bügelt das eine KI glatt. In Tools wie Adobe Reader wird eine KI integriert sein, die euch automatisch den Inhalt der Datei zusammen fasst. Etc.
    Die nahe Zukunft ist, dass KIs die Gesellschaft ähnlich durchdringen werden wie es Smartphones tun. Es wird kein Weg daran vorbei führen.
    Ich weiß, viele Leute hoffen auf eine Europäische Gesetzgebung bzgl Copyright. Ich glaube da nicht dran. Es gibt nur wenige Spieler auf der Welt die komplexe KI-System von Grund auf entwickeln. Das sind z.B. Apple, Google und Amazon (plus 2-3 weitere). Das liegt da dran, dass die schon seit 20 Jahren Daten sammeln. Alle anderen KI-Entwickler müssen diese Datensätze von den großen Mieten (oder kaufen). Und auch ein EU wird nicht an diesen Firmen vorbei kommen. Dieser Firmen wiederum, schaffen gerade weltweit Fakten.
    Ich hoffe ich irre mich ... Ganz ehrlich ... Aber ich halte es für fast ausgeschlossen, dass ein Gesetzt kommen wird, dass ChatGPT und Co in irgend einer weise Einschränken wird. So ein Gesetzt ist nicht im wirtschaftlichen und strategischem Interesse der EU. Und ich halte es noch für viel ausgeschlossener, dass es rückwirkend Copyright-Klagen geben wird. Es kann durchaus sein, dass in 20 Jahren eine Software entsteht, die ein Bildfragment, von einem KI-Bild, einem Urheber zuordnen kann. Aber das wird nicht ein einzelner Urheber sein sondern zwanzig, die dann auch noch in zwanzig Ländern sitzen (denn so arbeitet eine Ki). Und wen will man dann verklagen? OpenAI, die vollautomatisch eine Bildquelle eingelesen haben? Welche Bildquelle? War die Quelle selbst womöglich auch schon eine Raubkopie? Wollen sie *mich* verklagen, der nur nach bestem Gewissen eine Software in Anspruch genommen hat? Ich kann mir vorstellen, dass es mal so etwas wie eine "GEMA Gebühr" für KI gibt, die dann von allen Gezahlt wird. Das kann man jetzt beliebig weiter spinnen, weil ein Chinese mit Sicherheit keine GEMA zahlen wird.
    ... Aber egal. Jetzt bin ich etwas abgedriftet ...
    Lange rede kurzer Sinn: So traurig es auch ist, aber ich glaube nicht, dass der Copyright-Schutz jemals in der Lage sein wird vor KI zu Schützen. Und damit wird der Anwender von KI auch niemals ein juristisches Problem bekommen. Bitte erinnert mich an diesen Satz wenn ich mich irre, denn ich will mich irren.

    c.) KI und die Zukunft von beruflich Kulturschaffenden

    Ich habe Automatisierungstechnik studiert. Es gibt Statistiken die Beweisen wollen, dass die Automatisierung mehr Jobs erschaffen hat, als sie Jobs vernichtet hat. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Denn sie hat keine Jobs für ungelernte Fachkräfte generiert, die früher im Akkord Schrauben in Gehäuse eingesetzt haben. Sie hat Jobs für Automatisierungstechniker wie mich geschaffen. Damit schaute eine ganze Generation an Arbeitern, fast über Nacht, in die Röhre.
    Die KI wird etwas ähnliches machen. Es werden Ki-Jobs entstehen. Das werden zum Beispiel Menschen sein, die Ki-Gesteuerte Datenbrillen herstellen. Das werden Menschen sein, die KIs auf IT-Prozesse in der öffentlichen Verwaltung trainieren. Das werden Menschen sein, die Pizza-Lieferdrohnen herstellen die von KI Gesteuert werden.
      
    Das sind aber alles keine Jobs für Künstler, Grafikdesigner oder Autoren.
      
    Meine persönliche Prognose ist daher, dass KI ein gesamtes Berufsfeld vernichten wird. Ein paar werden übrig bleiben. Ironischerweise vermutlich die Künstler die noch voll Analog arbeiten. Und alle anderen werden vermutlich auf der Straße sitzen.
    Aber ich halte das für Unaufhaltsam und Unumkehrbar. (leider)
      
    Was halte ich jetzt von KI? Viel und nichts. Als Werkzeug ist es klasse und ich werde es regelmäßig im Alltag nutzen. Aber sie hat nach meiner Meinung ein paar düstere Schattenseiten vor denen man sich gruseln sollte.

    KIs und ihre Möglichkeiten werden in unserem Verein völlig zurecht kontrovers diskutiert. Insbesondere im Kulturschaffenden Bereich sind jede menge Jobs von KI gefährdet. Fakt ist aber auch, dass die KI kommt. Egal ob wir wollen oder nicht. In wenigen Jahren werden Werkzeuge wie MS-Word, Outlook oder auch Paint mit KI-Unterstützung arbeiten. Wenn ich in Zukunft ein Clipart in meinen Text einfügen will, wird die KI anhand des bereits geschriebenen Textes ein Bild generieren, dass dann mehr oder weniger passgenau sitzt. Wenn ich eine Mail schreibe, wird mir Outlook anbieten diese Mail zu Vervollständigen. Eventuell wird sie sogar eine eingegangene Mail einlesen und mir Antwortoptionen aufzeigen. Die Möglichkeiten hierzu sind jetzt schon dar. Nur die rechtlichen Fragen hierzu müssen noch geklärt werden. Und wenn dieser Rahmen gesteckt ist werden KIs, mit der steigenden Inputmenge, noch schneller lernen und noch besser werden.
    Es ist also absolut Sinnvoll, dass wir als Kulturschaffender Verein die Frage stellen, was das für uns bedeutet. Wie wird, oder kann, der Einsatz von KI unseren Alltag, unser Schaffen und unsere Vereinsarbeit beeinflussen. Und wird es überhaupt einen Alltag ohne KI geben können?
    Kenne ich die Antwort auf diese Frage? Nein. Und ich will sie auch nicht geben.  
      
    Aber ich möchte gerne von meinen Erfahrungen mit ChatGPT erzählen und berichten wo wir heute stehen. Denn ich habe ein Selbstexperiment gewagt.
      
    Die Vorgeschichte zum Experiment
    Vor ein paar Monaten hat Volker (der Fhtagn Volker) die Software iA-Writer vorgestellt. Zunächst einmal hat diese Software keine eingebaute KI und wird vermutlich auch nie eine haben. iA-Writer ist einfach eine extrem gute und schlanke Schreibsoftware. In ihrer Mac-Version hat sie aber ein Feature das es erlaubt Texte, die von einer KI Generiert und dann importiert wurden, als solche zu markieren. Mein Interesse war geweckt und ich fragte mich was ich denn eigentlich mit einer KI anfangen kann.
    Ich habe darauf hin Volker gefragt wie der Verein zu KI steht und was seine Erfahrungen sind. Er konnte berichten, dass der Verein ziemlich gespalten ist (das kann ich gut verstehen ;) ) und er selbst eher keine Erfahrungen hat.
    Aber ich bin nun mal ein neugieriger Typ und ich experimentiere gerne mit neuer Technik um mitreden zu können. (*Anmerkung: Ich finde viele neue Entwicklungen schrecklich und würde gerne in einer Hütte ohne Strom leben. Aber man muss ja wissen auf was man sich einlässt*)
    Also war der Gedanke geboren ein Fhtagn Szenario mit Hilfe von KI zu schreiben.
      
    Die Software
    Als Software habe ich den oben genannten iA-Writer und ChatGPT genutzt. Für ChatGPT habe ich mir nach recht kurzer Zeit die Pro-Version (bzw das Abo) geholt. Damit sinken die Ladezeiten und man kann Bilder generieren. Es gibt sicher noch andere KIs die besser für Autoren geeignet sind und es gibt auf jeden Fall bessere Bilder-KIs (Stand ca. August 2024)
      
    Erste Schritte
    Ich möchte an dieser Stelle mal die frühen Entstehungsphasen eines Szenarios beiseite lassen. Wir steigen hier direkt an der Stelle ein, an der es ans schreiben geht. Zu dem Zeitpunkt stand die Plotstruktur, ich hatte eine grobe Idee welche Orte und NSCs es braucht. Eben der Zeitpunkt an dem man das erste Word-Dokument öffnet und die ersten Zeilen tippt.
    Ich bin das etwas anders an gegangen. Ich hab erst einmal die Liste mit NSCs und Orten vervollständigt. Für mein Szenario waren das ca 30 NSCs und 15 Orte. Verdammt viel Holz um das selbst zu schreiben. Wenn das eine KI übernehmen könnte wäre das doch eine gute Sache, oder? (Oh was war ich ein Narr ... )

    Weltensimulation für NSCs
    Das Problem, dass man immer mit KIs hat, ist dass man nie weiß ob es sich nicht doch Bilder oder Infos von realen Personen holt. Wenn ich einen Anwalt in Berlin der 1920er generiere, woher weiß ich dann, dass die KI nicht einen Realen Anwalt aus der Gegenwart heran zieht? Woher weiß ich, dass die Infos nicht irgendwo in Facebook liegen, wo ich als nicht Facebook-Anwender gar nicht rann komme? Ich kann das unmöglich überprüfen.
    Was ich also gemacht habe, ist dass ich der KI eine Simulation der Welt gebaut habe. In meinem Fall war der Schauplatz nicht Berlin sonder Texas City. Ich habe der KI also eine Stadt erklärt ohne ihr jemals zu sagen, dass sie in den USA oder in Texas ist. Ich habe ihr gesagt, die Stadt liegt am Meer. Es ist eher warm. Das Innenland ist eine Wüste. Es gibt einen Hafen etc. Ich bin bis hinab zur Verbrechensrate und Arbeitslosenquote gestiegen. Um mit der KI reden zu können, habe ich der Stadt den Namen City-X gegeben. "Bitte füge City-X einen Tiefwasserhafen hinzu. City-X hat ca40k Einwohner. Du kannst die Einwohnerzahl gerne im Bereich von 5k variieren". Etc.
    Aber woher weiß ich, dass die KI die gleiche Stadt vor Augen hat wie ich?
    Um diese Frage zu knacken, habe ich erst mal angefangen typische Einwohner der Stadt generieren lassen. "Bitte beschreibe mir einen Hafenarbeiter von City-X. Wie viele Kinder hat er? Von wann bis wann arbeitet er. Wie hoch ist sein Einkommen? Wie heißt er?" Dann habe die KI gebeten mir eine Kurzgeschichte zu generieren. "Der Hafenarbeiter ist morgens auf dem Weg zur Arbeit. Es regnet. Er ist müde. Was sieht er und was denkt er? Bitte generiere mir dazu eine Kurzgeschichte, die aus der Sicht des Arbeiters erzählt wird."
    Ich habe eine Hand voll von diesen Versuchen gemacht und immer wieder die Stadt angepasst. Die Wegstrecken waren zu lang oder zu kurz oder wie auch immer. Irgendwann dachte ich, ich hätte es. Aber weit gefehlt.

    Die KI hat ein schlechtes Gedächtnis
    Wer sich das oben aufmerksam durchgelesen hat, kann sich denken, dass ich eine sehr lange Konversation mit der KI hatte. Nur leider vergisst die KI Themen die im Laufe der Konversation nicht mehr relevant zu sein scheinen. Ich sage der KI am Anfang, dass die Stadt 40k Einwohner hat. Nur sage ich ihr auch, dass sie einen Tiefwasserhafen hat. Und um so mehr ich mit ihr über den Hafen rede, um so wichtiger wird er von der KI bewertet. Und gleichermaßen wird die Einwohnerzahl unwichtiger. Es kann daher sein, dass die KI irgendwann beschließt, dass eine Stadt mit 40k Einwohner unmöglich einen Tiefwasserhafen hat und sie auf den weltweiten Durchschnitt der Städte mit solch einer Hafenanlage anpasst. Und auf einmal hat die Stadt 8 Mio. Einwohner. Das gemeine daran ist, dass ich das nicht merke. Ab diesem Zeitpunkt, würde also alles was ich von ihr generieren lasse, nicht mehr in der von mir definierten Simulation statt finden.
    Man kann das ganze auch etwas anders formulieren: Eine KI kann sich nur sehr schwer feste Vorgaben merken.
      
    Und dann scheitert das ganze so richtig.
    Zurück zu meiner Weltensimulation. Irgendwann war ich mit den Testergebnissen zufrieden und ich fing an Personen für mein Fhtagn-Szenario zu genieren.
    Kurze Erinnerung: Der Sinn der Simulation war, dass ich nicht wollte, dass meine NSCs auf realen Personen basieren ...
    Eine der ersten NSCs war eine Anwältin. Nach wenigen Handgriffen war ich mehr oder weniger zufrieden. Ich konnte der KI sogar vorgeben in welcher Formatierung sie die NSCs generieren soll ... Charakterzüge oben in einer Listenform .... dann kurzer Flufftext. Familienstand ...
    Und dann nahm ich den von der KI vorgeschlagenen Namen, kopierte ihn in Google und fand den Verweis auf einen Staatsanwalt in New York City.
    Ab dem Zeitpunkt war klar: Keine von der KI generierten Namen oder Personen kann genutzt werden. Meine Simulation, an der ich zwei Tage gebaut hatte, hatte versagt.
    Ich fragte darauf hin "Wo befindet sich City-X". Und die KI Antwortete so etwas wie "An der Südküste der USA".
    Ich hatte es also geschafft, meine Simulation so sehr an Texas-City anzunähern, dass die KI irgendwann Texas-City genommen hat und nur City-X geändert hat. Das lag vermutlich daran, dass ich immer wieder den fiktiven Namen der Stadt erwähnt habe. Sonst hätte die KI vermutlich irgendwann von selbst den Namen zu Texas-City geändert.
    Aber, dass das so ist, ist auch irgendwie logisch. Eine KI denkt nicht selbst. Eine KI vergleicht Wahrscheinlichkeiten und Übereinstimmungen mit Daten die zu 99% aus dem Internet kommen. Und die größte Übereinstimmung fand sie nun mal mit Texas-City.
      
    Lessons learned
    Die Lektion die ich daraus lernte, ist dass man die KI nicht nutzen sollte um Personen oder Orte zu generieren. Insbesondere im Mythos, hat man oft einen Bezug zu realen Ereignissen oder Schauplätzen und es ist fast unmöglich zu überprüfen ob man nicht gerade die Biografie einer realen Person missbraucht.
    Ich werde nachher noch einmal auf diesen Punkt eingehen, denn ich habe die KI trotzdem für das generieren von NSCs genutzt. Nur eventuell nicht so wie man erstmal erwarten würde.

    Vorab: Der Text ist etwas größer geworden. Ich hoffe ihr verzeiht mir das. Ich denke aber, dass er für viele von euch interessant sein sollte um zu verstehen was eigentlich gerade möglich ist und was nicht möglich ist.

    Ja ... am Ende habe ich noch ein wenig meine eigene Meinung zu dem Thema wieder gegeben. Ich stehe gerne für Diskussionen zur Verfügung. Ihr werdet feststellen, dass ich sehr geteilter Meinung bin.

    Nachtrag: Ich habe den Text unten in einem Markdown Editor verfasst. In Markdown werden durch * fett und kursiv zu stellende Texte markiert und mit # eine Überschrift eingeleitet. Wenn ihr über so etwas stoßt, liegt das daran, dass ich es nicht komplett ausgemerzt habt und nicht daran, dass der Text womöglich von einer KI kommt ... denn das kommt er nicht. :D

    Montag startet die erste Testrunde. Ich bin gespannt wie viele Sessions das werden. Ich denke sehr sehr viele :D
    Parallel organisiert ein guter Kumpel und Nerd eine eigene Session die er dann leiten wird.
    Beim Probelesen sind schon einige Sachen aufgefallen, aber noch nichts grundlegend strukturelles. Das ist ein gutes Zeichen. :)

    Stefan (aka Eiter) hat einen neuen Termin erstellt:

    Stefan (aka Eiter)
    8. November 2024 um 22:21

    Zitat

    Wir treffen uns in unserem Discord zum gemeinsamen Rollenspiel Fachsimpeln.
    Ein Mikrofon ist für die Teilnahme sicherlich sinnvoll. Ein gutes Handy mit der Discord-App tut es auch. Sicherlich werden viele ihre Kameras an haben, es muss ich aber bitte niemand genötigt fühlen! <3

    Themen:
    8| Termin und Uhrzeit des Stammtisches
    :cursing: Ich zock Uno, was zockst du so?
    :evil: Was ist die beste Horror-Kampagne (oder sehr großes Szenario) die jemals für ein Rollenspiel geschrieben wurde?

    So wie es ausschaut wird es ein Montag. Die Abstimmung ist zwar noch zwei Tage offen, aber typischerweise passiert nach dem initialen Push ja nichts mehr. Ich würde vorschlagen, dass wir erstmal den 4. Montag im Monat (typischerweise ist das auch der letzte Montag) festlegen. Der erste Termin wäre dann der 25.11 . Laut unserem Vereinskalender gibt es an diesen Montagen auch keine anderen Aktionen.

    Startzeit 20:00. Und das erste Thema der Tagesordnung wird der Termin und die Uhrzeit sein. :)

    Und das Medium wird unser Discord sein. :)

    Eine kurze Wasserstandsmeldung meinerseits.

    Es ist auf jeden Fall auf einem spielbaren Stand angekommen. Ich will bis zum beginn der Testrunde, kommenden Monat, noch zwei Sachen machen. Es würde aber sogar schon ohne die Änderungen funktionieren.

    • Ein Handout anpassen und dort ein paar Namen und Daten ändern. (Aufwand ca 30 Minuten)
    • Die Ermittlungshinweise im Text umstrukturieren. Das ist aber eher um etwas Ordnung zu schaffen (copy+paste Arbeit) und beim Test zu sehen ob die Anordnung zugänglich ist. Die eigentliche Informationen sind schon alle im Text vorhanden und ausformuliert.

    Während/Nach der Testrunde will ich noch ein, für mich wichtiges, Handout schreiben, dass hauptsächlich Atmosphäre vermitteln soll. Außerdem will ich noch ein Flowchart mit den ganzen Hinweisen machen. Das ist aber evtl gar nicht nötig und wird sich im Testspiel zeigen.

    ... Klingt so als ob ich fast fertig bin. Fühlt sich auch so an. Wie wir aber alle wissen, ist man das nie. Nach der Testrunde ist vor der Anpassung. ;)

    Umfang bisher:
    44.4k Wörter (hab etwas Ballast abgeworfen)
    Zahlreiche Handouts (aktuell ca. 10. Das könnte aber sogar noch anwachsen, sofern ich Lust habe.)
    Eine sehr große Ortsbeschreibung
    3k NPCs (ach was rede ich .... MILLIONEN NPCs!)
    Neue Wesenheiten, Gegner und Kreaturen
    Sehr viel Liebe :love:

    An der Stelle sei mal. als stiller Held, der Seanchui erwähnt, ohne den das niemals soweit gekommen wäre.
    Er hat ja bereitwillig die Urversionen von Block B und Ebenholz auf seinem Blog gehostet. Aus der Richtung kamen immer wieder Anfragen wann und ob es denn weiter geht. Ohne ihn hätte ich vermutlich nicht mal Teil 2 geschrieben. Außerdem hat er mich überhaupt erst darauf gebracht mal FHTAGN anzuschauen und die DLG anzusprechen.

    Vielen vielen Dank Andre!

    Kurze Wasserstandsmeldung:

    Es fehlen im Grunde nur noch die Handouts und Hilfsmittel für die SL um besser in der Sandbox zu navigieren. Aktuell schreibe ich aber eher wenig, weil mein Urlaub vorbei ist und ich nach der Arbeit keine Muße habe mich in Großprojekte rein zu denken.
    Das wird also noch etwas dauern.