Awakening (FHTAGN)
Die zweite Schicht einer Raumschiffbesatzung erwacht aus dem Kälteschlaf. Doch irgendetwas stimmt nicht.
Wo ist der Rest der Crew und warum ist man so weit vom Kurs abgekommen?
Orginalspielbericht

Die Charaktere
Jupiter: Der medizinische Assistent. Hat Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen.
Ivan: Der starrköpfige Physiker.
Francesco: Der Ingenieur. Bereut, dass er mitgeflogen ist.
May: Botanikerin, die schon immer zu den Sternen wollte.
Die Geschichte
Erwachen
Mit der Erinnerung an merkwürdige, geometrische Muster erwachen einige Besatzungsmitglieder der Awakening allmählich aus ihrem Kälteschlaf. Eine angenehme Stimme erklärt ihnen das Prozedere und dass anfangs noch Halluzinationen oder Gedächtnislücken auftreten können. Allmählich setzten sich alle auf und warten auf die Ankunft der ersten Schicht, welche ihnen aus den Kapseln helfen soll. Doch es kommt niemand. Minuten vergehen und May kann schließlich nicht mehr stillsitzen. Sie und Jupiter steigen aus und sehen sich um. Die anderen vier Mitglieder ihrer Schicht befinden sich nicht in ihren Kapseln. Erlauben sich die anderen womöglich einen Scherz mit ihnen oder ist etwas vorgefallen?
Langsam stehen nun alle auf und begeben sich zu ihren Quartieren, welche direkt nebenan liegen. Hier findet May einen seltsamen Brief, den sie geschrieben zu haben scheint, aber an einem Datum, welches in der Zukunft liegt. Anscheinend hat die Crew etwas an Bord genommen, was sich als gefährlich und intelligent entpuppte. Schließlich mussten sie es in eine virtuelle Umgebung sperren. Noch während sie den Brief liest, scheint dieser sich aufzulösen. Die Crew begibt sich auf die Brücke, wo sie feststellt, dass anscheinend dreihundert Jahre vergangen sein sollen und sie weit vom Kurs abgekommen sind. Eigentlich unmöglich – so lange hätten die Kapseln sie gar nicht ernähren können. Und was hat es mit den Energieschwankungen auf sich, die angezeigt werden? Ivan findet Bilder von einem seltsamen Gebilde, doch nachdem er es einmal weggeklickt hat, kann er es nicht wieder aufrufen. Es ist, als würde es gar nicht existiert haben.
Erkundungstour
Noch immer davon überzeugt, dass die anderen sich einen schlechten Scherz mit ihnen erlauben, beginnt das kleine Grüppchen, sich umzusehen. In der Lounge ist niemand. Im Maschinenraum auch nicht. Auf einer Kamera sieht man jedoch eine kurze Bewegung unten im Frachtraum, doch dort angekommen ist auch nichts zu sehen.
Ein Alarmsignal lockt die Crew schließlich wieder zurück auf die Brücke, wo etliche Fehlermeldungen auftreten. Francesco versucht, die Probleme zu beheben, doch sobald eine Sache gelöst ist, kommt schon die nächste. Er vermutet, dass es an den Energieschwankungen liegen könnte. Eine kurze Diagnostik zeigt, dass der Quarantäneserver enorm viel Energie verbraucht, also zieht man den Stecker. Leider löst das die Probleme auch nicht. Ein Neustart des Systems ist ebenfalls nicht möglich, ohne die Daten aus der Quarantäne wiederherzustellen, da diese auch wichtige Systemkomponenten enthalten. Aber darin ist vermutlich diese fremde Intelligenz eingesperrt, welche unter keinen Umständen ausbrechen darf! Das wäre das Ende, zumindest nach Mays Brief.
Man teilt sich auf, um die Labore und restlichen Systeme zu kontrollieren. Immer wieder sieht dabei jemand einen seltsamen Schatten, den alle zunächst für ein Tier halten, welches in den Luftschächten lebt. Allerdings erinnert sich May auch wieder daran, etwas an eine Scheibe geschrieben zu haben: „Sonnenlicht tötet es.“
Die Jagd
Ein Ausfall der Kühlsysteme sorgt erneut für Stress. Ivan und Francesco eilen zum Generator, um diesen per Hand zu kühlen. Während die Temperatur allmählich sinkt, entdeckt der Physiker hinter den großen Gerätschaften einen Schatten. Er nähert sich langsam, um herauszufinden, um was es sich handelt, doch dann springt das Ding ihn an. Es wird größer und wirft den Mann zu Boden. Scharfe Klauen verfehlen Ivan nur knapp. Er versucht, mit dem Wesen zu ringen, greift jedoch oft nur ins Leere, als würde die Kreatur gar nicht aus Materie bestehen. Als die anderen zu Hilfe eilen, flieht der Eindringling wieder in die Luftschächte.
Da sich die Gruppe mit dieser Bedrohung im Rücken nicht sicher fühlt, baut sie sich aus Mays UV-Lampen tragbare Strahler und tauschen an wichtigen Punkten die Deckenlampen aus. Auch, wenn es sich nur um ein verängstigtes Tier handelt – man kann sich derartige Probleme gerade nicht erlauben. Also wartet die Gruppe, bis es sich zeigt und versucht es, zur Luftschleuse zu treiben. Die Kreatur wehrt sich und greift Francesco an, zerfetzt ihm aber nur den Raumanzug. Dann flieht es in den Schacht, die Gruppe schließt die Schleuse und öffnet sie nach außen. Hoffentlich wird es hinausgesogen, was auch immer es war.
Schwierige Entscheidung
Jetzt, wo die Gefahr gebannt ist, muss eine schwere Entscheidung getroffen werden. Zuerst dachte die Gruppe, das Schattenwesen wäre für all die Fehlermeldungen verantwortlich, doch nun, da es fort ist, bestehen diese trotzdem weiter. Zu Lebzeiten wird die Crew niemals einen bewohnbaren Planeten finden und eine Rückkehr ist ebenso unmöglich – man befindet sich viel zu tief in den Weiten des Alls. Man könnte mit den Fluchtkapseln das Schiff verlassen. Oder man schließt den Quarantäneserver wieder an, rebootet und hofft auf das Beste.
Ohne wirkliche Alternative tut man schließlich letzteres. Es ist eine Wahl zwischen Pest und Cholera – beides könnte letztendlich tödlich enden. Als die Systeme neu hochfahren und die Dateien wiederhergestellt werden, meldet sich eine merkwürdige Stimme zu Wort. Sie bedankt sich dafür, freigelassen worden zu sein, was die Menschen erst einmal in nervöse Unruhe versetzt. Das Wesen erklärt, dass es der Großen Rasse von Yith angehöre und per Zufall auf die Awakening gekommen sei. Es wollte nur zu seiner Heimatwelt zurückkehren, doch die vorige Schicht hatte zu viel Angst und die Anwesenheit des Außerirdischen habe schließlich für Defekte gesorgt, bei denen die Crew teilweise ums Leben gekommen ist.
Schließlich habe ein Teil der Überlebenden es in den Computer gesperrt. Da die Rasse von Yith nicht linear in der Zeitebene existiert, konnte das Wesen die überlebenden Crewmitglieder zurückversetzten, bevor sich die beiden begegnet sind. Leider wurde das Gefängnis dadurch nicht aufgehoben. Der Außerirdische möchte, dass die Menschen ihm bei der Rückkehr zu seinem Heimatplaneten helfen, dann würde es ihnen helfen, ihr Ziel zu erreichen. Dafür muss jedoch der Reaktor vollständig abgeschaltet werden. Zunächst stimmen dem alle zu, doch im Reaktorraum versucht Ivan, Francesco aufzuhalten. Er würde das Schiff eher zerstören, als in die Hände der merkwürdigen Kreatur zu geraten, die ihre Freunde auf dem Gewissen hat. Es kommt zu einer Rangelei, doch schließlich wird der Reaktor heruntergefahren und Ivan flieht mit der Fluchtkapsel vom Schiff.
Der Rest darf mitansehen, wie seltsame Zeichen über ihre Bildschirme blitzen, dann öffnet sich ein Portal und die Awakening fliegt hindurch. Vermutlich ist das Schattenwesen beim Zeitsprung mit an Bord gelangt, wird den Menschen noch mitgeteilt. Dann schweben sie bereits über einem blauen Planeten und werden ins kollektive Bewusstsein der Rasse von Yith aufgenommen.
Fazit
Aufgrund der seltsamen geometrischen Symbole vom Anfang und den seltsamen Empfindungen, alles schon einmal erlebt zu haben, dachte ich zu Anfang, es handele sich um eine Tindalos-Geschichte. Die Offenbarung kam daher sehr unerwartet und war erfreulich. Ich frage mich allerdings, was passiert wäre, wenn wir recht weit zu Anfang bereits die Quarantäne wiederhergestellt hätten – auch, wenn das eine sehr unwahrscheinliche Option ist, da man gleich zu Beginn mit Warnungen davor überhäuft wird.
Das Szenario hat auf jeden Fall Spaß gemacht und richtig schön ins Thema gepasst.