Station S
Zweiter Weltkrieg, Schottland. Mitten in einem Loch im Inland taucht ein deutsches U-Boot auf. Und von der Forschungsstation an eben jenem See kommt keine Reaktion mehr.
Originalspielbericht
Die Charaktere
Edna Olson: Archäologin und Historikerin, die sich sehr gut mit der nordischen Kultur auskennt. Hat zuhause einen Hund namens Freya. Ihren Glücksbringer, eine nordische Münze, hat sie immer dabei.
James Martin: Ein Physiker, der Angst vor dem Krieg hat. Verehrt seinen besten Freund Thomas abgöttisch, weil dieser immer besser war als er. Thomas starb bei einem Schiffsunglück.
Marcus Smith: Langjähriger Scharfschütze und entsprechend meist ruhig und reserviert. Er hat schon einige unnatürliche Dinge gesehen und zur Strecke gebracht.
Elliot Burns: Der Anführer der Mission. Er hat den Sonderauftrag, den Forscher Richard Cooper ausfindig zu machen, der auf Station S arbeitet, da dieser verdächtigt wird, ein Spion der Deutschen zu sein.
Die Geschichte
Ankunft
Ein kleines Einsatzteam im Jahr 1942 wird auf seinen Einsatz vorbereitet: Die Forschungsstation S, welche an einem Salzwasserloch liegt, hat in diesem überraschend ein deutsches U-Boot gefunden. Seit dieser Meldung ist der Kontakt abgebrochen und auch das Team, was daraufhin losgeschickt wurde, meldet sich nicht. Man muss also mit äußerster Vorsicht vorgehen.
Die Gruppe bricht also sofort auf, findet die Forschungsstation allerdings unbeschädigt vor. Es gibt zwei Gebäude, ein paar Zelte am Strand, verstreut herumliegende Gebrauchsgegenstände und am Loch liegen ein Ruderboot und das besagte U-Boot. Zuerst inspizieren die Neuankömmlinge die Zelte, wo sie unter anderem ein komplett zerlegtes Feldbett finden sowie einen mysteriösen, 2 Meter hohen Runenstein, dessen Inschrift laut Edna etwas von einem Mahlstrom erzählt. Dies ist allerdings für Elliot nicht weiter von Interesse, er will sich nun im Haupthaus umsehen.
Dort riecht es stark nach verdorbenen Lebensmitteln. Selbst die normalerweise lang haltbaren Konserven dort scheinen vergammelt zu sein. Die Gruppe findet allerdings den Arzt der Basis, welcher sich ungeniert von den Lebensmitteln ernährt und wirres Zeug redet. Er reagiert allerdings auf seinen militärischen Titel, scheint also noch ein kleines bisschen Verstand behalten zu haben. Er bringt die Gruppe in die Küche, wo er ihnen die obduzierte Leiche des Kommandanten zeigt. Sie ist vollkommen dehydriert, hat keine Augen mehr und einen Kopfschuss. Letzterer wurde ihm vom Arzt zugefügt, der damit sichergehen wollte, dass der Mann auch wirklich tot ist, da er nicht mehr sicher ist, was real ist und was nicht. Er weigert sicher außerdem, das Gebäude zu verlassen.
Sabotage?
Marcus befürchtet, dass das schnelle Verderben der Speisen durch die Besatzung des deutschen U-Boots verursacht worden sein könnte und begibt sich rasch mit James zurück zum Auto, um die eigenen Vorräte sicherzustellen. Dort stellen die beiden allerdings fest, dass es bereits zu spät ist. Es ist nichts mehr genießbar.
Drinnen erzählt der Arzt noch, dass er bei der Obduktion festgestellt hat, dass sämtliche Adern im Körper des Kommandanten geplatzt waren und sich all seine Körperfluide vermischt hatten und aus ihm herausgeflossen waren. In der Hoffnung, mehr herauszufinden, begibt sich Elliot in dessen Zimmer, wo er ein Foto seiner eigenen Verlobten und Liebesbriefe an sie entdeckt.
Zum Entsetzten aller wurde auch das Funkgerät der Station fein säuberlich in seine Einzelteile zerlegt und ein paar Teile fehlen. Kurz darauf müssen sie außerdem feststellen, dass eine Person, die barfuß vom Strand gekommen ist, ihre Reifen zerstochen hat.
Das Labor
Da im Haupthaus nichts mehr finden ist, gibt Elliot den Befehl, das Labor zu durchsuchen. Allerdings ist die Tür unter Strom gesetzt worden und selbst, als man diese aufbekommt, ist drinnen alles zu einer tödlichen Stromfalle umfunktioniert worden. Als er nach Dr. Baker ruft, antwortet diese zwar, hält sie aber für Illusionen.
Marcus wird kurz abgelenkt, als er glaubt, von der anderen Seite des Sees ein Licht zu sehen, doch bevor sie das genauer untersuchen, beschließt Elliot, dass sie zuerst mit Dr. Baker sprechen müssen. Sie schlagen also die Fenster ein, woraufhin sie von ihr beschossen werden. Irgendwie dringen sie zu der Frau vor, doch sie erschießt sich, bevor die Gruppe irgendetwas aus ihr herausbekommt.
Draußen schleicht derweil ein nackter Mann ums Gebäude, der Edna in Angst versetzt. Aber auch drinnen liegen die Gemüter blank. Marcus beginnt, Elliot für Cooper, einen Nazispion, den er hier aufspüren soll. Gleichzeitig ist der nackte Mann irgendwie in das Labor eingedrungen und greift nun James an. Nach dem ersten Schock bemerkt der Physiker jedoch, dass es gar kein Mensch ist, sondern nur ein Hund. Freya, um genau zu sein. Ednas Hund, der eigentlich bei ihr zuhause sein müsste.
Der Mahlstrom
Ein merkwürdiges Geräusch lenkt die Aufmerksamkeit der Gruppe auf den Strand. Der Arzt, den sie zuvor an eine Heizung gefesselt hatten, damit er sich nicht mit Opiaten abschießt, hat es geschafft, sich mitsamt Heizkörper zu befreien und bewegt sich nun auf den See zu, wo er sich ins Wasser wirft, um sich zu ersäufen. Edna rennt zu ihm und versucht, ihn zu retten, woraufhin er sich gegen sie zur Wehr setzt. Elliot hilft ihr, sich aus seinem Griff zu befreien. Dann bemerkt der Offizier allerdings, dass die Haut des Arztes rapide zu verschrumpeln beginnt und er erschießt ihn.
Marcus glaubt, Cooper erneut zu sehen, wie dieser im Zelt mit dem Runenstein verschwindet. Die Gruppe folgt ihm und Edna fällt eine neue Passage auf, die beschreibt, wie der Mahlstrom ein Wikingerschiff durch die Zeit geschleudert haben soll. Vielleicht ist etwas ähnliches mit dem U-Boot passiert? Draußen beginnt der See, zu leuchten und Edna findet im Sand eine Glücksmünze, welche sie bei einer Ausgrabung gefunden hat und die sie auch noch bei sich trägt. Dieser Fund scheint ihre Theorie, dass hier etwas mit der Zeit nicht stimmt, zu bestätigen.
Der Wellengang auf dem See wird stärker und das U-Boot ist vom Strand abgedriftet. Die Gruppe steigt ins Ruderboot, um es zurückzuholen. Sie entdecken eine Leiche im Wasser, welche Marcus in Panik versetzt. Er springt vom Beet und versucht, an den Strand zurückzuschwimmen, wird aber von Elliot zurückgeholt. Sie klettern aufs U-Boot, während sich der reißende Wasserwirbel bildet und Blitze vom Himmel zucken. Und dann wird alles wieder normal.
Im Bauch des U-Boots
Verwirrt von den seltsamen Ereignissen beschließt die Gruppe, sich nun endlich im U-Boot umzusehen. Der Anblick könnte bizarrer nicht sein: Die Technik ist mit Organen in den Wänden verschmolzen, man findet sogar Tiere, Pflanzen und Pilze, welche eins damit geworden sind. Es gibt kein Sonar, der Boden ist von Blut bedeckt und in einem der Räume liegt eine miteinander verschmolzene Masse aus Menschen. Martin hat Flashbacks von einem U-Boot-Unfall, bei dem sein bester Freund eingeklemmt wurde und gestorben ist. Er beginnt zu schreien und Marcus, der nun ihn für den flüchtigen Cooper hält, erschießt ihn, während die anderen beiden es nicht mitbekommen. Agnes entdeckt durch das Periskop eine Brandleiche am Strand liegen, woraufhin die Gruppe dorthin zurückfährt.
Die Leiche ist allerdings eine Frau: Elliots Verlobte. Und sie lebt noch. Sie macht ihm Vorwürfe und erklärt, einen anderen zu lieben. Smith ist vollkommen durchgedreht und sieht in jedem nur noch sein Ziel, auch in der verbrannten Frau. Im daraus entstehenden Gerangel wird er schließlich erschossen.
Der wahre Feind
Vollkommen verstört von den scheinbar zusammenhanglosen Vorfällen wissen die beiden Überlebenden erst nicht, was sie tun sollen. Vielleicht zurückgehen und hoffen, unterwegs ein Dorf zu finden? Plötzlich steigt das Wasser aus dem See. Nicht alles, aber ein Teil. Und es formt sich in eine annähernd menschliche Gestalt. Die beiden Überlebenden versuchen zu fliehen, doch die Realität um sie herum verschiebt sich. Das Wesen holt Elliot ein, umfasst seinen Fuß, doch bevor es ihn in sich aufnehmen kann, erschießt sich der Offizier. Edna fleht um ihr Leben und versucht, mithilfe von Runenzeichnungen mit dem Ding zu kommunizieren. Dieses hält darauf inne und verschwindet. Vor Edna steht nun auf einmal ihr Haus, auf das sie zugeht. Dann bricht das Wasser um sie herum ein und dringt in ihren Körper ein. Als ihr eigenes Bewusst sein schwindet, spürt sie ein anderes in sich aufflammen. Das uralte Wesen wird nun durch sie die Welt erforschen.
Fazit
Ein unheimliches und ziemlich wirres Szenario, bei dem man nie weiß, was nun Realität ist und was nicht.
Die Charaktere können zu ihrem eigenen größten Feind werden, während das Wesen aus dem See sie erforscht.
Das Szenario stammt aus der Feder von Rachael B. Randolph und erschien beim Verlag Stygian Fox.
Es ist nicht unbedingt für Anfänger geeignet, da die Ereignisse recht verwirrend sein können.
Es ist eher etwas für Leute, die etwas mehr Wahnsinn in die gewohnten Ermittlungsabenteuer einbauen wollen.