Schatten über Providence
Eine Hochzeit, eine Geologen-Konferenz und eine Ägypten-Ausstellung – im Milton-Hotel ist jede Menge los. Doch bei der Eröffnung der Ausstellung läuft etwas gewaltig schief.
Orignialspielbericht
Die Charaktere
Francine Ford: Grundschullehrerin, die zur Hochzeit eingeladen wurde. Sie nutzt die Zeit, um sich die Ausstellung anzusehen.
Theodore Jameson: Hausmeister bzw. Mann für alles im Hotel. Er hat kürzlich seine Frau verloren und lenkt sich heute auf der Ausstellung ab.
Horace Williams: Ein afroamerikanischer Reporter bei einer kleinen Zeitung. Sein Ziel ist es, die New York Post auf sich aufmerksam zu machen und als erster schwarzer Journalist dort in die Geschichte einzugehen.
Maria de Luca: Eine Concierge des Hotels, die sich perfekt in der Gegend auskennt. Sie genießt ihren wohlverdienten Feierabend auf der Eröffnung der Ausstellung.
Dr. Rajbir Singh: Der Sikh hat eine Stelle als Gastprofessor an der Universität, welche ihm das Zimmer im Milton zahlt.
Die Geschichte
Die Ausstellung
Die ersten Gäste sind auf der Ausstellung angetroffen. In wenigen Minuten wird Dr. Caitlin Bronson die Eröffnungsrede halten, doch bis dahin schauen sich alle schon mal ein wenig um. Es gibt viel zu sehen: Ein auffälliger Kasten mit Steinen, eine Ushabti-Statuette und ein Skarabäus-Amulett beispielsweise. Drei der Besucher sehen sich auffällig um und Theodor beobachtet sie aufmerksam. Einer von ihnen ist angeblich ein italienischer Museumskurator, der auf eine Zusammenarbeit hofft, um die Ausstellung auch bei sich zeigen zu dürfen. Eine Afroamerikanerin mit einem großen Hut – sie stellt sich als Mrs. Shepard vor – fragt den Hausmeister nach den Toiletten und den Fluchtwegen, da sie sich in der großen menge etwas ängstlich fühlt.
Dann beginnt die Ansprache, in der auch das Hauptstück der Ausstellung vorgestellt wird: Eine Kanope, welche die Organe des Astrologen Ibnhotep enthält, der versucht haben soll, den Pharao Tutenchamun zu verhexen.
Überfall
Plötzlich geht das Licht aus und ein Schuss fällt. Die Gäste geraten in Panik und stürmen zur Tür. Theodor hat einen Anfall von PTSD und glaubt, sich wieder im Krieg zu befinden. Ein weiterer Schuss fällt und man hört jemanden schreien, woraufhin der Hausmeister zurückschießt. Horace dagegen nutzt die Chance, um die Kamera eines konkurrierenden Jungreporters zu zerstören, die ihm hingefallen ist. Er selbst macht ein Foto und sieht kurz zwei tote Wachmänner und eine Art Schattenwesen, welches zu Staub zerfällt. Das Licht geht wieder an und man sieht Mrs. Shepard an der Kanope stehen, hinter ihr liegt Dr. Bronson, die sich vor Schmerzen windet und schließlich verstirbt. Ihre Haut ist ausgedörrt und trocken, fast wie Papier.
Alle Gäste werden festgehalten, bis ein Inspektor eintrifft und alle verhört. Er bestimmt ein paar zufällige Personen als seine Gehilfen: Francine, Rajbir, Maria, Theodor und Horace. Sie helfen bei der Befragung und schießen sich schnell auf Mrs. Shepard ein, die offensichtlich die Kanope stehlen wollte. Nachdem sie von allen Seiten belagert wird, gibt sie schließlich zu, dass sie für einen lokalen Gangsterboss arbeitet, der die Kanope haben wollte. Ihre beiden Komplizen sind allerdings schon verschwunden und auch zwei Angestellte des Hotels fehlen.
Sicherheitshalber schließt Maria die Kanope in einen Safe ein und stellt dabei fest, dass ein Teil der Versiegelung abgesplittert ist.
Das Ding im Lüftungsschacht
Horace will in der Dunkelkammer im Keller seine Fotos entwickeln, in der Hoffnung, dass darauf Hinweise auf die restlichen Täter zu finden sind. Er begibt sich mit einem Polizisten nach unten, während der Rest weitere Zeugen befragt und nach den verschwundenen Angestellten sucht. Dabei wird er auf ein Geräusch im Lüftungsschacht aufmerksam und kriecht hinein. Nachdem er um eine Ecke gebogen ist, sieht er tatsächlich etwas Großes vor sich kriechen und schießt drauf, woraufhin er von hinten angegriffen wird. Mit Mühe entkommt er, weiß jedoch nicht genau, was sich im Schacht herumtreibt. Es war formlos, sagt er nur.
Im Keller fängt der Polizist plötzlich an zu schreien, als er einen Dämon aus dem Lüftungsschacht kommen sieht: Eine wabernde, formlose Masse mit dutzenden Augen. An den Stellen, an denen das Wesen den Polizisten berührt, verdorrt seine Haut augenblicklich. Horace schafft es, das Wesen mit den Chemikalien für die Filmentwicklung zu verletzten, sodass es sich zurückzieht. Sie fliehen nach oben.
Im Nebenraum zu Theodor und den anderen hört man laute Schreie und Hilferufe, doch als sie ins Zimmer stürmen, ist die Person bereits völlig verdorrt. Und es kommen Meldungen über weitere verschwundene Personen.
Die schwarze Lache
Die Gruppe trifft wieder aufeinander und beschließt, den Feueralarm zu betätigen, um die restlichen Leute zu evakuieren. Sie sind sich halbwegs einig, dass diese Wesen vermutlich in der Kanope eingesperrt waren. Panisch suchen sie nach Beschreibungen, wie sie diese wieder darin einschließen können, schnappen sich ein paar Kanister, Honig und ziehen los. Sie müssen zum Ausstellungsraum, doch der Weg wird von einer großen, schwarzen Lache voller Augen versperrt. Sie zünden sie an, doch das Wesen schafft es vorher, Maria zu umschließen. Mit Mühe kann sie hinausgezogen werden, ohne größeren Schaden zu nehmen.
Die Männer schießen auf das Ding, woraufhin es Theodor angreift und seinen Waffenarm verschrumpeln lässt. Die anderen gelangen in den Ausstellungssaal und schnappen sich das Schutzamulett und das Skarabäus-Amulett, in der Hoffnung, dass es irgendwie hilft. Tatsächlich wird Maria, die das Schutzamulett trägt, von dem Wesen ignoriert und Rajbir erhält Kenntnis von einem Zauber.
Kampf ums Überleben
Theodor hält noch immer die Stellung und versucht, das große Wesen im Flur am Eindringen in den Ausstellungsraum zu hindern. Dabei wird ihm allerdings das Bein abgefressen. Mit dem neu erlernten Zauber zerstört Rajbir eines der Wesen, welches daraufhin zu Asche zerfällt und von den Frauen in einen Behälter geschaufelt wird. Immer mehr kleinere Kreaturen fallen über die Gruppe her, die sich mit Magie und Feuerlegen verteidigen. Dabei zündet sich Maria ausversehen selbst an, dadurch aber auch die Kreatur, die sie umschließt. Mit mehr Glück als Verstand schaffen sie es, alle Abkömmlinge der schwarzen Masse in Asche zu verwandeln und in die Kanope zurück zu schaufeln.
Francine sagt eine Anrufung an Isis auf, die sie im Internet gefunden hat, doch nichts passiert. Sie gießen mehr Honig über den Deckel, wobei die Kanope ihnen beinahe entgleitet, dann sprechen sie die Anrufung im Chor aus und tatsächlich verschließt sich das Gefäß. Im Flur hören sie einen Knall, als Theodor sich selbst erschießt. Als Krüppel und mit diesem Trauma will er nicht weiterleben. Rajbir, der geistig ziemlich durchgedreht ist, stiehlt das Amulett und Dr. Bronsons Forschungsunterlagen und verschwindet. Die anderen leben mit ihrem Schock und versuchen, das Ganze irgendwie zu verarbeiten. Werden sie jemals wieder ein normales Leben führen?
Fazit
Das Szenario wurde von Jon Hook geschrieben und erschien im Band Der Saturnische Kelch. Es ist sehr actionreich und falls sich die Charaktere mal aufteilen sollten, ist das nicht weiter schlimm, da es an jeder Ecke zu Konfrontationen mit dem Gegner kommen kann. Wir hätten auch sicher noch etwas mehr erforschen können, um was es sich genau handelt.
Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht und eignet sich für Anfänger und Langzeitspieler gleichermaßen. Zudem kann das Szenario super als Einstieg oder Teil einer Kampagne genutzt werden, um die SC mit dem Übernatürlichen vertraut zu machen.