Ein Teil fiel auf felsigen Boden (Cthulhu)

  • Ein Teil fiel auf felsigen Boden

    Ein paar Freunde beobachten in ihrer Kleinstadt immer häufiger merkwürdiges Verhalten bei ihren Mitmenschen. Sie beschließen, auf eigene Faust zu untersuchen, was dahintersteckt und kommen dabei einer bizarren Wahrheit auf die Spur. Doch als man meint, es zu beenden, wird alles nur noch schlimmer.

    Originalspielbericht

    Ein Teil fiel auf felsigen Boden (Cthulhu)
    Ein paar Freunde beobachten in ihrer Kleinstadt immer häufiger merkwürdiges Verhalten bei ihren Mitmenschen. Sie beschließen, auf eigene Faust zu untersuchen,…
    inyo.home.blog

    Die Charaktere

    Elois Bircher: Fromme, jedoch alkoholabhängige Lehrerin. Sie ist entsetzt, dass in der Kirche plötzlich über die Vorzüge der Sklaverei gepredigt wird.

    Fred Schenck: Friseur, der kürzlich ein Darlehen aufgenommen hat, um sich ein Haus zu kaufen. Dieses wurde nun plötzlich widerrufen und er steht kurz davor, obdachlos zu werden.

    Bert Lowry: Redegewandter Autoverkäufer. Er macht Annabelle den Hof, doch aktuell macht ihm sein Vater mehr Sorgen. Der ist eigentlich ein ernster Banker, hat aber plötzlich mit dem Musizieren angefangen.

    Wesley Frost: Verträumter Bankangestellter. Er liebt es, die Sterne bei Nacht zu beobachten und sammelt Kometenstücke. Seine Schwester und deren Kinder sind auf einmal nicht mehr erreichbar, was ihm große Sorge bereitet.

    Betty Considine: Extrem neugierige Kellnerin und Klatschmaul. Sie hat ein heimliches Verhältnis mit einem verheirateten Mann, doch seit einer Woche hat ihn niemand mehr gesehen.

    Annabelle Hearn: Frauenrechtlerin und Tellerwäscherin im lokalen Restaurant. Plötzlich und ohne Grund wurde sie aber rausgeworfen und ihren Lohn hat sie auch nicht bekommen.

    Die Geschichte

    Einmal Waffeln bitte

    Es ist Ende Februar 1922 im kleinen Örtchen Stowell. Eine Gruppe von ehemaligen Schulfreunden hat sich für heute in der Bäckerei verabredet, in der Betty arbeitet. Jeder von ihnen hat etwas zu berichten, was ihm oder ihr Kopfzerbrechen bereitet. Bert fährt gerade einen der neu eingetroffenen Wagen als Werbung und sammelt unterwegs Annabelle ein. Als sie vor dem Laden aussteigen, werden sie von einem Wahnsinnigen mit Messer und Beil angegriffen – auf offener Straße. Sie kennen den Mann, es ist McGurdy vom Gemischtwarenladen.

    Eigentlich ein sehr ruhiger Mensch. Die Männer ringen mit ihm, während Betty die Polizei ruft. Als Deputee Alexander eintrifft, erschießt er den Wahnsinnigen einfach und lässt ihn ohne Begründung auf offener Straße liegen. Als die Freunde kurz mit ihm sprechen fällt ihnen auf, dass eines seiner Augen ein wenig gerötet ist. Er verspricht, jemanden vorbeizuschicken, der die Leiche abholt. Keine Befragung, nichts.

    Die Freunde setzen sich zusammen und frühstücken, so gut es nach einem solchen Vorfall eben geht. Sie berichten von den seltsamen Vorfällen, die sie jeweils persönlich betreffen und beschließen, dem auf den Grund zu gehen. Als sie sich gerade auf den Weg machen wollen, kommt einer der örtlichen Bauern vorbei und lädt die Leiche auf seinen Wagen. Er solle sie ins Krankenhaus bringen, erklärt er, fährt jedoch in eine ganz andere Richtung. Auch bei ihm zu sehen: Eine Einblutung in einem Auge.

    Musikalische „Meisterleistung“

    Da es direkt in der Nähe liegt, schaut die Gruppe zuerst bei Berts Eltern vorbei. Unterwegs kommen sie an weiteren Häusern vorbei, die zwangsgeräumt werden. Merkwürdig.

    Berts Mutter ist mit den Nerven am Ende. Ihr Mann, sonst ein ernster Mann, macht auf einmal Musik mit Alltagsgegenständen und geht nicht mehr zur Arbeit! Tatsächlich finden sie ihn im Wohnzimmer, wo er aus normalen Instrumenten und verschiedensten anderen Dingen einen Halbkreis um sich gebildet hat.

    Er würde heute Abend auch wieder im Gottesdienst auftreten, erzählt er stolz und führt sein Können einmal vor. Gleichzeitig bedient er verschiedene seiner Musikobjekte. Für die meisten klingt es ziemlich wirr, aber irgendwie hat es auch etwas und löst bei zweien sogar eine kurze Synästhesie aus. Bert schaut sich seinen Vater genauer an und bemerkt dann eine Eintrübung in einem seiner Augen. Er bittet seine Mutter, ihn einmal vom Arzt untersuchen zu lassen.

    Auf dem Seziertisch

    Als nächstes besuchen die Freunde Wesleys Schwester Glenda. Sie öffnet die Tür und wirkt irgendwie abgeschlagen. Sie bittet alle herein, weiß dann aber nicht genau, was sie tun soll. Hund, Mann und die Zwillingstöchter sind gerade nicht da. Man unterhält sich kurz, als die beiden Mädchen zurückkehren. Sie erzählen davon, wie sie in der Schule das Sezieren gelernt haben und fangen an, ihre Mutter herumzukommandieren. Die anderen Erwachsenen versuchen, die Kinder zu maßregeln, doch die lassen sich nichts sagen.

    Glenda erklärt, die Gruppe sollte jetzt besser gehen und faselt irgendetwas vom „Großen Verstand“. Wesley fragt eindringlich, wo der Hund sei, weil die Mädchen so besessen vom Sezieren sind und er sich Sorgen macht. Glenda schaut immer wieder ängstlich in Richtung Keller, sagt aber nichts weiter dazu. Als Wesley hinuntergehen will, greifen die Mädchen ihn an, werden jedoch von den anderen überwältigt und gefesselt. Es überrascht jedoch alle, welch enorme Kräfte die Kinder haben. Normal ist das jedenfalls nicht.

    Im Keller riecht es nach Blut und Urin und Wesley findet den Ehemann seiner Schwester gefesselt und ordentlich aufgeschnitten auf einem Tisch vor. Augen und Zunge sind fachgerecht entfernt worden und er wird vermutlich in den nächsten Minuten an Schock sterben. Wesleys gerät durch den Anblick selbst in einen mentalen Schockzustand und versucht, seinen Schwager zu retten, verringert dadurch aber seine Lebenserwartung deutlich. Vielleicht ist es besser so…

    Er taumelt wieder nach oben, wo Glenda erklärt, die Mädchen seien gesegnet, aber die Gruppe sperrt die drei trotzdem in den Keller ein. Den Hund sucht man gar nicht erst. Es scheint, als würden einige Leute in Stowell von einem speziellen Thema besessen werden, doch ein Zusammenhang erschließt sich den Freunden noch nicht.

    Gottesdienst

    Auf dem Weg zum Gottesdienst kommen die Freunde noch am Haus von Bettys verschwundenem Liebhaber an. Das Auto steht noch immer nicht vor der Tür, welche sich als nicht abgeschlossen erweist. Es riecht ein wenig nach Braten, doch sonst findet sich keine Spur des dort lebenden Ehepaares. Als sie zur Kirche weiterfahren, sehen sie in der Ferne ein Haus brennen.

    Bei der Kirche angekommen sehen die Freunde, wie eine Frau vom Postboten angegriffen wird. Die Männer ringen ihn nieder. Als die Polizei eintrifft, zeigt sich ein merkwürdiges Verhaltensmuster. Der sonst so selbstbewusste Sheriff steht nur dumm herum und lässt sich vom Deputee herumkommandieren – wie Glenda von ihren Kindern!

    Der Deputee informiert außerdem Wesley, dass sein Haus abgebrannt sei, seine Schwester wurde tot aufgefunden, die Zwillinge sind verschwunden. Daraufhin droht Wesley, den Verstand zu verlieren und schreit Sachen wie: „Wir haben die Kinder angezündet! Sie wurden mit dem Teppichklopfer erschlagen!“ Fred fängt außerdem an, sich panisch umzusehen, er fühlt sich von den Zwillingen verfolgt und beobachtet.

    Nachdem sich alle wieder beruhigt haben, geht die Gruppe in die Kirche, wo Berts Vater erneut eine grausige Komposition auf der Orgel und seinen anderen „Instrumenten“ spielt. Etwa ein Drittel der Leute in der Kirche wirkt erschrocken, ein Drittel erfreut und ein Drittel ist wie weggetreten, als wäre es auf Drogen oder würde Engelsklängen lauschen.

    Nach dem Gottesdienst bekommt die Gruppe mit, wie der Reverend mit zwei Mitarbeitern des Sägewerks spricht. Man hört Schlagworte wie „Das Auge im Himmel“ und „Der große Verstand“. Leider fahren sie schneller weg, als die Freunde ihr Auto holen können und so bleibt ihnen nur, den Polizeiwagen zu verfolgen. Dieser biegt jedoch nicht zum Sägewerk ab, wie angenommen, sondern ins Bonzenviertel und hält dort vor dem Haus eines Astronomen.

    Nachforschungen und Chaos

    Vor dem Haus stehen noch ein paar andere Autos. Bert kippt Zucker in deren Tanks und Annabelle verstopft die Kurbellöcher mit Dreck, sodass sie nicht so schnell verfolgt werden können. Wesley wartet im Auto und steht Schmiere, während der Rest um das Anwesen herumschleicht und in den Wintergarten des Professors späht. Dort sieht man ihn und die beiden Werksmitarbeiter an einem merkwürdig anmutenden Teleskop. Jetzt geht Bert ein Licht auf: All die geröteten und trüben Augen müssen dadurch entstanden sein! Man schaut schließlich nur mit einem Auge durch das Teleskop!

    Draußen parkt ein neues Auto und die Zwillinge steigen zusammen mit einem kräftig aussehenden Mann aus. Wesley beginnt, wie wild auf die Hupe zu drücken, was natürlich die Aufmerksamkeit auf ihn zieht. In seinem Adrenalinrausch schafft er es sogar, den Mann außer Gefecht zu setzen. Die anderen kommen zurück und schlagen die Kinder bewusstlos, dann flieht man zurück in die Stadt. Eigentlich will die Gruppe sich nun endlich den Bankdirektor vorknüpfen, doch es gibt einen kurzen Zwischenstopp beim Restaurant, in dem Annabelle gearbeitet hat. Deren Mitarbeiter protestieren nämlich davor.

    Es stellt sich heraus, dass auch sie grundlos gefeuert wurden. Die Freunde gehen mal rein, wo gerade der Bankdirektor zusammen mit Berts Vater und dem Deputee ein Festessen abhalten. Der Chefkellner bewirtet sie, während der Besitzer des Ladens Kellneraufgaben erledigt und brav allen Befehlen folgt, die er erhält. Zunächst versucht die Gruppe es mit einem normalen Gespräch, bei dem sich jedoch der Deputee einmischt und direkt erschossen wird. Berts Vater fällt daraufhin in Ohnmacht und der Direktor ist vollkommen verstört. Auch Wesley nimmt das nicht sonderlich gut auf. „Oh, der Deputee hat sich gerade selbst erschossen“, faselt er.

    Der Bankdirektor weiß selbst nicht viel von den Vorgängen, nur, dass die Sterne das wahre Potential entfalten können. Wer durch das Teleskop des Professors schaut, dessen Potential wird sofort aufgedeckt. Und diejenigen, die wie willenlose Sklaven herumlaufen? Die haben kein Potential und verlieren ihren Willen. Das Potential des Bankbesitzers ist es, Geld zu machen, also hat er diverse Kredite rückgängig gemacht, um mit dem Geld zu spekulieren. Unter Androhung von Gewalt lassen die Freunde ihn die Pfändung von Freds Haus rückgängig machen. Dann will man zum Professor zurückkehren und das Monstrum von Teleskop zerstören.

    Das Unglück nimmt seinen Lauf

    Nach ihrem ersten Auftreten ist das Anwesen nun besser bewacht. Wesley sorgt also vorne für Ablenkung, damit die anderen ungestört zum Garten kommen. Er tut so, als wolle er auch unbedingt in das Teleskop blicken, doch die Wachen gehen auf Nummer sicher und setzen ihn außer Gefecht. Hinten lenkt der Rest die anderen Wachen ab und zerschlägt dann das Teleskop. Der Professor bekommt dies natürlich mit und warnt noch, dass sie damit großes Unglück über die Stadt bringen werden, doch das interessiert niemanden. Sobald das Gerät zerstört ist, verschwindet der Glanz aus den Augen derer, deren Potential entfaltet wurde und sie werden so willenlos wie die anderen.

    Die Gruppe befreit Wesley und fährt dann hinaus zum Sägewerk, wo sie ein Lager finden, auf dem all die Menschen ohne Potential landen. Sie werden hier wie Vieh gehalten. Da nun niemand mehr in der Lage ist, in Stowell für Recht und Ordnung zu sorgen, versucht man, über die Telefonvermittlung die nächstgelegene Polizeistation zu erreichen, was jedoch nicht gelingt. Auch läuft im Radio immer dasselbe Lied. Irgendetwas stimmt hier nicht.

    Während der Großteil der Gruppe sich ins Krankenhaus oder nach Hause begibt, um sich nach dem langen Tag auszuruhen, fahren Annabelle und Bert noch in die Nachbarstadt und machen die Polizei dort auf das Chaos in Stowell aufmerksam. Zusammen mit einer Eskorte fahren sie zurück und hoffen, dass sich das Problem nun von selbst erledigt.

    Der nächste Morgen bringt jedoch keine Erleichterung oder Lösung. Viele Menschen sind völlig weggetreten, andere dagegen rasten völlig aus und üben Gewalt gegen alles und jeden aus, der sich bewegt. Leute erschlagen und überfahren sich auf den Straßen, Gebäude brennen lichterloh.

    Annabelle, Wesley und Betty sehen schließlich mit an, wie einige der aggressiven Menschen in Flammen aufgehen. Es liegt auch irgendeine Art Druck in der Luft, als würde sich ein schweres Gewitter anbahnen. Sie schleichen sich aus dem Krankenhaus und suchen sich das nächstbeste Auto. Annabelle will noch ihre Mutter holen, doch die anderen überzeugen sie, von der Idee abzulassen. Das, was hier gerade passiert, würden sie vermutlich nicht überleben. Und ihre Mutter ist dem Chaos sicher bereits zum Opfer gefallen.

    Auch Bert verlässt die Stadt per Auto, doch er fährt in eine andere Richtung als der Rest. Traurig schließt er damit ab, dass er Annabelle wohl niemals wiedersehen wird. Im Radio werden bald Berichte über die Zustände im Städtchen gebracht. Im Hintergrund hört man jemanden schreien: „Sie hätten das Teleskop nicht zerstören dürfen!“

    Fazit

    Ein perfektes Szenario für jeden mit Verfolgungs- und Verschwörungswahn.

    Es gibt viele Ansätze, wie die Charaktere ihre Probleme angehen können, bei uns artete es etwas arg in Gewalt aus, was aber kein Muss ist. Wichtig ist, dass kein Happy End erwartet werden darf, denn sobald die Gruppe das Teleskop zerstört, kommt es zu den schockierenden Ereignissen des nächsten Morgens.

    Und warum sollte man das Gerät nicht kaputtmachen, immerhin stellt es eindeutig schlimme Dinge mit den Menschen an, die es benutzen!

    Das Szenario stammt ursprünglich aus dem Band Nameless Horrors und wurde dann im Deutschen im Band Namenloser Schrecken in Neuengland übersetzt.

    - Spielt aktuell: Unknown Armies/Nemesis, Call of Cthulhu/Nemesis.
    - Leitet aktuell: Oneshots CoC/Unknown Armies/Nemesis.

  • Cinemancer 26. März 2023 um 11:06

    Hat den Titel des Themas von „Ein Teil fiel auf felsigen Boden“ zu „Ein Teil fiel auf felsigen Boden (Cthulhu)“ geändert.
  • Cinemancer 26. März 2023 um 11:06

    Hat das Label Spielbericht hinzugefügt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!