Alles anzeigenAuf den entsetzten Schrei der Gruppe reagiert die KI Sanctuary damit, dass dies nur ein Scherz gewesen sei, um das Aufwachen der SCs zu beschleunigen.
Eine Rückkehr zur Oberfläche von Unity sei aktuell aufgrund der Ionisierung der Atmosphäre nicht ratsam. Allerdings gebe es Essen für die Gruppe.
Die Charaktere, die von der Gefangenschaft immer noch ausgemergelt sind, stärken sich ein wenig und können sich mittels eines Terminals einige Daten ansehen.
Die KI scherzt, sie habe die Charaktere betäubt, so dass sie sehr lange schliefen. Es ist nicht immer leicht zu sagen, was Scherz und was wahr ist. Es fällt auf, dass Sanctuary in Bezug auf die Erde und die Menschen von dort von „terranisch“ spricht.
Mittels des Terminals lassen sich Karten von Siedlungen auf Unity zeigen. Auch bewohnte Siedlungen der Xaal.
Zudem auch Aufzeichnungen über die Sprache der Xaal, die Nieva mittels ihres durch Sanctuary aufgerüsteten Gehirnimplantats in ihr Hirn lädt.
Sanctuary sagt, er müsse sich um etwas kümmern, und die Gruppe könne sich in bestimmten Arealen frei bewegen.
Gesperrt sind die Maschinenräume, der Computerkern und die Kryokammern. Das Observationsdeck für die Lagereinrichtungen ist dagegen freigegeben. Nieva ist noch für ca. 24 h aufgrund der Upgrades an die Systeme des Schiffs angeschlossen. Mykah und Anatolij wollen sich zur Kommunikationseinrichtung begeben, um Kontakt zur Santiago aufzunehmen und Informationen zu Unity weiterzugeben. Dabei überlegen sie sehr vorsichtig, wie viel sie der Kolonialverwaltung sagen wollen, um vielleicht die Kampfhandlungen zu reduzieren oder zumindest nichts zu verstärken.
Die große und selbst für unsere Charaktere nach absoluter Hightech aussehende Kommunikationszentrale liegt vor Mykah und Anatolij.
Mykah beginnt die Kommunikation mit der Santiago, da First Landing durch die Interferenzen tatsächlich nicht erreichbar ist. Dort ist eine übernächtigt wirkende Mitarbeiterin in der Leitung. Die beiden übermitteln, dass sie aktuell quasi in Sicherheit sind, ihre Position aus Sicherheitsgründen nicht enthüllen können. Sie fassen zusammen, was sie über die Geschichte der Xaal wissen, und dass sie Zugriff auf Sprachdaten haben, und die Menschheit sich um Frieden bemühen müsse/könne.
Währenddessen ist Nieva in ihrem Geist auf einer schwarzen Ebene, wo sie eine ältere Version von sich trifft, die klagt, dass sie ihre Medikamente nicht genommen habe. Und sie gerade im Bad steht, wo ihr Spiegelbild zu ihr spreche. Sie kann zumindest weitergeben, dass die Menschheit die Xaal nicht auslöschen wird. Zu viel darf sie aber nicht verraten, möchte aber zumindest ein bisschen was weitergeben. Und sie sagt: „Forsche im Computer über das Elysium-Protokoll nach und denke an das Wort Golem.“
Sie verabschiedet sich. Nieva geht daher weg und geht auf der Ebene zu einem anderen Schemen. Einer viel älteren, geradezu uralten Version ihrer selbst. Diese sagt nur kurzangebunden: „Nein, darf ich dir nicht sagen.“
Sie ist aber zumindest bereit ihr zu sagen, dass sie diese Fähigkeiten irgendwann kontrollieren werde. Auf die Frage nach der Anzahl ihrer Enkel später lacht die uralte Nieva nur tief und schallend. Und sie sagt: „Mykah ist nicht die, die sie vorgibt zu sein.“ – aber vielleicht ist das geschwindelt. Sie werde jetzt etwas essen, sie sei schon lange nicht mehr auf dem Mars gewesen.
Nieva geht zu einer anderen Gestalt. Diese ist ein Nakalim. Er spricht sie mit Namen auf Englisch an, und ist froh über ihre pünktliche Kontaktaufnahme. Ihre Kommunikation werde nur sehr kurz sein. Als Nieva fragt, ob auf der Erde wieder Frieden geschaffen worden sei, bejaht er und beendet die Verbindung.
Sie sucht nach einem Xaal, um eine friedliche Kontaktaufnahme zu versuchen.
Mykah und Anatolij derweil: Sie gehen zum Observationsdeck. Die Schlafsektion nimmt mehr als das hintere Drittel des Schiffs ein. Das Observationsdeck ist sehr groß, vollgestopft mit Laufgängen, Terminals, technischen Einrichtungen. Hinter Glasscheiben sieht man gestapelte Schlafkapseln soweit man sehen kann.
Laut Terminals scheinen sie wirklich zu schlafen. Aber Anatolij hat immer noch ein schlechtes Gefühl bei all dem und misstraut auch den Sensordaten.
Nieva sieht eine weitere Version ihrer selbst. Sie sei selbst gerade auf einer schwarzen Ebene voller Gestalten. Sie wirkt verwirrt. Nieva gibt ihr den Tipp, vor allem auf die jüngeren Versionen zu hören. „Die Alten trollen so viel.“
Hinterher kann sie sich an das Gespräch erinnern, obwohl es bis eben nie stattfand, jetzt aber in ihrer Vergangenheit liegt.
Die anderen wollen zum Crewdeck, um sich dort mal umzusehen. Mykah wird so langsam von Anatolijs sich steigernder Paranoia angesteckt. Als Anatolij im Fahrstuhl das Tastenfeld bedient, fallen Mykah daran leichte Kratzspuren auf, als sei das Feld irgendwann aus der Wand gehebelt worden. Mykah öffnet die Abdeckung, und Anatolij prüft die Verkabelung. Es gibt eine Unregelmäßigkeit, so dass vielleicht eine Umleitung oder Überbrückung vorliegt. Ein Splint an einem Kabel. Anatolij begutachtet das. Sie betätigen den Knopf. Die Stockwerksanzeige beginnt daraufhin zu blinken. Sieht wie Morsecode aus. Bedeutung: „Gefahr. Gefahr. Große Gefahr! Sehr große Gefahr. Achtung. Lebensgefahr. Misstrauen. Computerkern.“
Nieva fragt einen leicht grauhäutigen Menschen aus der weit entfernten Zukunft, wie es um die Beziehung zwischen Menschen und Xaal bestellt ist. Es gibt anscheinend verschiedene menschliche Zivilisationen. Er hält nichts von Unity. Xaal leben auf mehreren Welten und sind mit einigen Menschen in positiver Interaktion. Er wirkt etwas schroff. Und dann plötzlich: „Dann klink ich mich mal bei dir ein, du scheinst ja Informationen zu haben“.
Im Fahrstuhl: Anatolij und Mykah entscheiden sich, etwas Gewagtes zu tun, da die KI aktuell vielleicht abgelenkt ist.
Sie begeben sich mit dem Fahrstuhl zu einer Ebene etwas über dem Computerkern. Dort finden sie einen mit Laseremittern gesicherten Wartungsschacht, durch den sie zum Kern wollen. Sanctuary funkt sie mit Nievas Stimme an und fragt, ob sie etwas gefunden haben. Mykah und Anatolij befürchten abgehört zu werden. Daher halten sie sich zum Glück bedeckt. Sie versuchen die Sensoren der Falle zu stören. Dies misslingt katastrophal und ein Alarm wird ausgelöst. Da nun ohnehin der Alarm aktiviert ist, zerstören sie den Sensor und eilen zum Computerkern. Eine mehrstöckige, reich verzierte Hightechanlage. Sicherheitseinheiten sind auf dem Weg. Die KI zeigt sich als Hologramm und stellt Anatolij und Mykah zur Rede.
Bei Nieva ist der Fremde, der sie begleiten möchte, um ihre Wahrnehmung der schwarzen Ebene zu erkunden. Für ihn sieht diese anders aus. Leute vom Mond oder der Erde sind in seiner Zeit eine Unmöglichkeit.
Er hilft ihr, einen Xaal zu finden. Nieva spricht den Xaal an. Dieser ist wenig begeistert, von einem Menschen kontaktiert zu werden. Er bricht den Kontakt nach kurzer Zeit ab. Ihr Begleiter entfernt sich ebenfalls.
Nieva wacht auf. Rotes Licht und Alarm. Neben ihr sind drei jeweils drei Meter aufragende, gepanzerte Gestalten. Sie betätigt ihren Kommunikator: „Leute, was habt ihr getan?“.
Die Nachricht kommt nicht zu den anderen durch.
Zwei gepanzerte, drei Meter große Gestalten betreten den Computerkern. Mykah versucht, Sanctuary zu erklären, dass sie nur aufgrund von Misstrauen diesen Ort aufgesucht haben. Sanctuary kommentiert dies mit „Selbstverständlich.“
Die Gestalten kommen auf die beiden zu. Sie bewegen sich wie Nakalim. Unter der Panzerung ist das schwer erkennbar, aber sie könnten Nakalim sein.
„Noch nie seid ihr bis hier vorgedrungen, bei allen bisherigen Versuchen. Ihr werdet zur Krankenstation gebracht, eure Erinnerungen werden gelöscht und ihr werdet wieder auf der Wiese aufwachen. Ein interessantes Experiment.“
Inzwischen sei schon einige Zeit vergangen und die Lage auf Unity sei ausgewogen.
Nieva fragt die Gestalten, ob sie Nakalim seien. Sie sagen, dass sie nichts sagen dürfen, aufgrund der Elysium-Protokolle. Dann bringen sie sie weg, zur Krankenstation.
Sanctuary sagt zu Mykah und Anatolij, dass noch über 1000 Versuche folgen werden, und das Missionskommitee des Mars die Missionsdirektiven und Protokolle geschaffen hat.
Anatolij sieht ein Hochspannungskabel und erwägt, damit eine technische Störung fulminanter Art zu initiieren. Allerdings ist er nicht bereit, die gepanzerten Wachen damit zu berühren – denn sollten sie wirklich Nakalim und keine Roboter sein, möchte er sie nicht verletzen oder gar töten.
Nieva sieht per Hellsehen die Szene im Computerkern. Sie hört Sanctuarys Stimme in ihrem Kopf – aber irgendwie ist sie anders. „Ich konnte nichts gegen sie tun. Teile der Systeme sind korrumpiert. Es braucht einen Reset. Wenn deine Kameraden den Kern zerstören, fallen alle Systeme aus und die Menschen an Bord sterben.“
Die KI könne versuchen, Nieva einen Zugriff zu gewähren, für den Reset. Dies werde zu dauerhaften Schmerzen führen. Nieva möchte es dennoch tun.
Einer der gepanzerten Wächter rammt Nieva ein Gerät in ihre Datenbuchse, so dass sich ein langer, ausfahrbarer Dorn in ihr Gehirn gräbt.
Anatolij hechtet nach dem Kabel und hält es mit etwas Abstand an den zentralen Computerkern, eine schwarze, schwebende, große Kugel. Er stellt keinen Kontakt her, fordert aber Verhandlungen mit Sanctuary, oder er werde den Kern zerstören (ein Bluff – Anatolij ist sich darüber im Klaren, dass ein Ausfall des Computers fatale Folgen haben dürfte).
Sanctuary bestätigt diese Annahme und sagt, dies führe zum Tod aller Menschen an Bord. Anatolij verlangt menschliche Crewmitglieder zu wecken und herzuholen. Sanctuary sagt, sie (Sanctuary spricht wechselnd von sich als ich oder wir) seien nicht autorisiert die Crew zu wecken. Mykah debattiert mit der KI, wie es sein kann, dass niemand autorisiert ist die Menschen zu wecken, und sie somit für immer schlafend sind. Sie fragt nach dem Protokoll der KI. „Protokoll ist die Bewahrung der Menschheit“. Dies möchte Sanctuary dadurch erreichen, dass Menschen von der Santiago die Menschen auf der Sanctuary wecken. Die Charaktere seien nicht autorisiert.
Nieva verbindet sich derweil mit dem Computer. Sie möchte sich die Sicherheitsprotokolle anschauen. Es ist Nakalim-Maschinencode, den sie dank ihres Upgrades übersetzen kann.
Sie sucht nach „Elysium Protokoll“ und „Golem“.
Elysium Protokoll: Scheint hieb- und stichfest, kein Verhandlungs- und Diskussionsspielraum.
Golem: Absolut gleichartige Kopien menschlicher Körper und Kopien des entsprechenden Bewusstseins für den Körper.
Es ist also möglich, dass Kopien der Charaktere existieren.
Letzte Aktivierung war vor 21 Tagen, um drei Personen zu kopieren. Die Charaktere. Die Golems sind abgereist, Zielort: Die Santiago.
Nieva sucht nach dem Punkt, ab dem Teile der KI ausgefallen sind und es zu einer Abspaltung kam. Kurz vorm Sprung mittels einer Hypernova gab es einen kurzen Reset, nachdem der Computer einen verstümmelten Datenstrom empfing. Seitdem besteht diese Abspaltung. Nieva liest den Datenstrom unter Sichterheitsbedingungen aus. Fremdartig und schwer zu deuten, er zerfrisst Sicherheitsprotokolle und repliziert sich. Genau das ist auch dem Hauptcomputer passiert. Nieva löscht den abgeschotteten Datenstrom, muss nun aber einen Weg finden, die tiefe Infektion der gesamten Schiffssysteme zu beheben.
Der funktionale KI-Kern scheint andeutungsweise (aus einzelnen Visionen aus Nievas Zukunft auf der schwarzen Ebene) näher mit Nieva verbunden zu sein; so, als sei er der Vater ihrer künftigen Kinder. Es fallen zotige Sprüche. Irritierend für alle Beteiligten.
Sie nimmt mittels des Computers Kontakt zu Mykah auf, die sich einer der Konsolen genährt hat, um ggf. etwas zu finden, was sich mit dem Kabel zerstören lässt, ohne alle Menschen zu töten. Nieva wird von der mit ihr gekoppelten KI gewarnt, dass auch der Virus ihre Kommunikation mitliest.
Mykah und Anatolij spielen auf Zeit. Sanctuary sagt, dass sie irgendwann müde sein werden. Aber die SCs entgegnen, dass sie bereit sind, diese Stunden auszuharren. Sanctuary erhöht Stück für Stück die Temperatur im Computerkern. Mykah warnt, dass dies zu Bewusstlosigkeit und unabsichtlichem Kontakt des Kabels mit dem Kern führen kann. Es wird auf den Widerspruch zwischen dem Protokoll „Bewahrung der Menschheit“ und mutwilligem Riskieren aller schlafenden Menschen an Bord hingewiesen. Sanctuary lässt diesen Einwand nicht gelten und erhöht die Temperatur weiter.
Nieva versucht derweil, die Firewall zu durchbrechen. Es gelingt ihr, allerdings bauen sich automatisch neue Firewalls auf. Nieva fragt nach Hintertüren. Durch Hilfe des nicht korrumpierten KI-Anteils kann sie einen Teil der Firewalls umgehen. Sie schaut sich die Systeme der Schlafkapseln an. Es gibt keine Sicherheitssysteme, die zur automatischen Weckung oder Notenergieversorgung der Schlafkapseln dienen.
Um zum korrumpierten KI-Teil zu kommen, müssen sie zur Code-Entsprechung des Maschinenkerns. Nieva muss sich physikalisch damit koppeln (Nach Entfernung des Virus und Übertragung des unbeschädigten KI-Anteils in den Kern).
Entsprechende Befehlszeilen um den Maschinenkern vom Virus zu befreien, könnten über ein Terminal beim KI-Kern eingegeben werden. Nieva übermittelt dies an Mykah.
Anatolij philosophiert derweil mit Sanctuary über die Grenzen menschlicher Willensfreiheit, den wo ist Freiheit, wenn alles Denken und alle Entscheidungen durch Impulse im Gehirn ausgelöst werden? Die Temperatur im Raum liegt aktuell bei 46 Grad Celsius. Er versucht Zeit zu schinden, genießt aber das philosophische Gespräch mit der KI. Trotz der Rahmenbedingungen.
Mykah hechtet los und gibt den Code ein.
Nieva rennt los, um physisch zum Kern zu kommen. Das Licht flackert. Die Wachen sind reglos – Roboter? Sie kann nicht die Magnetbahn nutzen, sondern muss laufen.
Auch die Wachen beim Maschinenkern sind reglos, und das Hologramm ist verschwunden. Die Temperatur fällt wieder.
Mykah: „Okay, ich glaube du kannst das Kabel loslassen.“ Anatolij lässt das Kabel sinken und geht zu Boden, wo er schweißbedeckt sitzen bleibt.
Nieva kommt an und koppelt sich mit dem Kern, so dass der funktionale KI-Anteil sich verbindet. Es kommt zu einer Art Neustart.
Nieva versucht zu erklären, was passiert ist, und dass sie versucht hat, das Original von Sanctuary einzuspeisen und die korrumpierte Version zu löschen.
Sie weist darauf hin, dass genetische Kopien aller Charaktere vor 21 Tagen durch die korrumpierte KI zur Santiago geschickt wurden.
Die maschinellen Wachen auf dem Schiff sind reglos, ihre Systeme sind offline. Es sind wirklich keine Nakalim. Nur diesen nachempfundene Maschinen.
Mykah bringt Nieva zur Krankenstation. Die Datenbuchse der Pilotin ist zerstört durch den Dorn, der eingeführt worden war. Mykah kümmert sich um die medizinische Versorgung Nievas.
Dadurch wird Nieva mit medizinischen Naniten verarztet.
Aktuell ist keine Kommunikation mit der Santiago möglich. Und laut Protokollen gab es in den vergangenen Tagen keine Kommunikation dorthin. Also war auch das letzte Gespräch der Charaktere mit der Mitarbeiterin dort nicht echt.
Sanctuary informiert die Gruppe, dass sie bereits vier Monate an Bord sind. Ihre Kopien, die zur Santiago aufgebrochen waren, lassen sich durch nichts von den Originalen unterscheiden.
In wenigen Minuten sei die Kommunikation wieder möglich.
Die Charaktere initiieren daher eine Verbindung zur Santiago.
Nieva kommt dort an den Bildschirm. „Sanctuary hier.“
Quelle: https://cthulhuskartenkiste.wordpress.com/2022/01/02/spi…ne-geiselnahme/