Alles anzeigen„Der drohende Sturm kommt näher und nichts kann ihn aufhalten.“
Nach dieser Enthüllung versucht die Gruppe, eine denkbare Vorgehensweise zur Abwehr dieses gigantischen Schwarms aus Richtung Portland zu finden. Sie sprechen mit Captain Stone.
Es entspinnen sich diverse Pläne – gezielte Sprengung von Brücken, Pässe blockieren, gezielt Waldbrände legen und vielleicht einzelne Siedlungen mit Sprengstoff präparieren und die Infizierten dorthin locken und hochjagen.
Mehrere Orte werden auserkoren, um durch Blockaden den Schwarm umzulenken oder zu verlangsamen. Weaverville und Redding sollen präpariert und mit möglichst vielen Infizierten in ein Flammenmeer gehüllt werden. Dafür sind umfangreiche Vorarbeiten und genaues Timing nötig.
Captain Stones Truppen kümmern sich um die Vorbereitungen. Sie rücken aus.
Die Gruppe dagegen soll bei Fort Bragg nachsehen, ob sich dort noch militärisches Gerät requirieren lässt. Zugriff auf schwere Waffensysteme wäre für die Planung sehr hilfreich.
Jayden, Chayo und Beth kommen nach einiger Fahrzeit ohne große Störungen nach Fort Bragg.
Ihren scharfen Augen entgeht nicht, dass das große Tor erst vor kurzem bewegt wurde. Sie schleichen daher vorsichtig auf das Gelände. Beth übersieht eine offene Luke und stürzt in einen Schacht. Dieser ist über und über mit frischen Freak-Leichen gefüllt. Sie klettert beschwerlich wieder nach oben.
Es gibt Blutspuren; offensichtlich hat wer auch immer die Infizierten getötet hat diese bis zu der Luke geschleift.
Hinter einer Ecke sehen die Charaktere drei Fremde. Sie sehen aus wie Plünderer, sind teils verletzt.
Beth überlegt, ob man sie irgendwie unter Druck setzen könne, um mehr über sie zu erfahren – mit den Dreien werde man fertig. Jayden und Chayo dagegen rufen einfach ein fragendes „Hallo“ zu ihnen rüber, und quatschen sie an. Die Fremden gehören zu einer Gruppe Überlebender, die aus Portland geflohen sind. Sie informieren ihre Leute per Funk, dass ein kleines Team fremder Überlebender ebenfalls die Basis plündert, um versehentlichen Beschuss zu vermeiden. Ihr Anführer möchte die Charaktere sprechen.
Er ist beim alten Flugfeld und Ausbildungsplatz, in einem Wohnwagen. In dem Areal sind viele Wachposten und jede Menge Fahrzeuge. Die Charaktere schätzen, dass es etwa 200-300 Personen sein dürften – zumindest soweit sie aktuell sehen.
Der Anführer der Überlebenden ist ein alter Bekannter – Lieutenant Snyder, einer der beiden Soldaten, der durch Hope durchkam und den die Charaktere durchsuchen wollten.
Dementsprechend reagiert er mit einem „Oh nein, nicht die schon wieder. Erschießt sie!“
Eine kurze Schrecksekunde, ehe die Truppen das als Scherz deuten und diesen Befehl ignorieren.
Snyder erzählt dann, dass die Überlebenden in Portland herbe Verluste durch den Schwarm erlitten hatten, als sie versuchten die Infizierten aufzuhalten. Sie haben viele Verwundete.
Unter den Infizierten, von denen sie in Portland attackiert wurden, waren auch Freaks mit Schusswaffen und schusssicheren Westen. Diese gingen taktisch vor, wie eine militärische Einheit. Hunderte von ihnen. Eine beunruhigende Entwicklung.
Jayden gibt diese Informationen an Cloverdale und Hope weiter.
Beth und Chayo erzählen Snyder derweil vom Kalifornischen Freistaat. Chayo entschuldigt sich zudem für die blöde erste Begegnung. Sie spricht kurz abseits mit Snyder, sagt ihm: „Dass ich damals hinter euch her bin lag daran, dass ich sichergehen wollte, dass Beth keine Scheiße baut. Ich wollte nicht, dass irgendwas passiert. Tut mir Leid, das alles.“
„Mit euch beiden wären wir spielend fertiggeworden.“ „Ja, das ist klar. Bin froh, dass Beth nichts versucht hat.“ Chayo ist wirklich erleichtert darüber.
Was war ist offensichtlich weder vergeben noch vergessen, aber Snyder sieht drüber hinweg.
Auf jeden Fall berichten die Charaktere vom Kalifornischen Freistaat, und bieten auch medizinische Hilfe an. Eine Kooperation sei durchaus denkbar.
Die Charaktere dürfen einen Teil der militärischen Güter für den Freistaat requirieren. Darunter unter anderem acht Einheiten Sprengmittel, sechs Haubitzen, fünf Schützenpanzer, einen Feldmörser und vier Raketenwerfer. Dazu mehrere MGs, sowie Boote zur geplanten Evakuierung der Zivilist:innen von Hope. Etwa die Hälfte der Bevölkerung wird voraussichtlich evakuiert werden müssen.
Die Gruppe reist gemeinsam mit Lieutenant Snyders Leuten nach Cloverdale, zum Stützpunkt des Kalifornischen Freistaats.
Die Kommune Portland sowie die Portland Rangers, aus denen sich die Überlebenden zusammensetzen, waren vor dem Angriff des Schwarms sehr zahlreich. Im gesamten Großraum gab es viele Flüchtlinge, ca. 25 000 Menschen. Jetzt sind sie noch knapp 700, die das Massaker dort überlebt haben. Ernüchternde Zahlen. Es ist klar, warum die Stimmung der Überlebenden dermaßen gedrückt ist.
Sie hatten Kontakt zu der führenden Forscherin was den Virus angeht – Dr. Krieger. Diese habe in Portland in einem Bunker weiter geforscht. Sie wären bereit, die Gruppe dorthin zu führen, zu einem späteren Zeitpunkt.
Zunächst werden sie medizinisch versorgt durch Sanitäter des Freistaats.
Lieutenant Snyder tauscht sich mit dem inzwischen in Cloverdale angekommenen Colonel Ramirez zur Lage aus.
Chayo, Beth und Jayden freuen sich, den Colonel zu sehen. Bei ihrer letzten Begegnung, bei der Flucht aus dem Flüchtlingscamp, war er noch Lieutenant. Er hatte die Flucht der Busse mit Zivilist:innen gedeckt, und alle hatten ihn totgeglaubt. „Ich hab doch damals schon gesagt, dass ich nicht vorhab draufzugehen. Meine Jungs und ich haben uns rausgekämpft und den Kaliforniern angeschlossen.“
Offensichtlich hat er Karriere gemacht.
Per Funk werden erste Gefechte von Captain Stones Truppe gemeldet. Die Vorbereitung auf die drohende Schlacht sind in vollem Gange.
Gleichzeitig haben die Spähtrupps Informationen zu den Vermissten der Siedlung gefunden – vielleicht ist auch Amberly dort. Anscheinend haben Militärkonvois der Army Gefangene weggebracht, zu einem potentiellen Gefangenenlager bei Oroville. Die militärische Präsenz in dem Areal nimmt zu. Mit einem direkten Angriff wird sich das nicht lösen lassen, schon gar nicht wenn man sich auf den Infizierten-Schwarm fokussieren muss.
Einer der Bauingenieure äußert die Idee, dass in Sacramento sicherlich in den entsprechenden Ämtern noch archivierte Pläne und Karten geben müsste, die auch die Wartungstunnel zwischen Oroville und dem Staudamm umfassen.
Daher wollen Chayo, Jayden und Beth kurzentschlossen dorthin aufbrechen. Es ist nicht mehr viel Zeit, sie müssen schnell sein und können sich keine Fehler erlauben. Nach einem kurzen Abschied von Kate, die sich inzwischen schon zu einem „Fahr zur Hölle – aber fahr vorsichtig!“ durchringen kann, einer echten Freundschaftsbekundung, brechen sie auf. Die Straßen bis Sacramento sind erstaunlich leer, es sind nirgends Infizierte zu sehen. Alle scheinen sich weiter im Norden zusammengerottet zu haben. Bei der Erkundung der gespenstisch leeren Straßenzüge sieht Beth eine verdächtige Reflektion bei einem der zerbrochenen Fenster. Als der Schuss des Snipers zu hören ist, geht Chayo bereits zu Boden. Die Kugel hat sie erwischt. Sie versucht hinter einem Autowrack in Deckung zu gehen. Mehrere Gegner nehmen die Charaktere von verschiedenen Positionen aus unter Feuer. Eine Granate rollt unter den Wagen, hinter dem Chayo kauert. Ihr Bein wird förmlich zerfetzt, und sie bleibt liegen. Jayden zerrt sie in den Eingang eines nahliegenden Hauses – als Sanitäter des Teams kümmert er sich so gut es geht um ihre Verletzungen. Wenn er sie stützt, müssten sie weitergehen können. Noch wird das Adrenalin sie aufrecht halten.
Beth spurtet derweil zu dem Gebäude, aus dem die Schüsse kommen. Sie ist ein Adrenalinjunkie und genießt diese Konfrontation. Das Gebäude ist komplett vermint. Nur ihre Aufmerksamkeit bewahrt sie vor einem explosiven Ende.
Ein Infizierter mit Shotgun taucht hinter Jaydens Rücken auf. Es gelingt Chayo, ihn niederzuschießen. Ihre Sicht verschwimmt.
Beth stürmt derweil durch das Obergeschoss des Gebäudes, verteilt einen Regen aus Granaten und platziert schließlich genug C4, um das Gebäude wegzublasen. Mit einem gewagten Sprung hechtet sie aus dem hinter ihr zusammenbrechenden Gebäude, zum Fenster raus.
Sie schließt sich Jayden und Chayo an, sichtlich begeistert von dem Kampf.
Jayden hat Chayo untergehakt und zerrt sie voran. Es gibt keine weiteren Sniper. Aber beim Capitol von Sacramento, wo sie das Bauamt aufsuchen wollen, sehen sie Bewegungen.
Es kommt zu Kampfhandlungen, Schüsse fallen. Chayo wird in den Bauch getroffen, sie verliert das Bewusstsein und klappt weg. Beth und Jayden müssen sich in dem Gefecht Rücken an Rücken behaupten, was durch das Wegfallen von Chayos Sturmgewehr nicht einfach ist. Sie können aber durch ihre heroische Anstrengung die Oberhand behalten.
Jayden versorgt Chayo, und nachdem sie wieder zu sich kommt, stützen sie sie auf dem Weg ins Bauamt.
Das Capitol ist vermint. Es war wohl durch die unbekannten Bewaffneten zu einer kontrollierten Sprengung vorgesehen. Jayden kann die Sprengsätze entschärfen. Dann tritt er die Tür ein und marschiert schnurstracks durchs Gebäude. Immer den Schildern „Archiv“ nach. Er hat die Faxen dicke. Er findet einiges an Kartenmaterial, auch die gesuchten Pläne. Chayo lehnt sich derweil matt an eine der Wände. Jayden versucht sie zu beruhigen. „Das wird schon wieder.“ Sie lacht daraufhin nur bitter, was in einem blutigen Husten endet, der Jayden mit einem feinen Sprühnebel aus Blut versieht.
Im Keller des Gebäudes befindet sich zudem ein Bunker, zu dem Beth sich Zugang verschafft. In den dortigen Computersystemen ist leider nichts zu finden. Nur eine leere Textdatei, betitelt „Avalon“. Eine weitere, codegesicherte Tür erweist sich als aktuell nicht durchdringbares Hindernis. Sie gehen daher nach oben, um die Rückreise anzutreten. Sie bewegen sich in Richtung des Wagens, mit dem die Gruppe angereist war. Sie kommen weg vom Capitol, und es gibt keine weiteren Hinterhalte. Chayo wird inzwischen halb getragen.
Ein Problem: Der Wagen wurde von irgendetwas oder irgendjemandem zerstört. Sie sehen sich nach anderen Fahrzeugen um. Sie finden einen noch funktionsfähigen Jeep. Und einen wunderbar schnittigen, roten Sportwagen. Er zieht sofort Beths Blicke auf sich. Sie möchte ihn unbedingt haben. Und dann… löst Jayden versehentlich die Explosion einer Gasflasche aus, der Sportwagen knallt durch die unter ihm hochgehende Sprengung gegen das Garagendach und knallt danach wieder auf den Boden. Das war wohl nichts.
Zumindest übersteht Jayden den Zwischenfall ohne schwerere Verletzungen.
Die Gruppe fährt mit dem Jeep zurück nach Hope. Chayo wird auf der Krankenstation abgegeben.
Beth und Jayden erfahren: Der Funkkontakt zu den Truppen im Norden ist abgebrochen. Es gab Probleme. Captain Stone kann nicht erreicht werden. Jayden zerfließt vor Sorge.
Aber sie können gerade nichts tun. Spähtrupps sind auf dem Weg.
Beth studiert die Karte von Oroville. Es gäbe einige enge Tunnel, die dorthin führen. Eine Möglichkeit wäre es. Dort ließe sich sicher mehr erfahren.
Chayo erhält auf der Krankenstation ein in Erprobung befindliches Aufputschmittel. Der Doc rät ihr vehement davon ab, die Krankenstation zu verlassen. Aber Chayo möchte das Team nach Oroville begleiten, in der Hoffnung zur Befreiung der Gefangenen beitragen zu können. Sie weiß, wie schlecht es Kate geht, seit Amberly vermisst wird. Und sie möchte alles Nötige tun, um sie zu retten.
Unterschwellig ahnt sie, dass das nicht ihre cleverste Idee ist…
Das Team versammelt sich, um nach Oroville aufzubrechen. Auch Kate kommt mit. Die Fahrt bis Oroville ist ereignislos. Sie kommen zum Tunneleingang, und beginnen nacheinander den Einstieg, durch ein Seil miteinander verbunden.
Der Zugangstunnel ist eng und nass. Chayo hätte nicht gedacht, dass es dort so eng wird. Sie ist durch das Aufputschmittel total neben der Spur und verweigert sehr vehement den Weg in den Tunnel. Sie wird allerdings überstimmt und muss mit – auch wenn sie sich buchstäblich lieber am Haupttor durchsieben lassen würde, als das zu tun. Durch ihre Klaustrophobie (ein altes Trauma noch aus Kartellzeiten) erleidet sie schon nach kurzer Strecke die erste Panikattacke. Als der Tunnel sich verengt, und sie alle nach 300 m stecken bleiben, wird die Situation nicht besser. Die Decke hat bedenklich viele Risse, die Jayden als Vorderstem der Gruppe auffallen. Er versucht durch gutes Zureden die feststeckende Chayo nach vorne zu ziehen, ohne dass ihr diese Risse auffallen.
Es gelingt. Auch wenn es alles andere als schön ist.
Weiter vorne steht der Tunnel unter Wasser. Jayden versucht hindurchzutauchen, um zu prüfen wie weit die Überflutung reicht. Notfalls sollen die anderen ihn am Seil zurückziehen. Ein großes Wagnis. Angespannte Stille, während Jayden in der dunklen Brühe verschwindet. Aber er hat Glück. Es ist sehr knapp, aber er erreicht die andere Seite, wo er nach Luft schnappt.
Dann gibt er über das Seil ein Signal, und zieht auch kräftig, so dass die anderen schnell durch kommen.
Sie kommen hinterher. Erschöpft erreichen sie das Ende der Röhre. Es ist mit einem massiven, fest eingelassenen Gitter befestigt.
Mit etwas Werkzeugeinsatz, Zeit und Gewalt können sie das Gitter genug beschädigen, um hindurch zu schlüpfen. Die Metalltür, um von diesem Wartungsraum weiterzukommen, ist versperrt und geht nicht auf.
Beth stoppt das Pumpsystem, in der Hoffnung dass irgendjemand nachsieht und die Tür öffnet, so dass die Gruppe hindurch kann. Und in der Tat, ein Soldat mit Werkzeugkoffer betritt den Raum.
Noch ehe jemand reagieren kann, streckt Chayo ihn mit einem gezielten Machetenhieb nieder.
Das Aufputschmittel, das Adrenalin, die vielen Verwundungen und der Tunnel, sie ist fertig und hat einen Ausraster.
Jayden ist entsetzt. Kate sieht Chayo mit einer Mischung aus Anklage und Enttäuschung an, alles was Chayo wiedergutgemacht hatte, ist dahin. Nur Beth klopft ihr auf die Schulter. „Das wäre wirklich nicht nötig gewesen. Aber komm, wir müssen weiter.“
Chayo kommt so langsam wieder zu sich, realisiert was sie getan hat, lässt die Machete sinken. Sie flucht, und alle Rechtfertigungsversuche gehen ins Leere.
Zumindest können sie nun durch die Tür weiter in die Basis vordringen…
Ja, die Session war actiongeladen. Und ja, das zugrunde liegende System ist sehr auf heroische Action gemünzt, so dass die Charaktere zwar sehr viel an Verletzungen kassieren können, aber auch da ist es irgendwann vorbei. Und ja, Chayo hatte wirklich furchtbares Würfelpech. Die Gegner, die es auf sie abgesehen hatten, haben alle hervorragend getroffen, massiven Schaden ausgeteilt, und sie ist mehrfach wie ein nasser, blutgefüllter Sack zu Boden gegangen. Shit happens. Es war schon fast ein bisschen komödiantisch, wenn sie sich aufrappelte, nur damit es wieder vorbei war. Großes Kino!
Und auch wenn das nach dem zugrundeliegenden, heroischen System sich mit medizinischer Versorgung und Zeit alles regeln ließe, wollte ich ein wenig mehr Drama für meine gute Chayo. Denn Zeit war in dem Szenario eben Mangelware, und der Fokus auf „was ist sie bereit zu opfern für die, die sie liebt?“ und ihre immer stärker hochkommende Reue und Angst vor dem unausweichlichen Tod waren für mich im Charakterspiel sehr spannend. Zudem dieses Entsetzen über die eigenen Taten, Affekthandlungen usw.
Ihren Anker Kate dermaßen zu enttäuschen, das hat den Charakter beinahe gebrochen.
Quelle: https://cthulhuskartenkiste.wordpress.com/2021/09/29/spi…zard-der-sturm/