Master of Hounds
Warnung
In diesem Szenario geht es um eine Gruppe Kinder, die schreckliche Ereignisse durchleben und bis zum bitteren Ende nicht geschont werden. Wem das zu nahe geht, sollte diesen Bericht lieber nicht lesen.
„Master of Hounds“ findet sich im Band „Worlds of Cthulhu #5“ und wurde geschrieben von Keris McDonald.
Originalspielbericht
Die Charaktere
Caleb und Catherine Craven: Die Zwillinge, 10 Jahre alt. Mutig und nachdenklich. Catherine besitzt einen Schutztalisman von einer Zigeunerin, auf dem mehrfach Abracadabra steht.
Thomas Craven: Der älteste Sohn, 11 Jahre alt. Der einzige der Geschwister, der lesen kann. Fühlt sich für sie verantwortlich.
Robert Craven: 8 Jahre, der Jüngste. Von allen am gläubigsten, aber auch naivsten.
Die Geschichte
Das Haus der Gemüsemenschen
Die Kinder erwachen. Sie liegen auf einfachen Holzplanken und tragen schlichte Leinenkleidung, die teilweise etwas dreckig ist. Es ist heiß und stickig. Ein seltsamer Zimtgeruch liegt im Raum, gepaart mit dem von Blumen. Alle Fenster sind verriegelt, in einer Ecke des Zimmers steht ein Eimer voll Gold, in der anderen Ecke liegt eine reglose Gestalt und überall flattern gelbe Schmetterlinge umher. Die Kinder sind kurz verwirrt, da sie sich nicht wirklich erinnern, was geschehen ist, stellen aber schnell fest, dass sie Geschwister sind.
Caleb schnappt sich eine Handvoll Gold und steckt dieses ein, während Catherine die Gestalt in der Ecke anschaut. Es handelt sich um eine menschliche Gestalt einer Frau mit einem Bündel im Arm, besteht jedoch ausschließlich aus verschiedenstem Gemüse, das allmählich vergammelt. Unter ihrem Kleid kommt plötzlich ein gelber Hund hervor und rennt aus dem Raum. Den Kindern kommt allen ein seltsamer Gedanke: Aber es gibt doch gar keine Hunde mehr…
Robert schaut durch eine Ritze zwischen den vernagelten Fenstern nach draußen. Der Himmel ist merkwürdig purpur-blau und um sie herum scheinen nur Ruinen zu stehen. Die Kinder begeben sich zur Treppe, wo erst einmal nur Thomas und Caleb hinunterschleichen, die anderen beiden bleiben oben. Unten gibt es eine Werkstatt, wo über die Werkbank gelehnt ein weiterer, regloser Gemüsemann liegt. Daneben, in der Küche, sitzt eine Frau, die die Silbermünzen in einem Sack zählt. Auf ihrem Rücken hockt eine riesige Spinne, die sie aber nicht zu bemerken scheint.
Hilflosigkeit
Als sie die Kinder entdeckt, ist die Frau erbost und geht auf Thomas los. Robert wirft von oben einen Wurfpfeil auf sie, woraufhin die Frau das Gleichgewicht verliert, unglücklich stürzt und reglos liegenbleibt. Aus ihrem Körper strömen hunderte winziger Spinnen, die sich im Haus verteilen. Nach dem ersten Schrecken fassen sich die Kinder wieder. Durch die Haustür kommen sie nicht nach draußen, denn sie ist ebenso verriegelt wie sämtliche Fenster. Auch weiß niemand, wo ihre Eltern sind. Und wo sie selbst sind. Sie müssen nach Hause finden!
Noch einmal schauen sie nach draußen, wo eine Gruppe Männer durch die Straßen schleicht und nach Kindern für den Scheiterhaufen sucht. Außerdem reitet ein bekutteter Mann auf einem schwarzen Pferd durch die Straßen. Trotz der Gefahren ist klar: Sie müssen das Haus verlassen. Die Geschwister pressen sich durch ein paar morsche Bretter in der Wand. Draußen ist es weiterhin sehr warm, auch hier sind überall gelbe Schmetterlinge. Wilde Rosen blühen überall und an mehreren Türen naher Häuser wurden gelbe Kreuze gemalt. Plötzlich rennt ein nackter Mann über die Straße und schreit, dass er den Fluss sehen will. Er spuckt Rosen, auch Teile seines Körpers sind mit Rosen bedeckt. Sie blättern teilweise ab, fallen zu Boden und er schreit immer wieder vor Schmerzen auf.
Die Kinder gehen in die entgegengesetzte Richtung und halten sich im Schatten der Häuser, damit sie nicht von den seltsamen Männern gefunden werden. Caleb späht die Straße vor ihnen aus und sieht, wie aus einem Haus ohne Kreuz eine Gestalt mit Vogelmaske tritt und andere Personen anweist, ein Kreuz auf die Tür zu malen. Entsetzt rennt Caleb zurück und berichtet den anderen von einem unheimlichen Vogelmann.
In der Ferne erklingt Flötenmusik und die Kinder gehen zunächst in die Richtung der Melodie. Vielleicht gibt es dort normale Menschen, die ihnen helfen können. Doch schnell sehen sie eine Prozession von 20 bis 30 kaum bekleideten Leuten, die wirr tanzen, sich zu Boden werfen und dann in seltsamen Bewegungen wieder aufstehen. Die Musik wird langsam betörend und unangenehm zugleich, sodass die Kinder schnell in eine andere Richtung gehen, um nicht dem Rattenfänger anheim zu fallen.
Sie beschließen, in ein Haus ohne Kreuz zu gehen, um darin Unterschlupf zu suchen und vielleicht Antworten zu finden. Doch drinnen wartet nur eine Meute gelber Hunde, die knurren und auf sie losgehen. gerade noch so können sie wieder durch das Fenster ins Freie entkommen, wo sie jedoch von den Kinderjägern entdeckt werden.
Der Schwarze Reiter
Die Kinder rennen weg, doch die Erwachsenen sind einfach schneller und holen auf. Dann kommt plötzlich der Reiter, den Catherine vorhin gesehen hat, um die Ecke und lenkt die Kinderfänger ab. Bei ihrer Flucht gelangen die Geschwister an eine größere Straße, auf der ein Wagen steht. Auf der Wagenfläche liegen etliche faulende Gemüsemenschen. Eine unheimliche Gestalt sitzt auf dem Kutschbock und bedeutet den Kindern, zu ihr zu kommen, doch die Geschwister fliehen erneut.
In einer Seitengasse sehen sie, wie ein Mann von gelben Hunden zerrissen wird und unter ihnen zu Gemüse zerfällt. Dabei verliert er eine sonderbare Elfenbeinbox, auf der sich ein paar christliche Symbole befinden und die stark nach Zimt riecht. Robert und Caleb lenken die Hunde ab und können sich die Box greifen, dann jedoch bricht eine Gestalt in wallenden, gelben Roben aus einer Hauswand hervor. Sie reitet auf einem unheimlichen Pferd, dem teilweise Haut und Fleisch fehlen und das keine Augen mehr hat.
Vor Angst schreiend laufen die Geschwister weg, doch die Gestalt hetzt ihnen gelbe Hunde auf den Hals. Catherine fällt zurück und wird von den Hunden gebissen. Der Schwarze Reiter von zuvor versucht, den Kindern zu helfen, kann jedoch nur Caleb und Robert auf sein Pferd ziehen, da Thomas umdreht, um seine Schwester zu retten. Der gelbe Mann bewegt sich auf sie zu und beide Kinder werden von seinen Roben verschluckt.
Der Schwarze Reiter dagegen bringt die beiden anderen zu einem hervorstechenden Gebäude. Die beiden Geschwister bei ihm weinen und fordern ihn auf, nach den anderen beiden zu suchen, woraufhin er nur traurig meint: „Sie sind doch schon hier.“ Und tatsächlich, als er die Tür öffnet, stehen die beiden dort. Sie wissen nicht, wie sie dorthin gekommen sind, aber es scheint ihnen gut zu gehen.
Das Gebäude selbst ist voller riesiger Maschinen, die Papier bedrucken. Schwarze Teufelchen bedienen die Gerätschaften, reparieren sieh und nehmen sie wieder auseinander. Der Schwarze Reiter, der sich nun als William Cole vorstellt und ein Freund des Vaters der Kinder ist, erklärt, diese Teufelchen seien die Druckhelfer. Er wirkt vollkommen übermüdet, seine Augen sind vom Weinen gerötet, immer wieder starrt er ins Leere.