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Auch dieser Rückblick beschäftigt sich mit dem Training. Und dem finalen Test, in dessen Anschluss die Entscheidung fallen sollte, welches Team die Reise antreten würde.
Nach vier Jahren Training sind inzwischen von den konkurrierenden Teams nur noch zwei übrig.
Um das Auswahlverfahren zum Abschluss zu bringen, sollen beide Teams in simulierten Umgebungen in einer Trainingsanlage auf dem Mond all ihr Können unter Beweis stellen.
Dieser Trainingseinsatz soll zwei Tage dauern und sich in einem simulierten Nachbau des Schiffes Helios abspielen.
Das Training läuft hervorragend. Die Charaktere haben all dies schon tausendmal geübt, sie können die simulierten Krisen gut bewältigen. Eine Übung beinhaltet den Umgang damit, wenn ein Mitglied der Crew Amok läuft. Das macht allen großen Spaß, flößt aber insbesondere vor Anatolij einen gewissen Respekt ein. Im Gegensatz zu den anderen, deren Amokläufe zumindest einen Teil der Crew überleben lassen, verzieht er keine Miene. Er steht einfach auf, geht zum Reaktor des simulierten Schiffes und bringt durch eine erzwungene Reaktorfehlfunktion im Fusionsreaktor das Schiff zur Explosion. Wäre dies echt, so wären nun alle tot. Man kommt zum Schluss, dass es schön ist, dass das nur simuliert war. Und sein psychologisches Profil durch Mykah immer im Blick behalten werden sollte.
Die Gruppe hat nun 48 Stunden Zeit, ehe die Ergebnisse dieser letzten Testungen mitgeteilt werden. Es war fast volle Punktzahl, aber es ist abzuwarten, wie das andere Team abschneidet. Sie bekommen das reale Schiff Helios gezeigt, und lernen den Commander kennen. Das siegreiche Team wird mit diesem an Bord des echten Schiffes die nächsten zwei Jahre weiter trainieren, ehe die Mission beginnt. Der Commander albert bereits mit ihnen herum, und sie würden nur zu gern mit ihm auf die Mission gehen.
Um sich vom Training zu erholen und die Wartezeit entspannt zu verbringen, besteigt die Gruppe ein Shuttle, um von der Trainingseinrichtung zur Station zu fliegen.
Nach kurzer Flugzeit fallen die Monitore aus, eine rote Lampe blinkt und der Pilot reagiert nicht auf Funksprüche. Das Cockpit ist abgeriegelt und der Zugang muss erzwungen werden. Nachdem alle technischen Wege scheitern, hebelt Mykah kurzentschlossen die Tür auf – ihre Zeit beim Militär hat sich bewährt.
Im Inneren des Cockpits bietet sich kein schöner Anblick – in der Schwerelosigkeit treibt Blut, der Pilot scheint bewusstlos zu sein. Er hat viel Blut verloren. Seine Wunden lassen sich nach eingehender Untersuchung und Abgleich mit den Ein- und Austrittslöchern in der Hülle auf Mikrometeoriten zurückführen, die eigentlich das Shuttle nicht hätten durchschlagen sollen. Haben sie aber. So dass schnell die so entstandenen kleinen Löcher abgedichtet werden müssen. Ein Glück hat das Team sie entdeckt, sonst wäre der schleichende Atmosphäreaustritt eine weitere Komplikation gewesen.
Zu allem Überfluss sind sowohl die Steuerung als auch die Kommunikationsanlage beschädigt. Es gibt ein Kühlmittelleck, und der Sauerstoff reicht alles in allem noch 70-80 Minuten. Zum Ziel braucht das Shuttle allerdings mindestens 90 Minuten. Zumal das Shuttle durch den Ausfall der Steuerung auf falschem Kurs ist und den Zielort verfehlen wird.
Die Reparaturen gestalten sich schwierig. Die Kommunikationsanlage ist vollkommen hinüber, aufgrund untauglich isolierter Kabel (ein Trauma, das Anatolij begleiten würde). Die Steuerung ist ebenfalls vollkommen funktionsuntüchtig, und die Reparatur würde sehr viel länger dauern, als die Gruppe hat.
Also wird ein Notfallplan ersonnen. Die Gruppe überlegt, führt entsprechende Berechnungen durch, und kommt zu folgendem Plan:
Nieva geht im Raumanzug nach draußen und dichtet das dortige äußere Kühlmittelleck ab, während Anatolij die Lecks im Inneren abdichtet. Danach will die Gruppe mit einem gezielten Sauerstoffausstoß eine kleine Kurskorrektur bewirken, um doch zum Ziel zu kommen. Dadurch wird der ohnehin nicht ausreichende Sauerstoffvorrat aber weiter reduziert – das Shuttle wäre dann zwar auf einem weitgehend passigen Kurs, würde aber nur Leichname dorthin bringen. Mykah will daher eine Bewusstlosigkeit herbeiführen, um den Sauerstoffverbrauch abzusenken. Nur eine Person soll bei Bewusstsein bleiben und den Vorgang überwachen – dies kommt Anatolij zu, in der Hoffnung dass er derweil doch noch etwas reparieren oder ein Notsignal absetzen kann.
Nachdem das Team das Bewusstsein verloren hat, und Anatolij kurz betrauert, dass er Frau und Kinder wohl nie wieder sehen wird, fällt ihm auf, dass die Sauerstoffanzeige weiter gefallen ist. Über das erwartete Ausmaß hinaus. Nur noch 30 Minuten übrig.
Er will ein letztes Mal die Anzeigen überprüfen, um einen dort vorliegenden Fehler auszuschließen. Und dank eines herausragenden Erfolgs findet er hinter den entsprechenden Gerätschaften, hinter einigen Kabeln und Anzeigen verborgen ein kleines Gerät. Eine Art Fernsteuerung.
In diesem Moment klopft es von außen an das Shuttle und Sauerstoff strömt ein.
Auch dieser Teil des Programms war simuliert. Die vorherigen Testungen waren wichtig, aber diese Prüfung war die letzte Probe, um entscheidende Punkte zu erringen.
Da beim anderen Team sehr schnell der Entschluss feststand, dass einer von ihnen durch die Luftschleuse gehen muss um Sauerstoff zu sparen, hat der etwas weniger fatalistischer Ansatz der Gruppe das Rennen gemacht.
Das Team der Helios steht nun fest, und wird die nächsten zwei Jahre an Bord des Schiffes mit dem Commander trainieren.
Zu den bekannten Missionsparametern gesellt sich eine weitere Information:
In regelmäßigen Abständen von 16 Jahren passieren eine Reihe von extrasolaren Objekten das Sonnensystem. Die Mission soll jenseits des Neptuns eins dieser Objekte abpassen um es aus größerer Nähe zu erforschen.
Das letzte Objekt das vorbeizog, wurde Hades genannt, und es hatte kurz nach dem Passieren des Uranus seinen Kurs geändert und seine Geschwindigkeit um 17% reduziert. Unerklärlich.
Diese Information war nie publiziert worden, und fasziniert vor allem Anatolij.
[Gerade das sehr begrenzte Szenario (ein Shuttle mit Fehlfunktionen und nur noch kurz reichendem Sauerstoff) führte hier selbst bei den Planungen und Würfen zu Reparaturen zu ziemlich viel Nervenkitzel spielerseitig. Das liest sich nicht so, aber für uns Spieler:innen war es echt spannend. Schaffen wir es, rechtzeitig wieder Luft zu bekommen? Können wir die Kommunikation herstellen, oder wird man irgendwann das treibende Shuttle mit mehreren toten Körpern an Bord finden? Das kam echt gut!]
Quelle: https://cthulhuskartenkiste.wordpress.com/2021/06/25/spi…nn-der-mission/