Preise im RPG-Markt

  • Ich glaube dass die Bequemlichkeits- und Zeitfaktoren, wie von Dir beschrieben Läuterer, wichtige Gründe sind, die Computer-/Online-Rollenspiele attraktiv machen und PnP erschweren und damit den Markt für PnP Schranken setzen.

    Das Spielen am Computer ist verdammt bequem, viel bequemer als PnP. Da braucht sich auch niemand als SL die Arbeit der Vorbereitung zu machen. Das ist aber nicht unbedingt eine Altersfrage. Ich kenne genug Leute meinen Alters - auch Ex-PnP-Spieler - die sich heute lieber mit der Console beschäftigen.

    Ein Unterschied liegt vielleicht darin, dass man sich in der Generation meiner Kinder als Jugendlicher viel seltener zum Spielen "real" verabredet, sondern schon von Kindesbeinen an viel mehr über das Internet / WhatsApp etc. läuft. Der Bildschirm (PC, Console, Smartphone, Tablet) hat dort von Anfang an einen ganz anderen Stellenwert und eine andere Funktion als bei mir. Es erscheint mir daher auch wenig verwunderlich, wenn dort die Weichen gleich in eine andere Richtung gestellt werden als noch bei mir.

    Darum erscheint es mir ja plausibel, dass heute nur noch deutlich niedrigere Auflagen im PnP-Sektor verkauft werden können als z.B. noch in den Jahren zwischen Mitte 80er und Mitte 90er.

    Anderseits sind heute möglicherweise auch die Herstellungskosten für Print-Produkte gegenüber dieser Zeit teilweise gesunken, könnte ich mir vorstellen. Satz/Layout dürfte damals vermutlich wesentlich höhere Investitionen in Soft- und Hardware erfordert haben und auch die Druckkosten waren vermutlich höher, vermute ich.

  • Vielleicht passt das nur noch so grade zu der hier diskutierten Frage, ob man im Rollenspielsektor Geld verdienen kann. Ich musste jedenfalls an diese Diskussion denken, als ich es gelesen haben:

    Der Herausgeber der Zeitschrift "Abenteuer & Phantastik", ehemals "Nautilus", diese wiederum trat in gewisser Weise das Erbe der Zauberzeit an, hat einen Insolvenzantrag gestellt. Was die Ursache der finanziellen Misere ist, ist natürlich nicht bekannt. Es spricht aber nicht dafür, dass sich mit der Zeitschrift zuletzt noch Geld verdienen ließ.

    Klar, die Zeitschrift hatte sich immer mehr verändert und der Rollenspielbereich ist immer mehr in den Hintergrund getreten. Ich vermute, dass diese redaktionellen Entscheidungen aber auch schon eine Reaktion auf den Markt waren. Rezensionen und Interviews haben die Zeitschrift zuletzt beherrscht. Das alles bekommt man auch kostenlos im Netz, so dass das Ende mich nicht sehr verwundert. Es gab kein direkt einsetzbares Rollenspielmaterial mehr darin. Trotzdem geht damit wieder eine jahrzehntelange Geschichte zuende.

    Ich bedaure das ein wenig:
    - Der Ruf ist verschwunden.
    - Die Cthulhoiden Welten sind untergegangen.
    - Der Gildenbrief, das langjährige MIDGARD-Magazin, hat mit Heft 63 seine finale Ausgabe gedruckt.
    - Die Zeitschrift Cthulhus Ruf läuft aus.
    - Die Artefakt gibt es künftig wohl jedenfalls nicht mehr in gedruckter Form ...
    ... ich habe so viele Fanzines und Zeitschriften gehen sehen (Spielwelt, FantasyWelt, WunderWelten, FreeINT, Midgard Digest, ...). Ich fand es immer nett, sich mit einer Fanzine in den Garten zu setzen und einfach mal zu gucken, was es in der Szene sonst noch so gibt oder Abenteuer aus Fanzines als kleine Zwischenspiele in eine Kampagne einzufügen. Für mich persönlich ist es mit einem Tablet und den verschiedenen Angeboten im Internet nicht mehr das gleiche. Aber auch das ist wohl ein Rad, das man nicht zurückdrehen kann.

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