Hier noch ein Bericht für "The Shore". Bin leider spät dran, aber für alle, die es noch nicht gespielt haben oder überlegen es noch
zu spielen.
Ich mochte es sehr!
Also let me explain – naürlich ohne
zu spoilern:
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Wir spielen einen einsamen, scheinbar
auf einer felsigen Insel gestrandeten Fischer in der Ich-Perspektive.
Mit dem ständigen Gefühl der
Einsamkeit brabbelt er immer wieder vor sich hin, schwelgt in
Erinnerung an sein Familie. Etwas in der Nähe machen wir einen
Leuchtturm aus, vielleicht ist dort Jemand der uns helfen kann? Wir
brechen auf.
Uns wird ein wenig mulmig zumute, als
wir beim Erkunden an ein paar unbekannten Statuen vorbeikommen.
Beim Leuchtturm angekommen müssen wir
feststellen: Verlassen. Logo. Aber es sind dennoch eine Menge Spuren
seiner vorherigen Bewohner*innen zu finden.
Gelegentlich müssen wir
also durch das Lösen simpler Rätsel dem Ort erste Geheimnisse
entlocken, immer wieder finden wir Tagebucheinträge.
Natürlich erhoffen wir uns anhand
dieser Einträge Erklärungen zu finden, was mit den ehemaligen
Bewohner*innen passiert ist.
Und tatsächlich, die Einträge
berichten von wachsendem Zwist der ehemaligen Bewohner*innen
untereinander, gar Paranoia und Schlimmerem.
Hängt das vielleicht
mit der mysteriösen Grube in der Nähe des Leuchtturms zusammen?
Diese Götzenbilder haben wir bisher noch nie gesehen... Und diese Zeichen
die wir in der Nähe der Grube gesehen haben, machen keinen Sinn,
dafür beim Ansehen aber ungeheure Kopfschmerzen.
Und dann dieses
Stimme..
Was ist hier nur los?
Wie kommen wir
hier wieder weg?
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Das Spiel wird oft als Walking-Simulator mit Survival Horror eingestuft. Trifft meiner Meinung
nach schon zu, die Stärken des Spiels liegen für mich eindeutig im
Zusammenspiel von Walking Simulator mit dem offensichtlichen, subtileren Cosmic-Horror-Thema.
Es gibt atemberaubende Kulissen,
bizarre Umgebungen und fantastische Designs.
Leider werden umwerfend atmosphärische Momente gelegentlich durch kurze aber
nervende Survival-Parts gestört. Das wäre nicht weiter schlimm.
Was mich mehr gestört hat ist, dass man bei manchen
Rätseln echt genau klicken muss, um die zu lösen. Auch sind einige
Passagen unter Zeitdruck echt knifflig. Wobei ich das mit etwas Gut-will auch als Stilmittel für wachsenden Terror
interpretieren kann.
Was stets trägt ist der tolle und gut
getimte Soundtrack.
Hervorheben möchte ich auch, dass das
Spiel laut mehreren Foren, Berichten und Wikipedia vom
Indie-Entwickler Ares Dragonis weitgehend alleine programmiert wurde (was auch die recht kurze Spielzeit von etwa 3 Stunden erklärt).
Im späteren Verlauf des Projektes kamen noch ein paar weitere
Programmierer und ein Komponist dazu.
Ein erfolgreiches Fundraising
finanzierte das Spiel zusätzlich. Die Seite ist aktuell noch online
und zeigt einen kleinen Entwicklungsverlauf. Ich würde empfehlen die
Seite nach dem Spielen anzuschauen:
https://de.ulule.com/the-shore-game/
.
Obwohl das Spiel erst Mitte Februar
veröffentlicht wurde, war es jetzt schon zweimal heruntergesetzt.
Das habe ich leider verpasst, aber den aktuellen Vollpreis mit 10,- € im
Nachhinein betrachtet doch sehr gerne bezahlt.
Mein kurzes Fazit am Ende: Gute Spiele
dieser Machart und dieses Themas bedienen aktuell noch ein Nische und und sind dadurch eher selten. Das Gameplay an sich könnte
man als einfallslos bezeichnen. Klar, wir haben gefühlt schon alles
gesehen und Bombast gibt es oft nur noch bei Tripple-A Titeln. AAABER
auch davon gibt es hier wirklich gut pointierte Lovecraft Momente. Die Reise
lohnt sich meiner Meinung nach!
Mir hat es riesigen Spaß gemacht.
Übrigens NACH dem Spielen ist es umso
schöner einmal den Beitrag in Game Two anzusehen und einem gewissen
Simon K. aus Hamburg im Format After Dark zuzuschauen 