Gut, is schon klar, das hat er geschrieben das lässt sich nicht wegdiskutieren, aber eine objektivere Betrachtung in der Öffentlichkeit wäre doch angemessen, oder nicht?
Beiträge von Fungi
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Kann man der Vereinnahmung durch die Rechten denn nicht irgendwie entgegenwirken?
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Leider habe ich noch nicht so viele Biografien gelesen, bin noch an keine der Briefsammlungen gekommen und kenne daher auch noch nicht alle Zusammenhänge und weiß daher tatsächlich noch nicht so viel wie manche hier.
Es ist nur leider so, dass Lovecraft wegen des Rassimuses abgelehnt wird, ich hätte daher gerne ein schlagkräftiges Argument gehabt was ich diesen Leuten hätte entgegensetzten können.Da zieht leider auch man müsse doch Künstler und Werk trennen nicht, und ebensowenig, dass er sich mit seinem Rassismus ja nur selbst belastet hat und sonst eigentlich niemanden.
Ich für meinen Teil bewundere Lovecraft, sonst wäre ich schließlich nicht hier, und mir ist durchaus klar, dass er ein Mensch mit Ängsten und Schwächen war und mitunter ein schräger Kauz, was ihn jedoch für mich aber eher sympatisch und nachvollziehbar macht als unsympatisch. Auch seine antikommerzielle Haltung ist in höchstem Maße bewundernswert und gibt ihm ja im nach hinnein vollkommen recht, denn auch damit hat er sich nur sein eigenes Leben erschwert, dabei aber Werke geschaffen, die die Zeit überdauern werden und schon unzählige andere Künstler aller Sparten beeinflusst haben.
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Ich persönlich habe das nicht so gemeint, ich frage mich daher eher wie HPL als Mensch, der dem Materialismus anhing, Atheist war und sich sonnst eher mit Wissenschaft und Literatur befasst hat einem solchen Irrglauben anhängen konnte. Wurde er familiär in dieser Hinsicht geprägt ? Denn eigentlich hatte doch die Familie, besonders seine Mutter und sein Großvater, den größen Einfluss auf ihn, gerade seine Mutter ist doch für seine zu tiefst puritanische Ausprägung ( und sein geringes Selbstvertrauen) mit verantwortlich. Sein Rassismus trat doch vermehrt in jungen Jahren zutage, wo er noch wenig Kontakt mit der Außenwelt hatte und relativierte sich etwas als er persönliche Erfahrungen gemacht hat.
Mir ist natürlich klar, dass man HPL als Mensch seiner Zeit sehen muss, aber auch damals waren auch nicht alle Menschen Rassisten, und natürlich hatte man damals keinen Zugriff auf jegliche Information, wie kommt folglich der junge HPL auf solche Gedanken? Gerade weil er doch so behütet aufwuchs und wahrscheinlich überhaupt keinen Kontakt zu Einwanderern hatte, gab es damals in Providence - was ja heute noch keine besonders große Stadt ist- denn überhaupt schon so viele Einwanderer, die drohten die kulturelle Einheit und die architektonischen Eigenheiten Neuenglands "zu zerstören" ?
Sprague de camp ( und ich dachte die Insiders hätten das auch schon erwähnt ? )vermutet HPL hätte ein Buch von Houston Stewart Chamberlain gelesen, und deutet an, dass dieses Buch eigentlich ein ziemlicher Käse gewesen sein muss, also woher hatte HPL diese Ressentiments der er mit sowas bestätigen konnte?
Was HPLs Freunde betrifft, so sind diese doch einhellig der Meinung er sei oder könne kein Rassist gewesen sein, hielt er da mit solchen Ansichten denn immer hinterm Berg? Es wird immer von posthumer Schönfärberei geredet, ist das wirklich so , oder hatten diese wirklich keine Ahnung?
Ich hoffe wirklich der Golkonda Verlag räumt die bestehenden Widerstände aus die das Erscheinen der von mir sehnlich erwarteten deutschen Übersetzung der Joshi Biografie nun noch verhindern. Ich erhoffe mir von diesem Buch wirklich etwas Aufschluss was gerade die Frage von HPLs Rassismus angeht. -
Wieso meinst du er hätte andere Menschen verachtet? Er hatte mitunter doch ein eher geringes Selbstvertrauen.Das man als Künstler missverstanden, verlacht und für dämlich erklärt wird, vom sog. Normalbürger mag ihm wohl auch zu Schaffen gemacht haben, meinst du das dann Verachtung von seiner Seite eine Art Gegenreaktion war?
Ich habe auch mal gelesen er hätte Bücher von Sozialdarvinisten gelesen, das war wohl auch nicht gerade förderlich.Aber ich denke schon auch, dass sein familiäres Umfeld mit dazu beigetragen hat, dass er solche Gedanken nicht vollkommen abwegig fand.Ich versuche irgendwie zu verstehn warum ein Mensch der so intelligent war wie er, der eher wissenschaftlichen Tatsachen zugeneigt war, als irrwitzigem Aberglaube, in diesem Bereich einfach irgendwie blind gewesen ist. -
Mich würde mal besonders interessieren wo HPLs Rassismus eigentlich her kam, war dieser z.B. in seiner Familie verbreitet?
Leider habe ich I am Providence noch nicht gelesen, ich warte immer noch auf die deutsche Übersetzung, leider ist mein Englisch nicht gut genug um mich ans Original zu wagen, ich erhoffe mir aber davon gerade bezüglich des Rassismus erheblichen Aufschluss. Sicherlich waren das andere Zeiten in denen HPL lebte, aber in wie weit war das denn der Rassismus damals im wissenschaftlichen Kontext verwurzelt? Es wirkt ja auch immer so als seih er unter seinen Freunden der einzige mit solchen Ansichten gewesen, war das so?
Mitunter wird sein Rassismus ja auch als Xenophobie bezeichnet, und eine Phobie deutet ja eher auf einen krankhaften Zug hin, hat das bei ihm wirklich Ausmaße einer Angsterkrankung?
Ich hoffe ihr wisst da ein bisschen mehr .......