Gatsby-Convention 2016: Manöverkritik

    • Offizieller Beitrag

    Wie schon für die anRUFung 2015 soll auch hier ein wenig (schlaglichtartige) Manöverkritik für die zurückliegende Gatsby-Convention folgen:

    Anmeldung der Teilnahme und Zimmer

    • Die Anmeldung verlief so problemlos, dass ich sie schon wieder vergessen habe.
    • Das Zimmer war rustikal, aber 100%ig in Ordnung. Allerdings war das WC auch kein Raumtrenner wie bei anderen, sondern in einem dafür vorgesehenen separaten Raum. :lol:

    Location und Verpflegung

    • Sehr schönes Ambiente für eine Gatsby-Con.
    • Frühstück top, Catering gut (ich fand es erstaunlicherweise auf der anRUFung trotz Großküche noch ein wenig leckerer).
    • Die Kaffeeversorgung hätte gerne etwas umfangreicher sein können; es wurde wirklich viel getrunken. Mir sind jedoch die organisatorischen Umstände klar; dieser Hinweis daher nur um den Bedarf danach deutlich zu machen.
    • Guter Winterräumdienst!
    • Billiard-Tisch ... +1
    • Mich hätte das gegenüberliegende Ressort ja noch mal gereizt ... war es wirklich ein Pool, der da so dampfte?

    Zimmer für die Spielrunden und das Abenteuer selbst

    • Ganz unten am Eingang war in Ordnung; hatte ein wenig Durchgangs-Atmosphäre, aber dafür eine Couch und ein Kamin mit "Bärenfell".
    • Im zweiten Stock war es etwas nüchterner, mit der Treppe nach unten bei ausschweifenden Aktionen auch mal recht abschüssig. Der Teppich hat vermutlich unter den sechs Stunden inkl. einiger Beschwörungen etwas gelitten.
    • Der Spezialraum war super.
    • Die Portraits und Namensschilder sind meine einzige wirkliche Kritik. Als Tischaufsteller hat das nicht richtig funktioniert. Als Ansteckvariante schon eher, weil man ansonsten schlicht nicht auf die Namen (seinen eigenen und den der anderen) gekommen ist. Das sich dann im Laufe des Spiels hieran auch noch Veränderungen ergeben haben, ist mir persönlich nicht immer aufgefallen. Hier kann man IMHO ruhig groß und deutlich in der Schriftwahl sein, dann haben es müde Partygäste zu später Stunde etwas einfacher.

    Fazit
    Wie schon bei der anRUFung: Chapeau! Tolle Orga und vor allem eine ganz, ganz großartige Stimmung und Freundlichkeit - zu jeder Zeit. Das macht die Teilnahme an kommenden Veranstaltung zu einem Selbstgänger für jeden Kultisten und solche, die es werden wollen.

  • Du warst also auch in der Flur-Gruppe von Moritz. Darf ich mal so ganz "nong chalongs" fragen, wer du bist, Case?
    Man liest ja doch recht viel von dir :)

    "It's time, isn't it? The black star. Black stars rise. I know what happens next. I saw you in my dream. You're in Carcosa now, with me. He sees you. You'll do this again. Time is a flat circle."

    - True Detective -

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Seraph

    Du warst also auch in der Flur-Gruppe von Moritz. Darf ich mal so ganz "nong chalongs" fragen, wer du bist, Case?
    Man liest ja doch recht viel von dir :)

    Aber sicher. ;)

    Ich glaube übrigens, dass wir ein wenig gerangelt haben, weil du Amelia angeherrscht hast (das war, bevor sie mich erschlagen wollte). :D

  • Zitat von Case

    Aber sicher. ;)

    Ich glaube übrigens, dass wir ein wenig gerangelt haben, weil du Amelia angeherrscht hast (das war, bevor sie mich erschlagen wollte). :D

    Aaaaaah, ich erinnere mich! Ihr habt unser Zimmer durchwühlt, richtig?
    Du hattest eine Brille und warst zwischendurch aus einer anderen Dimension gekommen?

    "It's time, isn't it? The black star. Black stars rise. I know what happens next. I saw you in my dream. You're in Carcosa now, with me. He sees you. You'll do this again. Time is a flat circle."

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  • Da denke ich seid der Rückfahrt auch drüber nach. Das Haus bietet so viele Möglichkeiten. :tulu:

    “It is good to be a cynic — it is better to be a contented cat — and it is best not to exist at all.” :kohleziege:

  • So, wie von Tina angeregt hier nochmal der Bericht, den ich für talesamongnerds.de geschrieben habe:

    Einladung zu Gatsbys
    Bericht über eine Convention mit ganz besonderem Flair

    Der achte Januar 2016. Im Harz liegt, ungewöhnlich für die Zeit, nur wenig Schnee. Etwa 40 Rollenspieler haben sich in der Villa Seeschlösschen im malerischen Bad Sachsa eingefunden um die große Gatsby Party zu erleben, einem zweieinhalbtägigen Einladungs-Con, bei dem nur ein einziges Rollenspielabenteuer gespielt werden soll. Ein sehr spezielles und ungewöhnliches Abenteuer: Gatsby und das große Rennen (im Original: Gatsby and the great race).

    Ausrichter dieser außergewöhnlichen und einmaligen Veranstaltung war die Deutsche Lovecraft Gesellschaft, ein Verein, der von Rollenspielern gegründet wurde, aber deutlich über das relativ bekannte Cthulhu Rollenspiel hinaus engagiert ist.

    Was Gatsby und das große Rennen so besonders macht und wie das ganze ablief, dazu etwas später mehr. Zunächst einmal zur Frage, wozu fast drei Tage Convention für nur ein Abenteuer.

    Gatsbys Party geht über eine normale Rollenspielveranstaltung hinaus. Es ist eine Themen Convention. Das Thema: die Roaring Twenties, die wilde, ausschweifenden Jahre der Prohibition. Die perfekte Bühne für den großen Gatsby.

    Wer ist Gatsby? Ihr kennt Mr. Gatsby nicht? Ihr habt was verpasst. Lest den von H.P. Lovecrafts Zeitgenossen Scott Fitzgerald geschriebenen Roman The Great Gatsby oder schaut Euch den gleich betitelten Film von Baz Luhrmann an, der das Lebensgefühl eben dieser Roaring Twenties großartig vermittelt.

    Doch zurück zur Party: Der Anreise-Freitag bot allen Teilnehmern die Chance sich vertraut zu machen. Mit der Villa, mit den anderen Teilnehmern und natürlich mit dem Flair der zwanziger Jahre. Für Sektempfang, Gala Diner und die anschließende Party war stilechte Kleidung obligatorisch.

    Das Essen war wie alle Mahlzeiten des Wochenendes mit großer Umsicht auf lactosefreie, vegetarische oder vegane usw. Ernährungsgewohnheiten abgestimmt.

    Für die anschließende Party im Salon hatte Carsten, einer der Gatsby-Spielleiter und anerkannter Experte für Requisiten und stilgerechtes Rollenspiel ein passendes Partyspiel entwickelt, dass für reichhaltige Kontakte zwischen den Gästen und wunderbar groteske Szenen sorgte, ohne die Party dabei selbst zu stören.

    Jeder bekam versteckt eine Karte, die beschrieb, dass er Mitglied eines von vier oder fünf Kulten des Lovecraftschen Mythos war und welchen Rang er dort inne hatte. Die niedrigrangigsten Kultisten bekamen jeweils ein Artefakt Ihres Gottes, das vom niedrigsten zum höchsten Kultisten durchgereicht werden musste. In aller Heimlichkeit natürlich. Auf jeder Karte war außerdem jeweils
    1. eine einfache Geste/Handlung vermerkt, mit der man dem nächst niedrigerem Mitglied seines Kultes zeigen sollte, dass man "dazu" gehört und
    2. eine andere Geste/Handlung beschrieben, an der man das nächst höhere Kultmitglied erkennen sollte.

    So summten, schnalzten, schmatzten oder reimten sich die Partygäste gegenseitig immer wieder heimlich an um das passende Artefakt zu bekommen oder weil sie hofften in der Nachahmung des richtigen Zeichens ein fremdes Artefakt eine Zeit lang am Weiterkommen behindern zu können.

    Als eine Gruppe von acht Gästen plötzlich eine blasphemische Inkantation anstimmte um Hastur zu beschwören, hielt sich die Enttäuschung darüber unseren chaotisch tanzenden Jünger Azatoth nicht gefunden zu haben und einen anderen Kult gewinnen zu sehen doch in Grenzen, weil wir einen riesen Spaß hatten und uns königlich unterhalten hatten.

    Zwischendurch hatten die Organisatoren noch einige ganz besondere Überraschungen parat, so wurden wir z.B. ganz spontan an den Set der Filmarbeiten des Großen Gatsby versetzt und es wurden einige Szenen aus dem Drehbuch aufgeführt und gefilmt. Die Schauspieler waren dem Regisseur wohl zu wenig fähig und wurden so kurzerhand durch Gäste der Party ersetzt.

    Auch eine inszenierte Razzia durfte natürlich nicht fehlen, wir befanden uns schließlich mitten in der Prohibition in einer Speakeasy Bar.

    So war es also ein rauschendes Fest hinterlegt mit Charleston, Swing und Jazzmusik der 1920er Jahre, das erst in den frühen Morgenstunden zu Ende ging.

    Nach einem späten Frühstück am Samstag starteten die Organisatoren ihre letzten Vorbereitungen für das Highlight der Convention. Die freie Zeit nutzen etwa die Hälfte der Gäste für eine Besichtigung der Destillerie Hammerschmiede im Nachbarort, inklusive ausgiebigem Whiskytastings natürlich.

    Die anderen spielten selbstorganisierte kurze Rollenspielrunden oder mit mir das Brettspiel Cthulhu Wars von Sandy Petersen oder sie ruhten sich aus oder gingen ein wenig um den See spazieren. Ein absolut entspannender Tag.

    Das geplante Programm ging dann nach dem leckeren Diner mit einem Gruppenfoto im Salon und der Zuteilung der Gäste auf die Spielleiter weiter.
    Das Hauptevent der Convention sollte beginnen.
    Man sehe mir nach, dass ich zum Inhalt so gut wir nichts schreiben werde. Die Chance den Gatsby vielleicht selbst einmal erleben zu können möchte ich hier niemandem durch unnötige Spoiler nehmen.

    Wie versprochen aber ein paar Sätze dazu, was dieses außergewöhnliche Cthulhu-Abenteuer und das Setting dieser Convention so besonders gemacht haben.

    Zunächst einmal die gewählte Form des Rollenspiels:
    Klassisches Pen and Paper Rollenspiel (wie D&D, DSA, Cthulhu,...) ist hoffentlich allen, die dies lesen ein Begriff! Wer jetzt bereits ein Fragezeichen im Gesicht hat, dem empfehle ich jetzt eine kurze Web-Recherche!
    ...
    Jetzt!
    ...
    Los!

    Okay, klassisches Pen and Paper Rollenspiel ist wohl allen die dies lesen ein Begriff?
    Gut.

    Wie sieht es mit LARP (Live Action Roleplay aus)?
    Erneute Recherche?
    Check!

    Was wir auf der Gatsby Convention gespielt haben ist eine freeformlastige Variante des Rollenspiels. Eine Mischung aus Pen and Paper und LARP, wenn man so will. Auf Würfel wurde komplett verzichtet. Die vorgefertigten Charakterbögen dienten eher dazu, sich mit der eigenen Rolle und der Beziehung zu den anderen Charakteren vertraut zu machen. Solche Beziehungen und Ansatzpunkte gab es reichlich. Alte Freund- oder Feindschaften, gemeinsame Interessen oder düstere Ereignisse aus der Vergangenheit sorgten für erste Gespräche und Konfrontationen. Das Freeformformat bedingte, dass die Charaktere möglichst ausgespielt wurden und nicht nur die Handlung beschrieben wurde. Das Spiel war damit deutlich atmosphärischer, emotionaler und energiegeladener, als ein reines Pen and Paper, bleibt aber abstrakter als ein LARP. Wer ein Glas zum Toast erheben will, kann das im Freeform ruhig mit einer angedeuteten Geste ohne Glas tun. Und das Gatsby-Anwesen konnte so erkundet werden, ohne den jeweiligen Spielraum zu verlassen. Eine Nische wurde so zum Dachboden oder eine Ecke des Raumes zu einem anderen Gebäudeteil.

    Die Form des Spiels blieb nicht die einzige Besonderheit. Der Gatsby ist ein Multi-Spieler, Multi-Spielleiter-Abenteuer. Alle Teilnehmer spielen jeweils das gleiche Abenteuer parallel in vier Gruppen. Bei vier verschiedenen Spielleitern, die selbst jeweils Gatsby verkörpern. Drei Julien Gatsbys und eine Julia Gatsby führten Ihre Gäste durch einen ereignisreichen Nachmittag ereignisreichen Nachmittag mit bizarren Wendungen und Szenen. Verknüpft wurden die einzelnen Spielgruppen durch die gezielten Interventionen der Organisatoren, die für einen "Informations"-Austausch unter den Gruppen sorgten. Die Antwort was dieser Austausch beinhaltete bleibe ich Euch hier schuldig.

    Spielt das Abenteuer! Mit etwas Glück wird es vielleicht noch einmal auf der Deutschen Cthulhu Convention, der AnRUFung oder einer anderen großen Veranstaltung angeboten.

    In so einem großartigen Gesamtkontext wie auf der großen Gatsby Party 2016 in Bad Sachsa wird es aber wohl leider dieses Abenteurer nicht so schnell wieder geben. Die Organisatoren haben uns mit enormem persönlichem Einsatz und einer immensen Liebe fürs Detail ein legendäres Event erleben lassen. Danke dafür!


    Mehr Infos:

    http://www.jaygatsby.de/

    https://www.deutschelovecraftgesellschaft.de/

  • Zitat von Bluestone

    *Hüstel* Jemanden zu erschießen ist hoffentlich nicht so schlimm :P

    Soso, du warst also auch bei uns? ;)

    "It's time, isn't it? The black star. Black stars rise. I know what happens next. I saw you in my dream. You're in Carcosa now, with me. He sees you. You'll do this again. Time is a flat circle."

    - True Detective -

  • Ein neues Multi Gruppenabenteuer muss her!

    Dem stimme ich natürlich zu.
    Der Gatsby müßte so langsam durch sein.
    rechnerisch haben wir in den letzten Jahren
    plus / minus 200 Leute damit bespaßt.
    Unzählige Spoiler gehen rum die mir zum Teil den Spaß verderben,
    das Ding öffentlich nochmal zu machen.

    Aber die Größenordnung und das Spielprinzip müßte sich ausbauen und wiederholen lassen.
    Das ist schon was anderes ob sechs leute das gleich gespielt haben oder 40, wir habens alle erlebt.

    Ansonsten war das Wochenende, absolut großartig und die Location halten wir uns warm.

    Chapeau an alle Beteiligten

    y.

    :tulu:
    1st Nine!

  • Ich schlage vor, dass die nächste Con in Lappland oder Sibirien stattfindet und wir dort im Schnee die Berge des Wahnsinns nachspielen :D
    Eine Gruppe ist die Starkweather-Moore-Expedition, eine die Acacia-Lexington-Expedition, eine die Barsmeier-Falken-Expedition usw.

    Wer das Streichholz ziehen verliert, muss sich als Älteres Wesen im Schnee verstecken, Leute erschrecken und sich dabei den Arsch abfrieren. Oder wir nehmen dazu einfach alle Leute Ü40 :D

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  • Mäh. :mrgreen:

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