Sommenachtsalptraum (Call of Cthulhu)

  • Sommenachtsalbtraum

    1916, der Große Krieg tobt. Eine Gruppe 19-Jähriger Offiziere wird mit der Aufgabe betraut, sich an einer der Fronten umzusehen. Gerüchte von einer feindlichen Geheimwaffe machen die Runde und die Rate der Toten ist besorgniserregend hoch.

    Originalspielbericht

    Somme-Nachtsalbtraum (Cthulhu)
    1916, der Große Krieg tobt. Eine Gruppe 19-Jähriger Offiziere wird mit der Aufgabe betraut, sich an einer der Fronten umzusehen. Gerüchte von einer feindlichen…
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    Die Charaktere

    Walter Fratzer: Karrieregeil. Er ist in Armut aufgewachsen und hat vor, sich zu beweisen. Er will ein besseres Leben.

    Albert Kropp: Neugierig. Da er als Waise aufwuchs, entwickelte er einen starken Drang, anderen zu helfen. Für eine bessere Zukunft.

    Paul Bäumer: Überfreundlich. Bisher kennt Paul fast nichts als Theorie, was den Krieg angeht. Jetzt wird er hinaus an die Front geschickt, wo er sein Wissen unter Beweis stellen muss.

    Franz Friedrichs: Patriot. Obwohl er schon seine älteren Brüder im Krieg verloren hat, gibt der junge Mann alles für sein Vaterland.

    Die Geschichte

    An die Front

    Die Soldaten erwachen auf einem Schlachtfeld, sind noch ein wenig benommen. Franzosen greifen an, Artilleriefeuer schlägt um sie herum ein. Sofort sind alle im Einsatz, schießen zurück und verteidigen sich, so gut sie können. Um sie herum dröhnt der Lärm des Krieges.

    Dann kommt eine Erinnerung zurück: Man hatte einen Auftrag. Der Feind scheint eine neue Geheimwaffe zu haben, mit der er sich heftig wehrt. Die Gruppe soll also an die Front und aufklären, worum es sich handelt. Bevor man aufgebrochen ist, hat man verschiedene Gerüchte aufgeschnappt. Darunter auch, dass man Kolosse aus Stahl gesehen haben will, doch darunter kann sich niemand viel vorstellen. Vielleicht ist es eine Art Belagerungsturm?

    Die Gruppe schlägt sich weiter vor, während um sie herum immer wieder Artilleriegeschosse einschlagen. Im Schützengraben trifft man schließlich auf den Major, der Unterstützung angefordert hat. Dieser ist erbost, dass man ihm nicht eine Person, sondern gleich fünf geschickt hat. Zudem wollte er einen erfahrenen Mann, keine Gruppe von unerfahrenen Kindern. Die Lage ist offensichtlich angespannt.

    Im Graben

    Der Major ist extrem angespannt. Und er scheint etwas zu verbergen, denn er lehnt sich unauffällig auf einen Tisch, sodass einige Dokumente unter seinen Händen verborgen bleiben. Eines steckt er sogar schnell und unauffällig in seinen Mantel.

    Den Neuankömmlingen erklärt er, dass er nicht an eine Geheimwaffe des Feindes glaubt. Stattdessen schimpft er darauf, wie faul und feige die Soldaten sind, die ihm zugeteilt werden. Er glaubt, dass er absichtlich die schlechtesten Männer zugeteilt bekommt. Vielleicht, um ihn zu sabotieren. Fakt ist: In seinem Trupp werden auffällig viele Männer verrückt oder desertieren.

    Besonders auffällig sind die vielen Gasangriffe, die in dieser Gegend stattfinden und die scheinbar etwas mit diesen Tatsachen zu tun haben. Teilweise helfen nicht einmal die Gasmasken dagegen: Deutsche erschießen sich trotz des Schutzes gegenseitig, reißen sich ihre Masken herunter, vergraben sich im Schlamm oder essen diesen, oder laufen lachend ins Gewehrfeuer des Feindes, nachdem sie mit dem Gas in Kontakt gekommen sind. Mit Flugblättern versuchen die Franzosen außerdem, die deutschen Soldaten abzuwerben. Auffällig ist jedoch, dass alle, die sich das Leben genommen haben, vorher an einem bestimmten Frontabschnitt waren: In der Nähe eines verlassenen Klosters.

    Vorstoß

    Nach 2 Stunden der Befragungen schließt man sich einem Stoßtrupp an, um sich ein Bild vom Schlachtfeld zu machen. Die Gruppe stößt in ein verlassenes Dorf vor, um dieses zu sichern, doch als man eines der Kellergewölbe öffnet, tritt daraus eine dunkle Gaswolke hervor. Die Wolke hüllt die Gruppe ein und wabert um sie herum, statt sich zu verteilen. Einer der Männer lässt aus Versehen seine Gasmaske fallen und kommt dadurch in direkten Kontakt mit der Wolke, spürt aber vorerst keine Auswirkungen davon, abgesehen von merkwürdigen Bildern, die seinen Geist fluten: Ruinen, Leichen, ein unbeschreiblicher Hunger, der beginnt, Personen die Lebenskraft auszusaugen.

    Während Panik ausbricht, werden die Männer allerdings vom Feind unter Beschuss genommen. Da einige von ihnen dabei verletzt werden, begeben sie sich nach einer erfolgreichen Flucht ins nächste Lazarett, worüber der Major erfreut zu sein scheint. Als sie sich vorerst von dem Mann verabschieden, schafft es jedoch einer von ihnen, ihm den Brief aus der Tasche zu ziehen, den er zuvor eingesteckt hatte.

    Nachforschungen

    Auf dem Weg zum Lazarett liest man den Brief. Offenbar hat ein anderer hochrangiger Offizier den Major über das Kommen der Gruppe informiert und ihn angewiesen, keinerlei Informationen an sie herauszugeben, um das gemeinsame Ziel nicht zu gefährden. Leider gibt es keinen genauen Anhaltspunkt, wer den Brief geschrieben hat oder was der Major vorhaben könnte. Allerdings schwant der Gruppe nichts Gutes.

    In einem der Lazarette findet man einen Überlebenden eines Giftgasangriffs, der davon berichtet, wie seine Kameraden davon wahnsinnig wurden und einer sogar versuchte, sich selbst zu richten. Er erklärt auch, dass das Gas sich seltsam lebendig verhielt, sich nicht am Boden absetzte und stattdessen durch Ritzen wieder hinausfloss. Der Unterstand befand sich in der Nähe des Klosters.

    Seitdem das Kloster geräumt wurde, also vor etwa 2 Wochen, begann die Zahl an Wahnsinnigen und Deserteuren stark anzusteigen. Es scheint also einen Zusammenhang zu geben. In der Nervenheilanstalt erklärt der leitende Arzt, dass die meisten Wahnsinnigen mittlerweile verstorben sind. Die Überlebenden haben auffällige schwarze Flecken am Körper und meist auch Fieber. Die Flecken treten meist wenige Stunden nach den Giftgasangriffen auf.

    Bei der Untersuchung der Toten fallen seltsame Folterspuren auf und dass einigen Organe entnommen wurden. Der letzte Giftgasüberlebende ist vollkommen wahnsinnig und brabbelt davon, dass Er kommen und Tod über alle bringen wird. Er faselt etwas über Blut, Steine und einen Schläfer. Etwas, das dem Soldaten, der vor einigen Stunden ebenfalls mit dem Gas in Berührung gekommen ist, seltsam bekannt vorkommt.

    Auch der Leiter der Gefangenenanstalt berichtet davon, dass besonders an diesem spezifischen Abschnitt der Front die Soldaten versuchen zu fliehen und sagen, sie seien lieber eingesperrt als dort. Auch diese Männer sprechen davon, dass sie in ihren Träumen von einem Schläfer hören und etwas von aufgebrauchter Essenz. Sie fühlen sich wie von einem Vampir ausgesaugt. Das ähnelt doch sehr der Vision des Soldaten, der ebenfalls mit dem Nebel in Kontakt gekommen ist.

    Der Dämon

    Im Labor wird berichtet, dass das Lungengewebe der Betroffenen merkwürdigerweise vollkommen unauffällig ist. Die Flecken dagegen ähneln Ölflecken auf der Haut und lassen sich mit viel Schrubben einfach abwaschen. Der Arzt hält die Krankheit daher für gefälscht. Allerdings setzt sich dieses Gas offenbar im Gehirn ab und sorgt dort für schwarze Flecken und Zersetzungen. Das Gas löst sich auf, wenn man es in Gefäße sperrt. Und es hat auch nicht jedes Mal dieselben Symptome, was es vollkommen unberechenbar macht.

    Alte Überlieferungen aus der Klosterbibliothek sprechen von einem Dämon namens Yibb-Tstall, der unter dem Kloster, wo die Vorfälle auftreten, eingesperrt sein soll. Leider fehlen einige Seiten, aber man findet heraus, dass der Leiter der Nervenheilanstalt das Buch zuletzt eingesehen hat und bricht kurzerhand in dessen Büro ein. Offenbar hatten er und der Major vor, das Wesen als Waffe zu benutzen. Leider wird man dabei von dem Arzt überrascht und er flieht vor der Gruppe. Er springt in einen Truppentransporter, zwei der Soldaten verfolgen diesen auf einem Motorrad. Nach einer wilden Verfolgungsjagd können sie ihn schließlich zum Halten bringen und stellen ihn zur Rede.

    Derjenige von ihnen, der bereits von dem Gas berührt wurde und langsam dem Wahn anheimfällt, erschießt den Arzt allerdings einfach mit der Begründung, er sei ohnehin böse gewesen. Zumindest findet man die herausgerissenen Seiten des Buches und kann sich nun ein besseres Bild davon machen, was man tun muss, um dessen Beschwörung aufzuhalten. Um den Dämon zu binden, müssen bestimmte Zauberworte an einem spezifischen Kraftpunkt gesprochen und magische Stelen zerstört werden.

    Die Offensive

    Als man ins Lager zurückkehrt und hofft, den Major zu einem Angriff auf die Region ums Kloster zu überreden, um sich dort genauer umsehen zu können, erfährt man, dass dieser kurz zuvor eine Offensive gestartet und dabei hunderte Männer verloren hat. Die Gruppe begibt sich augenblicklich in das besagte Gebiet und gerät in ein Gefecht mit mehreren Franzosen bei einem liegengebliebenen Panzer. Als man unter diesen kriecht, um sich zu verstecken, bemerkt man, dass eine Luke offen ist, also klettert man hinein und fährt los.

    Als man die Ruinen erreicht, entdeckt man eine Gruppe Deutscher, welche gerade Schutt wegräumt, darunter auch der Major. Man ist sich nicht sicher, wie man die Sache angehen soll. Wenn man ihn offen erschießt, wird man gewiss von den anderen Soldaten erschossen, die drum herumstehen. Vielleicht sollte man ein Ablenkungsmanöver starten?

    Unterdessen legen die grabenden Männer einen Gang frei und schicken einige Soldaten hinunter. Diesen Moment nutzt die Gruppe zum Angriff, da sie nun bessere Chancen hat, zu überleben. Doch gerade als man anfängt, mit Granaten zu werfen und auf den Major zu schießen, wabert der Nebel aus dem Gang hinaus und um die Deutschen herum, woraufhin diese wahnsinnig werden und die Gruppe angreifen.

    Aber auch die Gruppe selbst wird beim Anblick dieser Präsenz von Visionen heimgesucht: Eine Präsenz – der Dämon vielleicht? – wird von einem Ritual an diesen Ort gezogen zwischen vier Stelen, doch der arabisch anmutende Gesang, der sie gerufen hat, bricht plötzlich ab und die Präsenz ist gefangen, zerrissen zwischen den Welten. Während die Zeit vergeht, wird sie immer wütender auf die Wesen, die sie gefangen haben und schwört Rache.

    Yibb-Tstall

    Nachdem alle Wahnsinnigen getötet sind und der Nebel wieder verschwunden ist, sieht man ein grünliches Glimmen aus dem Loch. Man begibt sich hinunter, um die Säulen zu sprengen und damit dem Unheil hoffentlich Einhalt zu gebieten. In einer Höhle dort unten findet man die glimmenden Säulen, dazwischen eine wabernde Nebelmasse mit Tentakeln und um sie herum einige Deutsche, die eine Beschwörung vor sich hinmurmeln. Sie sind missgestaltet und aufgebläht. Die Höhle erbebt immer wieder und scheint kurz davor zu sein, einzustürzen. Es bleibt nicht viel Zeit, um das drohende Übel abzuwenden.

    Bevor man sich den Säulen zuwenden kann, greift die Gruppe die Kultisten an, welche sich ihnen wild entgegenwerfen, aber zum Glück gerade noch mit Schüssen und Granaten erledigt werden können. Das Beben wird jedoch stärker und man schafft es gerade noch, eine der Stelen zu sprengen, ehe die Höhle vollends in sich zusammenbricht. Man ist also gezwungen zu fliehen. Doch so verletzt, wie sie alle vom Kämpfen sind, schafft es nur die Hälfte zurück an die Oberfläche.

    Gerade als man es nach draußen geschafft hat, schießt eine vulkanartige Eruption aus dem unterirdischen Gang, dann erhebt sich eine grünlich glühende Macht daraus. Das dämonische Wesen ist dabei, sich zu befreien. Die Mission scheint gescheitert zu sein. Das Erdbeben hat allerdings die Höhle freigelegt, sodass man nun einen Blick auf die letzte Säule hat.

    Zwei der verbliebenen drei Soldaten eilen zurück in den Panzer, um diesen in den Abgrund zu stürzen. Man kann dem Wesen gerade so ausweichen, als es ihnen den Weg versperren will, und tatsächlich stürzt der Panzer wie geplant auf die letzte Stele und zerstört sie, wodurch die Kreatur in eine Art Staubnebel platzt. Die beiden Fahrer versuchen, aus dem Panzer zu entkommen, als dieser langsam in einen Abgrund kippt, doch sie sind zu schwer verletzt und stürzen mit ab.

    Der letzte Überlebende taumelt zurück ins Lager, um einen vermutlich unglaublichen Report abzugeben.

    Fazit

    Das Szenario stammt aus der Feder von Oliver Adam und Uwe Weingärtner und ist zu finden im Band Niemandsland. Wir haben es nach Nemesis-Regeln gespielt, um vor allem die vielen Kämpfe massiv zu beschleunigen. Außerdem haben wir die Reisen zwischen den einzelnen Lagern sehr vereinfacht und verkürzt dargestellt, wodurch wir für das Szenario nur 4 Stunden benötigt haben. Gruppen, die lieber jede Reise und deren Schwierigkeiten ausspielen möchten, können hier deutlich mehr Zeit bei der Recherche verbringen.

    Insgesamt kam das Szenario super gut an aufgrund der vielen Action. Es gab zwei Ersatzcharaktere, die aufgrund der Tödlichkeit des Settings auch benötigt wurden. Gruppen, die auf viel Kampf und Recherche stehen, werden hier definitiv ihren Spaß dran haben.

    - Spielt aktuell: Unknown Armies/Nemesis, Call of Cthulhu/Nemesis.
    - Leitet aktuell: Oneshots CoC/Unknown Armies/Nemesis.

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