The Luthier’s Folley (Old Gods of Apalachia)
Ein fröhliches Fest wird zum Alptraum, als sich plötzlich ein Fluch manifestiert. Die mythenkundige Odessa schickt eine kleine Gruppe von Gläubigen aus, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Originalspielbericht

Die Charaktere
Shirley Olsen: Die 16-jährige lernt von ihrer Mutter das Nähen, will aber auch gerne Musik machen.
Dorothy Olsen: Shirleys Mutter, eine Näherin und gute Freundin von Odessa.
Abraham Morris: Kräftiger Tagelöhner, der von Zeit zu Zeit in der Kohlemine im Örtchen arbeitet. Als er jedoch die Damen der Band spielen sieht, überlegt er, sich endlich niederzulassen.
Audrey Avary: Eine Krankenschwester und Sammlerin okkulter Geschichten.
Die Geschichte
Verhängnisvolles Konzert
Es ist ein schöner Sommer im Jahr 1921 in der Bergbausiedlung. Eine Band, bestehend aus drei jungen, hübschen Frauen, tritt heute auf und es sind etliche Leute auf dem Festplatz zusammengekommen, um der Musik zu lauschen und zu tanzen. Gerade, als sich die Stimmung hebt, beginnt die begabte Fiedlerin Lennie jedoch plötzlich, die Melodie zu ändern, was ihre beiden Bandkolleginnen verwirrt. Auch die Fiedel klingt bald nicht mehr wie eine Fiedel und Lennie scheint vollkommen in Trance zu sein.
Plötzlich fangen die Tanzenden an, zu altern und Panik bricht aus. Abraham schafft es, sich durch die Menge zu kämpfen und das Musikinstrument zu zerschlagen, woraufhin der Zauber endet. Allerdings verschwinden die Alterungserscheinungen dadurch nicht. Man bringt die Frauen und andere, die besonders stark von dem seltsamen Fluch betroffen sind, ins Krankenhaus und eilt dann zu Odessa.
Der Fluch der Fiedel
Odessa wirkt ziemlich erschöpft. Mit Mühe konnte sie den Fluch von sich abhalten. Sie erkennt an der Fiedel ein Stück Holz mit mystischen Zeichen darauf. Beim Umhören erfährt die Gruppe, dass wohl der Reisende Pollard Gales das Musikinstrument kürzlich repariert hat, also macht man sich auf den Weg zu diesem.
In seinem Gasthauszimmer riecht es stark nach Holz und verdorbenem Gemüse. Pollard liegt am Boden und will erst nicht mit der Gruppe sprechen. Mit etwas Gewaltandrohung von Abraham erzählt er jedoch schließlich davon, wie er sich im Wald in der Nähe von Lorbeerbäumen verirrt hat, bis er schließlich auf einen sprechenden Baum stieß, der befreit werden wollte. Von diesem brachte er ein Stück Holz mit, welches er dann in der Fiedel verbaute.
In der Gegend gibt es viele Geschichten über sprechende Bäume, die einst Menschen gewesen sein sollen, also beschließt die Gruppe, Pollard als Führer mitzunehmen und diesen Baum aufzusuchen, um ihn zu bitten, den Fluch aufzuheben.
Gefährlicher Wald
Von Odessa bekommt man noch einen verzauberten Dolch mit, ehe man in den Wald aufbricht. Dieser scheint die Gruppe augenblicklich zu verschlingen. Der Trampelpfad, dem sie anfangs folgt, verliert sich schnell und das Gefühl, beobachtet und verfolgt zu werden, nagt an den Menschen. Immer wieder hört sie Rascheln im Unterholz und glaubt, Bewegungen zu sehen. Der Geruch von Kirschen und Mandeln scheint sie ebenso ablenken zu wollen wie das Summen von Bienenschwärmen.
Man schafft es auch, eines der Wesen, das sie beobachtet, zu verletzen. Das Tier hoppelt davon, ist aber mindestens so groß wie ein Wolf und scheint ein Geweih zu haben. War das ein Jackalope? Kurz nach dieser Begegnung findet die Gruppe eine Grube voller Tier- und Menschenknochen, in der eine Opossumpfote liegt, welche Glück bringen soll. Diese wird selbstverständlich mitgenommen.
Nachdem man eine ganze Weile weiter durch den dichten Wald geirrt ist, hört man die Laute eines Wildschweins. Man versteckt sich und sieht das riesige Tier durchs Unterholz streifen. Es ist mit Pilzen und Efeu überwuchert und gewundene Muster ziehen sich durch sein Fell. Pollard Bales gerät bei diesem Anblick vollkommen in Panik, reißt sich los und rennt davon. Das Wildschwein verfolgt ihn. Kurz darauf hört man Laute, als würden Knochen brechen, dann nur noch Stille. Mutig und neugierig schleicht Abraham hinterher und findet nur noch eine Stelle, an der das Seil, welches sie Pollard angelegt hatten, einfach abgebissen am Boden liegt. Von ihm oder dem Tier fehlt jede Spur. Es gibt auch kein Blut. Er scheint einfach vom Wald verschlungen worden zu sein.
Kurz darauf wird die Gruppe von einem Wesen, das aus Gestrüpp zu bestehen scheint, angegriffen, doch mithilfe von Odessas Messer kann es besiegt werden.
Die Bitte des Baumes
Nachdem die Gruppe noch eine letzte, humanoide Bedrohung ausmerzen konnte, tut sich endlich ein Weg auf, der die direkt zu dem sprechenden Baum führt. Dieser ist erzürnt, dass die Menschen die Wesen in seinem Wald geschädigt haben, doch das Gegenargument, dass man sich bedroht fühlte und ja nur zum Helfen da ist, scheint ihn milde zu stimmen.
Anscheinend ist er ein Wächter, unter dem eine Kreatur eingesperrt ist, welche großen Schaden anrichten könnte. Der Baum war so lange sein Wärter, dass er müde geworden ist und die Aufgabe an jemand anderen abgeben möchte. Außerdem wächst der Einfluss des Wesens und es nagt immer stärker an seinen Wurzeln. Tatsächlich schafft die Kreatur es sogar, Einfluss auf ein paar der Gruppenmitglieder zu nehmen, indem es ihnen unglaubliche Glücksgefühle beschert und mehr davon verspricht, wenn sie es befreien. Tatsächlich versuchen es einige von ihnen sogar, bis Audrey sie aus dem Bann befreien kann.
Die Menschen versprechen, jemanden zu holen, der genug magische Erfahrung besitzt, um ein Ritual auszuführen, mit dem ein anderer den Platz des Baumes einnehmen kann.
Das Ritual
Man kehrt also zu Odessa zurück und verbrennt das Holz der Fiedel, um den Fluch zu brechen. Als man der alten Frau von dem Problem erzählt, willigt sie ein, den Platz des Baumes einzunehmen, doch sie wirkt unglücklich darüber. Daher sind alle in der Gruppe bereit, es selbst zu tun, auch wenn sie dies vehement ablehnt. Es ist schließlich Abraham, der alle überzeugt, dass er die beste Wahl dafür ist, auch wenn er sich davor fürchtet, allein zu sein.
Nachdem man sich gut ausgeruht hat, zieht die Gruppe am nächsten Morgen gemeinsam mit Odessa los. Dieses Mal öffnet der Wald einen Pfad für sie, der sie sofort zu ihm bringt. Vor ihrem inneren Auge sehen die Menschen das eingesperrte Wesen dieses Mal, während sie das Ritual durchführen. Es ist wie eine Pflanze mit etlichen Beinen, welche beständig an ihrem Wächter nagt. Sie versucht auch wieder, Einfluss zu nehmen und die Menschen sogar anzugreifen, doch dank Odessas Künsten kann es niemandem etwas anhaben.
Schließlich gibt es einen hellen Lichtblitz und der alte Baum ist verschwunden. An seiner Stelle steht nun eine prächtige Eiche – Abraham. Odessa hat dieser Zauber leider alle Kraft gekostet. Sie liegt tot neben ihm am Boden, allerdings ist ihr gesamtes Wissen auf den neuen Baumwächter übergegangen. Das eingesperrte Wesen ist wieder still, jetzt, wo es von einem neuen, willensstärkeren, jüngeren Baum eingesperrt wird.
In den kommenden Jahren kommt die Gruppe ihren Freund regelmäßig besuchen und bringt auch andere Besucher mit, damit er niemals einsam ist.
Fazit
Old Gods of Apalachia ist ein Cthulhu-Ableger, der sich insbesondere auf Folklore und regionale Sagen spezialisiert. Dieser Aspekt des Szenarios ist auch sehr nett eingebaut. Allerdings war mir das Szenario insgesamt zu kampflastig. Ein Großteil der Zeit ging dafür drauf, durch den Wald zu gehen und einen Encounter nach dem nächsten zu haben, was sich sehr eintönig und langgezogen angefühlt hat. Ansonsten war es von der Geschichte und der Idee ziemlich interessant.