Die Froschkönig-Fragmente - Charaktervorstellung (FHTAGN)
Der kontroverse Märchenforscher Eusebius Ehrling ist verschwunden und eine Gruppe von Bekannten folgt seinen Spuren, um ihn hoffentlich wiederzufinden.
Orginalblogeintrag
Die Charaktere
Georg Kübel
Georg Kübel ist 38 Jahre alt, in Aachen geboren. Er ist ledig und wird das auf absehbare Zeit erstmal bleiben (für Frauen gibt es keine Zeit bei der ganzen Arbeit). Er hat sich sehr früh in Bücher und das Lesen verliebt. Das ganze Wissen, das man aus diesen ziehen kann, hat ihn fasziniert. Dies gepaart mit allerlei Geschichten, die ihm als Kind erzählt wurden, hat ein Interesse für Geschichte, Sprache und Kulturen in ihm geweckt. Somit hat er sich sehr früh für das Volkskunde-Studium entschieden, dass ihm durch einen gönnerhaften, gut betuchten Onkel ermöglicht wurde. Studiert hat er in Bonn, hat das Abenteuer aber weiter in der Ferne gesucht, wodurch es ihn nach Berlin verschlagen hat. Hier hat er sich im Laufe der Jahre einen Dozentensitz erarbeitet und bereitet sich jetzt auf sein Doktorat vor. Eusebius hat er hier kennen gelernt.
Er ist ein hochgewachsener hagerer Mann mit braunem kurzen Haar, dass langsam schon etwas lichter wird. Er legt wert auf ein gepflegtes Äußeres, ist glattrasiert und üblicherweise in einem sauberen, ordentlichen Anzug anzutreffen. Er kommt auch nicht wirklich dazu seine Kleidung zu ruinieren, da er einen Großteil seiner Zeit in der Bücherstube verbringt. Er scheut sich aber nicht vor Leuten, diese sind ja schließlich auch eine Quelle von Wissen und Erkenntnissen. Seit ein paar Jahren ist der Fokus seiner Forschungen die Nibelungen-Sage und ihr real-historischer Hintergrund. Hierbei war Eusebius eine große Inspiration und Hilfe, da es eine gewisse Überschneidung der beiden Themengebiete und der Herangehensweisen gibt.
Ottilie Wolff
Ottilie ist mit 39 Jahren die Älteste der kleinen, zusammengewürfelten Gruppe. Sie hat früh geheiratet und ihre beiden Kinder sind bereits dabei, das heimische Nest zu verlassen. Ihr Mann hat eine hohe Position in der Autoindustrie, sodass es der Familie nicht an Geld und Ansehen mangelt. Und auch, wenn Ottilie noch vom alten Schlag ist, so setzt sie sich doch sehr für die Veränderungen der Rechte von Frauen ein. So versucht sie, die scheinbar schüchterne Studentin Hanna Niemann zu mehr Selbstvertrauen zu beflügeln und unterstützt die in ärmlichen Verhältnissen hausende Malerin Laura Arendt hin und wieder finanziell. Sie selbst schreibt mit viel Herzblut Kinderbücher. Was niemand weiß ist, dass sie gleichzeitig unter dem Alias Eva von Rosendorn erotische Märchen herausbringt – Titel wie Der Wolf und die sieben Jungfrauen, Rapunzel auf dem hohen Turm, Rotschöpfchen und der Jäger, Das Röschen wurd vom Dorn gestochen sind bei den Damen der Runde recht bekannt und beliebt. Ein bisschen wurde Ottilie dazu von Eusebius inspiriert, da dieser eine sehr kontroverse Sichtweise auf Märchengeschichten hat.
Ottilie ist recht blass, hat lange, rote Haare, grüne Augen und Sommersprossen. Sie ist immer gut gekleidet und geizt nicht damit, ihren Freunden und Bekannten Sachen auszugeben. Das Geld hat sie ja und es ist tatsächlich nicht alles das ihres Mannes. Mit ihren Büchern – besonders den Märchen – verdient sie selbst recht gut, sodass sie ein recht unabhängiges Leben führen kann, welches sie in vollen Zügen genießt.
Franz August Ungnad von Weissenwolff
Der 27jährige österreichische Adlige ist sehr stolz auf seine Blutlinie und darauf, im Krieg gedient zu haben. Die moderne Politik ist ihm zuwider, für ihn ist nur die kaiserliche Herrschaft akzeptabel. Bevor er nach Berlin kam und dort Eusebius kennenlernte, war er verlobt, spricht aber nicht darüber. Eusebius half ihm, in der Künstlerszene Fuß zu fassen. In seinen Werken verarbeitet Franz vermutlich seine Erlebnisse im Krieg, denn die sind geprägt von Dunkelheit und verzerrten Abbildern der Realität.
Ein bisschen greift er Laura Arendt unter die Arme, die gerne mehr sein würde als nur eine Portraitmalerin – was in Franz‘ Augen auch keine echte Kunst ist. Er sieht ihr Talent und möchte helfen, es zu fördern. Überhaupt hat er nichts als Respekt für selbstbestimmte Frauen wie sie oder Ottilie Wolff übrig. Und als jemand, dem oft Unrecht getan wurde, ist er auch immer dazu bereit, Eusebius‘ Ehre zu verteidigen, sollte diese jemals angezweifelt werden.
Hanna Niemann
Hanna Niemann ist 21 Jahre alt, hat blaue Augen und lange, blonde Haare, die etwas strohig sind. Sie trägt eine Brille und ist immer relativ schlicht gekleidet. Alles in allem ist sie vom Aussehen her eine durchschnittliche Studentin. Sie studiert Volkshochkunde und ist absolut begeistert von Märchen. Man könnte es fast schon als eine Obsession beschreiben. Dazu ist sie harmoniebedürftig, denn so enden ja auch die meisten Märchen. Was sie entsprechend gar nicht mag, ist, wenn jemand Märchen verunglimpft. Ein bisschen Spaß ist in Ordnung und es muss auch nicht immer jede Geschichte akkurat wiedergeben werden – schließlich liegt es in der Natur von Märchen, mündlich weitergetragen zu werden – aber wer Märchen schlecht redet, der kann ihr gestohlen bleiben.
Prof. Ehrling genießt ein sehr hohes Ansehen bei ihr. Seine Leidenschaft für Märchen begeistert Hanna und reißt sie förmlich mit. Entsprechend hofft Hanna schon seit längerem auf eine Stelle als seine Assistentin und die Aussichten darauf standen auch nicht schlecht. Doch leider verschwand der Professor während seiner Vortragsreise.
Laura Arendt
Laura Arendt ist eine Mitte 30, etwa 1,80 Meter große Frau mit blauen Augen, hagerer Statur und Malerin. In der Künstlerszene hat sie sich mittlerweile einen Namen als exzellente Portraitmalerin gemacht, von weit her reisen Leute an, um ihr Portrait von ihr in Öl auf eine Leinwand werfen zu lassen. Doch so gut Laura in diesem Bereich ist, so sehr hasst sie ihn auch. Und so sitzt sie abends in ihrem bis auf Bett und Leinwand fast kahlem Zimmer und malt, märchenhafte Illustrationen für Kinderbücher. Wie gut, dass sie so inspirierenden Kontakt zu Herrn Erhling hat, seine Forschungen geben Ihren Werken Leben. Sie hat das Gefühl, durch seine Erkenntnisse ein tieferes Verständnis für Märchen zu entwickeln, was ihrer Arbeit nur zuträglich sein wird. In anderen Kreisen wäre Eusebius wohl ihr Guru gewesen, sie bezeichnet ihn jedoch gerne als ihre Muse.
Friedrich Herbst
Ein eloquenter, kühler Psychologe, 36 Jahre alt. Wer ihn näher kennt, weiß aber, dass er auch ein feuriges Temperament hat, welches man nicht unbedacht provozieren sollte. Ein sogenannter „Jungianer“, der eine Faszination für die neubegründete analytische Psychotherapie im Allgemeinen und eine besondere Vorliebe für die neue Idee der sogenannten „Archetypen“ nach C.G. Jung aus seiner Dissertation „Psychologie und Pathologie sogenannter occulter Phänomene“ hat. Sein tiefster Wunsch ist es, die „Wahrheit im Menschen“ zu finden.
Mit Eusebius ist Friedrich durch viele fruchtbare Diskurse zu besagten Archetypen vertraut, die in Mythen und Märchen beschrieben werden. Er betrachtet Eusebius als Vorbild und Ansprechpartner in allen akademischen Belangen und hält sein Wirken in der Wissenschaft für einzigartig und progressiv.