Überhaupt kein Thema
Wieder zum deutschen Text
Ein Nekrophiler Totengräber. Ich bin nicht sicher, ob es mir zu Klischeehaft ist, oder tatsächlich kreativ ist. Doch die Beschreibung seiner Leidenschaft und seiner Anziehung an die Toten, hat mir Gänsehaut über den Rücken gejagt. Etwas Kitschig fande ich den Teil, in dem er beschreibt, wie der Ich-Erzähler diese Geschichte erzählt. Beim ersten Lesen hat mich damals der Übersprung vom Reinen Leichendieb und Schänder zum Massenmörder doch überrascht, aber im Nachhinein ist es eine logische Entwicklung der Figur.
Obwohl das Thema abweichende Sexualität für mich als Psychologe extrem interesssant ist, muss ich sagen, dass die Geschichte mich deutlich weniger gefesselt hat, als viele der anderen, die sich mit dem Tod beschäftigten. Aber immerhin ist die Kurzgeschichte wieder dem Spektrum der realistischeren zuzuordnen und spielt in der bekannten Welt und nicht wie "Die anderen Götter" in den Traumlanden.
Fazit: Lesenswert, aber nicht das, was mich jetzt noch an Lovecraft binden würde, wobei ich den Tabubruch in meinen jungen Jahren durchaus erfrischend und interessant fande.
Ich habe die Geschichte nun auch angehört und kann dir hinsichtlich der Beschreibungen durchaus zustimmen. Hier wird gleich zu Beginn eine sehr düstere Atmosphäre erzeugt und doch erstaunlich unverblümt an das Thema Nekrophilie herangegangen. Allerdings muss ich zugeben, dass mein Interesse an der Geschichte dann zusehends gesunken ist, da die Entwicklung zum Massenmörder recht bald vorgezeichnet ist und dann keine weiteten interessanten und überraschenden Entwicklungen folgen.
Ich hatte außerdem den Eindruck, dass nur recht wenig an "Lovecraft" in der Geschichte steckt, was vermutlich vor allem daran liegt, dass ich sie nicht als "Kosmischen Horror" einstufen würde. Eine (kurze) Internetrecherche hat allerdings nicht viel darüber ausgespuckt, wie genau die Zusammenarbeit zwischen Lovecraft und C. M. Eddy Junior ausgesehen hat, weshalb ich hier nur Vermutungen anstelle.
Insgesamt empfand ich die Geschichte als gut geschriebene, letztlich aber wenig originelle Gruselgeschichte.