Lovecrafter Online - 020 - Tabletop Audio: Horrorlastige und cthulhoide Ambientemusik in Endlosscheife
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Thorsten -
27. April 2020 um 12:00 -
1.728 Mal gelesen -
6 Antworten
Grundsätzliches
Auf der kostenlosen Website Tabletop Audio gibt es aktuell über 200 Ambientstücke, die jeweils 10 Minuten lang und so angelegt sind, dass sie endlos lange in einer Schleife abgespielt werden können. Ursprünglich waren die Stücke fürs Rollenspiel gedacht, inzwischen nutzen Autor*innen, Programmierer*innen, Brettspieler*innen , Jogger*innen und Berufspendler*innen die Musik, um sich unterhalten zu lassen oder sich besser konzentrieren zu können. Seit einer Weile gibt es auch „SoundPads“ mit kurzen, loopfähigen Effektstücken zu verschiedenen Themen, die zusammengemischt werden können – um sie geht es heute aber nicht.
Der Betreiber Tim ist ein professioneller Musiker, Sounddesigner und Komponist aus Brooklyn, NY, der dazu noch sehr nett ist. Er ist überdies passionierter Rollenspieler. Er bietet die Musikstücke kostenlos an, darf aber gern per Spende oder Patreon unterstützt werden. Einzelheiten findet ihr dazu auf der Website.
Horrorartiges und Cthulhoides …
Die überwiegende Zahl der als Horror markierten Stücke bezieht sich nicht ausdrücklich auf Lovecraft, ich möchte euch einige hier dennoch kurz vorstellen und verlinke dann am Ende auf die komplette Playliste meiner Auswahl.
Rise of the Ancients (Der Aufstieg der Alten) – In seiner Beschreibung dieses Stück findet sich eines der bekanntesten Lovecraft-Zitate: „Das älteste und stärkste Gefühl ist Angst, die älteste und stärkste Form der Angst ist die Angst vor dem Unbekannten.“ und ist von bedrückenden Geräuschen geprägt, die eine Unterscheidung zwischen der Umgebung und etwaigen Wesen schwer macht. Es ist nicht klar, ob wir uns bei der Klanglandschaft unter Wasser oder in der Atmosphäre es extrasolaren Planeten befinden.
House on the Hill (Das Haus auf dem Hügel) – „Ihr habt solche Geschichten schon zig Mal gehört: In dieser Nacht vor 50 Jahren wurde eine Familie eines sonntags nach dem Kirchgang umgebracht. Nur ein Familienmitglied überlebte und lebt heute noch in dem Haus.“ Windartige Geräusche, ein Ticken ähnlich einer Uhr, eine hübsche, aber auch leicht entnervende Melodie im Hintergrund, das Knarzen einer Tür …
Asylum (Die Anstalt) – „Du gehörst hier nicht her … Wie bist du überhaupt hergekommen? Das muss ein Fehler sein … Ja, das sagen sie alle.“ Eine Bahre, die durch lange Gänge geschoben wird, das Klimpern von metallenen Nierenschalen, seltsame Geräusche unidentifizierbarer Instrumente und Mechanismen; knarzende Türen, die verschlossen werden … Lachen … und Schreie. Hier wird eine heftige Atmosphäre verbreitet, während wir uns innerhalb des Sanatoriums bewegen.
Nostromo – „Während die Schiffsbesatzung sich auf das Verlassen der Cryostasis-Einheiten vorbereitet, erwacht das Schiff langsam zum Leben.“ Auch hier findet sich erneut eine Art Klangteppich im Hintergrund, etwas wie Windgeräusche. Bedrohliche Sounds, die sich wie Stimmen anhören könnten sowie bedrohlich klingende Streicherarrangements erzeugen eine eher ruhige, aber dennoch spannungsgeladene Atmosphäre. Ist das Schiff schon gelandet oder befinden wir uns noch im Flug?
Into the Deep (Hinab in die Tiefe) – „Wenn dich die Dunkelheit, der Wasserdruck und die Isolation nicht erwischen, schaffen es die Schatten im Tiefseegraben vielleicht.“ Wie zu erwarten, gibt es Wassergeräusche, Luftblasen machen sich bemerkbar, seltsame Geräusche manifestieren sich außerhalb des Tauchgeräts. Auch bei diesem Stück schleicht im Hintergrund eine Art Grundrauschen hin und her und vermittelt ein bizarres Gefühl.
Den meisten Stücken ist dieses Rauschen gemein, dass mit seinen tiefen Tönen durchaus für eine gewisse bedrückende Stimmung sorgt – besonders, wenn ihr die Stücke über Kopfhörer oder gute Lautsprecher anhört. Außerdem gibt es eigentlich immer Sounddetails zu entdecken, was ich beim bewussten Hören spannend finde. Höre ich die Musik, während ich an cthulhoidem Material arbeite, treten diese Details in den Hintergrund zurück.
Ich verlinke euch hier meine Auswahl an Stücken, Hört doch mal rein, es gibt viel zu entdecken.
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