Ohne weitere Vorworte stürzen wir uns direkt ins Getümmel.
6 unheimliche Dinge am Strand
Der Strand ist für viele ein Sehnsuchtsort, denn er vermittelt das gute Gefühl von Urlaub und Entspannung. Auch das Meer selbst entspannt die meisten Menschen. Aber natürlich kann so ein Strand auch seine unheimlichen Seiten haben. Vielleicht, weil er zu einer Insel gehört, die man generell meiden sollte! Aber da begibt man sich selten zum Urlaub hin. Doch an den schönsten Urlaubszielen verbergen sich mysteriöse Dinge zwischen Gischt und Promenade. Zumindest wenn man eine:n Spielleiter:in hat, die*der auf diese Tabelle würfelt …
W6 | Dinge am Strand |
1 | Im Sand findest du eine unterarmgroße Schmitzerei. Sie ist dunkel und
glitschig, wie Holz das lange im Wasser lag und zeigt eine Frauenfigur,
die vom Stil her etwas ikonografisches an sich hat, Abbilder paganer
Göttinnen. Aber je länger du schaust, desto mehr sieht das Gesicht aus
wie das der Kellnerin an der Strandbar. |
2 | Im Sand liegt ein wunderschönes Stück Bernstein. Schnell ist es
eingepackt, aber das könnte sich als Fehler erweisen. Denn der Schein
trügt und hinter dem vermeintlichen Harz steckt Phosphor aus alter
Marinemunition, das sich schon bei 34 °C entzündet und mit 1.300 °C
brennt. Wasser hilft dann nicht mehr! |
3 | Ein alter Mann sitzt jeden Tag am Strand und verkauft an einem kleinen
Klapptisch Ketten aus Muscheln und Korallenstücken. Er ist grauäugig,
wenig gesprächig und lächelt nie. Die Anhänger der Ketten sind größere
Schalen, bemalt mit „Heiligen“ von denen du nie gehört hast und deren
Anblick dich etwas schaudern lässt. |
4 | Es ist im Wasser ein deutliches Leuchten zu sehen, nicht weit draußen.
Erst ist es ein kleines blaues Funkeln, doch es schwillt an wird immer
heller. Fließend wechselt es in ein Rot, bevor es „explodiert“. Das
äußert sich im verlöschen des Lichtes und einer Wasserfontäne. Außer dem
fallenden Wasser gibt es kein Geräusch. |
5 | Jeden Tag steht an einer bestimmten Stelle je eine Person und schaut
aufs Meer hinaus. Es sind alle Geschlechter, Einheimische wie
mutmaßliche Touristen dabei, aber alle tragen ein weißes Hemd/eine Bluse
und Khakihosen. Sie wechseln sich tagsüber ab, doch nachts scheinen sie
gar keinen Ausblick zu halten. |
6 | Durch Zufall siehst du im Mondlicht ein kleines Motorboot, eins wie sie
tagsüber am Strand liegen, ein Stück hinausfahren. Von dort werfen die
Leute etwas aus Eimern ins Wasser. Daraufhin scheint das Meer ums Boot
aufgewühlt. Durch Beobachten kannst du feststellen, dass sich dies etwas
alle drei Tage wiederholt. |
Zeit nochmal für etwas Unheimliches. Manchmal ist es schauerlichsten zu Wissen, dass jemand oder etwas dagewesen ist, ohne es zu gemerkt zu haben. Oder eine Spur an einem Ort zu finden, an der sie nicht sein dürfte. Solchen Fällen widmet sich diese Tabelle. Dabei meint Spur hier nicht alleine Fußdrücke oder ihre tierischen Äquilvante, sondern allgemein Abdrücke, Beschädigungen und Hinterlassenschaften. Unheimliche Spuren im Sand, die sich im Nebel verlieren. Ähnliches in dieser Tabelle
W6 | Fragwürdige Spuren |
1 | Im Luxushotel, in dem du nächtigst, werden die Zimmer tip-top gesäubert,
das konntest du selbst beobachten. Umso erschreckendender, als im
Wasserdampf der heißen Dusche ein Gesichtsabdruck im Profil sichtbar
wird. Heute morgen wurde das Bad gereinigt, da bist du dir sicher. |
2 | Im botanischen Garten findest du eine Dreckspur über den Weg. Sie ist
recht schmal, scheint aber von einem Lebenwesen zu stammen. Auch wenn du
nur zwei Füße ausmachen kannst. Du folgst ihrem Ursprung zu
Gewächshaus, in dem die neuangekommenen Pflanzen vorbereitet werden. Die
Tür steht offen… |
3 | Du trittst morgens aus der Tür und findest Kratzer darauf. Bei näherer
Untersuchung stammen sie von einem Nagel oder ähnlichem. Die Nachbarn
haben vergleichbare Beschädigungen. Niemand hat etwas gemerkt oder kann
sich einen Reim darauf machen, bis der pensionierte Professor etwas von
Keilschrift sagt. |
4 | Du findest eine Stelle am Sand, die sehr aufgewühlt ist. Es sieht aus,
als sei etwas Großes aus dem Wasser gezogen (?) worden, um dann gewendet
und wieder ins Wasser geschoben zu werden. Nach den Gezeiten ist es
nicht lange her. Bedenklich ist sind die menschlichen Abdrücke, die
genau dort enden. |
5 | Wärst du nicht ausgerutscht, hättest du die Schleimtropfen vielleicht
nie bemerkt. Keine Ahnung, ob du sie anfasst, aber sie sind sehr ähnlich
Schneckenschleim. Aber sie sind eindeutig herabgetropft, wie Blut bei
einer Verletzung, und ziehen sich nun die Straße runter, bis sie in eine
Gasse einbiegen. |
6 | In der Lobby eines großen Gebäudes findest du in der Nacht etwas
seltsames. Es sind Personen ausgeschnitten aus Fotos, die auf den
Sesseln in Wartebereich liegen. Einige der abgebildeten kennst du
persönlich, andere nur vom sehen, aber alle arbeiten hier im Gebäude. |
Willkommen zu dieser cthulhoiden Ausgabe der Mittwochstabelle! Systemspezifische Zufallstabellen habe ich vergleichsweise selten, aber der Cthulhu-Mythos ist wohl verbreitet genug, dass hoffentlich viele von euch einen Gewinn daraus ziehen können. Die Grundidee ist diesmal, dass ein Frachtcontainer geöffnet wird und dabei blasphemische Dinge zum Vorschein kommen. Ein Hafen oder direkt das Containerschiff bieten sich da als Schauplatz natürlich an, aber auch LKWs oder Züge funktionieren als Transportmittel für den Container. Diese Dinge werden fast unweigerlich weitere Nachforschungen anstoßen, was für so manche:n Investigator:in das Ende bei der Konfrontation mit den cthulhoiden Schrecken da draußen bedeuten wird.
W6 | Welcher cthulhoide Schrecken ist in der Kiste?! |
1 | Das Bildnis:
Die Innenwände des Containers sind mit fremdartigen Runen bedeckt,
die mit ranzigem Blut geschrieben sind. Eine etwa 1×1 Meter große Kiste
ist in der Mitte festgezurrt, bedeckt mit ähnlichen Runen. Öffnet man
die Kiste, findet man darin eine abscheuliche Statue, die eine amorphe
Kreatur aus Mäulern und Tentakeln darstellt. Gefertigt ist sie aus einen
unheimlichen, seifigen Stein.
SL-Information: Die Runen stammen von der verlorenen Kultur von K’naa.
Die Statue stellt den Großen Alten Ghatanothoa dar, ein „Sohn“ Cthulhus.
Sie ohne magische Vorsichtsmaßnahmen zu entfernen, verdammt
die-/denjenigen, sich in eine lebende Mumie zu verwandeln (s. 2).
|
2 | Die Statue:
Was erstmal aussieht wie eine avantgardistische Statue eines nackten
Mannes mit einem gequälten Ausdruck im Gesicht, ist bei näherer
Betrachtung aus einem ledrigen aber trotzdem festen Material ohne große
Abnutzungerscheinungen. Merkwürdig ist aber auch die Wärme, die sie
ausstrahlt, und das leichte pulsieren in der Brust. Sollte das ein
Herzschlag sein?
SL-Information: Diese bedauernswerte Gestalt ist ein Opfer des Fluchs
des Ghatanothoa (s. 1), vielleicht sogar einer der alten K’naa. Nur
mächtige, unheilige Magie kann den Fluch aufheben, doch oft sind die
Opfer durch die Gefangenschaft im eigenen Körper bereits wahnsinnig. |
3 | Die Mumie:
In diesem Kühlcontainer liegt, in Palmblätter eingewickelt, ein
mumifizierter, menschlicher Körper. Oder eher ein humanoider, denn
wickelt man die Palmblätter ab, kommt ein mit feinen Schuppen bedeckter
Leib zum Vorschein, groß, aber verwachsen. Die leeren Augenhöhlen liegen
seitlich und der karpfenartige Mund ist voll dünner, spitzer Zähne.
Geschmückt ist diese bizarre „Person“ mit Schmuck aus einer merkwürdigen
Goldlegierung.
SL-Information: Dies ist die Mumie eines Tiefen Wesens oder eines
Hybriden im Endstadium. Es diente in der Südsee als Priester des Dagon,
bevor es zu Tode kam. Das war möglicherweise ein gewaltätiger Tod, als
die Gemeinschaft genug von ihrem widernatürlichen Priester hatte. |
4 | Der blinde Passagier:
Ein blinder Passagier hat sich in einer der weniger gefüllten Kisten
versteckt. Merkwürdige Geräusche daraus haben euch zu dieser
entkräfteten und aber offensichtlich wahnsinnigen Person geführt. Der
glasige Blick und der beißende Geruch treten schon fast in den
Hintergrund vor der Tatsache, dass der ganze Körper mit Symbolen
übersäht ist, die mit einer Mischung aus Asche und Blut aufgetragen
wurden.
SL-Information: Die Identität des blinden Passagiers ist vielfältig
auslegbar. Vielleicht ist er ein Kultist oder aber ein Investigator, der
durch die Schrecken seiner letzten cthulhoiden Begegnung zu viel seiner
geistigen Gesundheit eingebüßt hat. |
5 | Die Maschine:
Die meisten Menschen, die sich irgendwie mit Technik auskennen,
würden diese mechanische und elektornischen Teile für Gerümpel halten,
wären sie nicht so sorgfältig verpackt. In irgendeiner Weise scheinen
sie sich zusammenbauen zu lassen, aber ein Zweck ist nicht direkt
ersichtlich, auch wenn es möglicherweise ein Sender sein soll. Doch
keiner, der an Menschen sendet…
SL-Information: Die Maschine dient zur Kommunikation mit der Großen
Rasse von Yith in der Vergangenheit. Sie wurde von einem ihrer
Forschungsreisenden im übernommenen Körper eines Menschen gebaut, um das
Signal für seine Rückkehr zu geben. |
6 | Die Plättchen:
Eine archäologische Expedition scheint diese Kisten transportieren zu
wollen. Zumindest sind eine Menge antiker Stücke darin, die
möglicherweise von einer völlig neu entdeckten, untergegangenen
Zivilisation stammen. Besonders enigmatisch sind eine ganze Reihe
dreieckiger Plättchen mit umlaufender Schrift. Die Glyphen darauf
scheinen ungeahnte, aber finstere Geheimnisse zu versprechen.
SL-Information: Diese Platten stammen von den Schlangenmenschen des
alten Valusia. Vielleicht hat wirklich eine Ausgrabung diese Schriften
gefunden, aber es gibt auch immer noch Schlangenwesen dort draußen, die
mit finsterer Magie die Menschen manipulieren. |
Weitere Zufallstabellen verschiedenster Art findet ihr auf der Website von John Doe's RPG Manor. Schaut doch mal rein.
Da sind ein paar coole Ideen dabei, oder? Wie gefällt euch so ein Material? Wollt ihr mehr davon? Dann schreibt uns einen Kommentar oder eine E-Mail über das Kontaktformular.
Antworten 1
Thorsten
John Doe hat nochmal separat nachgelegt und eine weitere Zufallstabelle erstellt, die sich damit beschäftigt, was für Loot bei einem erschlagenen Kultisten zu finden sein könnte.